HEIDENAU schon vor der Wende?

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HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Usedom_ETZ250 » 5. März 2019 19:08

Mein Berliner Roller ist Baujahr 1962 und wurde 1991 abgemeldet.
Er hat 2 Pneumant Reifen montiert.
Das Ersatzrad ist von Heidenau. Aber auch der Reifen ist ziemlich abgefahren.
Gab es Heidenau schon vor der Wende oder erst danach?
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon michi89 » 5. März 2019 19:15

Das Reifenwerk Heidenau gibt es seit kurz nach dem Krieg. Und ich meine, dass bis in die 60er Jahre die Reifen auch unter dem Markennamen Heidenau verkauft wurden.
♥x+?
MZ ist noch lange nicht tot!
Du hast eine MZ ETZ ab BJ 1991 oder eine 2T-Saxon? Dann ab in die --> Liste
Die aktuelle Liste seht ihr hier: Liste

Die Liste für die DDR-ETZ251 sowie ETZ 250 wird verwaltet von Robert K. G. und ist in seiner Signatur zu finden.

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon sch.raube » 5. März 2019 19:17

nach der tante googl von 1952 bis 1969
https://de.wikipedia.org/wiki/Reifenwerk_Heidenau

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon lupover » 5. März 2019 22:13

Trägt die Aufschrift "made in Germany". Wurde meines Wissens in der DDR nicht verwendet und einen Produktionsstandort in der alten BRD gab es wohl auch nicht. Der Reifen muss demnach etwa 1990 hergestellt sein (wenn er nicht nach der Stilllegung des Rollers montiert wurde).

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Bambi » 5. März 2019 22:20

Hallo zusammen,
ein Foto der DOT-Nr. würde Klarheit bringen ... wenn eine drauf ist. Im Augenblick tendiere ich zur gleichen Überlegung wie mein direkter Vorschreiber ...
Schöne Grüße, Bambi
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon TS_Treiber » 5. März 2019 22:41

Ich glaube, gaaanz früher wurde in der DDR auch mal "made in Germany" auf die Erzeugnisse aufgebracht. Die Unterschiede zwischen DDR und BRD wurden über einen längeren Zeitraum "herausgearbeitet". Da wurde in Eisenach z.B. aus BMW dann EMW, der "IFA F9" wurde zum "Wartburg" weil die Karosse einem Audi zum Verwechseln ähnlich war, und die DDR-Währung wandelte sich von DM über MDN (Mark der Deutschen Notenbank) zur M (Mark der Bank der DDR) - oder so ähnlich. Das waren dann meist die Ergebnisse irgendwelche Rechtsstreitigkeiten.
Gruß Roland

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon MichaelM » 5. März 2019 22:53

lupover hat geschrieben:Trägt die Aufschrift "made in Germany". Wurde meines Wissens in der DDR nicht verwendet und einen Produktionsstandort in der alten BRD gab es wohl auch nicht. Der Reifen muss demnach etwa 1990 hergestellt sein (wenn er nicht nach der Stilllegung des Rollers montiert wurde).



So ein Käse. Der Reifen ist steinalt. Nix nach 1990, da es der alte Heidenau-schriftzug ist.

Nach 1990 sind die Buchstaben gleich groß.

Das ist ein handelsüblicher HEIDENAU-Reifen aus den 50iger/60iger Jahren. Die waren auch auf meinem Wiesel.
Zuletzt geändert von MichaelM am 5. März 2019 22:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon CJ » 5. März 2019 22:53

lupover hat geschrieben:Trägt die Aufschrift "made in Germany". Wurde meines Wissens in der DDR nicht verwendet...

Wurde bis 1970 verwendet. Mindestens ab 1963, ob auch davor ist mir nicht bekannt. Ist aber wahrscheinlich.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon MichaelM » 5. März 2019 22:56

CJ hat geschrieben:
lupover hat geschrieben:Trägt die Aufschrift "made in Germany". Wurde meines Wissens in der DDR nicht verwendet...

Wurde bis 1970 verwendet. Mindestens ab 1963, ob auch davor ist mir nicht bekannt. Ist aber wahrscheinlich.


Mein Wiesel war von Anfang '59, genau wie die Reifen(die aber eher Ende '58 produziert wurden) die da drauf waren. Ich meine mich zu erinnern das das da auch so stand.
Das hatte mich seinerzeit nämlich auch stutzig gemacht. War ja immerhin in DDR-Erzeugnis.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon CJ » 5. März 2019 23:05

Micha, ich halte das für sehr wahrscheinlich, dass das auch vor 1963 so verwendet wurde. Ich habe aber (noch) keinen Beleg dafür. 1963 gab es dazu einen Beschluss des Volkswirtschaftsrates, der dann 1970 zugunsten des "made in gdr" durch ein Gesetz geändert wurde. Das liegt mir vor. ;) Primär ging es erstmal darum, dass diese Bezeichnung überhaupt in der DDR verwendet wurde.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon MichaelM » 5. März 2019 23:11

Ich muss mal schauen, irgendwo in der Clubwerkstatt liegen noch 2 alte Rollerreifen rum.
Da schau ich mal nach dem Herstellerdatum und der Beschriftung.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Feuereisen » 5. März 2019 23:18

TS_Treiber hat geschrieben:Ich glaube, gaaanz früher wurde in der DDR auch mal "made in Germany" auf die Erzeugnisse aufgebracht.


So ist es - das sind DDR Reifen. Der dürfte noch Erstausrüstung des Rollers sein.

HEIDENAU, RIESA und das DEKA Reifenwerk Fürstenwalde wurden erst 1968 zu Pneumant - Kombinat VEB Reifenkombinat Fürstenwalde zusammengefasst.

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(Verlinkt von DDR Fahrradwiki)

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon jzberlin » 6. März 2019 06:44

OT:
TS_Treiber hat geschrieben:Ider "IFA F9" wurde zum "Wartburg".


Stimmt so nicht - der Wartburg war das Nachfolgemodell vom F9. Der Rest ist richtig. :ja:
Grüße
Jörg
_______

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon retnuk1408 » 6. März 2019 07:25

Ja bei den Nachkriegsfahrzeugen muss ich auch einmal nachhaken (weil Sachse), auch wenn offtopic:
Die deutschen PKWs vor dem 2. Weltkrieg wurden vor allen in und um Chemnitz in Sachsen hergestellt. Der F9 ist eine DKW-Konstruktion. In Westdeutschland wurde auf Grund der "exportierten" Konstruktionsunterlagen nach dem Krieg ebenfalls ein F9 weiterentwickelt, gelabelt als Autunion/ Audi mit den 4 Ringen der Sachsen: DKW, Wanderer, Audi, Horch. Wegen der kriegsbedingten Verlusten am Patentschutz wurde (in allen Richtungen) geklaut, was das Zeug hielt. Ganz krass ist es ja auch bei der RT gelaufen, die so ziemlich alle nachgebaut haben.
BMW hatte im Krieg die Auto- und Motorradproduktion nach Eisanach verlagert und dort wurden eben dann BWMs gebaut. Nach der Teilung in 2 deutsche Staaten wurde das zum Problem, weil die ostdeutschen BMWs besser waren, als die bayrischen (so meine Auslegung). Der Rechtsstreit führte zur EMW-Marke.
Und der Wartburg hat lediglich das Motorprinzip des F9 geerbt (3-Zylinder-2-Takt). Größere Motoren, wie den 6-Zylinder des BMW/ EMW durften nicht mehr gebaut werden.

Und wie schon richtig angemerkt: Ostdeutschland hat sich recht lange geziert, Marken als "made in GDR" zu labeln, viele glaubten damals noch nicht wirklich an die Teilung von Deutschland (die war ja eigentlich erst durch den Berliner Mauerbau "endgültig" gesetzt worden) und die Marke "Made in Germany" war ja durchaus verkaufsfördernd, daher dann später auch die Reaktion von der anderen Seite "Made in West-Germany"

Die Teilung in 2 deutsche Staaten führte auch zu Kuriosem: 50 Jahre fuhr in der DDR die "Deutsche Reichsbahn" auf den Schienen des Sozialismus. :bergab:
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Andreas » 6. März 2019 07:38

Feuereisen hat geschrieben:
TS_Treiber hat geschrieben:Ich glaube, gaaanz früher wurde in der DDR auch mal "made in Germany" auf die Erzeugnisse aufgebracht.


So ist es - das sind DDR Reifen. Der dürfte noch Erstausrüstung des Rollers sein.


Auf meinem ´61er SR war auch ein Pneumant-Heidenau-Mischmasch montiert.
Der Pneumant trägt die Kennzeichnung "Made in Germany", der Heidenau-Schriftzug alt vs. neu scheint mir aber bis auf den Schrifttyp gleich zu sein.
Ich habe allerdings keine Ahnung, wann der Roller letztmalig vor der Restauration im Verkehr war. Ich schätze aber, deutlich zu DDR-Zeiten.

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon CJ » 6. März 2019 07:53

retnuk1408 hat geschrieben:...Und wie schon richtig angemerkt: Ostdeutschland hat sich recht lange geziert, Marken als "made in GDR" zu labeln, viele glaubten damals noch nicht wirklich an die Teilung von Deutschland (die war ja eigentlich erst durch den Berliner Mauerbau "endgültig" gesetzt worden) und die Marke "Made in Germany" war ja durchaus verkaufsfördernd, daher dann später auch die Reaktion von der anderen Seite "Made in West-Germany"...

Der Vergleich mit den Markenstreitigkeiten in den 50ern hinkt aber ganz gewaltig. Die Bezeichnung "made in germany" war eben keine geschütze Marke, sondern eine Herkunftsbezeichnung. Natürlich gab es auch hier Versuche den Gebrauch durch die DDR zu verbieten. Aber letztinstandlich urteilte der BGH 1973, dass man von einem so gekennzeichnten Erzeugnis erwarten könne, dass es von einem deutschen Unternehmen in Deutschland hergestellt wurde. Und das trifft auf die Herstellung in der DDR ebenso zu, wie auf in der BR hergestellte Waren. Die Gefahr irriger Vorstellungen über die Herkunft ergibt sich aus der politischen Spaltung des früheren Deutschen Reiches und ist hinzunehmen. Darüberhinaus könnten ja zusätzliche Bezeichnungen angebracht werden. Nach diesem Urteil wurde dann die Bezeichnung "made in W.Germany" gebräuchlich.
Die Bezeichnung "made in GDR" war also, im Unterschied zu "EMW & Co", nicht das Ergebnis eines verlorenen Rechtstreits.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Eisenschwein 1968 » 6. März 2019 08:25

retnuk1408 hat geschrieben:Ja bei den Nachkriegsfahrzeugen muss ich auch einmal nachhaken (weil Sachse), auch wenn offtopic:
Die deutschen PKWs vor dem 2. Weltkrieg wurden vor allen in und um Chemnitz in Sachsen hergestellt. Der F9 ist eine DKW-Konstruktion. In Westdeutschland wurde auf Grund der "exportierten" Konstruktionsunterlagen nach dem Krieg ebenfalls ein F9 weiterentwickelt, gelabelt als Autunion/ Audi mit den 4 Ringen der Sachsen: DKW, Wanderer, Audi, Horch. Wegen der kriegsbedingten Verlusten am Patentschutz wurde (in allen Richtungen) geklaut, was das Zeug hielt. Ganz krass ist es ja auch bei der RT gelaufen, die so ziemlich alle nachgebaut haben.
BMW hatte im Krieg die Auto- und Motorradproduktion nach Eisanach verlagert und dort wurden eben dann BWMs gebaut. Nach der Teilung in 2 deutsche Staaten wurde das zum Problem, weil die ostdeutschen BMWs besser waren, als die bayrischen (so meine Auslegung). Der Rechtsstreit führte zur EMW-Marke.
Und der Wartburg hat lediglich das Motorprinzip des F9 geerbt (3-Zylinder-2-Takt). Größere Motoren, wie den 6-Zylinder des BMW/ EMW durften nicht mehr gebaut werden.

Und wie schon richtig angemerkt: Ostdeutschland hat sich recht lange geziert, Marken als "made in GDR" zu labeln, viele glaubten damals noch nicht wirklich an die Teilung von Deutschland (die war ja eigentlich erst durch den Berliner Mauerbau "endgültig" gesetzt worden) und die Marke "Made in Germany" war ja durchaus verkaufsfördernd, daher dann später auch die Reaktion von der anderen Seite "Made in West-Germany"

Die Teilung in 2 deutsche Staaten führte auch zu Kuriosem: 50 Jahre fuhr in der DDR die "Deutsche Reichsbahn" auf den Schienen des Sozialismus. :bergab:

Ich kenne die BMW/EMW Story eher so das sich die Geschäftsleitung in den Westen absetzte und Die Marke mitnahmen. Gründe waren wohl unter anderem die beginnende Verstaatlichung, Demontagen und Enteignungen usw. Ein Gerichtsverfahren hatte dann wohl festgestellt das der Markenname Eigentum der Geschäftsleitung ist und nicht des Werkes.
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon ea2873 » 6. März 2019 17:16

lupover hat geschrieben:Trägt die Aufschrift "made in Germany". Wurde meines Wissens in der DDR nicht verwendet


doch, ursprünglich war das mit der deutschen Teilung ja alles noch nicht so klar und dauerhaft angelegt.
gab es nicht nur bei Reifen:
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Usedom_ETZ250 » 6. März 2019 18:04

Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Wieder was gelernt.
Dann bleibt der Heidenau natürlich dort an seinem angestammten Platz als Ersatzrad. Und ich hätte den fast weg genommen und einen Pneumant montiert.......................

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Eisenschwein 1968 » 6. März 2019 18:22

Servus. Diese Reifen waren auf meinem Berliner auch montiert.
Made in Germany war in der DDR der 50er und 60er Jahre durchaus üblich:
15518928235947918859741985543808.jpg
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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Spitz » 6. März 2019 20:38

Eisenschwein 1968 hat geschrieben:Servus. Diese Reifen waren auf meinem Berliner auch montiert.
Made in Germany war in der DDR der 50er und 60er Jahre durchaus üblich:
15518928235947918859741985543808.jpg



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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon adri » 7. März 2019 09:13

Meine arbeitskollege( schon 10 Jahre in Rente) war aus Heidenau. Koch hier in Amsterdam im Krankenhaus .Er hat mal erzählt das Reifenwerk war einmal in Besitz seiner Familie. Seine Familie Name ist Drieschmann. Es hat auch einige Gericht Streitigkeiten gegeben nach der Wende, uber's eigentumsrecht. Ob das geklappt hat weis ich nicht genau. Aber das Reifenwerk ist absolut schon ziemlich alt.

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Steffen G » 26. März 2019 18:05

Hallo!
Sehr unglaubwürdig. Ich hatte mir gerade mal die Link´s dazu durchgelesen, und noch etwas weiter.
1946 von der russischen Besatzungsmacht gegründet ist ja zu lesen.
Also die haben sowas in der Größe von Anfang an ohne privaten Besitzer durchgezogen, bis zur Wende.
Grüße, Steffen !

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Re: HEIDENAU schon vor der Wende?

Beitragvon Dieter » 26. März 2019 18:20

Zum Thema made in Germany, das haben wir den Britten zu verdanken. Alle sollten vor den Waren aus Deutschland gewarnt werden. Hat sich aber dann ein wenig anders entwickelt.
Hab mal kurz im Netz gesucht.

https://www.br.de/themen/wissen/made-in ... y-100.html

Gruß
Dieter

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