Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

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Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon Nitro » 26. Mai 2020 13:30

Moin moin,

ich schraube mich gerade nach 30 Jahren durch meine ETZ durch und setze die wieder instand.
Baujahr 86. 4549,7 + km Laufleistung. So ganz genau weiß ich das nicht. Der Kettenkasten lag nach Kettenriss irgendwann mal auf einer russischen Panzerstrasse zertrümmert im Wald.
Einen Tacho brauchte ich seitdem nicht mehr.
Ich hatte die ETZ seinerzeit auf Enduro umgebaut, ein bisschen leistungsoptimiert, was mit Ostmitteln eben so ging.
Abgemeldet 1991, auseinandergebaut, ein paar Teile für was anderes verwendet und seitdem also nicht mehr bewegt.

Nu sollte Platz geschaffen werden und die Ansage war, " Ist das Kunst oder kann das weg?!" " Und Deine ganzen Teilekisten können auch auf den Müll!"
"Und was ist das da eigentlich?!" Das "das da eigentlich" war eine 150er ES von 1964. Auch ein richtiger "Sleeper". Auch befummelt und rannte auch schneller als normal.
Ich hatte also ein Ultimatum und stand nun mit dem geliebhassten Ostschrott in meiner Werkstatt. Ich habe also quasi gleich nahtlos weitergeschraubt und in den gleichen Teilekisten rumgewühlt, wo ich 1990 aufgehört habe. Ist schon erstaunlich, das man sich sofort wieder an alles erinnert und über den gleichen Fummelkram aufregt, der einen früher schon genervt hat. Ich wundere mich auch gar nicht, dass ich 15 Ansaugflanschdichtungen für S50/51 habe. Wahrscheinlich hatte mein Kumpel 10 Spiegelgläser und da passte das dann wieder.
Ursprünglich wollte ich das alles nur wieder anständig zum Laufen bringen. Alles komplettieren und mal austesten.
Mit der ETZ bin ich so leidlich fertig. Klar, ein bisschen geht immer noch. Ein paar noch vorhandene Provisorien, aber die haben früher auch nicht gestört.
Das Triebwerk läuft jedenfalls wieder satt und vertrauenserweckend.
Irgendwie dachte ich dann, dann kannst das ja auch wieder zulassen lassen.

Und nun kommt das mit den Reifen. Und dem TÜV und so.
Seinerzeit bin ich den guten Pneumant Enduroreifen gefahren. 3.00 K41 vorn und 3.50 K37 hinten. 2.75 wäre richtig gewesen. 3.00 geht aber auch.
Oder 2.75 gab es damals schon nicht. Ich weiß es nicht mehr.
Das Geflatter des Hochpräzisionsreifens aus dem Hause Pneumant vorn wurde mit 50 Gramm Angelblei ausgeglichen. Die Gabel war auch nicht mehr stabil, der irgendwie aus dem Westen zu mir gelangte GFK-Kotflügel hing ja jetzt unter der ZT 300 Lampe. Aber nach einem selbstgefeilten Gabelstabilisator war dann auch Ruhe in der Fuhre. Hervorragend eingepasst in die Nut der Faltenbälge. Ein wahres Kleinod des Selbstbaus.

So, nu aber die Reifen.
Ich habe jetzt hier so ein bisschen im Forum rumgelesen. Gibt eine neue Bestimmung für Reifen aus 2020, dass Reifenfreigaben des Herstellers nicht zwangsläufig anerkannt werden.
Btw. reisst mich das, was MuZ 1991 freigegeben hat, auch nicht vom Sockel. Gilt das denn überhaupt noch -> http://www.ostmotorrad.de/mz/etz/reifenetz250.pdf. ?!
Oder anders; Heidenau gibt es nicht in 2,75 x 18 Enduro.
Nun ist das bei mir ja auch eine Wiederzulassung/Neuzulassung ?! , da wird wahrscheinlich sowieso noch anders hingeschaut.
Die Umrechnung von Zoll auf metrisch gibt es ja auch noch. Eingestanzt in der Felge ist gar nichts. Ausser ein paar Schotterbeulen. Die Felgen sind aber original also,
1.60x18 vorn
2.15x18 hinten

Jetzt habe ich mal geschaut nach Reifenpaarungen und Umrechnungen und komme auf kein wirklich klares Ergebnis.
Oder bzw., was ich nun machen soll.

3.0 nach Zoll vorn geht wahrscheinlich gar nicht, da sagt der TÜV Mann gleich: "Nee Du, 2.75 ist nicht 3.0."

Reifen von Zoll auf metrisch umgerechnet sind aber auch nicht eindeutig.

2.75 werden einmal als 80/90 und 90/90 umgerechnet.
3.50 werden als 110/80, 110/90 und 100/90 umgerechnet.

Ist das jetzt egal?! Kann ich mir aus den oben genannten metrischen Größen was zusammensuchen und kommt dann auf die Gnade der Technischen Abnahme an?!
Kann ich Kenda nehmen ?! K270 oder K280 in 3.5 und 2.75 ?!

Sorry, aber ich blicke da gerade nicht durch. Freigabe der Hersteller einerseits, neue Bestimmung andererseits.
Ich suche einfach nur einen "vernünftigen" Enduroreifen....

Viele Grüße
Nitro

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon Klaus P. » 26. Mai 2020 14:22

Weil ich vor ein paar Tagen schrub, dann nochmal.

Die zulässige Reifenbreite ist von der Felgenbreite abhängig.
Bei einer Felge 1.60" ist außer dem 2.75 noch der 3.00 zugelassen.
Bei einer 2.15" noch 110/80 und 110/90, wobei der Mittelständer bei dem /90 schon knapp wird.
Quelle: Technisches Reifenhandbuch.

Mit Herstellerfreigaben ist mehr möglich, ob die noch zulässig sind, k.A.

Gruß Klaus

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon TS-Jens » 26. Mai 2020 14:32

Nitro hat geschrieben:3.00 K41 vorn und 3.50 K37 hinten.


Genau die gibts von Heidenau, in etwa 100% besserer Qualität als von Pneumant ;) Definitiv einem Kenda vorzuziehen :ja:

Der 3.00er lässt sich auch mit einer 1.6er Felge eintragen, besser ist natürlich die 1.85er, die steht ja auch in deinem Link mit dabei.
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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon ea2873 » 26. Mai 2020 14:59

wenn du eh schon am basteln bist, nimm eine alte ES/TS 150er Felge und speiche die vorne ein, das ist nämlich die gewünschte 1,85er. Das ist die sauberste Lösung.

Du kannst den 3,00er auch auf der 1,60er Felge fahren, es gibt Listen und Tabellen, welche Felgenbeite bei welcher Reifengröße noch zulässig ist, die sollte eigentlich der TÜV auch haben, die 1,60er ist für 3,00 noch ok.
Ich hatte auch den 3,00er K41 vorne auf 1,60er, später dann mal aus Langeweile umgespeicht. Nach meiner Meinung fährt sie mit der breiteren Felge besser.

hier nochmal die offizielle Version, das von Ostomotorrad ist kein "Original" sondern nur nachgemacht:
http://mz.cx/technik/daten/reifenfreigabe2.jpg

wenn du was besseres als K41/K37 willst, nimm Heidenau K60. Die Dimensionen sind freigegeben, sollte mit TÜV also passen, evtl. trotzdem eintragen lassen.
https://de.reifenwerk-heidenau.com/modu ... 38&pic=104

Kenda oder Chinesenreifen fahre ich prinzipiell nicht.
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Zuletzt geändert von ea2873 am 26. Mai 2020 15:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon komatsu sven » 26. Mai 2020 15:11

Ich war jetzt erst beim TÜV. Er hat mir erklärt das nur Reifen eingetragen werden müssen wo ein Fabrikat/Reifen typ mit dazu steht. Da bei MZ ja eigentlich nichts steht kannst alles in der grösse alle fahren. Bei meiner BMW wäre es dann so wenn ich neue Reifen aus dem Jahr 2020 habe die Eintragen muss , wen es die Reifen dann in 5 Jahren nicht mehr gibt und du machst andere drauf ,Must die wieder eintragen lassen. Noch dazu immer mit Einzelabnahme und fahr versuchen ,die er auf keinen Fall machen will. Bin gespannt was da noch rauskommt.

-- Hinzugefügt: 26. Mai 2020 16:14 --

So wie es in den Papieren steht bei ea2873. Darf er nach dem neuen Recht nur diesen Heidenau fahren.

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon Guesi » 26. Mai 2020 15:38

Es steht doch explizit drin: oder laut Bescheinigung FZ-Hersteller. Also sind alle Reifen die MZ freigegeben hat mit drin.
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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon P-J » 26. Mai 2020 15:43

350 und 275 gibts auch von anderen Herstellern die besser sind wie Heidenauer. Wazu die neuen Grössen?

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon Dieter » 26. Mai 2020 16:28

Guesi hat geschrieben:Es steht doch explizit drin: oder laut Bescheinigung FZ-Hersteller. Also sind alle Reifen die MZ freigegeben hat mit drin.



Ich bin auch dabei mir die Niederquerschnittreifen eintragen zu lassen. 1. Veruch bei uns bei der Dekra war negativ.

Es gab mehrere Problme. Auf meiner vorderen Felge konnte er keine Felgengröße finden, auf der hinteren ja. Und dann wollte er direkt die aufgezogenen Heidenau eintragen. Nicht nur die Reifengröße. Also da bin ich wieder gefahren. Er sagt mir das er alles ganz genau begutachten muss incl. Felgengröße, Reifengröße, Reifenhersteller und Reifentyp. Selbst die Freigabe von MZ hat ihn nicht interessiert. Er muss ja auch alles fotografieren und dokumentieren.

Mal sehen wie es weiter geht. Ich suche mal weiter. Selbst in meinem VX Gespann wurde nur die neue Reifengröße eingetragen.

Gruß
Dieter

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon Klaus P. » 29. Juni 2020 11:31

ea2873 hat geschrieben:wenn du eh schon am basteln bist, nimm eine alte ES/TS 150er Felge und speiche die vorne ein, das ist nämlich die gewünschte 1,85er. Das ist die sauberste Lösung.


https://de.reifenwerk-heidenau.com/modu ... 38&pic=104

Kenda oder Chinesenreifen fahre ich prinzipiell nicht.


Deinen Dateianhang bekomme ich nicht mit kopiert
und darum geht es mir.

Der Eintrag unter 22 kommt doch einer Reifenbindung (Fabrikat) gleich.
Das gabs doch nie bei MZ (und BMW bis zur R xxx GS 2V.

Wundert mich schon dass du da nicht wiedersprochen hast.

Gruß Klaus

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon AHO » 29. Juni 2020 12:06

Klaus P. hat geschrieben:...Der Eintrag unter 22 kommt doch einer Reifenbindung (Fabrikat) gleich...Gruß Klaus

Das mit der Reifenfabrikatsbindung entsprechend ABE ist ein Standardsatz (gewesen?).
Solange in der ABE tatsächlich keine Reifenbindung steht, ist das doch in jedem Fall ausreichend beachtet :wink:
Wenn ein "Kontrollorgan" eine Reifenbindung zu kennen glaubt, soll er sie Dir halt zeigen :mrgreen:

Gruß
Andreas

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Re: Reifenfreigaben - ETZ 250 - leidiges Thema?!

Beitragvon Mainzer » 29. Juni 2020 12:17

Ich finde es nur immer doof, dass man selbst die Betriebserlaubnis nicht einsehen kann ;)
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Schämen sollen sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst. (A. Einstein zur Eröffnung der Funkausstellung 1930)

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