Moin moin,
ich schraube mich gerade nach 30 Jahren durch meine ETZ durch und setze die wieder instand.
Baujahr 86. 4549,7 + km Laufleistung. So ganz genau weiß ich das nicht. Der Kettenkasten lag nach Kettenriss irgendwann mal auf einer russischen Panzerstrasse zertrümmert im Wald.
Einen Tacho brauchte ich seitdem nicht mehr.
Ich hatte die ETZ seinerzeit auf Enduro umgebaut, ein bisschen leistungsoptimiert, was mit Ostmitteln eben so ging.
Abgemeldet 1991, auseinandergebaut, ein paar Teile für was anderes verwendet und seitdem also nicht mehr bewegt.
Nu sollte Platz geschaffen werden und die Ansage war, " Ist das Kunst oder kann das weg?!" " Und Deine ganzen Teilekisten können auch auf den Müll!"
"Und was ist das da eigentlich?!" Das "das da eigentlich" war eine 150er ES von 1964. Auch ein richtiger "Sleeper". Auch befummelt und rannte auch schneller als normal.
Ich hatte also ein Ultimatum und stand nun mit dem geliebhassten Ostschrott in meiner Werkstatt. Ich habe also quasi gleich nahtlos weitergeschraubt und in den gleichen Teilekisten rumgewühlt, wo ich 1990 aufgehört habe. Ist schon erstaunlich, das man sich sofort wieder an alles erinnert und über den gleichen Fummelkram aufregt, der einen früher schon genervt hat. Ich wundere mich auch gar nicht, dass ich 15 Ansaugflanschdichtungen für S50/51 habe. Wahrscheinlich hatte mein Kumpel 10 Spiegelgläser und da passte das dann wieder.
Ursprünglich wollte ich das alles nur wieder anständig zum Laufen bringen. Alles komplettieren und mal austesten.
Mit der ETZ bin ich so leidlich fertig. Klar, ein bisschen geht immer noch. Ein paar noch vorhandene Provisorien, aber die haben früher auch nicht gestört.
Das Triebwerk läuft jedenfalls wieder satt und vertrauenserweckend.
Irgendwie dachte ich dann, dann kannst das ja auch wieder zulassen lassen.
Und nun kommt das mit den Reifen. Und dem TÜV und so.
Seinerzeit bin ich den guten Pneumant Enduroreifen gefahren. 3.00 K41 vorn und 3.50 K37 hinten. 2.75 wäre richtig gewesen. 3.00 geht aber auch.
Oder 2.75 gab es damals schon nicht. Ich weiß es nicht mehr.
Das Geflatter des Hochpräzisionsreifens aus dem Hause Pneumant vorn wurde mit 50 Gramm Angelblei ausgeglichen. Die Gabel war auch nicht mehr stabil, der irgendwie aus dem Westen zu mir gelangte GFK-Kotflügel hing ja jetzt unter der ZT 300 Lampe. Aber nach einem selbstgefeilten Gabelstabilisator war dann auch Ruhe in der Fuhre. Hervorragend eingepasst in die Nut der Faltenbälge. Ein wahres Kleinod des Selbstbaus.
So, nu aber die Reifen.
Ich habe jetzt hier so ein bisschen im Forum rumgelesen. Gibt eine neue Bestimmung für Reifen aus 2020, dass Reifenfreigaben des Herstellers nicht zwangsläufig anerkannt werden.
Btw. reisst mich das, was MuZ 1991 freigegeben hat, auch nicht vom Sockel. Gilt das denn überhaupt noch -> http://www.ostmotorrad.de/mz/etz/reifenetz250.pdf. ?!
Oder anders; Heidenau gibt es nicht in 2,75 x 18 Enduro.
Nun ist das bei mir ja auch eine Wiederzulassung/Neuzulassung ?! , da wird wahrscheinlich sowieso noch anders hingeschaut.
Die Umrechnung von Zoll auf metrisch gibt es ja auch noch. Eingestanzt in der Felge ist gar nichts. Ausser ein paar Schotterbeulen. Die Felgen sind aber original also,
1.60x18 vorn
2.15x18 hinten
Jetzt habe ich mal geschaut nach Reifenpaarungen und Umrechnungen und komme auf kein wirklich klares Ergebnis.
Oder bzw., was ich nun machen soll.
3.0 nach Zoll vorn geht wahrscheinlich gar nicht, da sagt der TÜV Mann gleich: "Nee Du, 2.75 ist nicht 3.0."
Reifen von Zoll auf metrisch umgerechnet sind aber auch nicht eindeutig.
2.75 werden einmal als 80/90 und 90/90 umgerechnet.
3.50 werden als 110/80, 110/90 und 100/90 umgerechnet.
Ist das jetzt egal?! Kann ich mir aus den oben genannten metrischen Größen was zusammensuchen und kommt dann auf die Gnade der Technischen Abnahme an?!
Kann ich Kenda nehmen ?! K270 oder K280 in 3.5 und 2.75 ?!
Sorry, aber ich blicke da gerade nicht durch. Freigabe der Hersteller einerseits, neue Bestimmung andererseits.
Ich suche einfach nur einen "vernünftigen" Enduroreifen....
Viele Grüße
Nitro