e-Smart nach fast 100.000 km
Verfasst: 8. März 2019 09:22
Nachdem wir in einem anderen Thread so trefflich zum Thema e-Auto diskutiert haben, hier mal der Bericht über unseren kleinen Smart 451 electric drive Cabrio. Ich will hier niemanden missionieren, dafür hat jeder seine eigenen Anforderungen an sein persönliches Fahrzeug.
Wie sind wir zu dem Gerät gekommen?
Meine Frau ist ziemlich lange ein BMW E30 Cabrio gefahren, an dem sich schon einige Schrauber versucht hatten. Sie selber ist mit dem Auto nie so richtig warm geworden, aber für ein wenig im Dorf rumfahren war es okay. Dann kam eine berufliche Veränderung, die für sie 35km einfache Strecke zur Arbeit bedeutete. Nach dem ersten Winter wollte sie ein neues Auto und auch ich musste einsehen, dass ich nicht alle Pfuschstellen der Vorbesitzer reparieren konnte. An einigen Stellen war einfach zu wenig Substanz übrig.
Also ein neues Auto gesucht und irgendwann auch mal einen elektrischen Smart probegefahren. Das Weitere steht hier.
Wie lange haben wir den Kleinen?
Der Kleine ist inzwischen gut 92.000 km gelaufen und wird dieses Jahr locker noch die 100.000 schaffen. Das Ganze in knapp 6 Jahren und immer noch mit dem ersten Akku. Meine Frau fährt fast nur "Langstrecke", eben die 35km zur Arbeit und 35km zurück. Sie ist noch nie liegen geblieben.
Erfahrungen?
Klar, einige, gute und schlechte:
+ Drehmoment ist durch nichts zu ersetzen, außer noch mehr Drehmoment
+ durch die Beschränkung auf 2 Sitzplätze hat die Kiste erstaunlich viel Platz
+ in den Kofferraum passen locker 2 Kisten Bier
+ die Reichweite von ca. 100km (im Sommer eher 120, in Winter eher 80) ist für die Strecke meiner Frau genau ausreichend
- die Reichweite ist für Umwege oder auch längere Fahrten einfach nicht brauchbar
- im Winter schlucken Heizung und Lüftung einfach zu viel Reichweite, da lernt man Sparen und Verzicht
+ der Kleine lädt jede Nacht daheim an der Steckdose und wird innerhalb der 8 Stunden immer voll
- Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum ist nicht wirklich viel vorhanden und die Preisgestaltung der Anbieter noch ziemlich durcheinander
- andere Verkehrsteilnehmer nehmen den Kleinen einfach nicht ernst, besonders mit der Beschleunigung rechnet keiner
+ die Bremsen sind gut
+ bisher nur 2 Defekte, 1x Sensor der Kühlung noch während der Garantie und jetzt Bremse vorn links schwergängig (in meinen Augen kein e-Phänomen)
Kosten?
Den Anschaffungspreis kann sich jeder bei Smart selber raussuchen. Ja, die Kiste war teuer, aber sie hält bisher ohne Mucken.
Die erste Durchsicht war im Vergleich zum Verbrenner günstig (sogar beim Mercedes-Fachhändler), von der zweiten habe ich die Rechnung noch nicht.
Den Akku haben wir mit 65,- € Batteriemiete im Monat schon gut bezahlt. Hätte ich damals vermutet, dass der so lange hält, hätte ich ihn gekauft, was damals noch ging. Die 65,- € sind auch erst einmal der Rucksack, den der Kleine bei den Verbrauchskosten jeden Monatsanfang drauf kriegt.
Trotz der Batteriemiete liegen wir bei unter 2l Super/100km, wenn man mal umrechnet.
Laden?
Nachdem Fragen kamen zum Thema Laden, hier mal kurz, was wir haben und was wir vorhaben. Momentan laden wir an einer normalen Haussteckdose, die mit 16A abgesichert und direkt zum Sicherungskasten verkabelt ist. Das Ladegerät prüft, wenn man es einsteckt, ob es die Steckdose mag. Bei zu langem Kabel oder zu vielen Verbindungsstellen dazwischen zeigt es die rote LED. Am Ladegerät kann ich einstellen, ob 8A oder 12A aus der Steckdose gezogen werden. Wir laden meist mit 8A und es reicht normalerweise, um den Kleinen in 8 Stunden wieder voll zu kriegen. Der Akku hat übrigens 17kWh.
Ich will mir eine Wallbox unter den Carport setzen, die dann mit 3x32A abgesichert werden wird. Laut meinem Elektriker brauche ich meinen Stromversorger nicht zu fragen. Mit der Box könnte ich dann mit 22kW laden, der Smart mag aber nur 7kW, weil einphasig. Reicht also noch besser und die Box sollte auch beim nächsten e-Auto noch funktionieren.
Umwelt?
Hat bei uns keine vordere Rolle gespielt.
So, soweit unsere Erfahrungen. Meine Frau will, wenn der Kleine nach 10 Jahren weiter soll, wieder einen elektrischen. Wir suchen schon mal, um die Entwicklung wieder mitzubekommen.
Jetzt dürft Ihr gern kommentieren, ich würde mich freuen, wenn wir das Thema einmal sachlich angehen könnten. e-Autos sind nicht die Lösung für alle Verkehrs- Umwelt- oder sonstige Probleme. Ich denke, dass dies inzwischen jedem klar ist, oder? Aber e-Autos sind eine Alternative im Verkehrsmix, die ernst zu nehmen ist und die man ruhig in Betracht ziehen kann, wenn man ein Fahrzeug sucht.
Am Ende soll jeder mit dem glücklich werden, was er sich ausgesucht hat.
Wie sind wir zu dem Gerät gekommen?
Meine Frau ist ziemlich lange ein BMW E30 Cabrio gefahren, an dem sich schon einige Schrauber versucht hatten. Sie selber ist mit dem Auto nie so richtig warm geworden, aber für ein wenig im Dorf rumfahren war es okay. Dann kam eine berufliche Veränderung, die für sie 35km einfache Strecke zur Arbeit bedeutete. Nach dem ersten Winter wollte sie ein neues Auto und auch ich musste einsehen, dass ich nicht alle Pfuschstellen der Vorbesitzer reparieren konnte. An einigen Stellen war einfach zu wenig Substanz übrig.
Also ein neues Auto gesucht und irgendwann auch mal einen elektrischen Smart probegefahren. Das Weitere steht hier.
Wie lange haben wir den Kleinen?
Der Kleine ist inzwischen gut 92.000 km gelaufen und wird dieses Jahr locker noch die 100.000 schaffen. Das Ganze in knapp 6 Jahren und immer noch mit dem ersten Akku. Meine Frau fährt fast nur "Langstrecke", eben die 35km zur Arbeit und 35km zurück. Sie ist noch nie liegen geblieben.
Erfahrungen?
Klar, einige, gute und schlechte:
+ Drehmoment ist durch nichts zu ersetzen, außer noch mehr Drehmoment
+ durch die Beschränkung auf 2 Sitzplätze hat die Kiste erstaunlich viel Platz
+ in den Kofferraum passen locker 2 Kisten Bier
+ die Reichweite von ca. 100km (im Sommer eher 120, in Winter eher 80) ist für die Strecke meiner Frau genau ausreichend
- die Reichweite ist für Umwege oder auch längere Fahrten einfach nicht brauchbar
- im Winter schlucken Heizung und Lüftung einfach zu viel Reichweite, da lernt man Sparen und Verzicht
+ der Kleine lädt jede Nacht daheim an der Steckdose und wird innerhalb der 8 Stunden immer voll
- Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum ist nicht wirklich viel vorhanden und die Preisgestaltung der Anbieter noch ziemlich durcheinander
- andere Verkehrsteilnehmer nehmen den Kleinen einfach nicht ernst, besonders mit der Beschleunigung rechnet keiner
+ die Bremsen sind gut
+ bisher nur 2 Defekte, 1x Sensor der Kühlung noch während der Garantie und jetzt Bremse vorn links schwergängig (in meinen Augen kein e-Phänomen)
Kosten?
Den Anschaffungspreis kann sich jeder bei Smart selber raussuchen. Ja, die Kiste war teuer, aber sie hält bisher ohne Mucken.
Die erste Durchsicht war im Vergleich zum Verbrenner günstig (sogar beim Mercedes-Fachhändler), von der zweiten habe ich die Rechnung noch nicht.
Den Akku haben wir mit 65,- € Batteriemiete im Monat schon gut bezahlt. Hätte ich damals vermutet, dass der so lange hält, hätte ich ihn gekauft, was damals noch ging. Die 65,- € sind auch erst einmal der Rucksack, den der Kleine bei den Verbrauchskosten jeden Monatsanfang drauf kriegt.
Trotz der Batteriemiete liegen wir bei unter 2l Super/100km, wenn man mal umrechnet.
Laden?
Nachdem Fragen kamen zum Thema Laden, hier mal kurz, was wir haben und was wir vorhaben. Momentan laden wir an einer normalen Haussteckdose, die mit 16A abgesichert und direkt zum Sicherungskasten verkabelt ist. Das Ladegerät prüft, wenn man es einsteckt, ob es die Steckdose mag. Bei zu langem Kabel oder zu vielen Verbindungsstellen dazwischen zeigt es die rote LED. Am Ladegerät kann ich einstellen, ob 8A oder 12A aus der Steckdose gezogen werden. Wir laden meist mit 8A und es reicht normalerweise, um den Kleinen in 8 Stunden wieder voll zu kriegen. Der Akku hat übrigens 17kWh.
Ich will mir eine Wallbox unter den Carport setzen, die dann mit 3x32A abgesichert werden wird. Laut meinem Elektriker brauche ich meinen Stromversorger nicht zu fragen. Mit der Box könnte ich dann mit 22kW laden, der Smart mag aber nur 7kW, weil einphasig. Reicht also noch besser und die Box sollte auch beim nächsten e-Auto noch funktionieren.
Umwelt?
Hat bei uns keine vordere Rolle gespielt.
So, soweit unsere Erfahrungen. Meine Frau will, wenn der Kleine nach 10 Jahren weiter soll, wieder einen elektrischen. Wir suchen schon mal, um die Entwicklung wieder mitzubekommen.
Jetzt dürft Ihr gern kommentieren, ich würde mich freuen, wenn wir das Thema einmal sachlich angehen könnten. e-Autos sind nicht die Lösung für alle Verkehrs- Umwelt- oder sonstige Probleme. Ich denke, dass dies inzwischen jedem klar ist, oder? Aber e-Autos sind eine Alternative im Verkehrsmix, die ernst zu nehmen ist und die man ruhig in Betracht ziehen kann, wenn man ein Fahrzeug sucht.
Am Ende soll jeder mit dem glücklich werden, was er sich ausgesucht hat.