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ist es wirklich mit einem Kolbenwechsel getan?

Verfasst:
8. Juli 2008 19:24
von mzkay
Mal ne Frage an die Profis!!!
Ein bekannter von mir fährt eine KTM, irgeneine Enduro. Einzylinder, hartverchromt oder wie man eben sagt "nicosilbeschichtet"
Er erwähnte in einem Gespräch, daß er alle paar tausend Kilometer den Kolben wechseln muß.
Ich wurde stutzig und fragte nach dem Zylinder. Er meinte es wäre so üblich, daß nur der Kolben gewechselt werden muß, da ja der Zylinder viel fester ist.
Irgendwie einläuchtend. Aber würde das bedeuten, daß wir bei den Rotaxen auch nur den Kolben wechseln brauchen.
Ich hab im Netz einen Rotaxzylinder gesehen, er soll 15000km runter haben. Da sind die Hohnspuren noch sehr gut sichtbar.
Was sagt ihr dazu?

Verfasst:
8. Juli 2008 19:28
von Emmendieter
r meinte es wäre so üblich, daß nur der Kolben gewechselt werden muß
Kenn ich auch von der Paelia RS250.

Re: ist es wirklich mit einem Kolbenwechsel getan?

Verfasst:
8. Juli 2008 19:30
von Nordlicht
mzkay hat geschrieben:Er erwähnte in einem Gespräch, daß er alle paar tausend Kilometer den Kolben wechseln muß.
Ich wurde stutzig und fragte nach dem Zylinder. Er meinte es wäre so üblich, daß nur der Kolben gewechselt werden muß, da ja der Zylinder viel fester ist.
das ist mir nur von den 2-Taktern im Motocross bekannt....
Re: ist es wirklich mit einem Kolbenwechsel getan?

Verfasst:
8. Juli 2008 19:31
von Ex-User Lemmy
Nordlicht hat geschrieben:] das ist mir nur von den 2-Taktern im Motocross bekannt....
Echt? Bei mir wurde auch der Kolben gewechselt. Nach 300km und einmal vollgas hats geklemmt
wobei der Name vom Verursacher jezz nicht genannt wird...
Re: ist es wirklich mit einem Kolbenwechsel getan?

Verfasst:
8. Juli 2008 19:34
von Nordlicht
Lemmy hat geschrieben:Nordlicht hat geschrieben:] das ist mir nur von den 2-Taktern im Motocross bekannt....
Echt? Bei mir wurde auch der Kolben gewechselt. Nach 300km und einmal vollgas hats geklemmt
wobei der Name vom Verursacher jezz nicht genannt wird...
das kann andere Ursachen haben

Verfasst:
8. Juli 2008 19:41
von Gunter
Nikosil beschichtete Zylinder müßen nur gwechselt werden, wenn sie sehr riefig ( Klemmerspuren ) sind. Es wundert mich allerdings die Aussage daß der Kolben alle paar tausend km gewechselt werden müßte. Ich denke imRotax sollte er schon 50 000 km halten( wahrscheinlich mehr ). Und sicherlich kann man den Kolben nicht x mal wechseln und dann den gleichen Zylinder nehmen. Abnutzen tun sich auch die Kolbenringe. Um zu entscheiden ob der Kolben gewechselt werden muß würde ich die Kompression messen.
Grüße Gunter

Verfasst:
8. Juli 2008 19:44
von Emmendieter
Bei der RS250 waren es glaube ich ca 20000km oder 40000km. Ich weiß es aber nich genau.

Verfasst:
8. Juli 2008 19:52
von mzkay
Kilometerleistung muß ich mal fragen, muß jetzt ehrlich sagen, daß ich nicht weis, ob es Zwei- oder Viertakter ist.
Auf dieses Gespräch kamen wir, weil ein Kollege von mir eine Husaberg fährt, auch Enduro, und er muß aller 900 km Öl wechseln. Die Husa ist aber definitiv ein Viertakter.
Mich interessiert das Ganze, weil mein Motorenöl relativ schnell schwarz ist.
Also neu ist es rot und nach ca. 600 km schon Schwarz. Mein Gedanke war, daß bei einer Laufleistung von fast 50000km (Polizeidienst) der Kolben und die Ringe nicht mehr ganz dichten. Kompression ist übrigens kalt bei 9 bar

Verfasst:
8. Juli 2008 19:58
von Gunter
Hallo mzkay, Kaltkompression 9 bar ist doch recht ordentlich, wie hoch ist Dein Ölverbrauch?
Grüße Gunter

Verfasst:
8. Juli 2008 20:00
von mzkay
das kann ich nicht so genau definieren. Sie schwitzt noch recht ordentlich an den Ventildeckeln

Verfasst:
8. Juli 2008 20:07
von Jorg
Motoröl altert schon nach ein paar KM, das ist normal. Aber kaputtes definitif defektes Öl habe ich bisher erst einmal gesehen. Dort ist nach 600KM Autobahn mit nahezu Vollgas der Ölfilm gerissen. Das lag nicht am Öl sondern weil Serienmäßig eine zu kleine Ölwanne verbaut wurde.
Die Farbe sagt noch nichts über den Zustand des Öl´s aus. Das Öl muß ja auch die Ablagerungen im Motor ( auch Verbrennungsraum ) in Bewegung halten und zum Ölfilter bringen.

Verfasst:
8. Juli 2008 20:23
von Patrick Christian
Bei den reinen Moto-Chross KTM´s lag es an der schlechten Luftfilterung.
Die Kolben sind nicht verschlissen sondern verschliffen....den beschichteten Zylindern machte das nix....
Gleiches gilt für die MZ-Rotaxen, der Zylinder ist so hart der hält 200 Tkm und mehr.
Vorausgesetzt er wurde nicht mechanisch Beschädigt.
Zum Ölwechselinterval bei alten KTM´s und Husaberg´s, das sind reine Sportgeräte ohne Ölfilterung.
Da muss der Dreck regelmäßig mit dem Öl raus.
Gruß
Patrick

Verfasst:
8. Juli 2008 20:32
von mzkay
Gleiches gilt für die MZ-Rotaxen, der Zylinder ist so hart der hält 200 Tkm und mehr.
Vorausgesetzt er wurde nicht mechanisch Beschädigt
würde also bedeuten, daß man nach 50000 km den Kolben samt ringe tauscht und gut?

Verfasst:
8. Juli 2008 21:24
von thilo
Patrick Christian hat geschrieben:Zum Ölwechselinterval bei alten KTM´s und Husaberg´s, das sind reine Sportgeräte ohne Ölfilterung.
2-Takter vielleicht ...

... ich kenne aber keinen KTM-4takt-Motor ohne Ölfilter - und der alte LC4 hat sogar 2 davon, wobei das Öl garantiert besser gefiltert wird als beim Rotax?!
thilo

Verfasst:
8. Juli 2008 21:53
von callifan
also das der zylinder der rotax 200tkm hält glaube ich ehrlich gesagt nicht.
warscheinlich ist die nicasilbeschichtung sehr hart. aber verschleiß ist garantiert trotzdem da...
die obere schleifkannte zum beispiel entsteht genauso.. also ist auch verschleiß da.
ich hab mal gehört das die cross kolben so lange gefahren werden, bis das "Schleiffenster" an den seiten aufgebraucht ist, also schleifspuren drauf sind...
keine ahnung ob der so wirklich gewechselt werdne muß, die ktm, wsar ne 450sx lief auch mit dem kolben bis zum wechsel top...
ölfilter hatte die üpprigens auch 2...
mfg Toni

Verfasst:
9. Juli 2008 05:05
von trabimotorrad
Die Kreidler ist auch Nikasylbeschichtet. Ich habe meine erste Kreidler auf 65ccm aufgebort (FS. Klasse 1 Umbau) Und seither zwei Kolben von der GLEICHEN TOLERANZGRUPPE und insgesammt den dritten Kolbenring auf nun schon über 80 000Km drinne gefahren.
Nikasyl ist in der Härte mit Hartchrom vergleichbar, hat aber die gleiche Wärmedehnung, wie Aluminium, so das sehr kleine Einbauspiele gefahren weden können. Ein Zweitakter hat aber keine homogene Wärmeausdehnnug, weil er im Auslassbreich immer heißer ist, als im Einlass oder Überströmbereich.
Trotzdem kann ich die obere Umkehrmarke beim Zylinder nach 80 000Hochdrehzahl-Zweitakt-Kilometer (Nenndrehzahl 10 000U/min) gerade mal mit dem Fingernagel ertsten und mit dem Innefeinmessgreät ist es im Hundrtsel-Bereich messbar, auch ein wenig "Unrund", auch im Hunderstel-Bereich ist er auch, deswegen braucht ein neuer Kolbenring auch recht lange Zeit (2000Km!!), bis er sich angepasst hat.
Die "neuen" Kühe (also ab 1982) haben auch Nikasylzylinder, haben 1,5 Hunderstel Einbauspiel (die Grauguszylindermotoren hatte 3 Hunderstel!!), drehen keine 10 000U/min und meine Q hat jetzt auf der ERSTEN Garnitur, ohne jemals was zu wechseln 280 000Km runter und immer noch Kompression von 8,5 bar!
Ich denke, die Rotaxgarnitur müßte vergleichbare Laufleistung haben.

Verfasst:
9. Juli 2008 07:22
von hiha
Ein bisserl was von mir:
1.)Nikasil® (hat nix mit -asyl zu tun

ist eine von Mahle entwickelte Beschichung. In einer Nickelschicht befinden sich Siliziumkarbidpartikel in bestimmter Verteilung und Korngröße. Die Reibung zw. Kolben, -ring und Zülinderlaufbahn findet praktisch ausschließlich auf den superharten SiC-Partikeln statt, daher verschleisst die Laufbahn nur minimal, sie kann ohne Nacharbeit mehrere hunderttausend km halten. Der Vorteil zu Hartchrom ist die grössere rauigkeit, darum laufen die Kolbenringe auch schneller ein wie bei Hartchrom. Allerdings werden Nikasil-Laufbahnen auch gern mal gehont (mit speziellen Honsteinen, im Hunderstelbereich) um frische SiC-Körnderl an die Oberfläche zu kriegen.
2.)Bei den neumodischen Viertaktcrossern ist der Kolben so niedrig, dass er sich bei auch nur minimal zu viel Spiel einfach umdreht. Daher sollte man sie alle 50-100 Laufstunden auswechseln. Es gibt Übermaßkolben, allerdings sind die nur im Hunderstelbereich übermaßig. Hier ein Vergleichsfoto
Kolben alt/modern und
noch ein Anderes Der Massevorteil beträgt ca.40% (!!) mit dem Nachteil der kürzeren Lebensdauer.
3.) Zu
diesem Foto hier muss ich noch was loswerden: Das sieht nach Gussbuchse aus, und man sieht einen glänzenden Ring auf Zylinderfußhöhe.
Das kann eine Spiegelung sein, aber auch eine Einschnürung durch z.B. einen O-Ring der für die Nut zu dick ist. Da sollte man mal genauer nachschauen.
4.) Eine normale Graugussbuchse mit einem alltagstauglichen Kolben in einem luftgekühlten Motor kann durchaus 100000km halten. Wenn der GG-Zylinder länger gelaufen ist, muss er gebohrt/gehont werden bevor ein neuer Kolben eingesetzt wird. Alles Andere ist eine Notlösung, geht aber auch
Gruß
Hans

Verfasst:
9. Juli 2008 18:13
von mzkay
@ hiha
danke für die ausführliche Erklärung
zum Foto nochmals - der Zylinder ist von einer MZ Country - nun wäre interessant, ob MZ verschiedene Zylinder verbaut hat. Meines Erachtens wurden nur welche mit Beschichtung verbaut. Oder hat jemand im Forum andere Erkenntnisse? Wäre schön, wenn es dazu ein paar Wortmeldungen gäbe.

Verfasst:
10. Juli 2008 13:15
von Martin H.
@ mzkay:
Ich habe mal wegen meiner Silverstar beim Hallat angefragt bei km-Stand 92.000, wie es ausschaut mit Zylinder schleifen und so; die Antwort von ihm: Beim Rotaxmotor dürfte bei guter Pflege (LuFi sauber gehalten; Ölwechsel gemacht) kein Verschleiß am Zylinder sein. Er könne bis 200.000 km halten. Evtl. könne man den Kolben mal tauschen.
Inzwischen hab ich über 110.000 km drauf und noch nix dran gemacht.
Gruß, Martin.

Verfasst:
14. Juli 2008 10:57
von Nr.Zwo
Solange Kompression stimmt, er kein Öl verbraucht sondern nur ausschwitzt und nich klappert...
Wieso irgendwas auf verdacht tauschen ???
Einfach fahren... und fahren... und fahren...