Memme250 hat geschrieben:MaxNice hat geschrieben:ist das linke dann eine originale?, dann wundere ich mich warum man dort federn benutzt die linksgewickelt sind, das ist doch nicht üblich und hat bestimmt einen grund oder?
Respekt : Adlerauge
Du hast Recht, es gibt Unterschiede!
Bin mir aber nicht sicher aus welcher Perspektive Du das siehst.
Ich bin kein Federspezi und habe nochmal ein Bild gemacht.
li = das vermutliche Original (seit 15 Jahren in meinem Besitz)
re= blau das längere verstärkte Neuteil von Hallat (hab ich vor einigen Jahren mal auf Verdacht gekauft)
Welche Feder ist aus Deiner Sicht li/re gewickelt? Ist die Wicklungsrichtung evtl. Ursache für gewisse Kupplungseigenschaften ?
schon ne ganze Weile her, mein Einwurf mit der Wicklungsrichtung, ich hatte mal mit Kutt im Gespräch erfahren, dass er bei seinem Falke eine Feder links wickeln lassen hat, das war wohl nicht grad erschwinglich, weil man das nur macht wo es wirklich wichtig ist, inwiefern erkläre ich gleich. In der Regel benutzt man rechtsgewickelte Federn wie auch Rechtsgewinde, ist halt einfach vereinheitlicht, hat mit Sicherheit auch mit der Herstellung zu tun, die Verbreitung der entsprechenden Maschinen eben.
Bei Kompression einer Schraubenfeder, wie sie in der Kupplung vorkommt, wird diese nicht nur zusammengedrückt, es geschieht noch etwas, durch die Wicklungsrichtung vorgegeben verdreht sich die Feder in sich selbst, relativ gesehen, wird das eine Wicklungsende um die Längsachse der Feder zum anderen Wicklungsende verdreht. Staucht man also eine rechtsgewickelte Feder, so verdreht sich das Wicklungsende in der Draufsicht links herum.
Durch diese Torsionsbewegung wirkt ein Moment auf die Auflageflächen der Feder, nun kommt es vor, dass dieses Moment unerwünscht ist. Denn es kann passieren, dass sich mechanische Bauteile durch diese Federbetätigung Stück für Stück drehen oder aber bei vorhandener Führung beginnen an dieser zu reiben.
Dagegen tut man etwas in dem man linksgewickelte Federn benutzt, wer Kutts Beiwagenrestauration gelesen hat, sieht das schön an der Beiwagenfeder, die Federn am Seitenwagenfahrwerk sind gepaart, als rechts und links zusammen, die Federn üben beide diese Torsionskraft aus, sie verpufft aber in der Mitte weil sich die Feder dort frei drehen kann.
In der Industrie wird in der Regel drauf geachtet, dass die Federenden fein plangeschliffen sind, damit die Feder nicht kippelt und im Falle möglichst wenig Reibung auf ihren Auflageflächen hat und so möglichst geringes Moment überträgt. Die andere Option ist die Wicklungsenden nicht zu verschleifen und dafür Formschlüssig an den Auflageflächen zu sichern, wird allerdings seltener gemacht.
Warum nun in der Rotaxkupplung linksgewickelte Federn Verwendung finden ist mir nicht bekannt, ich kenne die Konstruktion nicht genug. Nur mal zur Erklärung meines Grundgedankens. Als Ursache für das Kupplungszugsterben shee ich etwas völlig anderes.
An meiner Baghira findet die gleiche Kupplungsarmatur Verwendung, ich habe zwar noch den ersten Kupplungszug mit 40Mm aber ich habe beobachtet, dass die Quetschhülse des Nippels sehr knapp durch den Schlitz im Hebel geht, ich kann mir Vorstellen das der Rotaxzug unter Umständen noch schwieriger einzufädelen ist. Mir ist mit dieser Bedingung mal etwas ähnliches am Gespann passiert, dort hatte ich einen neuen Zug montiert, der nach kurzer Zeit gleiches Fehlerbild wie die hier gezeigten aufwies - aufgedröseltes oberes Seelenende und abgerissene Nippel. Die Erklärung war denkbar einfach, die Quetschhülse war zu groß für den dafür vorgesehenen Schlitz im Hebel, fädelte beim Kuppeln nciht richtig und dadurch wurde die Seele direkt nach der Quetschhülse bei jeder Betätigung der Kupplung geknickt und eben geschwächt. Abhilfe schaffte ein passender Zug.
Schon viel Text aber da müsst ihr durch, ich habe noch einen Tip.
Vorrausgesetzt, die Dominoarmatur der Rotax verwendet den gleichen Kupplungshebel wie die Baghira auch, gibts eine sehr einfache Möglichkeit die Hebelkraft zu verringern. Im kupplungshebel findet sich eine Kunststoffbuchse mit Bund, diese sitzt auf dem Bolzen der das Gelenk des Hebels darstellt. Wie gewöhnlich für gebrauchte Gleitlager aus Kunststoff läuft auch diese Buche rasch ein und führt zu einer Erhöhung der Betätigungskraft. Dagegen kann man etwas sehr simples tun, man setzt Kugellager ein, glücklicherweise gibt es Lager die dieser Anforderung schnell gerecht werden. Die Bohrung im Hebel hat Nenndurchmesser 10mm, es passen folgende Lager:
*klick*, mit Glück lassen sich die Lager ohne spezielles Werkzeug in den Hebel eindrücken. Durch den Flansch sitzen sie Prima und eine Abstandshülse braucht es auch nicht. Ich muss gestehen an meinem Hebel haben sie nicht gleich gepasst, in dem Fall sollte man die Bohrung dann auf 9,98-10,00mm bringen, wers nicht so genau kann, machts wie er es im Stande ist. Nachdem ich eines der 106-Lager zerdrückt habe, weil meine Bohrung nicht mehr rund war, habe ich gleich
andere Lager eingebaut, etwas größere mit 12mm außen-ø dayu habe ich das krumme Loch auf 11,8mm aufgebohrt und auf 12mm aufgerieben.
Fazit: Die Kupplung lässt sich sehr geschmeidig ziehen und der Hebel hat kein Spiel, so richtig garkeins, ich meine natürlich auf und ab, da klappert nix, einfach definiert an einer Position, nur empfehlenswert