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Kupplung erneuert - und danach Kupplungsbowdenzug gerissen

BeitragVerfasst: 15. Juli 2007 17:55
von Bene
Hallo Rotax-Fahrer,

seit schon geraumer Zeit musste ich eine rutschende Kupplung beklagen. Bei großen Drehmomentwechsel rutschte die Kupplung einfach durch und man musste vom Gas gehen, damit sie überhaupt wieder greift. Ebenfalls war das Anfahrverhalten nicht optimal, begleitet von einem kurzen Ruck in dem Moment, wo wohl die Lamellen richtig gegriffen haben.

Also habe ich mir gebrauchte Lamellen und neue Kupplungsdruckfedern bestellt und neulich eingebaut.
Die Demontage bereitete soweit keine größeren Probleme, insofern man den Abzieher für das Steuerritzel vom Zahnriemen auf der Kurbelwelle hat. Ansonsten wird es schwer, das Rad herunter zu bekommen bzw. den Seitendeckel abzunehmen.
Der direkte Vergleich der Kupplungsdruckfedern zeigte auch schon die Ursache: Ein Höhenunterschied von 3mm pro Feder. Anhand der angegebenen Daten aus dem Reparaturbuch kommt man damit auf ca. 1/5 Anpresskraftverlust. Die Lamellen selber sahen erstaunlicher Weise gut aus, obwohl sie schon das eine oder andere Mal durchrutschen. Trotzdem habe ich die frischeren neuen Lamellen eingebaut. Soweit alles okay, Deckel wieder zu und Fahren.
Schon beim Einhängen vom Kupplungsseilzug merkte ich eine deutliche Kraftsteigerung am Kupplungshebel, der nun mit wesentlich mehr Kraft gezogen werden musste -> Die neuen Federn ließen grüßen :)

Bild Bild
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Jedoch kam ich nicht sehr weit. Ein paar Kilometer gefahren und nach ein paar Mal Kuppeln macht es an der Ampel blong. Mit eingelegten 1. Gang und gezogener Kupplung ist der Seilzug gerissen. Glückerlicher Weise habe ich gerade die Vorderradbremse gezogen, weshalb ich keinen Satz nach vorn machte. Also alles großer Dreck...
Leerlauf rein, von der linken Spur auf den Fußweg gerollt und Hilfe in Form vom Motorradhänger bestellt.
Was allerdings das viel größere Übel war: Der Seilzug ist nicht am Kupplungshebel gerissen, sondern im Motor am Kupplungsausrücker. Das hat zur Folge, dass das abgerissene Nippel nun im Seitendeckel schwamm. Man möge lieber nicht daran denken, was passiert, wenn das Nippel vom Kupplungskorb erfasst wird und zwischen die Zahnflanken gerät.
Also musste der ganze Deckel wieder ab incl. allem, was dazu gehört: Zahnriemen runter, Steuerrad auf der Nockenwelle ab, Steuerritzel auf der Kurbelwelle und das blöde Zahnriemengehäuse...
Nippel war schnell gefunden und nun alles wieder zusammen...

Nun die Frage (mal ganz nebenbei): Gibt es Alternativen für einen neuen Seilzug als zu MZ zu fahren und diesen dort zu bestellen (insofern es ihn noch gibt???)... Ist jemanden ähnliches schon einmal passiert? Bzw. was habt ihr für den Seilzug bezahlt?

Tschüü
Bene

BeitragVerfasst: 15. Juli 2007 21:34
von Max Merkel
Moin Moin Bene

Ich hatte mir neue Beläge und stärkere Federn beim Hallat besorgt.
Mit den Federn war es schon schwer die Kupplung zusammenzubauen.
Nach erfolgreicher Montage hat sich bei mir das Gewinde des Ausdrückhebels
verabschiedet. Habe jetzt einen Federmix und einen neuen Ausdrücker.
Nix schleift und die Handkraft ist ok.

Beste Grüße Max Merkel :)

BeitragVerfasst: 18. Juli 2007 18:03
von Bene
Hallo Max,

was meinst du denn mit Federmix? Hast du normale und straffe Federn im Korb vereint?

Mein Kupplungsbowdenzug soll morgen nun kommen... Kosten wird er knapp 21? was ja noch akzeptabel ist. Hätte schon fast mit mehr gerechnet.
Dann werd ich erst richtig die neue Kupplung genießen können. Seit dem Wechsel bin ich ja vielleicht nur 20km weit gekommen ;)

Tschüü
Bene

BeitragVerfasst: 18. Juli 2007 22:36
von Max Merkel
Hallo Bene
Ich habe 3 alte Federn mit 3 harten Neuen verbaut.
Ob das nun der letzte Schrei ist frag mich nicht aber es trennt und schleift nicht. Ich ziehe schon feste am Kabel .

Wünsch dir viel Erfolg
Besten Gruß
Max Merkel
:wink:

BeitragVerfasst: 18. Juli 2007 22:40
von Micky
Und was soll das mit härteren Federn bringen außer daß man bei Stadtfahrten im Feierabendverkehr irgendwann eine Sehenscheidenentzündung bekommt?


Micky

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 21:52
von Max Merkel
Hallo Micky

Im Falle des normalen Motors mit kleiner Laufleistung ohne Seitenwagen
stimme ich dir zu.
Da meine Suche nach mehr Durchhaltevermögen im Gespannbetrieb auch bei Gegenwind und dicken Winterplünnen manchmal in die richtige Richtung geht, drehte die Kupplung bei Volllast öfter durch. Abhilfe waren neue Beläge für die Kupplung und halt die härteren Federn.

Allseits gute Fahrt
Gruss Max Merkel :)

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 21:54
von Micky
Das ist ein Argument. Aber hätten es nicht nur neue Beläge getan? Und neue normale Kupplungsfedern?


Micky

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 22:19
von Max Merkel
Hallo Micky

Ich habe neben der Rotax schon des längeren eine Triumph Bonneville
Baujahr 1976. Zu meiner Entschuldigung (harte Federn) läuft bei mir leider immer das gleiche Bastelthema: Leistung und die Folgen dieses Lasters. Was bei der Bonni recht ist kann doch der MZ nicht schaden oder ???
Hat es ja dann doch (Ausdrückergewinde) und der Zug ist glaube auch neu.
Also tut wohl mit neuen normalen Federn auch gut.
Wenn du da Bedarf hast ich glaube die 3 restlichen harten Federn
könnte ich abtreten......

:lol: :lol:
Max Merkel

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 22:25
von Bene
... aber ich hätte vielleicht wenn dann alle 6 Federn gleich straff gemacht... Also ein Mittelmaß zwischen den Starken und den Schwachen.

Meinst du mit Ausrückergewinde die Einstellschraube (und dieser Kontermutter), die den Abstand vom Ausrückhebel zum Drucklager einstellt?

Tschü
Bene

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 22:26
von Micky
Nee danke! Ich hasse schwer zu betätigende Kupplungen.

Hatte ich selber mal an einer 1100er Katana. Das fand ich völlig doof. Jedes langsam schleichen im Stadtverkehr wurde echt zum Krampf im Arm.


Micky

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 22:40
von Max Merkel
jo den in deinem 2.Foto gesichteten Hebel Teilenummer 259945.
Für die Montage der ich will die Harten fehlte mir die Muskelkraft und die M5 Schrauben wären wohl hoffnungslos überfordert.
So entstand die Mixidee :roll: :roll:

Gruss Max Merkel

BeitragVerfasst: 19. Juli 2007 22:52
von Bene
Ich hasse schwer zu betätigende Kupplungen.


Da muss dann eine Hydraulik her :)

und die M5 Schrauben wären wohl hoffnungslos überfordert


Wäre da vielleicht sogar überlegenswert, die Schraubenfestigkeit zu erhöhen... Weiß jetzt allerdings nicht, welche Klasse eingebaut ist... 8.8?

Und 6 gleiche, straffere, aber nicht zu straffe Federn gab es wohl nicht?
Hast du von den starken Federn vom Hallat irgendwelche Federkonstanten, dass man die Federn mal mit den Originalen vergleichen könnte?