Leider kann ich mit solchen tollen und aus heutiger Sicht fast spektakulären Reiseberichten net mit halten, schließlich war ich zu Wendezeiten erst 10!
Was sich mir aus der Zeit als spektakuläre Reise allerdings eingebrannt hat, war die erste Fahrt "in den Westen"- Begrüßungsgeld abholen.
Wie
Spitz im Fred "Stammtisch Vogtlandkreis" schon schrub, war die A 72 damals ja noch nicht bis Hof durchgängig befahrbar,
kurz hinter Plauen war die Autobahn zu Ende- die Pirker Brücke war zwar vorm Krieg schon errichtet worden, aber ebend nie richtig fertiggestellt worden.
Deshalb hieß es also dort runter von der Autobahn und rein in den (unvermeidlichen) Stau.
Witzigerweise haben wir dort unser halbes Dorf getroffen- gemütlich beim Treffen in der "sozialistischen Wartegemeinschaft".
Schließlich gings dann über Ullitz und Haidt Richtung Hof.
Die bis an die Straße heranreichenden Grenzanlagen haben mich damals schon echt beeindruckt/ gegruselt- selbst als 10- Jähriger.
Ganz fremd war mir das Prozedere allerdings nicht, schließlich hatten wir Freunde im "Grenzstreifen"
und um die zu besuchen brauchte es jedesmal eine Art Sondererlaubnis/ Passierschein.
Einfach mal so auf Besuch fahren war damals nicht. Wahnsinn und heute kaum noch nachzuvollziehen!
Wenn ich denke, dass für uns Sachsen/ Vogtländer Moskau damals näher war als Hof/ Bayern- unvorstellbar heute!
Und heut passiere ich jeden Tag "die Grenze" zum arbeiten und es ist das selbstverständlichste der Welt.
Die Franken als meine Nachbarn sind mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen und auch auf Arbeit (in Bayreuth) gabs und gibts,
von kleinen harmlosen Späßen abgesehen, kein blödes Ossi- Wessi- Gelaber.
Leistung zählt und gut ist.
Langsam wächst halt zusammen, was zusammen gehört- GUT SO!
