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 Betreff des Beitrags: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:06 
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Ehemaliger

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hallo,

an einer meiner TSsen habe ich eine 200 mm - Duplexbremse der alten Honda CB 450 (Bauzeit ab 1965) montiert. Das Teil ist höllisch gut und bremst nicht schlechter als eine Scheibe. Einen Nachteil hat sie aber leider: Sie mag es nur ganz, ganz soft! Wer sich nicht dran hält, der kriegt Probleme: Bei reflexartigem, hartem Griff in die Armatur (beispielsweise, weil einer aus der Ausfahrt schusselt) blockiert sie leider das Vorderrad. Bislang ist zwar nichts passiert, weil ich mit dieser Emme immer im Trockenen unterwegs war, aber bei Regen möchte ich wirklich nicht auf einen Schusseler treffen wollen...

Hat jemand eine Idee, wie man die "Giftigkeit" aus dieser Bremse kriegt? Mir fallen dazu nur härtere Beläge ein. Brauchbare Ratschläge sind willkommen.

Freundliche Grüße

Wolf-Ingo


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:12 
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Mehr fahren (üben) und sich über so ne geile Bremse den Arsch wegfreuen :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:22 
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...vielleicht habe ich es nicht genügend hervorgehoben: Mir geht es allein um technische Hinweise...


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:23 
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Hatte noch nie ne Duplex, daher kenn ichs nur anders rum...immer auf der Suche nach Optimierungen. :(

Könnte man den Hebel in den der Bremszug eingreift, evtl. verkürzen...sollte ja dann oben schwerer zu bedienen sein.
Jetzt rein theoretisch, ohne das ich das an einem Mtotorrad schon ausprobiert hätte.
Ein anderer Bremsgriff sollte doch auch anders ansprechen, ggf den der entspr. Honda nehmen? Dort sollte ja das Ansprechverhältnis der Hebelagen zu einander passen. Bei neuen Hydraulikbr. gibts Hebel mit verstellbarem Ansprechverhalten (Drehpunkt), hab sowas aber für Seilzug noch nicht gesehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:28 
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willst du zwar nicht lesen, aber Niko hat recht.

Die 200mm BK Trommel geht Klasse - So gut verzögert meine ES nicht mal Solo.

Steige ich dann auf die Silverstar, nehme ich meist nur einen oder maximal 2 Finger, um zu bremsen. Und trotzdem bremse ich erst mal immer etwas mehr, als ich eigentlich wollte..

Wichtig ist, daß deine Duplexbremse nicht beißt (also wenn man den Helbel loslässt, sollte sich die Bremse sofort wieder lösen)


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:32 
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Beim Russen ists anders rum, da kannst du reinlangen und es passiert original nicht viel...
Durch einen steiferen Zug bzw. des Hülle konnte ich zumindest einiges verbessern. Ebenso durch weichere Beläge.

Wenn die Duplex nun zu scharf ist, würde ich an diesen beiden Punkten ansetzen. Eben dem Seilzug eine Art schwammigen Druckpunkt verpassen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 12:38 
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Auch wenn es aus logischer Sicht eigentlich Unsinn wäre, du könntest die Beläge geringfügig nachbearbeiten, damit sie nicht mehr vollflächig an der Trommel anliegen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:10 
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[url=http://s495.photobucket.com/user/Wolf-Ingo/media/MZ-Maschinen/2006BlaueTS2klein.jpg.html:bxvu9emp][img:bxvu9emp]http://i495.photobucket.com/albums/rr312/Wolf-Ingo/MZ-Maschinen/2006BlaueTS2klein.jpg[/img:bxvu9emp][/url:bxvu9emp]

Das ist das Prachtstück übrigens. Ich hatte weiche Beläge eingebaut und die montierten Beläge dann auf einer Drehbank an die Trommel exakt anpassen lassen, damit ja nur jeder Quadratmillimeter trägt. Nach den bescheidenen Erfahrungen mit den MZ-Trommeln habe ich wohl nicht mit einer derart fulminanten Wirkung gerechnet. Auf dem Speicher habe ich übrigens noch eine nagelneue BMW-Dupplexbremse, die ich vor Jahren in eine 18 Zoll-Felge für die MZ einspeichen ließ, dann aber wohl vergessen habe. Vielleicht probiere ich die mal aus. Allerdings berichtete Klacks in einem MOTORRAD-Testbericht über die R 75/5 Anfang der 1970er Jahre, auch diese Bremse sei giftig. Wird also evtl. auch nicht viel bringen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:10 
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Ralle hat geschrieben:
Auch wenn es aus logischer Sicht eigentlich Unsinn wäre, du könntest die Beläge geringfügig nachbearbeiten, damit sie nicht mehr vollflächig an der Trommel anliegen.

Genau, Diagonalrillen in die Beläge, die den Bremsstaub auch gleich besser ableiten.
Hast du nun Angst davor, daß dir ein blockierendes Vorderrad wegschmiert oder das du einen Stoppie hinlegst?
Bei ersterem könnte man sich auch mal fragen, ob der Reifen noch genug Haftreibung aufbaut. Falls dein Reifen schon älter sein sollte oder aus zweifelhafter Quelle, dann ein paar frische, gut klebende Sohlen draufziehen, die auch dazu in der Lage sind dein Vorderrad dank erhöhter Haftreibung beim Bremsvorgang länger weiterzudrehen.
Beim stoppie wäre dein System im Idealzustand und es ist alles eine Sache des manuellen Feingefühls.
Der Sinn einer Bremse ist es Bewegungsenergie in Wärme umzuwandeln. Das tut aber eine blockierende Bremse nicht mehr!
Eine Bremse kann diese Umwandlung effektiver, als ein über den Asphalt rutschender Reifen.
ABS vs. blockierende Vollbremsung => Effektivität:Vorteil ABS; Showeffekt: blockierende Vollbremsung :biggrin:
Gruß!

-- Hinzugefügt: 29th Mai 2013, 1:15 pm --

Wolf-Ingo hat geschrieben:
Allerdings berichtete Klacks in einem MOTORRAD-Testbericht über die R 75/5 Anfang der 1970er Jahre, auch diese Bremse sei giftig. Wird also evtl. auch nicht viel bringen.

Ich kenne die /5er Bremsen nicht, aber bei den Duplex bis /2-Modelle konnte man zumindest etwas mit dem Einsetzpunkt der auflaufenden und ablaufenden Backe rummanipulieren.
Doch nach meiner Erfahrung gibts dann kein sehr gut, gut, geht so, ich merk nix, sondern nur sehr gut oder ich merk nix.
Gruß!


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:40 
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[quote="olic75":m2infh11][quote="Ralle":m2infh11]Hast du nun Angst davor, daß dir ein blockierendes Vorderrad wegschmiert oder das du einen Stoppie hinlegst?
[/quote:m2infh11][/quote:m2infh11]

...der Reifen ist wenige Monate alt und außerdem noch breiter (3.00 - 18) als üblich. Das Problem ist, dass die Bremse ihre Verzögerung nicht linear zum Bremshebeldruck aufbaut, wie dies bei einer Scheibenbremse der Fall ist, sondern dass sich die Verzögerung ab einem bestimmten Punkt exponentiell verstärkt, womit der Übergangsbereich zwischen mäßiger Bremswirkung und Überbremsen sehr klein ausfällt. Das alles hängt natürlich mit der Selbstverstärkung der Bremskräfte durch zwei auflaufende Backen zusammen.

Keine Frage: Im normalen Gebrauch kann man sich problemlos darauf einstellen, dass die Bremse giftig ist. In Notsituationen handelt man jedoch automatisch und langt eben doch voll in die Eisen. Folge: Die Bremse blockiert und man muss sie subito wieder lösen. Das tut sie zwar auch sofort, aber man verliert einige wertvolle Meter. Bei Nässe dürfte in diesem Fall ein Sturz sehr wahrscheinlich sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:43 
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Hallo,
ich kenne das Problem auch.
Dateianhang:
3.jpg

Die war genau so. Die Beläge waren Brett hart und verglast. Ich habe neue weichere Beläge aufkleben lassen hab es ordentlich eingebremst und
:lach: :lach: :lach: :lach: :lach:


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:47 
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Ich habe bei mir auch eine Honda-Duplexbremse montiert. Bei mir ist es so, dass ich nicht wirklich einen Druckpunkt habe. Wenn ich kräftig bremse, kann ich theoretisch auch "eine Rolle vorwärts" machen; mit der Wirkung bin ich ziemlich zufrieden. Ich muß allerdings schon wirklich ordentlich zugreifen, wenn ich "ankern" will. Ist natürlich auch sehr subjektiv! Vielleicht hast du ja im Gegensatz zu mir Gorillapranken statt Hände!

Allein das etwas "schwammige" Gefühl im Hebel ist anfangs gewöhnungsbedürftig gewesen. Bei der originalen TS-Bremse hatte ich einen definierteren Druckpunkt, dafür eine schlechtere Bremswirkung.

Ich kann bei mir am Hebel ziehen bis zum geht nicht mehr, der Bremshebel an der Trommel geht mit. Vielleicht Spiel in den einzelnen Komponenten, vielleicht normal?

Wie sieht das bei dir mit dem Druckpunkt aus, Wolf-Ingo?


Zuletzt geändert von Jonas am 29. Mai 2013 13:49, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:49 
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Einen Druckpunkt gibt es nicht. Man befindet sich gefühlsmäßig in einer Wattewolke. Das macht es sehr schwierig, den Punkt zu definieren, an dem man überbremst.


Zuletzt geändert von Wolf-Ingo am 29. Mai 2013 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:50 
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Korrekt! Gut zu wissen, danke für deine Antwort!

Ja, mit dem Überbremsen, das stimmt schon. Irgendwann, so nach einem gefühlten Drittel des Hebelweges, geht es halt richtig zur Sache, und dann quitscht es auch schonmal. Das war für mich bislang aber nie ein Problem - vielleicht fahren wir unterschiedlich, vielleicht war ich noch nie in den von dir beschriebenen Notsituationen, wer weiß.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 13:57 
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[quote="Jonas":32p4wjrx]Das war für mich bislang aber nie ein Problem - vielleicht fahren wir unterschiedlich, vielleicht war ich noch nie in den von dir beschriebenen Notsituationen, wer weiß.[/quote:32p4wjrx]

...es liegt ganz sicher am Motor. Den hat mir Rudi Hehenberger gemacht (der, der den MZ-Cup gewonnen hat).


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 14:00 
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Ah! Ok, das kann gut sein. Im Gegensatz zu mir bist du ja auch anscheinend seit Jahrzehnten Langstreckenfahrer. Ich wiederum drehe bei schönem Wetter gemütlich meine kleinen Kreise durch die Umgebung... :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 14:05 
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Das Problem könnte ein anderer Radius am Bremsnocken beheben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 14:07 
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...bei mir geht's eher hektisch zu. Der Motor, das leichte Fahrwerk und enge Landstraßen verleiten mich viel zu oft zum gnadenlosen Dreh am Gasgriff. Von hinten aufkommende Japaner lass ich nur vorbei, wenn es gar nicht anders geht. Eigentlich sollte man im beginnenden siebten Lebensjahrzehnt vernünftiger sein...

P.S.: Danke, Klaus!


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 14:38 
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Also ist das Hauptproblem für die schlechte Dosierbarkeit die extreme Selbstverstärkung deiner Duplex mit 2auflaufenden Backen.
Wenn die einmal gegriffen haben, dann ziehen die sich ja gnadenlos selber rein.
Hast du irgendwo übermäßig Spiel in den Bremsnocken?
Hast du mal stärkere Rückstellfedern probiert?
Sind die Beläge ordentlich angefast?
Da sich eine Gewindestange zw. beiden Bremsnocken befindet, könntest du auch mal versuchen diese so einzustellen, daß erst die Backe zum anliegen kommt, die indirekt durch die Gewindestange betätigt wird und dann mit der Resteleastizität im Gestänge die direkt betätigte Backe mit etwas weniger Druck. Das ist aber sehr fummelig, da es nur um wenige Grad Verdrehung an der Gewindestange geht. Und man müsste es regelmäßig wieder nachstellen.
Oder wie schon angesprochen die Abrollkurve des Bremsnocken optimieren.
Dazu einfach mal die Nockenform aufmalen und errechnen/aufzeichnen bei wieviel Grad Verdrehung welcher Nockenhub erreicht wird.
Gruß!


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 14:53 
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Eigentlich brauchst du nur die beiden Bremshebel einen Zahn oder auch 2 im Uhrzeigersinn versetzen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 14:59 
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[quote="Gespann Willi":1msyuyy7]Eigentlich brauchst du nur die beiden Bremshebel einen Zahn oder auch 2 im Uhrzeigersinn versetzen.[/quote:1msyuyy7]


...ja, ich denke, das könnte ein einfach zu realisierender Lösungsansatz sein, den ich als erstes ausprobieren sollte. Danke, Willi!


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 16:55 
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Wolf-Ingo hat geschrieben:
. Auf dem Speicher habe ich übrigens noch eine nagelneue BMW-Dupplexbremse, die ich vor Jahren in eine 18 Zoll-Felge für die MZ einspeichen ließ, dann aber wohl vergessen habe. Vielleicht probiere ich die mal aus. Allerdings berichtete Klacks in einem MOTORRAD-Testbericht über die R 75/5 Anfang der 1970er Jahre, auch diese Bremse sei giftig. Wird also evtl. auch nicht viel bringen.

Ich fahre eine /5 und in der Emme ebenfalls eine BMW-Duplex spazieren. Beide Bremsen sind nicht giftiger als es MZ-Trommeln auch sind, sie bremsen nur besser. In der Emme reicht es wegen einem Zentner weniger Gewicht auch für einen Stoppie.
Nur wenn man halbtot eine Schreckbremsung wegen Rentieren auf einer ungünstigen Straße macht, klatscht man hin und versaut sich den Urlaub... :oops:

Bild


Prinzipiell muss man Duplex-bremsen aber sehr genau einstellen und besonders bei Regen/Feuchtigkeit kann die Bremse beim ersten Bremsen teuflisch giftig werden.
Da reicht dann aber auch schon eine BK-Bremse für ein blockiertes Vorderrad...

Gruß,
Richard


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 17:38 
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Zuletzt geändert von Klaus P. am 29. Mai 2013 17:58, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 17:45 
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[quote="Klaus P.":k8fv5maa]Falsche Adresse[/quote:k8fv5maa]

Nö, das "PS" galt Dir, der Text davor dem Jonas. Hätte ich aber klarer machen können, geb ich zu!

P.S.: Um weiteren Spekulationen vorzubeugen: Die Bremse ist nahezu neu; sie wurde trotzdem vor 6.500 km überholt und mit neuen Belägen versehen, die in montiertem Zustand auf eine Drehbank gespannt und anschließend der Trommel penibel angepasst wurden. Die Einstellung der Hebelei erfolgte ebenso penibel. Das Töff steht in einer beheizten Garage und kennt Regen fast nur vom Hörensagen. Gammelig oder verschlissen ist da nichts.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 29. Mai 2013 18:00 
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Nein, ich hatte falsch eingestellt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 09:46 
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Ich habe mal in zeitgenössischer Literatur gestöbert. Bei Carl Hertweck, dem Chefredakteur von "Das Motorrad" in den 1950er Jahren, fand ich diese interessanten Passagen zur BMW-Duplexbremse:

"Nach der zusammengefaßten Erfahrung mit mehreren Testmaschinen dieser Baureihe möchte ich doch sagen, daß bei dieser Bremsengröße und vor allem bei dieser Bremsenwirksamkeit der Doppelnockenmechanismus bereits etwas zuviel des Guten ist. Man muß schon ziemlich viel Handkraft aufwenden, bevor diese Bremse überhaupt anlegt, dank ihrer enormen Wirksamkeit ist aber der zusätzliche Kraftbedarf vom Anlegen bis zur vollen Wirksamkeit so gering im Vergleich zur Anfangskraft, daß ein wenig gewissenhafter Beobachter ohne weiteres sagen würde, die Bremse 'beiße'. In Wirklichkeit beißt sie natürlich nicht, dazu ist sie viel zu gut, dieses Beißen wird nur vorgetäuscht durch diese ungünstige Verteilung der Handkraft. (...) Wenn man aber versucht, dieser exzellenten Fahrwerke gerecht zu werden und das herauszuholen, was da drinsteckt, dann stört zumindest mich diese Bremsencharakteristik. Besäße ich selbst eine Maschine dieser Baureihe, so würde ich mich keine Stunde besinnen, bei BMW eine unbearbeitete Ankerplatte zu kaufen und da still und friedlich wieder eine ganz normale Einnockenbremse drauf zu montieren." (Carl Hertweck, Besser machen, Stuttgart 1959, S. 141 f.)

Hertweck bringt es auf den Punkt. Wenn man dann noch bedenkt, dass die TS anderthalb Zentner weniger wiegt als die BMW, ist klar, dass sich die geschilderten Probleme noch etwas verstärken.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 10:42 
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Hallo Wolf-Ingo,
schön von Dir zu lesen. Ich fahre ja auch so eine Bremse,
Dateianhang:
PICT4667.JPG
(Hans MZ bis 1988??),
kenne aber dieses Problem nicht. Für mich kann eine Bremse nicht wirksam genug sein. Beläge verschmälern, einen Zahn
nach Uhrzeigersinn Hebel versetzen, diese die Bremse (und damit die Fahrsicherheit mehr) verschlechternden Vorschläge
wurden ja schon gemacht.
Dateianhang:
Foto0113.jpg

Ich kenn von /5 Duplex extrem und von meiner ETS Honda Bremse auch das Verhalten nach Regen und feuchter Witterung:
Flugrost und die Bissigkeit auf den ersten Metern.
Dateianhang:
PICT5723.JPG

Mir scheint, Du hast einen zu schmalen und zu harten Reifen drauf (weiß nicht was eher gilt, wahrscheinlich beides).
Fahre seit 10/2012 eine K1300S mit mega geilen Bremsen (<<40m Bremsweg bei 100km).
Dateianhang:
IMG-20121012-00167.jpg

Wenn ich von 180 auf 120 bremse, denke ich, mir kommen die Augäpfel aus dem Kopf, fahre daher nur noch mit geschlossenem
Visier. :mrgreen:
Ich würde nichts machen.
Wie sieht es bei 2 Personenbetrieb aus? Da hat meine ETS Bremse Fading (wie es auch eine scharf gefahrene 60/5 mit 2 P. hat).
Michael


Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Zuletzt geändert von Bratoletti am 30. Mai 2013 19:28, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 11:06 
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Ein Fahrsicherheitstraining und spezielles Übungen zum Bremsen in Gefahrensituatinen ist sicherlich die beste möglichket sich auf nicht gewünschte Situationen einzustellen.
Es gibt leider auch immer wieder Situationen, da helfen auch keine guten Bremsen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 11:29 
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Zeltphilosoph

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Bratoletti hat geschrieben:
... seit 10/2013 ...Michael


timetunnel?
:wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 11:35 
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Auflage von 1959 beschreibt genau die Duplex-Bremsen der Modelle ab 1952. Habe eben diese Passage erst auch vor ein paar Wochen gelesen, beim Frühjahrscheck :biggrin:
Ich denke mal Hertweck bezieht sich hierbei aber speziell auf die ab 1954 eingeführten Duplex-Vollnaben-Bremsen.
Ich kann meine BMW mit der Duplex-Vollnabe vorne nicht überbremsen.
Ich kenne am Vorderrad nicht das Problem eines unkontrollierbaren Zupackens. Jedoch gibt es ein eher verzögertes Wirken. Weil eben durch die spezielle Mimik der Bremsbetätigung erstmal beim Bremshebelziehen eine Weile nix passiert, bis dann die Bremswirkung einsetzt. Diese wiederum kann man aber aufgrund der speziellen Mimik recht gut dosieren. Zum einen ist durch die Betätigung der beiden Bremshebel an der Nabe mittels ein und des selben Bowdenzugs der Totpunkt größer und dann summiert sich auch noch der Weg für die Betätigung. Dafür hat man aber einen automatischen Verschleißausgleich. Hätte Mercedes damals Motorräder gebaut, hätte ich so eine Komfortlösung eher von denen erwartet, aber nicht von BMW!Weshalb ich den Frust von C.Hertweck durchaus verstehen kann. Ein sportlicher Motor und eher Tourenbremsen in einem Fahrgestell :roll:
Die richtig schnelle Kurvenhatz mit punktgenauem Bremsen ist so natürlich nicht möglich.
Meine BMW mit dieser von Hertweck monierten Bremse wiegt fahrfertig ca 190kg. Also nur ein bischen mehr als ein Zentner zur TS. Nur dieser gute Zentner liegt bei der BMW bauartbedingt zum Großteil zusätzlich auf dem Vorderrad.
Der erhöhte Anpressdruck vorne und das daraus reultierende höhere Abstützmoment beim Bremsen erhöht vorne natürlich die Haftreibung zur Straße und erschwert somit aber auch ein Blockieren des Vorderrads.
Mit dem Hinterrad kann ich dagagen spielend leicht einen schwarzen Strich auf den Asphalt zaubern.
Also musst du vorne eine schwere Werkzeugrolle an den Lenker bauen und/oder schwere vorverlegte Fußrasten ;D
Gruß!


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 12:33 
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[quote="Bratoletti":1qf7qhfh]Mir scheint, Du hast einen zu [u:1qf7qhfh]schmalen und zu harten Reifen[/u:1qf7qhfh] drauf (weiß nicht was eher gilt, wahrscheinlich beides).
(...) Wie sieht es bei 2 Personenbetrieb aus? Da hat meine ETS Bremse Fading (wie es auch eine scharf gefahrene 60/5 mit 2 P. hat).
Michael[/quote:1qf7qhfh]

Hallo Michael,

ich freue mich sehr, etwas von Dir aus meiner alten Heimat zu hören und Deine, mir ja bereits von persönlicher Inaugenscheinnahme bekannten Emmen und die Strich 5 im Foto wiederzusehen. Über Deine K-Eskapaden hat mir der Hans kürzlich berichtet.

Zum Reifen: Vorne drauf ist bei mir ein 3.00 - 18 Heidenau K 33 neueren Datums. Da diese TS ausschließlich als 1 Personen-Rennerle betrieben wird, kann ich zum Verhalten der Bremse bei 2 Personen-Betrieb nichts sagen. Was mich an der Duplexbremse stört, das ist nicht ihre Wirksamkeit (die ist fulminant), sondern ihre Dosierbarkeit. Wenn man sein Töff recht sportlich betreibt (was Du ja meiner Erkenntnis nach ebenfalls tust), dann kommt es eben immer wieder zu Situationen, in denen man wenige Meter hinter einem PKW oder einem Transporter hängt, weil man ihn überholen will. Geht der jetzt unvermutet in die Bremsen, weil er sich in letzter Sekunde entschieden hat, doch noch abzubiegen, dann musst Du subito reagieren und langst ebenfalls in die Bremse, um bloß nicht aufzufahren. In dieser Schrecksekunde wird das Hauptaugenmerk des Fahrers aller Wahrscheinlichkeit nach nicht auf der Bremsdosierung liegen, sondern man langt instinktiv kräftig hin und die Blockadegefahr ist da - nicht bei meinen vielen scheibengebremsten Motorrädern, aber doch leider bei der TS mit der 200er Duplex (ist das bei Deiner ETS nicht eine 180er?)

Gewiss mag der Weg einer psychologischen Einstimmung und der inneren Vorbereitung auf eine unbefriedigende Situation, die vor allem technische Ursachen hat, ein Stück weiterhelfen; mir reicht der Gang in das menschliche Innenleben indessen nicht aus. Ich auf der Suche nach technischen Verbesserungen bezüglich der Bremsdosierbarkeit. Letztlich wird man jede Veränderung ausprobieren und Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen müssen.

Viele Grüße nach Sachsen

Wolf-Ingo


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 13:14 
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Da fällt mir noch ein, was ich vorhin vergaß zu erwähnen.
BMW hat bei der Duplex mal die Federdrahtstärke der Bremsbackenfedern von 2,2 auf 2,5mm erhöht.
Neben dem flotteren Lupfen der Backen von der Trommel dürfte dieses sicherlich auch ein schreckhaften überreißen der Bremse durch mehr notwendige Handkraft mildern.
Zumindest solange, wie man keine Unterarme wie Popeye hat.
Ich halte aber weiterhin die Form des Bremsnocken noch immer für sehr wichtig. Nicht nur in Bezug auf Bremswirkverhalten, sondern auch auf die Rückmeldung.
Je nach Abrollform ergeben sich andere Hebelübersetzngen an den Brembacken.
Gruß!


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 13:24 
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Moin!

Ich verstehe das Argument von Bratoletti, dass alles, was im Grunde eine technische Verschlechterung der Bremse bedeutet, nicht das Gelbe vom Ei ist.

Auf der anderen Seite steht der Wunsch nach einer Verbesserung der praktischen Nutzbarkeit.

Vorschlag:
--Die Bremse umdrehen.
Ziel:
--Zwei ablaufende Backen.
Vorteile:
--Vielleicht kein "Beißen" mehr?
--Die beiden Backen behindern sich durch jeweils eigene Nocken evtl. weniger, als bei einer "verkehrtrum" eingebauten Simplex-Bremse die ablaufende Backe die auflaufende behindern kann?
--Wenigstens hast du einen größeren Durchmesser.
Nachteile:
--Tja, bremst die dann schlechter als ne Simplex-Bremse?
--Bremsgegenhalter müsste auf der anderen Seite montierbar sein.
--Handkräfte werden ggf. noch größer, dafür vielleicht besser dosierbar?

Kam mir gerade in den Sinn und ist völlig unausgegoren. Es sollte klar sein, dass jemand, der sowas ausprobiert, sich der technischen Zusammenhänge bewusst ist und das nicht im Feierabendverkehr auf der Bundesstraße testet. Aber daran hab ich hier keinen Zweifel.



Eine Veränderung der Nockenkurve wäre wohl die saubere Ideallösung. Nur... wie macht man das... richtig?


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 13:50 
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Wolle69 hat geschrieben:
Vorschlag:
--Die Bremse umdrehen.

Die bremst dann garnicht mehr. :biggrin:
Aber immerhin beißt sie dann auch nimmer...

Wie gesagt, an meiner ES bin ich mit der Duplex vollkommen zufrieden, auch wenn sie immer erst heißgebremst werden will, wenn sie so richtig zupacken soll. Das liegt aber an den Belägen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 14:14 
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Sowas hab ich ja noch nicht gehört... :shock:
Duplex-Bremse zu giftig??? :roll:
Was machen denn die Geplagten und Beladenen, die mit einer oder gar zwei Scheiben bremsen müssen?

Ich empfehle einen Tropfen Öl auf die Bremsbeläge, vielleicht nur auf einer Seite, das sollte das Problem beheben. :idea:


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 14:39 
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[color=#808000:3ep0hetf][i:3ep0hetf]-- Hinzugefügt: 30/5/2013, 14:41 --[/i:3ep0hetf][/color:3ep0hetf]

[quote="PeterG":3ep0hetf]Sowas hab ich ja noch nicht gehört... :shock:
Duplex-Bremse zu giftig??? :roll:
Was machen denn die Geplagten und Beladenen, die mit einer oder gar zwei Scheiben bremsen müssen?

Ich empfehle einen Tropfen Öl auf die Bremsbeläge, vielleicht nur auf einer Seite, das sollte das Problem beheben. :idea:[/quote:3ep0hetf]

Auch eine Möglichkeit: Keinen sachlichen Beitrag leisten, sondern auf die faktenersetzende Kraft des Phraseologischen setzen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 15:01 
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@Wolle69
Eine "umgedrehte" Duplexbremse hat wie schon erwähnt den Effekt, dass sich fast garnichts mehr bezüglich Bremswirkung tut. Hatte ich irgendwo mal gelesen (Hertweck?) und zur Kenntnis genommen. Als meine TS dann aber nach dem Umbau mal bergrunter rückwärts rollte, hab ich´s gemerkt. Ist recht eindrucksvoll, wie wenig es dann noch bremst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 15:10 
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Sehe ich auch so. Zwei ablaufende Backen werden nicht reichen, um die Fuhre zum Stillstand zu bringen. Ich fange mal mit kleinen Maßnahmen an. (1.) Prüfen, ob die Beläge von mir seinerzeit angefast wurden. Wenn nicht: Anfasen und neu probieren. Dann sehen wir weiter...

P.S. Untenstehendes Bremsenkennwert-Diagramm verdeutlicht vielleicht intuitiv, welche Probleme ich bei der Duplexbremse sehe:

[url=http://s495.photobucket.com/user/Wolf-Ingo/media/2VentilerForum/2013-05-3016-17-37_0249.jpg.html:1so4q5k8][img:1so4q5k8]http://i495.photobucket.com/albums/rr312/Wolf-Ingo/2VentilerForum/2013-05-3016-17-37_0249.jpg[/img:1so4q5k8][/url:1so4q5k8]


Zuletzt geändert von Wolf-Ingo am 30. Mai 2013 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 15:24 
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Oder wie von einem Vorschreiber angemerkt die Gestängeverstellung probieren. Ist vielleicht am einfachsten, noch vor dem Versetzen der Hebeleien, was ja ev. Probleme mit der Bowdenzuglänge ergeben könnte, je nachdem wie sehr man da versetzt bzw. wieviel Spiel man in den Stellschrauben noch hat.

In dem Moment, wo die aufzuwendende Handkraft am größten ist, liegen beide Beläge gleichzeitig an. Von diesem Gedanken ausgehend, kann man ja loslegen und de-optimieren. Ist natürlich kniffelig, aber mit etwas Gefühl und Geduld habe ich es damals schon hinbekommen (die Optimierung in meinem Fall).

Wolf-Ingo... ein ketzerischer Vorschlag... rüste doch auf Scheibe um und verkauf deine Duplexbremse dem Klaus P., der sucht wohl eine. Die klassische Optik ist bei deiner TS dann natürlich dahin, aber da du ja anscheinend oft auf der letzten Rille fährst, wäre das vielleicht das geringere Übel?


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 15:47 
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In meinem Bestand ist bereits eine TS mit Scheibenbremse, die klasse funktioniert. Die Blaue TS sollte dagegen möglichst wenig verändert werden. Wenn am Ende keine Besserung herauskommt, muss ich natürlich entscheiden, was mir wichtiger ist: Optik oder Haptik. Wahrscheinlich ginge es zugunsten der Optik aus. Die Honda-Bremse hat mich schließlich mehrere Hunderter gekostet...


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 15:52 
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Ich hatte mir das schon gedacht mit der "umgedrehten" Bremse. Rein aus Neugier würde ich das - sofern weitestgehend plug&play - einfach mal probieren, eben weil ich den Unterschied praktisch nicht kenne. Ich glaube euch das aber auch so.

Jonas hat geschrieben:
Oder wie von einem Vorschreiber angemerkt die Gestängeverstellung probieren. Ist vielleicht am einfachsten, noch vor dem Versetzen der Hebeleien, was ja ev. Probleme mit der Bowdenzuglänge ergeben könnte, je nachdem wie sehr man da versetzt bzw. wieviel Spiel man in den Stellschrauben noch hat.

Das Versetzen der Hebel ist doch eigentlich eine Änderung der Nockenkurve bzw. man steigt an einem anderen Punkt in die Kurve ein. Allerdings könnte es notwendig sein, die Beläge dafür wieder passend abzunehmen...

Muss man nur vorsichtig sein, dass der Nocken nicht über seine maximale Exzentrizität hinaus bewegt werden kann...


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 16:08 
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@Wolle69
Zu deinem Gedanken mit der Nockenkurve kann ich nichts sagen, da wissen andere bestimmt mehr.

Zum Hebelversetzen: Ich hätte da eher gedacht, dass man die Hebel "suboptimal" montiert. Optimal ist ja - soweit ich weiß - dass bei ordentlichem Zug am Handbremshebel der Winkel Bowdenzug/Bremshebel an der Ankerplatte 90 Grad bzw. knapp darunter ergibt. Wenn man jetzt die Hebel so versetzt, dass besagter Winkel z.B. 110 Grad oder mehr ergibt, "verschlechtert" sich zumindest theoretisch ja die Bremsleistung. Die Kraft, die der Fahrer am Handbremshebel aufwendet, kann nicht mehr optimal von der Bremse umgesetzt werden.

Ich will mich da aber auch nicht zu weit mit Spekulationen aus dem Fenster lehnen, andere hier haben erheblich mehr Fachwissen. Ich bin daher erstmal raus... :oops:


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 16:19 
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Danke Leute, für Eure freundlichen Hinweise, denen ich gern nachgehen werde. Wahrscheinlich bringt jetzt eine weitere Diskussion nicht mehr den großen Erkenntnisgewinn. Ausprobieren heißt jetzt erst einmal die Devise. Zum krönenden Abschluss noch ein Bild von einer meiner Liebsten: der TS 250/1, 1978 neu von mir bei Probst in Lauffen gekauft und seit über 80.000 km von mir gefahren, öfters umgebaut, zur Zeit mit diversen Neuerungen versehen, darunter einer Scheibenbremse.

[url=http://s495.photobucket.com/user/Wolf-Ingo/media/MZ-Maschinen/2007SchwaTS4.jpg.html:jw0t8sgk][img:jw0t8sgk]http://i495.photobucket.com/albums/rr312/Wolf-Ingo/MZ-Maschinen/2007SchwaTS4.jpg[/img:jw0t8sgk][/url:jw0t8sgk]


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 19:27 
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alexander hat geschrieben:
Bratoletti hat geschrieben:
... seit 10/2013 ...Michael


timetunnel?
:wink:

nee 10/2013, hast Recht, danke.
Bin am Steuerunterlagen bearbeiten, da kommt man mit dem Rechnungsjahr schon mal durcheinander...
Michael

-- Hinzugefügt: 30.05.2013, 19:58 --

Wolf-Ingo,
mir fällt noch was ein. Ich fing mit MZ 1976 an und war von der Bremse der ETS 150 und dann TS 150 sehr angetan, ausser im
2 Personenbetrieb. Dann fuhr ich die erste 250, die TS/0, wie wir hier alles sagen, also 16 Zoll/16Zoll und 4 Gänge.
Dateianhang:
1977_Januar Steele.jpg

Die hatte das gleiche Bremsprinzip (wenn ich mal von dem etwas geringeren Durchmesser absehe) und bremste sich einfach grottig.
In den Alpen keine Chance. Hier bei Alpenfahrt Klausenpass, H3 Fernscheinwerfen (nur ab 5000 U/min !!!):
Dateianhang:
1977 Klausenpass.jpg

Dann noch die Unterschiede der sich aufbiegenden Gußringe bei manchen Bremsen....
Ich fuhr also schon damals eine Japan Bremse. Das ist die TS/1 mit G5 Motor, Schalthebel hochgehangen, weil Pizzablech lose... nach 150 km im 2 Gang bis 80 immer drehen, dann rollen.
Dateianhang:
1982_Detmold_2.Gang Paketband.jpg

Das war schon eine tolle Bremse.
Dann kam ich an eine 60/5 und war begeistert.
Dann kam die ETZ mit der Scheibe. Und die ersten mit Brembo drauf hatten ordentlich Biss. Warum das so war, kann mir bisher auch hier im Forum keiner erklären, das waren wahrscheinlich auch die Zeiten, als die Scheibe in der DDR nur auf Plakaten war..
Ich gäb was drum so einen Bremsschlauch an meine ETZ zu bauen.

Dann habe ich meine 60/5 mit 75/7 Motor und er Strich 6 Dopellscheibe ATE ausgerüstet. Dies Bremse hatte was Famoses: Bremshauptzylinder unterm Tank und angesteuert mit einem Bowdenzug vom Lenker aus. Wirkung super dosierbar, weil der
Zug längt sich immer was. ERGO:
TIP1: nimm einen schwächeren aber Bremszug, der elastischer ist, schon hebt sich bei unveränderter Wirkung (Sicherheit!) die Dosierbarkeit.
Tip 2: Änder den Hebel am Lenker auf andere Übersetzung: dickere Schraube und damit andere Geometrie.
Michael
meine eigentliche Empfehlung: fahr das Ding, ich denke die Bissigkeit wird sich nach 10.000 km geben, und/oder Du wirst damit
umgehen gelernt haben. Aber was soll ich alter Sack einem alten Sack Tipps und Ratschläge geben,wir machen sowieso, was
wir wollen. :mrgreen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 30. Mai 2013 20:47 
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Alter: 44
Wolle69 hat geschrieben:
Ich hatte mir das schon gedacht mit der "umgedrehten" Bremse. Rein aus Neugier würde ich das - sofern weitestgehend plug&play - einfach mal probieren, eben weil ich den Unterschied praktisch nicht kenne. Ich glaube euch das aber auch so.

Meine /5 halte ich mit der Duplex bergauf nur mit viel Kraft. Mit etwa der gleichen Kraft mache ich eine scharfe Bremsung beim Vorwärtsfahren.
Insofern: Ja, es ist wirklich so, es ist keinen Versuch wert.
Mit dem Wissen im Hinterkopf fragt man sich auch, warum eine Simplex überhaupt 2 Bremsbacken hat. Wäre da nicht die bessere Kraftverteilung auf den Nocken, man könnte sich die 2. Bremsbacke ohne nennenswerte Einbußen in der Bremswirkung schenken. Aber dafür kann man mit einer Simplex auch bergauf bequem stehen bleiben. :biggrin:

Gruß,
Richard


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 31. Mai 2013 02:16 
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Könnte es eigentlich sein das die Bremsbeläge so abgelaufen sind, dass der Nocken extrem verdreht ist und so eine Blockierung auslöst? Hast du mal den Verschleißzustand nachgeprüft? Bei meiner Selbstbauduplex habe ich gemerkt das die Nockenstellung auf die Hebelwirkung extrem Einfluss hat. So wollte meine Bremse bei ganz geringer Nockenverdrehung nicht richtig bremsen. Nach mehrmaligen abdrehen wurde die Bremsleistung immer besser. Wenn der Nocken aber zu weit dreht könnte es doch eine Blockierung auslösen, möglicherweise?


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 31. Mai 2013 05:40 
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Mr. Maultasche

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Ein guter Freund hat eine R75/5, die auch eine Duplex-Bremse hat. Der ist tatsächlich einmal NICHT durch den TÜV gekommen, weil der TÜV-Prüfer mit der "bissigen" Wirkung der Duplex-Bremse nicht einverstanden war und diese Wirkung, speziell bei niederen Geschwindigkeiten für gefährlich hielt. <-- das ist KEIN Witz!!
Er hat dann das Bremsgestänge ein wenig verstellt, so das ein Backen nicht gleichzeitig mit dem anderen eingreifen kann und dann hat er die begehrte Plakette erhalten.
Ich habe dereinst bei meiner ETZ-Hufu auch die Scheibenbremsanlage durch eine gut funktionierende Simplex-Trommel ersetzt, weil mir die sehr gute Bremsleistung der MZ-Scheibe auf nassen Straßen für die leichte Hufu gefährlich erschien.
Bei einer zu "bissig" wirkenden Duplex-Bremse würde ich es in der tat mit härtern Belägen versuchen. Das wird die maximale Bremskraft abschwächen, aber die Duplex-typische "Bissigkeit" nicht wirklich beseitigen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 31. Mai 2013 05:49 
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† 04.06.2016
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Achim,genau das habe ich auch vorgeschlagen!
Hebel versetzen und gut ist,habe ich bei der /5 Bremse in dem R25 Chopper auch machen müssen.
Die Bremse war auch ein wenig zu viel in dem Leichtgewicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 31. Mai 2013 06:16 
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Ich hätte auch noch etwas Senf zur Sache : 1. Hast du mal die Trommel auf Rundlauf gemessen ?
2. Beim abdrehen der Beläge muss die Bremse betätigt sein , das heißt , die Hebel sollten in einer leicht gezogenen Position blockiert sein . Oder einfach jeweils eine gleiche Scheibe zwischen Bremsnocken und Belagträger legen . Dann auf Trommeldurchmesser abdrehen . Sonst trägt sie erstmal nur an dem Ende der Bremsnocken und beisst sich selber fest .
Die Bremse ist original sehr schön dosierbar .

Grüsse , Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: Duplexbremse entgiften
BeitragVerfasst: 31. Mai 2013 09:49 
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trabimotorrad hat geschrieben:
Ein guter Freund hat eine R75/5, .........
Er hat dann das Bremsgestänge ein wenig verstellt, so das ein Backen nicht gleichzeitig mit dem anderen eingreifen kann und .............eseitigen.

DAS IST ES,
quasi eine Registerbremse, erst kommt zart die erste Backe, dann die zweite...


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