Betreff des Beitrags: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 11:44
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Hallo ihr Lieben,
die Frage klingt ein bisschen blöd, ja ich geb es ja zu. Aber mich interessiert, ob in der ehemaligen DDR viele Leute auch im Winter mit dem Motorrad unterwegs waren, vielleicht weil sie mussten (evtl. kein Auto). Falls ja, wie wurden die Maschinen winterfest gemacht (Schutz gegen Salz) ? Gab es in der ehemaligen DDR eigentlich mehr Motorräder als Autos?
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 12:02
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...davon würde ich mal ganz sicher ausgehen... ...und erst Recht wenn man deine Frage so stellen würde, ob es mehr motorgetriebene Zwei- und Dreiräder als Autos gab, denn ein großer Teil nutzte auch die sehr robusten Mopeds für den Arbeitsweg...der gute Trabbi oder Wartburg usw. wurde , wenn vorhanden eher geschont und nur für wichtige Fahrten aus der Garage bewegt. Ich bin selbst mit Sperber und ES 150 auch im Winter oft zur Schule nach Gransee gefahren, weil die Busverbindung für mich einen riesen Zeitverlust bedeutet hätte... Klamotten waren Filzstiefel, wattierte Gummikombi oder Felddienstjacke... Der erste Integralhelm...gebraucht von einem Bekannten gekauft , war eine Wohltat für die Stirn ... (war eine grüne "Pixxrinne") Soviel wie heute wurde damals nicht gesprüht und gesalzen...die Fernverkehrsstraßen waren oftmals nur geschoben und hatten eher eine feste Schneedecke als dieses Gemöller von heut. Elaskon gab es damals schon und mit Sprühöl konnte man auch viel Korrosion verhindern...
Es gab ein sehr gut ausgebautes Busnetz, heute in vielen vor allem ländichen Gegenden ziemlich zusammengespart. Auch hatten Betriebe/LPGn eigene Fahrzeuge die Leute einzusammeln. Mein Vater fuhr damals einen W50 mit Aufbau für Personen.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 12:21
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zu der eingangs gestellten Frage
habe ich mal Tante Gurgel befragt und würde diesen [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Verfügbarkeit_von_PKW_in_der_DDR]Wiki-Beitrag[/url]unterschreiben tja ein schöner Beitrag, aber ein doofer Link, also ist womöglich c&p angesagt http://de.wikipedia.org/wiki/Verfügbarkeit_von_PKW_in_der_DDR
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 12:27
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Hatte hier nicht mal irgendwer geschrieben, dass im Winter in den Städten im großen Stil Salzlauge gesprüht wurde? Und dass die Leute ihre Trabis deswegen vor dem Winter immer mit irgendwelchem Fett oder so konserviert haben?
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 12:35
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Ysengrin hat geschrieben:
Hatte hier nicht mal irgendwer geschrieben, dass im Winter in den Städten im großen Stil Salzlauge gesprüht wurde? Und dass die Leute ihre Trabis deswegen vor dem Winter immer mit irgendwelchem Fett oder so konserviert haben?
Mein Vater fuhr Sommer wie Winter mit´m S50 zur Schicht, im Winter dick mit Elaskon konserviert...(also das S50, nicht der Vater )
Als ich noch kein Auto hatte, bin ich auch den ganzen Winter mit der Schwalbe gefahren. Ich bin aber ehrlich gesagt froh, das jetzt nicht mehr haben zu müssen, so ohne Stützräder über Glatteis...
Ich als Student hatte kein Auto, nur eine 2,5 er TS. Natürlich bin ich damit von Hettstedt nach Jena jedes Wochenende 6 Jahre lang gefahren, solange kein Glatteis auf der Straße war. Das Problem war die Kälte - es gab keine vernünftigen Mopedklamotten.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 12:58
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Konserviert wurde mit ELASKON und Graphitöl im Verhältnis 1:1. Diese Mischung wurde im (Hoch)sommer wieder weich und kroch wieder in alle Spalten. Ähnliche Konservierungsmittel kursieren hier im Forum auch. Die Mischung war gut für Hohlraumkonservierung und auch als Unterbodenschutz. Aufgetragen im Sommer und nach dem Ablüften über einen staubigen Feldweg fahren war optimal. Die Stellen für die Zusatzlöcher in der B-Säule und im Bodenblech des Trabbi finde ich heute noch.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 12:59
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ich fahr auch noch mit ner 2,5 er etz zur arbeit auch bei glateis schneeregen und das ganze früh um 5
30 km ich kann mir aber im winter den luxus leisten ein paar schlechtewetterrãder für den winter zu haben mit winterreifen und eine schlechtwetter auspuff
das gute zeug kommt nur im sommer zum einsatz
zudem dass im winterfahren auch eine ganz andere welt mitsich bringt
motorradwintertreffen wie das auf der augustusburg oder elefantentreffen will ich nicht missen es ist einfach schön im winter abends am feuer zu sitzen bischen glühwein trinken und anderen zusehen was man mit nem motorrad so auf nem vereisten weg anstellen kann
zudem es auf der augustusburg noch nen riesen teilemarkt gibt und wen man dort zeltet kann man sich früh schon die besten schnãpchen untern nagel reisen
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 13:05
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Nee, ne blöde Frage ist das nicht..... eher ne typische Frage eines im Westen aufgewachsenen Menschen. Bin auch so einer und erinnere mich in meiner Jugend, genauer gesagt in den 1980er Jahren, keine Motorräder auf der Straße gesehen zu haben. Mofas und Mopeds dann schon, aber viel weniger als im Sommer. Meine Kumpels und ich waren im Winter oft die einzigen, die zur Beatparty oder Disco Samstagabends mit dem Moped hinrutschten.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 13:09
Moderator
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Ysengrin hat geschrieben:
... dass im Winter in den Städten im großen Stil Salzlauge gesprüht wurde? ... dass die Leute ihre Trabis deswegen vor dem Winter immer mit irgendwelchem Fett oder so konserviert haben?
Früher ... soweit ich von früher sprechen kann ... also da wurde, zumindest hier in der Region, wenig gesalzen, sondern mehr gesplittet bzw. gesandet. Die Busverbindung von meinem Dorf zum Betrieb in der Braunkohle hatte zwar eine Busverbindung, aber die Fahrzeiten waren gegenüber meinen Schichten total ungünstig und somit nichts für mich. Also fuhr ich Sommer, wie Winter durch mit Zweirad ... erst ein Simson Spatz, dann RT 125 und später habe ich mit ES 150 und TS 150 weitergemacht. Dicke Wattekombi im Winter mit Oma auf der Rübe plus fette Filzhandschuhe und ab ging er ! Für die Motorräder hatte ich meist zwei Radsätze, einer war dick mit ELASKON - Winterschutz eingeschmiert und die Chromfelgen für den Sommer ... ScheiXXe war das manchmal eisig auf der Karre ... ! Später dann, konnte ich mir einen gut abgehangenen SKODA MB 1000 leisten, den ich komplett neu aufgebaut habe, dann waren die Winter kein Problem mehr. Auch den habe ich dick mit ELASKON konserviert und die Schweller zusätzlich mit Altöl geflutet ... Tchää ... so war das damals im Winter ...
PS: ich bin übrigens auch der Meinung, daß es keine blöden Fragen gibt ...
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 13:42
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Ysengrin hat geschrieben:
Hatte hier nicht mal irgendwer geschrieben, dass im Winter in den Städten im großen Stil Salzlauge gesprüht wurde? Und dass die Leute ihre Trabis deswegen vor dem Winter immer mit irgendwelchem Fett oder so konserviert haben?
sicherlich. dort wo Straßenbahnschienen die Straßen kreuzten, ist es logischerweise angeraten, die Bahnen wären auf festgefahrener Schnedecke entgleist. in kleineren Städten kamen die Laugenbomber eher nicht zum Einsatz, da wurde geschoben, festgefahren, gestreut ökologischer war es ohnehin, heute scheut man wohl die Kosten den Splitt/Sand im Frühjahr wieder einzusammeln
Apropos Trabbi und Co, die hatten allesamt im Auslieferungszustand 0 (NULL) Korrosionsschutz und rosteten demzufolge schon bei Regen. Da war Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung generell ein Pflichtprogramm und nicht nur dem Winter geschuldet
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 13:46
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SPOILER:
Da ich ein Kind des goldenen Westens bin, war das bei mir natürlich anders: mein Vater hielt mich recht knapp und ich mußte mit wenigen 1000D-Mark im Monat auskommen. Da aber schon damals die BMWs, Aston-Martins, Mercedese und Rollls-Royce Heckschleudern waren, mußte eben der Range-Rover herhalten.
Wenn ich jetzt so ein Stierbeutel, wie mein Kumpel, der Achim gewesen wäre, hätte ich bis zum 22 Lebensjahr keine Kohle für den Autoführerschein gehabt und wäre bis zum Winter 78/79 mit dem Kreidler Kleinkraftrad gefahren. Mit der "Zwiebelhautkombi" (Lange Unterwäsche, Rollkragenpulli, Jogging-Hose, Pulli. zweite Jogging-Hose dann eine weiten Regenkombi drüber...) redete man sich ein, das es ja "gar nicht sooo kalt" war. In den Wintern 79/80 und 80/81- da hatte der Achim aber schon ein sehr wintertaugliches Fahrzeug - eine Yamaha RD 250/350 und dann, im Winter 81/82 eine futschneue SR500, die er im Januar 1981 kaufte, dazu gabs sogar den ersten Thermokombi von Heinz-Gerippe ). Dann kam die Bundeswehr und der Stiebeutel-Achim hatte noch weniger Kohle (250D-Mark anstatt 500) und ist noch einen Winter mit der SR500 duiurchgefahren (Stuttgart Wetzlar = 5 Stunden frieren). Erst als dieser Dummbeutel auch noch geheiratet hat, hat er eine Fahrerlaubnis fürs Auto gemacht und ist dann weicheimäßig mit einem Renault R4 durch den nächsten Winter geheizt...
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 13:52
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Paule56 hat geschrieben:
in kleineren Städten kamen die Laugenbomber eher nicht zum Einsatz, da wurde geschoben, festgefahren, gestreut ökologischer war es ohnehin, heute scheut man wohl die Kosten den Splitt/Sand im Frühjahr wieder einzusammeln
Bei uns ist es innerhalb des Dorfes heute noch so. Da wird mit großen Mengen Splitt gearbeitet. Schöne Arbeit, das Zeug im Frühjahr aus der Wiese zu harken Dann noch am Straßenrand kehren und schon hat meine eine Ladung schönen Baumaterials Aber immerhin gutes Fahrgefühl im Winter auf festgefahrenem Schnee mit Splitt, is mir lieber als die elende Salzmatschpampe...
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 14:05
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is mir lieber als die elende Salzmatschpampe... Mir auch. Du weißt, ich fahre auf Schnee und fährst dementsprechend .... Mit Salz ist es einfach nur nass und man weiß nie, wann das wieder gefriert
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 14:20
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Bin auch als Oberschüler einige Jahre mit dem Spatz im Winter gefahren, da unser Ort nicht an das ÖPNV-Netz angeschlossen war. Solange nur geschoben und mit Sand abgestumpft wurde, ging das ganz gut. Aber wehe es wurde mit dieser Magnesiumchlorid-Lösung gespritzt. Dann bildeten sich schnell Spurrinnen und man rutschte in dem Matsch rum. Außerdem hatten wir, oder zumindest ich, keine vernünftigen Winterklamotten fürs Mopped. Einen gewissen Schutz bildeten die Knieschutzbleche und die Knieschutzdecke. Hatte ich später an der ES 150 auch dran. Später hatte ich einen Moskwitsch 408 und dann einen Lada 2101. Einsprühen der Hohlräume und des Unterbodens mit Elaskon war Pflicht. Chrom wurde im Winter auch damit eingepinselt. War ne Sauarbeit, das im Frühjahr wieder abzubekommen.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 16:41
Moderator
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Also in Berlin wurde gut "gepökelt". Mehr Motorräder waren auf jeden Fall auch im Einsatz - schon div. Handwerksbetriebe hatten (so zum z.B. die ganzen KWV Truppen) Lastengespanne, Litfasssäulenkleber usw. Die fuhren alle Schweinetrog.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 17:15
Beiträge: 1848 Wohnort: Greifswald Alter: 69
meiner Meinung nach wurde viel mehr im Winter gefahren und keiner hat sich darüber gewundert, weil sonst keine Alternativen da waren. Blöd war es richtig bezüglich der passenden Klamotten. Ein Bekannter von mir ist mal im Winter mit dem S 50, seiner Frau und dem rd. 5 Jahre alten Sohn in der Mitte dazwischen (war so Standard) von Greifswald bis Rostock (100 km) gefahren. Der Sohn war unter den Klamotten voll mit Zeitungspapier ausgestopft und später ohne bleibende Schäden wieder aufgetaut. Ich kann aber nicht sagen, wie lange es gedauert hat. Ich selbst habe als junger Kerl auch alle Klamotten-Varianten durch, aber keiner hat mich zum Fahren im Winter gezwungen, ich wollte einfach nur darauf nicht verzichten. Soweit zum Osten, wie war das eigentlich mit dem östereichichen Auftaumittel mit Weinzugabe im Westen. Kann mir gut vorstellen, das sich viele besonders lange in der Garage aufgehalten haben.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 17:42
† 04.06.2016
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Da ich erst 96 meinen Auto Führerschein gemacht habe bin ich wie Achim den einen und anderen Meter im Winter gefahren.Und Anfang der 80er war das mit den Klamotten auch nicht so prall für Motorradfahrer.Es gab zwar den Thermoboy,aber den konnte der durchschnittliche Mensch nicht bezahlen.Also auf dem BMW Gespann den Ledermantel an und Selbstgestricktes drunter.Ende der 80er gab es dann bei HG dann billigere Nachbauten des Thermoboy Und gesalzen würde schon seit den 70ern im Westen. Also auch die Kiste vor dem Winter mit Sprühöl eingejaucht und das öfters. Hier mal ein Bild aus den 80ern in Schotten/Vogelsberg im bunten Thermo Anzug
Dateianhang:
Bild1.1.jpg
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Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 19:01
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Wenn ich mich richtig erinnere wurde selbst im schneereichen Vogtland und Erzgebirge auch im Winter viel Motorrad gefahren, Sperber, Schwalbe und Konsorten sowieso. Salz kannte ich nur von Berlin, wo auch bei trockener Straße reichlich davon Gebrauch gemacht wurde. Auf dem Aschberg gab es das nicht. Da wurde nur Schnee auf die Seite geschoben, manche Leute haben die Asche auf die Straße gestreut, damit nicht vor der Haustür der Bus hängen bleibt. Das war dann eben so im Winter und kein Mensch hat sich darüber aufgeregt.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 20:24
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Der 43min-Film auf joutubbe triffts genau. Als Kind hat man immer jeden Winter jede Menge Schnee (Leipzig ) gehabt.Später wurden die Winter milder und nasser. 78-79 haben wir mitten im Wald (Dahlener Heide) in einer Jagdhütte Silvester gefeiert. Und dann das! Innerhalb kürzester Zeit sackte das Thermometer ab und aus Regen wurde Schnee , immens viel. Die Autos waren alle eingefroren Die wurden erst 3 Tage später flottgemacht.Am 01. Januar sind mein Kumpel und ich mit alten ungewachsten Skiern aus der Scheune bis ins nächste Dorf gewalzt.Dort war Chaos, kein Strom kein Bus nach Belgern, nur die Dorfkneipe war schön warm und es gab was zu trinken und essen.Nach 3-4 Stunden ein erster Versuch mit dem Bus hinter Schneepflug nach Belgern.Dort--Chaos!Irgendwann nachts ein weiterer Bus noch Torgau.Stundenlang! Auf dem Torgauer Bahnhof sah es aus wie im Obdachlosenasyl , es gab auch hier keinen Strom , Kerzen und Fackeln beleuchteten die Szene. Danach ein völliger überfüllter Zug nach Leipzig. Der fuhr irgendwann früh , noch im Dunkeln in den ebenso durch Fackeln und Handlampen beleuchteten Leipziger Hauptbahnhof ein. Straßenbahn fuhr nicht, also laufen. Das war schon ein Wahnsinnswetter. Und erst auf Rügen! Und nun haben wir mal wieder etwas ähnliche Winter wie in den Ende 60zigern. Ich bin ebenso mit Simson Star, später S-50 und diverse MZ jeden Winter zur Lehre gefahren(,,nur" ca 6 km).Alles an der Maschine schön mit Aero46-Schutzwachs eingesprüht!Mit Pirelli -Stollenreifen (wenn man bekommen hat) Wer kennt nicht das tolle wohlige Gefühl von wärmenden Zeitungspapier .Was man da so alles anhatte,Filzstiefel waren noch das beste ! Trotzdem waren die Knochen blau vor Kälte--brrrrr! Nur bei absoluten Glatteis blieb die Karre stehen.Zu DDR-Zeiten waren wesentlich mehr Zweiräder täglich unterwegs. Die prägten das Straßenbild ziemlich stark, zu allen Jahreszeiten.Die waren halt sozusagen das Auto des armen Mannes Gruß Gerd!
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 28. November 2013 22:36
Beiträge: 154 Wohnort: Maisach Alter: 55
...Jo, ich bin mit der HuFu in die Berufsschule gefahren- bei jedem Wette. Besondere Putzorigien habe ich nicht veranstaltet - die Karre war zum fahren da. Jetzt treibe ich da schon mehr Aufwand.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 29. November 2013 14:45
Beiträge: 2522 Wohnort: Gottesberg Alter: 40
War zwar nicht in der DDR, aber auch schön. Ich auf Schwalbe, Kumpel hintendrauf. Schneesturm, Straße zugeweht. In die Wehe reingefahren, steckengeblieben. Also wieder raus. Unterhalb der Straße lagen nur die großen festgefrorenen Schneekugeln vom Schneepflug. Also Moped zu zweit von der Straße runtergehieft, über die Schneekugeln getragen und nach der Schneeverwehung wieder auf die Straße... Kalt war´s einem danach nicht mehr.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 29. November 2013 18:34
Beiträge: 259 Wohnort: Leipzig-Kleinzschocher
...ich hatte für Kurzstrecken im Winter immer noch ein SR 2 oder KR 50 parat - um die MZ zu schonen . Ähh , und als wir junge Bengels waren , also damals/ganz früher eben(d) , waren Autofahrer für uns sowieso alles "Spießer"... ahoi , R.B.
Elaskon ist eine dunkelbraune Brühe die warm noch dünnflüssiger wird, sie enhält im Originalgebinde auch Lösungsmittel um sie zu verdünnen. Diese Lösungsmittel verfliegen nach dem Auftragen und es bleibt eine fettige, klebrige dunkelbraune Schutzschicht zurück, die nicht an Kleidungsteile kommen sollte.
Tja... zu DDR Zeiten wurde das Auto oder Moped im Frühjahr im Hof mit Diesel und Waschbenzin eingesprüht und das Ganze somit abgewaschen, dann mit nem scharfen Wasserstrahl alles nachmal nachgespült und in den Gulli.
Nach 1 Tag Trocknung und ausbesserung der Roststellen wurde wieder frisches Elaskon im Gemisch 2:1 mit Graphitlösung für die Sommermonmate aufgetragen, im Herbst dann das gleiche Spiel wieder für die Winterkonservierung.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 30. November 2013 14:45
Beiträge: 5791 Wohnort: Nierstein Alter: 42
Das musste mal machen.... Hier bei uns in der Autoselbstwaschanlage den Trabbi auffe Seite legen und ordentlich behandeln... Sorgt bestimmt für neue Bekanntschaften.
Bin ebenfalls Sommer wie Winter gefahren.Hatte einen dieser seltenen Motorradkombis aus Rechlin.Die haben für die Seenotrettung Anzüge produziert.Dem entsprechend sah die Kombi auch aus:knalliges Orange!Na ja,hatte schwarze Lederhandschuhe,schwarze Stiefel und ne weisse Regenrinne als Helm(VEB Pneumant).Irgend ein Spassvogel hat dann auf meinen Helm CCCP geschrieben.Somit hatte ich einen berühmten Spitznamen:Gagarin!Es darf gelacht werden!Die Kombi war nicht schlecht(wasserdicht da PVC,Jackentaschen,Hosentaschen,verdeckter Reissverschluss,stabile Druckknöpfe.Trotzdem gabs ab und an kalte Knie trotz der langen Kameraden.Mit Zeitungspapier gings.Allerdings ist das PVC der Kombi gealtert und wurde nach etwa 2 Jahren brüchig.Salz war in meiner gegend kein Thema,nur geschobene und gestreute Strassen.Konserviert habe ich mit heissem Wasserpumpenfett.Die Sauerei danch ......War aber säurefrei.Fahrzeuge waren bis 1987 TS 150,danach ETZ 250 de Luxe.Generell gabs im Winter wesentlich mehr Zweiräder auf der Strasse,es wurde jedoch nicht so aggressiv gefahren wie Heutzutage,man war entspannter und nahm sich einfach die nötige Zeit!
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 1. Dezember 2013 11:02
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jens-mz hat geschrieben:
Servus
Elaskon gibts immer noch, wird am alten Standort produziert. Jetzt aber auch in Umweltfreundlich. http://www.elaskon-shop.de/
Ist aber nicht so prall, da gibts bessere Ware.
Bin früher viel im Winter gefahren, teilweise hatte ich keine Wahl. Heute nur gelegentlich, für den Weg zur Arbeit steht der Simson Bunny mit Kniedecke bereit, aber nur solangs keine Salzsauerei gibt.
Betreff des Beitrags: Re: Wurde in der DDR auch viel im Winter gefahren?
Verfasst: 1. Dezember 2013 13:53
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TS-Jens hat geschrieben:
jens-mz hat geschrieben:
Servus
Elaskon gibts immer noch, wird am alten Standort produziert. Jetzt aber auch in Umweltfreundlich. http://www.elaskon-shop.de/
Ist aber nicht so prall, da gibts bessere Ware.
Bin früher viel im Winter gefahren, teilweise hatte ich keine Wahl. Heute nur gelegentlich, für den Weg zur Arbeit steht der Simson Bunny mit Kniedecke bereit, aber nur solangs keine Salzsauerei gibt.
Servus
Besseres hats früher bestimmt auch gegeben, aber eben nicht im Osten . Jetzt wirds wohl der Umweltverträglichkeit geschuldet sein, einige Zutaten sind bestimmt nicht mehr erlaubt.
Ich selber benutze FluidFilm.
Zu Ostzeiten bin ich nur solange gefahren bis es glatt wurde, dann wurde die Karre weggepackt. Ging aber nur weil in der Stadt Bus und Strassenbahn fuhren.