@Walze: Irgendwo.
Siehe Route, dort müsste man es sehen...
5. Tag:Florac - Milleau:
Aus meinem Plan, ein wenig ruhiger zu fahren, wurde nichts. Ich ließ einfach das Bremsen sein und fuhr sonst wie vorher. Ich bremste nun direkt hinten an und ließ dann das Heck rumwischen in den Linkskurven. Auch mit viel Gas fing das Heck an, leicht zu schmieren. Lag wohl am Hinterreifen, der ebenfalls schnell an Profil verlor.
In der Nähe der Tarn-SchluchtTarn-Schlucht, es ist nichts los...PostkartenwetterNochmal die Tarn(Klick für Groß)Pause im SchattenNoch ein Video, diesmal "von unten":
KlickSolche Kreuze finden sich sich sehr häufig am Wegesrand auf kleinen Erhebungen, nur hier fehlte schon ein Stück...(Klick für groß) Dieses Panorama konnte ich leider nicht passend zurechtschneiden, ohne dass wesentliche Teile fehlen würden.Kaum ist man vom Flußtal weg, ist plötzlich alles topfebenEin kleiner Abstecher auf einen Schotterpass, laut Karte sollte dies der "Col de l'Homme Mort", der "Pass des toten Mannes" sein.Tote fand ich keine, dafür aber mehrfach eine wunderschöne Aussicht(Klick für Groß)War wirklich schön zu fahrenSchöner Felsen(Klick für Groß) Hinter dem Felsen wieder eine tolle AussichtDer Gipfel lag im Wald und war damit leider nicht sehr spektakulärWieder zurück auf der Straße...(Klick für Groß)IdylleDer Hinterreifen leidet weiter..Rechts rum ging es natürlich etwas zarter, ich konnte mich nicht ganz in den Seitenwagen setzen, der war voll und die Arme dann doch zu kurz.
Die schön leeren Straßen wollen einen immer zum Kurven schneiden provozieren. Dies sollte man dringend sein lassen, manchmal kommt einem nämlich doch was entgegen, das kann auch ein LKW sein. Die fahren hier nicht langsamer als PKWs. Da muss man sich mit dem Gespann schnell dünne machen, um nicht plattgefahren zu werden...
Abends ging es dann an einen Campingplatz in Milleau. Den kannte ich schon von meiner Tour 2010 mit der /5 und dem Flo (Airhead), damals war es einigermaßen leer.
Leider hatte ich den hohen Preis vergessen. Und leider waren diesmal Holländer unterwegs. Quasi ganz Holland schien diesen Platz zu einer neuen Kolonie auserkohren zu haben. Ich fand noch eine Ecke für mich und arangierte mich mit den Wohnmobilen. Eine Campingplatzkatze wollte mein Essen haben, da ich aber selber hunrig war, gabs nix für sie.
Campingplatz-PussySpäter kam dann noch ein altes englische Päärchen an und bewunderten meine Rotax. Es stellte sich heraus, dass der Mann früher selber Seitenwagenrennen gefahren ist und daher neugierig wurde.
Das Spiel am hinteren Radlagersitz ist an diesem Tag nochmals minimal größer geworden. Wäre vielleicht nicht blöd gewesen, das vorher richtig zu beheben. Der gute Loctide-Lagerkleber hielt an dieser Stelle trotz aller Sorgfalt eigentlich nie lange.
Wieder die Route, wieder nur sehr grob-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:19 --6.Tag:Milleau - Florac:
Lecker Früchstück: Baguette und heiße Schokolade (für die Insider: ein echter "Swiss-Miss-Moment")Blick auf Milleau samt seiner berühmten Brücke(Klick für Groß) Aussicht, auch die Brücke ist wieder zu erkennen, leider war es etwas diesigDie Brücke nochmal etwas herangezoomtSeitenarm des Tarn-FlussesPause in praller Sonne...Hey, ein Rotax-Gespann!Die Luft ist ein wenig raus, so richtig rumhacken ist ganz schön anstrengend. So wurde die geplante längere Runde (über 450km) etwas abgekürzt und ich fuhr langsam wieder Richtung Norden.
Viel mehr geben die Cevennen auch nicht mehr her, fährt man weiter nach Süden kommt erstmal lange nix und dann die Pyrenäen. Auch wegen dem kaputten Lagersitz beschloß ich jedoch, etwas früher heimzukehren,
Allerdings bedeutete das nicht, dass ich auf kürzestem Weg heimfuhr, ich setzte mir zum Ziel, weiterhin alles zu fahren, was nach kurviger Landstraße aussah.
Und so war es dann auch, während der neue Reifen vorne schon wieder leicht eckig wurde, nahm die Proiltiefe hinten weiter bedenklich ab. So stark, dass ich beschloß, mich langsam mal um einen Ersatz zu kümmern.
135er Reifen sind ja auf jedem Smart zu finden, sollte doch nicht so schwer sein, sowas zu bekommen, oder?
Der Zeltplatz war ein anderer als am Vortag, recht groß, aber ganz ok.
Route, wieder nur... (na, ihr wisst schon)-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:22 --7. Tag:Florac - De la ... (hab ich vergessen):
Ich ließ es ruhig angehen an diesem Tag und kümmerte mich zuerst ums Mopped.
Hinterrad ausgebaut, Radlager beide gewechselt (waren zwar noch nicht wirklich kaputt, nur leicht Spielbehaftet, aber ich wollte versuchen, soviel wie möglich in Ordnung zu bringen) und das linke auch gleich wieder mit Loctide eingeklebt. Dann das Rad geschnappt (total versüfft und echt schwer!) und nach Florac zu einer Reifenbude geschlappt. Toller Trip, in der Hitze entlang einer viel befahrenen Hauptstraße dahin zu latschen. Hat sich auch total gelohnt, denn natürlich hatten sie keine Reifen in der Größe.
LagerwechselAlso wieder zurück, das Rad eingebaut und gleich noch die Kette gespannt.
Nach dem Reinigen der Hände (dank PR88 und Handwaschpaste kein Problem) noch ein Gespräch mit ein paar Deutschen Radfahrern. Diese zeigten mir auf dem Smartphone den Wetterbericht: Regen sollte kommen, schon am Abend sollte es soweit sein. Also Schluß mit dem Kaiserwetter.
Danach ging es dann wieder los grob Richtung Norden. Nach wenigen km prüfte ich nochmal die Kettenspannung, die mir etwas zu stramm vorkam, daher lockerte ich sie wieder ein wenig. Eine Wackeln am Hinterrad offenbarte mir auch wieder das Spiel am Radlagersitz. Hat mich nicht wirklich verwundert.
Haus zu verkaufen, beste Lage, leicht reparaturbedürftigAuf dem Weg hielt ich an jeder Reifenbude an, die mir unterkam, überall eine Absage. Da der Reifen nun wirklich fast Glatze hatte, freute ich mich schon auf die Rutschpartie im Regen. Abends fand ich jedoch doch noch eine Bude, die den gewünschten Reifen hatte. Also ließ ich 130€ da (pure Abzocke, aber naja) und konnte wieder frohgemut weiterrocken, denn Kurven gab es immer noch genug.
Der neue HinterreifenLangsam ziehen Wolken auf...Am Zeltplatz dann eine Gewitterfront, die aber knapp vorbeizog, ich kam also um den Regen nochmal drumrum.
Ab jetzt gibt es keine Route mehr, ist ohnehin nurnoch der Rückweg. Kernziel bei der Routenplanung war es, knapp westlich an Lyon vorbeizufahren und dabei östlich von Saint-Etienne zu bleiben. Möglichst viele Kurven halt.
-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:23 --8. Tag:De la ... - Dole:
Dieser garnicht so kleine (ca. so lang wie mein kleiner Finger) Besucher weckte mich auf mit seinem Getrappel auf der Zeltinnenwand, dafür warf ich ihn kurzerhand rausDas Wetter hatte sich üer Nacht zugezogen, dennoch blieb es einigermaßen trocken, nur die Straßen waren nass.
WettersuppeBis kurz hinter Lyon konnte ich noch kurvige kleine Straßen genießen, danach ging es auf Nationalstraßen weiter, die dann doch eher langweilig waren.
Da ich aber wußte, dass das nicht lange anhalten würde, konnte das meine Motivation nicht zerstören. Auch der später aufkommende leichte Regen und der Nebel konnten mich nicht wirklich beeindrucken.
Citreon zu verkaufen, leichte GebrauchsspurenUnd noch einer...Am Zeltplatz stellte ich abends fest, dass mein Gaskocher fast leer war (nach 3 Urlauben), aber zum Heißmachen des Wassers für die Suppe und einen Tee hats gerade noch gereicht.
-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:25 --9. Tag:
Dole - St. Marie aux Mines:
Das Wetter schien stabil zu sein, es hatte nachts aber kräftig geregnet. Vielleicht wegen der Nässe sprang die Rotax nur äußerst schlecht an. Und das, obwohl sie das eigentlich seit langem nicht mehr gemacht hat. Aber nach einer Weile orgeln ging es dann doch. Allerdings hatte sie keine Leistung und ich würgte sie mehrfach ab. Sehr eigenartig.
Mopped faaaaahrn!Da! Berge!Der erste Teil war dann noch langweilig, aber ab Belfort gingen dann wieder die Berge los.
Das Wetter war dennoch recht mies, leichter Nieselregen und Nebel und es wurde langsam wieder richtig kalt.
Schnapszahl. Diese hat jedoch nur der Tacho gefahren, vom Mopped selber ist die Laufleistung unbekannt.Flachland Richtung DeutschlandAbends gab es dann am den Campingplatz angeschlossenen Restaurant zur Abwechslung einen Elsässer Flammkuchen. Sehr lecker, auch wenn der Teig doch recht dünn war.
Wegen dem Anspringproblem deckte ich den Übergang zwischen Sitzbank und Tank mit dem Handtuch ab, da ich vermutete, dass vielleicht Wasser dort entlang in den Luftfilter laufen würde.
-- Hinzugefügt: 4/12/2013, 21:29 --10. Tag: St. Marie aux Mines - Augsburg:
Die Rotax sprang wieder normal an, auch das Wetter war wieder deutlich besser geworden.
Zum Abschluß nochmal bestes WetterUnd die Straßen waren wieder leerAuf dem Weg durch den Elsaß konnte ich noch der Rallye "Solo Brescia en Alsace" beiwohnen, bei der alte Bugattis durch die Städte bollerten.
Ein schöner Anblick, die alten Schätzchen nicht nur im Museum verstauben zu sehen.
Und nochmal in bewegten Bildern und mit Ton:
klickZwischenstop an einem Soldatenfriedhof für die Gefallenen aus dem 2. WeltkriegAbschied aus den Bergen, die Rotax nochmal in voller PrachtSo langsam ging es dann wieder Richtung Augsburg.
Kurz vor der deutschen Grenze gab es jedoch einen Hieb und der Vortrieb war weg. Auch ein Runterschalten brachte keine Besserung. Also angehalten und die fehlende Kette entdeckt.
Diese war am Kettenschloß aufgegangen.
Vielleicht hätte ich auf die Vorzeichen hören sollen, ich bemerkte schon ca. 200km vorher eine leichte Vibration im Takt der Kettenumdrehung.
Da liegt die Sau und rührt sich nichtDa ich ein Ersatzkettenschloß dabei hatte, konnte ich, mit einigem Fluchen, die Kette wieder an ihren Bestimmungsort bringen. Eine schmierige Angelegenheit. Aber auch hier half PR88 und Handwaschpaste weiter. Mit nur einem viertel Liter Wasser (ich hatte nicht viel mehr) waren die Hände am Ende sogar wieder richtig sauber.
Nichtmal 10 km bis zur GrenzeLetzte Pause kurz vor der HeimatDanach ging es unbehelligt weiter bis nach Hause.
Am Ende hatte ich 3633km mehr auf dem Tacho, in den 10 Tagen sicher mehr Kurven gefahren als ich in den 10 Jahren vorher mit dem Gespann gefahren bin, keine Unfälle, nur eine richtige Panne und vor allem jede Menge Spaß gehabt.
Fazit: Die erste richtige Tour mit dem Gespann, sowas mache ich sicherlich wieder. Das nächste Mal sorge ich aber vorher dafür, dass die Kiste in Ordnung ist. Oder vielleicht auch nicht, so hat man was zum Schrauben. Man muss nur Ersatz dabeihaben, falls man mit sowas losfährt. Auch die Sache mit dem Kartenmaterial erledige ich nächstes Mal vorher.
Ersatz hatte ich übrigens für meine Verhältnisse recht viel dabei:
-Reifen für vorne (brauchte ich ja auch)
-Bremsbeläge für vorne und hinten
-Ersatzkette samt Kettenschloß (nun, brauchte ich ebenfalls)
-Originalzündung (ich fahre mit der Ignitech-Zündung)
-Ersatzkerze
-jede Menge Schrauben und Zeugs
-Radlager ringsum (brauchte einen Satz)
-Ersatzschlauch
-Reifenflickspray für hinten
-Ersatzbowdenzüge
-jede Menge Werkzeug (brauchte ich nur wenig von)
Wie man sieht, hab ich nicht viel davon gebraucht, aber beim Gespann schaden ein paar Kilo mehr im Seitenwagen nicht, wenn man vorhat, schnell durch Kurven zu fahren. Besser wäre natürlich ein Schmiermaxe (oder eher Schmiermäxin) gewesen. Bis auf die erwähnten Kleinigkeiten verhielt sich die Rotax absolut unaufällig, einfach nur Benzin rein und fahren.
Das Fahren in französischen Mittelgebirgen macht mit so einer recht untermotorisierten Maschine deutlich mehr Spaß als in den Alpen. Wer also mal mit seiner MZ (oder sonstigem untermotorisierten Gesocks) im Süden Kurven rocken will, ohne sich endlose Pässe hochzuquälen, sollte sich die Gegend(en) mal näher anschauen.
Nachtrag:
Ein paar Tage später fuhr ich mit der Rotax noch zum Haubentreffen in der Nähe von Stuttgart. Kurz vor dem Ziel ging das Kettenschloß abermals verloren. Da ich aber nicht damit gerechnet habe, dass sowas innerhalb kürzester Zeit wieder passiert, hatte ich natürlich noch keinen Ersatz besorgt. So hab ich von der Ersatzkette ein Kettenglied mit Hilfe des mitgenommenen Kettentrenners entfernt und das mit der Gripzange am Motorrad wieder "vernietet". Es hat dann die folgenden 300km gehalten. Jedoch werde ich der Ursache noch auf den Grund gehen müssen, vermutlich sind die Lager am Kettenrad hinüber und in Kurven wird das Kettenrad und damit die Kette vom kippelnden Hinterrad gegen den Kettenkasten gedrückt.
Ich sehe grade, das sind verdammt viele Fotos. Sorry für die Leute, die das mit einer Pseudo-Flatrate runterladen müssen.