Moin,
Baustellenraser hat geschrieben:
sieht doch nach Fortschritt aus!
Wie sieht das Boot denn so aus? hast du Durchrostungen oder nur Oberflächenrost?
Den Fortschritt brauchte ich nach all der Schleiferei auch mal wieder. Es gibt, aus meiner Sicht, nichts aufbauenderes als das sichtbare Voranschreiten des aktuellen Projektes. Wenn man den ganzen Tag lang irgendwelche Teile aufgearbeitet oder Bleche geschliffen hat, sieht man zwar ein Ergebnis, aber im Gesamteindruck ist man kein Stückchen weiter als vorher. Wenn ich meinen Fortschritt sichtbar habe und dann ggf. an das fertige Projekt denke, bin ich wieder hoch motiviert.
Das Boot hat beide Sorten von Rost. Der Boden unter dem Sitz hat einige kleinere Löcher, sodass ich dort ein Stück ausschneiden werde. Im Anschluss wird ein neues Blech eingeschweißt und die Löcher sind Geschichte. An den Seiten, wo die Verstärkungen sitzen, habe ich Oberflächenrost, der aber mit Nadelentroster und Drahtbürste ganz gut abgeht. Nach der Klempnerei kommt Rostschutz, ggf. etwas Spachtelmasse und Farbe drauf. Dann ist auch das Boot wieder wie neu.
trabimotorrad hat geschrieben:
Ja, da staunt man...
Bei mir trifft fast alles zu. Den Lacker gehe ich, für einige Sachen, auch besuchen. So werden z. B. die Blechteile vom Gespann (außer der Wanne) vom Lackierer eingefärbt. Ich habe mit dieser Materie leider noch die eine oder andere Lücke im Geschick, sodass ich die "wichtigen" Lackierungen lieber vom Profi machen lasse. Ansonsten bin ich aber fleißig am üben, sodass mein Erfahrungsschatz irgendwann noch reicher ist und ich mir das Geld auch sparen. Mein nächstes Projekt heißt Barkas B1000 und das würde richtig ins Geld gehen, den Bus lackieren zu lassen.
Ich werde auch immer von Freunden und Kollegen belächelt, wenn ich mal von meinem Schrauberwochenende erzähle. Man kann sich immer wieder die selben dämlichen Sprüche anhören.
"Was willst du mit diesem alten Schrott überhaupt? Kauf dir 'ne R1200 GS mit der kann man auch gemütlich über die Landstraßen düsen."
"Warum machst du dir den Stress? Ich hätte das Teil längst an eine Werkstatt gegeben."
"Bist du sicher, das der Motor läuft, nachdem du dran rumgefummelt hast? Lass mal lieber den Fachmann da ran."
Zu Anfang habe nur ein oder zwei Argumente parat gehabt und mir Gedanken gemacht, ob die nicht vielleicht Recht haben. Mittlerweile krazt mich das nicht mehr. ICH wollte ja schließlich MZ haben und erhalten und möglichst nicht mein ganzes Geld für Dinge verprassen, die ich mit Geduld und Spucke selber erledigen kann.
Das witzige an der Geschichte ist, dass JEDER, der mich belächelt hat nun mal eine runde mit dem Gespann drehen möchte, wenn es fertig ist. Das muss ich mir aber noch ganz stark überlegen, ob ich das möchte. Vielleicht stell ich dann auch mal ein paar spitze Fragen.
"Kannst du überhaupt mit diesem Motorrad umgehen?"
"Weißt du eigentlich, wie ein Zweitakter gefahren wird?"
"Ist dir klar, dass ein Gespann anders fährt, als eine Solo-Maschine?"
Hihi, das kann lustig werden...
trabimotorrad hat geschrieben:
Gefällt mir gut, das Du Alles selber machst, auch wenn wir eine aussterbende Spezies sind, ich freue mich immer wieder sehr darüber, zu sehen, Andere auch so bekloppt sind wie ich

Dafür möchte ich dir herzlich danken!!!!!!
Aus meiner Sicht brauche ich das, um zu lernen, wie meine MZ aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Das klingt vielleicht erstmal blöd, hat aber den Hintergrund, dass ich genau weiß, wo ich ggf. einen Fehler suchen kann und bin dann schnell mit der Reparatur am Ende. Dazu kommt, dass meine MZ ein DDR-Produkt und damit recht einfach gestrickt ist. So kann man mit logischem Menschenverstand und ein wenig handwerklichem Geschick alles am Motorrad restaurieren und reparieren.
Ich habe mich auch schon gefragt, wie viele Leute überhaupt selber ihre Maschinen restaurieren und reparieren. Wenn ich mir den Hof der hiesigen MZ- und Simson-Werkstatt ansehe, dann können es, in meiner Ecke hier, nicht mehr so viele sein.
Viele Grüße,
Tom