letztes Jahr im Sommer machten Jens und ich einen kurzen Trip nach Holland. Ich fuhr zunächst mit der Emmi von Hamburg nach Emden, um ihn bei seinem Opa abzuholen. Der ist 95 Jahre alt, fährt noch Auto und muss in einem Jahr damit schon wieder zum Tüv... Er hat auch noch eine dreistellige Telefonnummer und sagt jedem an der Straße "Moin Moin" - bei einem guten ostfriesischen Tee.
Kurz verabschiedet mit dem Versprechen auch wieder zu kommen, ging es nach Holland.
Das Wetter war sehr unbeständig, also erstmal eine Rauchen(auch als Nichtraucher) und nen Plan machen. Wir fuhren im Norden immer an der Küste entlang - von Delfzijl bis Harlingen.
Bei unseren Reisen hat sich herausgestellt, dass man eigentlich kein Zelt benötigt. Wir schlafen immer irgendwo im Trockenen, auch wenn es mal unter einem LKW Anhänger sein muss. Wenn man dann morgens aufwacht und den zwei hübschen Reiterinnen mit einem Lächeln Moin sagen kann, ist es das allemal wert. Da es aber sehr stark geregnet hat in der tollen Hafenstadt, musste man sich schon ganz schön zusammenkauern dort unter dem Hänger.
Am nächsten Morgen schnell weg, dem schlechten Wetter einfach davon fahren. Wir fuhren über eine Straße über das Ijsslmeer, auf der es extrem windig war und unsere Geschwindigkeit teilweise nur 60km/h betrug. Kurze Rast auf dem Parkplatz mit Sicht auf - nun ja- Wasser.
Das Wetter besserte sich, und wir machten noch einen Abstecher nach Texel. Dort düsten wir einmal um die Insel, machten einen Strandspaziergang bei wunderschönem Wetter und weiter gings Richtung Zandvoort.
Kurze Rast an einem Tiergehege, selbst der Strauß hat Interesse und schaut sich die Emmis ganz genau an:
Angekommen in Zandvoort, wollten wir mal zur Abwechslung auf einen Zeltplatz. Die beiden Zeltplätze waren aber derart teuer(ca. 50 Euro pro Nacht für beide), dass wir uns dagegen entschlossen. Es ging uns ja hauptsächlich um eine Dusche - denn das Wasser bzw. das Wetter war schon etwas frisch, um zu baden. Wir fuhren also an der Strandpromenade entlang bis zum Ende dieser Sackgasse. Dort beginnt ein wunderschöner Radweg durch ein Dünengebiet. Auf einer Düne haben wir es uns dann auf einem Aussichtspunkt mit den Emmis eingerichtet und hofften auf eine trockene Nacht. Dieser Wunsch sollte in Erfüllung gehen, und wir konnten zwischen dem ganzen Strandgut den Sonnenuntergang genießen und gut schlafen.
Am nächsten Morgen ging es dann an den Strand für die Morgentoilette - also ein Sprung ins kalte Wasser. Anschließend sind wir mit den Mopeds am Strand entlang zurück nach Zandvoort gefahren. Wie man sieht, war es ganz schön beschwerlich, doch durch Sand fahren macht unglaublich viel Spaß. Der Sand befindet sich aber anschließend in allen Ecken des Motorrades

Die Leute staunten nicht schlecht, als morgens aus dem Nirgendwo solch bezaubernde Maschinen auftauchten...
Dann gings noch einmal durch die schöne Stadt Haarlem auf einen kurzen Abstecher nach Amsterdam zum Frühstücken. Dort noch ein kleines Erinnerungsfoto auf einer Grachtenbrücke gemacht und schon gings auf kürzestem Wege zurück in die Heimat. Ein Wochenende ist eigentlich zu kurz dafür, aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Außerdem erlebt man in drei Tagen mehr als manche in drei Wochen...
Wir waren auch ganz erstaunt über die vielen schönen kleinen Städtchen entlang der Küste. Weiterhin hat man dort enorm viele Elektroautos gesehen, diese werden wohl hoch subventioniert. Desweiteren sind überall Parkplätze mit kostenlosen Stromladestationen zu finden. Die Holländer sind uns dabei einige Zeit voraus.
Na dann, bis bald auf der Straße,
Grüße von Jens und Reuter