von schrauberschorsch » 16. Juni 2015 09:10
Göricke kommt ja ursprünglich aus der Fahrradherstellung. Später hatte Göricke auch Mopeds und Motorräder hergestellt als sog. Konfektionär. D.h., dass das Fahrgestell bei Göricke entwickelt und Teile wie Motor, Naben, Amaturen, etc. zugekauft wurden. Wenn das Fahrwerk komplett vorhanden ist, ist das schon mal ein großer Vorteil. Bei den damaligen Zulieferteilen sollte es auch keine größeren Problem geben, weil sie baugleich auch an anderen Motorrädern anderer Konfektionäre verwendet wurden.
Der Motor ist allerdings nicht unproblematisch. Zum einen sind ILO-Motoren inzwischen recht selten, weil ILO zwar neben Sachs einer der Lieferanten für Motorradmotoren war, sich aber mehr auf Industrie- und Stationärmotoren verlegt hat. Ersatzteile sind daher schwieriger zu finden als z.B. bei Sachs-Motoren. Auch haben ILO-Motoren (jedenfalls die Mopedmotoren) technisch einige Besonderheiten, insbesondere bei den Lagern (offene Zylinderrollenlager). Ersatzteile könnten sich daher möglicherweise im Bereich der Stationärmotoren finden lassen, da vielleicht in Feuerwehrpumpen und Baumaschinen. Näher beschäftigt habe ich damit noch nicht, es ist nur ein Gedanke.
Auf jeden Fall ein interessantes Projekt. Ich würde auf jeden Fall versuchen, den ILO-Motor wieder herzurichten auch wenn es das Motorrad, soweit ich weiß, auch wahlweise mit Sachsmotor gab.
Fuhrpark: Zweiraedrig: Adler MB 250 BJ 54 (Großbaustelle), NSU Quickly Bj 55 (restauriert), Miele K52/2 Bj 59 (restauriert), MZ RT 125/3 Bj 59 (Patina-restauriert), MZ ES 175/0 Bj 1960, IWL Berlin Bj 62 (Patina-restauriert), MZ ES 150 Bj 64 (in Warteschleife)