Hallo,
dieser Thread wird eine Fortsetzung meines Aufbauberichtes im 2ventiler-Forum, in dem ich nicht mehr unterwegs bin. Wer möchte, kann dort nachlesen, Suchbegriff: obwaltenden.
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]Das Raupenkrad, oder: Ackerschlepper Ost
Warum, wieso?
Immer wieder gerne in Gelände und Schnee unterwegs, bin ich stets auf der Suche nach besserer Traktion fürs Gespann. Angetriebenes Beiwagenrad? Ziemlich kompliziert, hat schon jemand technisch sehr gut gelöst, aber mit bedarfsweise einzusetzender Kardanwelle und deshalb unbequemerer Fußhaltung rechts.
Ich wollte jedoch einen blitzschnell auch während der Fahrt einhändig zu- und abschaltbaren Zusatzantrieb. Außerdem: Selbst ein zweites Antriebsrad ist schon am Ende, wenn eine Kette oder Raupe immer noch locker zieht.
Idee: Ein Zusatzantrieb z w i s c h e n Maschine und Beiwagen, während die drei Räder unverändert bleiben. Keine aufwendigen Umbauarbeiten, Aufziehen von Ketten usw.. Ferner theoretische Überlegung: An den Wehrmachtsgespannen von BMW und Zündapp befindet sich ein Differential, welches das Drehmoment im Verhältnis 2:1 zwischen Hinterrad und Beiwagenrad aufteilt. Ein Antrieb zwischen Maschine und Boot würde vom Hebelverhältnis dem in etwa entsprechen. Könnte die Lösung meines Hauptproblems sein. Auf glattem, schmierigen Untergrund, zumal bergauf, nutzt die beste Traktion am Hinterrad nichts, weil sich die Fuhre durch den Beiwagen querstellt, selbst mit voll links eingeschlagenem Vorderrad.
Erste Überlegungen in Richtung einer Gummi-Raupenkette, wie z.B. an Schneefräsen, scheiterten am Platzmangel (unter 15 cm Breite praktisch nicht erhältlich). Der enge Raum sollte noch reichlich Probleme aufwerfen, geschafft habe ich es aber trotzdem!
Also zunächst Versuch mit einem einzelnen Rad, das ja auch mit einer Schneekette o.ä. versehen werden kann.
Die Antriebskraft nehme ich wie im obigen Beispiel an der Getriebeausgangswelle ab, jedoch mit einem zweiten Ritzel und einer kurzen Kette nach hinten. Dazu wird ein gedrehtes und gefrästes Stahlteil auf die Welle aufgeschraubt, das zugleich Träger für das zweite Ritzel und ein Stützlager ist. Letzteres halte ich für unabdingbar und habe es in einer aufgeschraubten, 15 mm starken Aluplatte befestigt. Diese wiederum ist am Gewinde der Leerlaufkontrolle verschraubt (die brauche ich eh nicht) sowie dem hinteren Motordeckelgewinde und einem Halter von oben her.
Zum Kraftverlauf siehe die Skizze auf dem ersten Bild! Die zweite Kette braucht einen Spannmechanismus, welchen ich als federbelasteten Teflonrutscher realisiert habe. Abgesehen von den Normteilen, wie Lager, Zahnräder usw., sind sämtliche Teile in der heimischen Werkstatt entstanden. Vom hinteren Kettenritzel wird eine Welle angetrieben, die kugelgelagert durch ein Hüllrohr läuft (BMW-Telegabelrohr 38 mm). Dreh- und Angelpunkt ist ein Flachstahl, der vom Schwingenbolzen und der hinteren Fußrastenbefestigung gehalten wird. Vorne habe ich einen passenden Becher gedreht und mit dem Flachstahl verschleißt. In den Becher wird der Kugelbolzen der Schwinge eingeschoben und sorgt so für genau winklige Position des Wellen-Hüllrohres. Das ist am Flachstahl hinten angeflanscht.
Getragen wird die Geschichte von einem Vierkantrohr 30 x 30 mm, das mittels eines Aluklotzes an den unteren Beiwagenanschluß angepratzt wird. Direkt dahinter klemmt ein weiterer Aluklotz das Wellen-Hüllrohr auf das Vierkantrohr. Letzteres wird noch weiter hinten von zwei Streben am oberen Federbeinauge und am Fußrastenträger abgestützt.
Auf das Wellen-Hüllrohr aufgesetzt ist eine kurze Schwinge, gelagert durch eine POM-Buchse. Direkt rechts daneben tritt die Welle aus und trägt eine Riemenscheibe mit Keilriemen nach hinten zum Treibrad. Vorteil: Schwingendrehpunkt und Welle liegen deckungsgleich, sodaß die PRiemenspannung durch die Schwingenbewegung nicht verändert wird. Auf der Schwinge ist ein "Türmchen" angeschweißt, mit dem per kugelgelagerter Spannrolle der Riemen gespannt werden kann.
Hinten kommen wir endlich am Treibrad an. Es handelt sich um ein Schwerlastrad, Felge 4 Zoll für Reifengröße 4,00-4. Das Rad resp. die Schwinge kann mittels langem Handhebel abgesenkt werden, wobei gleichzeitig zwei kräftige Federn gespannt werden und für Bodendruck sorgen. Ein Ratschenmechanismus (restverwertetes Teil einer Trecker-Handbremse) hält das ganze in Position. Zum Hochziehen wird der Sperrbolzen per Seilzug und MZ-Gasgriff oben am langen Hebel geöffnet; zugleich zieht eine Fahrradkette die Schwinge mit Rad wieder hoch. Das Rad läuft permanent mit. Eine ursprünglich angedachte Kupplung habe ich als unnötig kompliziert verworfen. Etwas mehr Schwungmasse schadet im Gespann schließlich nicht, ganz im Gegenteil!
Und es funktioniert! Steigfähigkeit und Traktion sind sehr verbessert. Ganz schweres Geschütz ist auch noch möglich, wie ein stählernes Greiferrad auf dem Reifen, Schneekette u. dsgl. Wo bleibt nun aber das "Raupen"krad? Nun, die Schweinerei ließe sich noch auf die Spitze treiben mit einer zweiten, rückwärtigen Schwinge und einer selbstgebauten Raupenkette über beide Räder ... Schaunmermal!
Grüße, Fritz.
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Zuletzt geändert von Ex-User Der alte Fritz am 27. Januar 2016 13:58, insgesamt 3-mal geändert.