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 Betreff des Beitrags: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 31. August 2017 17:36 
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Hallo zusammen,
seit ein paar Monaten bin ich im Besitz einer ES250 aus dem Jahre 1960, die ich wieder flott machen möchte. Momentan hänge ich am Vergaser fest und komme aufgrund meines begrenzten Wissens nicht mehr weiter. Vielleicht kann mir ja jemand aus dem Forum helfen. Den Vergaser habe ich gereinigt, alle Dichtungen erneuert sowie die Teillastnadel, Düsenstock und die Schwimmernadel getauscht. Am Vergaser befindet sich ein dreieckiges Messingschild, auf dem eine Typbezeichnung eingeschlagen ist. Hier steht: Typ 28,5 KN1-1 und dann eine 73 in einem Quadrat.
Folgende Fragen habe ich:
1. Ist das überhaupt der richtige Vergaser?
2. Das Standgas lässt sich an der Leerlaufgemischregulierschraube nicht einstellen. Die Drehzahl des Motos ist ziemlich hoch und bleibt es auch. Das Drehen an der Schraube bringt keine Veränderung. Die Düsengröße der Leerlaufdüse ist 45. Der Rundschieber des Vergasers auf der Motorseite ist dabei bis auf ca. 3mm geschlossen. Weiter geht er auch nicht zu. Wieso lässt sich das Standgas nicht einstelllen?
3. Der Schieber des Chokes lässt sich durch den angeblich zum Motorrad passenden neuen Bowdenzug lediglich um ca. 10mm schließen. Erst wenn man den Bowdenzug oben am Kaltstarthebel aushängt, schließt der Schieber vollständig und bewegt sich bis ganz nach unten. Das Starten des kalten Motors wird zur Fitness Übung.
Stimmt das mit dem kurzen Weg des Chokes? Wie lang muss der Bowdenzug sein?
4. Bewegt man den Lenker nach rechts zum Anschlag wird der Rundschieber nach oben gezogen. Eingebaut wurde ein neuer Bowdenzug. Wie lang muss der Gaszug sein?
5. Nach einer Probefahrt stellte ich die MZ ab, vergaß aber den Benzinhahn zu schließen. Am nächsten Tag tropfte dann beim Durchtreten eine Menge Benzin aus dem Auspuffkrümmer. Warum läuft das Benzin nach? Könnte der Pegel im Vergaser insgesamt zu hoch sein, sodass Benzin in den Motor abfließen kann?
Viele Fragen. Ich hoffe auf die eine oder andere Rückmeldung und bedanke mich schon einmal in Richtung Forum.
Max


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 31. August 2017 17:50 
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Oh viele Fragen auf einmal :) aber erstmal herzlich willkommen hier bei uns.

Nach deinem Bild ist die ES teilemäßig wohl schon etwas gemischt. Was für die Zeit damals aber völlig normal ist.
Zu deinem Vergaser: der 28, 5 N1 ist von der ES250/1, also dem Nachfolger. Original sollte bei dir ein 27er dran sein.
Wenn es noch der passende Motor ist. Ist auf dem Bild aber nicht ersichtlich.
Kennst du schon die Seite www.miraculis.de ? Da gibt es jede Menge Literatur zum nachstöbern. Ersatzteillisten, Reperaturanleitung ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 31. August 2017 18:28 
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Der Vergaser geht aber auch wenn er nicht original ist.
Wichtig ist das der Ansaugstutzen keine Kanten im Durchlass stehen hat weil es da evtl Unterschiede gibt.
Vom Vergaser bis zum Zylinder sollte ein gleichmäßig ansteigender Durchlass sein.

Das die Vergaser über Nacht überlaufen ist kein Geheimnis. Darum gibt es ja den Benzinhahn.

Choke und Gaszug kann man sich an der Hülle selbst etwas ablängen mit Flex und Feingefühl oder nem Seitenschneider oder Eisensäge.
Auf jeden Fall sollten beide Züge im entlasteten Zustand etwa zwei mm Spiel haben und einlenken keinen Einfluss nehmen.

Das die Leerlaufschraube nicht reagiert ist für mich ein deutliches Indiz für Falschluft.
Warscheinlich über defekte Kurbelwellenwedis oder den Ansaugstutzen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 31. August 2017 18:59 
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Der 28,5er gehört wie geschrieben zur ES/1 mit 16 PS. Dazu gehört dann auch ein anderer Ansaugstutzen und auch der Einlassquerschnitt am Zylinder ist wesentlich größer als bei den alten 14,25 PS Zylindern.
Der Einlass ist bei den /1 Zylindern breiter als bei den Vorgängern.

Untereinander mischen sollte man diese Teile nicht, da wie geschrieben der Einlassweg frei von Kanten usw. sein soll.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 31. August 2017 20:08 
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Und das Standgas wird am alten Seitenschwimmervergaser am Schieber...bzw. dessen Höhe mit der Einstellschraube oben am Vergaserdeckel gemacht...Diese hat einen Bund unten dran..Dieser hängt im Schieber.
Damit stellst du die Schieberhöhe/Stands ein..Dann erst das Spiel im Gaszug.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 1. September 2017 04:00 
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Das schlechte Kaltstartverhalten könnte seine Ursache im unvollständigen Absenken des Kaltstartschiebers haben. Es gibt hier 2? unterschiedliche Bowdenzuglängen, wahrscheinlich hast Du den Kurzen (sollte original so sein) und brauchst den Längeren. Wenn Du mit der Leerlaufgemischschraube weit von der Grundeinstellung entfernt bist, wirkt diese nicht richtig, hier verschlechtert sich das Kaltstartverhalten auch. Dreh die Schraube mit Gefühl ganz rein, dann entsprechend den Empfehlungen (beim 27KN1-1 sind es 2,5 Umdrehungen) heraus. Dann starten, warmfahren und einstellen (siehe auch Janne's Tipp). Wenn die Leerlaufdrehzahl weiter nicht passt: Falschluft ausschließen. Wenn der Luftschieber sich beim Lenkereinschlag bewegt passt hier die Bowdenzuglänge evt.l auch nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 1. September 2017 22:58 
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Guten Abend in die Runde und danke für die nette Begrüßung.

Fangen wir mal oben an: Nein die Webseite kannte ich icht nicht. Guter Tip! Vielleicht wurde der Vergaser ja im Laufe der Jahre schon mal ausgetauscht.

Die Vergaser sind natürlich immer ein wenig undicht, aber ich denke wenn so viel Benzin aus dem Krümmer läuft, dann ist doch etwas nicht in Ordnung.

Das sich die Leerlaufdrehzahl aufgrund von Falschluft nicht einstellen lässt, scheint mir eine plausible Erklärung zu sein. Da ich den Flansch schon einmal überprüft hatte, kommen noch die Dichtungen der Kurbelwelle in Frage. Nur leider lässt sich das nicht mal eben abstellen...

Es gibt tatsächlich unterschiedlich lange Bowdenzüge für Choke und Gas. Danke für den Hinweis. Ich habe heute längere bestellt und werde es mit denen mal ausprobieren.

Dann bleibt noch das Benzin-im-Auspuff-Problem. Hat jemand vielleicht noch eine Idee??

Viele Grüße
Max


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 1. September 2017 23:16 
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Könnte ein ausgeschlagenes Schwimmernadelventil sein...oder Dreck drin...Mit Schleifpaste neu einschleifen. ..


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 4. September 2017 21:25 
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Ja das könnte ich mir mittlerweile auch gut vorstellen. Die Nadel verschließt den Zulauf nicht richtig-> Benzin läuft nach, obwohl die Schwimmerkammer voll ist- -> der Pegel im gesamten Vergaser steigt ->das Benzin läuft in Richtung Zylinder in das Kurbelgehäuse-> beim Antreten wird das Benzin vom Kurbelgehäuse zum Auspuff transportiert.
Kann man den Zulauf des Vergasers, den feststehenden Teil des Nadelventils, eigentlich austauschen? Gibt es das als Ersatzteil?


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 4. September 2017 21:29 
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Istleider imDeckel eingegossen, da kannst die Nadel nur mit Schleifpaste einschleifen, das geht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 4. September 2017 21:37 
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Und, ganz wichtig, den Benzinhahn bei jedem abstellen wirklich schließen. :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Vergaser ES250/0
BeitragVerfasst: 5. September 2017 05:53 
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Der Benzinhahn hat schon seine Daseinsberechtigung.


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