Anno 1996

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 19. November 2017 02:31

Im Jahre des Herrn 1996 setzten mein älterer Bruder und ich, ein seit vier Jahren gereiftes Vorhaben in die Tat um.Wir wollten mit unseren amerikanischen Schlachtrössern den nordamerikanischen Kontinent unter die Hufe nehmen.Land entdecken ohne die einheimische Bevölkerung zu vertreiben, war das Maß aller Dinge.Wir waren jung und wissbegierig,frei von politischer Meinungsbildung und haben uns unser eigenes Bild gemacht.Mein Blick auf die USA war damals ein ganz anderer wie heute,trotzdem denke ich gerne an die vielen freundlichen und hilfsbereiten Menschen zurück mit denen wir uns auf einsamen(und vielbefahrenen) Straßen trafen.Gern erinnere ich mich an die Natives/Indianer, welche mich in meine Karl-May Zeiten als Jugendlicher zurückversetzten.
Bevor ich diese Welt verlassen werde ,wird mein Fuß den nördlichen Teil der USA betreten.Im Moment hat jeder meiner Brüder noch Erziehungspflichten, aber dann hält uns nichts mehr .
Wir sind auf Grund der Wetterprognosen nur im Süden (bis auf St.Louis,Gatway to the West ) unterwegs gewesen .Urlaub für zwei Jahre genehmigte man uns nur im April/Mai 1996.Wie schweinekalt es in Deutschland werden kann ,weiß wohl jeder selber.
Unsere "ungewisse" Reise begann im Bundesstaat Florida in Orlando,die "Pferde" waren leider in einem anderen "Schiff"und konnten uns nicht ausgehändigt werden. Ganze drei Tage ohne Fahrzeug ging einfach nicht,darum liehen wir uns ein Automobil,welches uns die Zeit der Überbrückung angenehmer machte.Die kleinsten Erledigungen sind ohne eigenes Fahrzeug fast unmöglich.
Die Reise sollte größtenteils auf der Route 66(von mir forciert)gehen und nach fast 16000 Kilometern in San Francisco enden.
Mein jüngerer Bruder erwähnte vor einiger Zeit er fahre mit seiner "Enfield" in die USA,da ich zu den MZ-Wurzeln zurückgekehrt bin ,dachte ich mir ,die Harley lässt du stehen und fährst mit der 250 er ETS,natürlich mit neu aufgebauten Motor,wie meiner MZ 53 von 1971(mein Geburtsjahr).
Das damalige Vorhaben war meiner Meinung nach damals gar nicht soooo teuer,heute kostet es 2 bis 3 mal so viel.Ich hatte 8000,-DM dafür zur Seite gelegt.Am Ende habe ich noch für 2000,-DM an Ersatzteile in den USA gekauft ,was heißt die 2 Monate im "God's Own Country" verschlangen gerade mal 6000,- DM(3000,-Teuronen).
Mein ältestes Brüderchen hat damals noch mit der" Freien Presse" in Werdau /Sachsen "herum gemacht",diese Beiträge würde ich euch auch nicht vor enthalten.
Alles ist 21 Jahre her,auch meine Bilder.Ich hatte nie das Gefühl so was in die Welt zu setzen,aber hier fühle ich mich damit gut aufgehoben.
Dieser Beitrag sollte dann die "ostpreußische Frühjahrspause " überbrücken :D .
Gruß

Rüdiger
...:abgelehnt:...naja überlegts euch noch mal,die Amis haben echt schöne Plätze.

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Re: Anno 1996

Beitragvon der garst » 19. November 2017 08:48

Ohne Bilder kannste viel erzählen ....

;-D
Mit freundlichen Grüssen , Alex

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Re: Anno 1996

Beitragvon walkabout 98 » 19. November 2017 10:34

Ich hab ˋ98 so ein Trip mit Kumpels durch Australien gemacht. Leider gab es da noch keine Digitalkameras. Alles auf Dia‘s. Kumpel hat die nach 20 Jahren dann doch mal digitalisieren lassen. Kannst alles in die Tonne treten. Die Dia‘s waren über die Jahre verblichen :cry:

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 19. November 2017 16:44

walkabout 98 hat geschrieben:Ich hab ˋ98 so ein Trip mit Kumpels durch Australien gemacht. Leider gab es da noch keine Digitalkameras. Alles auf Dia‘s. Kumpel hat die nach 20 Jahren dann doch mal digitalisieren lassen. Kannst alles in die Tonne treten. Die Dia‘s waren über die Jahre verblichen :cry:

Oh das ist natürlich bitter,wann war denn eure Reise?Unsere Aufnahmen sind auch nicht die besten.Mein Bruder hat sie zwar digitalisiert,aber abfotografiert sind die auch nicht schlechter.(Ich wieder,da stehts doch 98 :roll: )
Das war die Kamera mit der ich knipste(kann eben nichts wegschmeißen),mein Bruder hatte eine Kamera, bei der die Bilder besser waren.
IMG_1802[1].JPG

IMG_1803[1].JPG

IMG_1804[1].JPG



Die Motorräder

Mein älterer Bruder fuhr mit einer FLSTC Heritage Softail Classic Bj.:1989
Er hat sie gebraucht bei dem Händler erworben,wo ich meine neu gekauft habe.Sie ist noch im originalen Zustand.
0A SHW 1.JPG

0B SHW 2.JPG

0C SHW 7.JPG


Ich fuhr mit einer FXSTC Softail Custom Bj.1992
Mein erstes neues Motorrad,ich war stolz wie weiß nicht wer,dabei gehörte sie eigentlich noch der Bank :oops:
Ich habe sie dann später noch umbauen lassen.Die längste Gabel,den breitesten Apehanger,vorverlegte Fußrasten,eine Fishtail-Auspuffanlage und eine abgespeckte Sitzbank wollte ich haben.Das kommt davon ,wenn man sich zig mal "Easy Rider" reinzieht.
Sie hat mich nie wirklich ,auf unseren gemeinsamen 175000 Kilometern, im Stich gelassen.Defekte gab es trotzdem viele, an der Lima/Regler,Tacho geschmolzen(Ziffern) und zwei mal am Getriebe.Das Motorrad war sehr kostenintensiv.Die Modelle mit dem Evolution Motor sind meiner Meinung nach nicht ausgereift.Nach 8 Jahren wurde sie mir dann gestohlen :cry: .
Heute fahre ich einen 2000 er Twin Cam Motor in einer Softail Night Train. An diesem Motorrad ist nach 60000 Kilometern noch nichts kaputt gegangen.
Beide fuhren wir eine Softail,das ist die mit der Starrahmenoptik bei der die Federelemente nicht sichtbar unterm Öltank im Rahmen verbaut sind.
0K SCR 1.JPG

0L SCR 2.JPG

IMG_1805[1].JPG

IMG_1806[1].JPG

Ich hatte mir nur das Geld für eine Yamaha XV 1100 Virago zusammen gespart ,damals 12000,- DM ,die 28300,- DM teure Harley gefiel mir dann aber doch besser.Darum der Weg zur Bank :) Die waren damals schon sau teuer und sind es heute auch noch.
IMG_1807[1].JPG

Gruß
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Re: Anno 1996

Beitragvon jot » 19. November 2017 18:45

moin,

habe mir am freitag eine flhxs in chalkcoal gekauft, meine flhx von 2009 geht an einen kollegen, sehr wertstabil und zuverlässig aus meiner sicht...

usa haben wir mit gemieteten motorrädern gemacht, auch so 10 tsd mls, der letzte trtrip war:

http://www.kraftfahrzeugfreun.de/VERANS ... r_2014.htm

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Re: Anno 1996

Beitragvon Ekki » 19. November 2017 20:12

Einen ausführlichen Bericht, auch mit nicht perfekten Bildern, wäre super.
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 20. November 2017 00:18

jot hat geschrieben:moin,

habe mir am freitag eine flhxs in chalkcoal gekauft, meine flhx von 2009 geht an einen kollegen, sehr wertstabil und zuverlässig aus meiner sicht...

usa haben wir mit gemieteten motorrädern gemacht, auch so 10 tsd mls, der letzte trtrip war:

http://www.kraftfahrzeugfreun.de/VERANS ... r_2014.htm

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Hab ich doch geahnt das hier noch ein paar "Mitreisende" sind.Man sieht es euch an ,dass es Spaß gemacht hat.
Bericht kommt(mit nicht so schönen Bildern :lol: ),aber mein Bruder sagte mir er hat noch Material,Bilder ,Rechnungen u.s.w. das will ich erst noch sichten.Ich werde mich mit ihm auch noch absprechen müssen,denn 21 Jahre :gruebel: ,da ist wohl manches in Vergessenheit geraten.Leider ist er ne Woche nach Neapel an den "Maradonnaschrein"
Gruß

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Re: Anno 1996

Beitragvon Pedro » 23. November 2017 22:12

Hallo! Ich bin neu hier und ich lese bisschen ein.
Du schreibst sehr interessant. Ich würde gern deine weiteren Berichte lesen;)

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Re: Anno 1996

Beitragvon der garst » 24. November 2017 21:37

Ich hab aktuell ne 2001er TC Tourer auf der Bühne, Modell 99-01.

Lima tot, Schrauben der Bremssättel rundgedreht und Lenkerdämpfer in der Gabel haben Spiel.
Das ganze Mopped ist an sich ein Kuriosum.
Überall Zoll- und Metrischschrauben gemischt, Elektrik aus Japan, die Lima geht raus ohne den inneren Primär zu demontieren, Ersatzteile sind nicht mit Softail und Dynamodellen gleich und aufgrund der kurzen Bauzeit gibt's keine Reproteile, Ersatz will also über Harley bezogen werden.

Und das seltsamste, die Gabelbrücke ist optisch umgedreht montiert; beide Holme stehen hinterm Lenkkopf...

Da Lob ich mir mein altes Shovelchen. Das ist noch ein ehrliches Miststück.
Mit freundlichen Grüssen , Alex

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 24. November 2017 23:33

Pedro hat geschrieben:Hallo! Ich bin neu hier und ich lese bisschen ein.
Du schreibst sehr interessant. Ich würde gern deine weiteren Berichte lesen;)

Wenn du neu hier bist dann mal ein "nettes Hallo",von einem der auch recht neu hier ist. Es geht schon weiter,3 Seiten habe ich schon an Erinnerungen zusammen und da bin ich noch nicht mal mit der Hand am Gasgriff in den USA.

Beitrag von der garst » vor 39 Minuten

"Ich hab aktuell ne 2001er TC Tourer auf der Bühne, Modell 99-01."

Bei meinen Fahrzeugen sind das immer Zoll-Schrauben gewesen.Da hat wohl einer sparen wollen.Der zerschmolzene Tacho war bei meiner FXSTC auch aus Japan.Der neue hatte das Preisniveau eines Bernsteintachos.
Lima und Regler haben fast immer gleichzeitig den Geist aufgegeben,so das ich mir schon diese Bauteile auf Reserve mitgenommen habe.In Andorra la Vella konnte ich damit dann auch einem Franzosen aushelfen.Ich weiß es nicht mehr genau(mein schlaues Büchlein ist weg) ,aber 3 bis 4 mal ist die Lima wohl kaputt gewesen.Dazu die vielen häufigen Inspektionen(aller 8000 Km),da habe ich das Handtuch geworfen und angefangen, alles was defekt oder verschlissen war selber zu tauschen.Zum Anfang in meiner Ausbildung,hat sich HD einen kompletten Monatslohn von mir geholt,das ging einfach nicht mehr.Ich bin selber kein begnadeter Schrauber,wenn ich aber so ein paar coole Bekannte sehe, die nicht mal einen Ölwechsel an ihrer Harley hinbekommen, aber über die Arbeitsstunde von HD mosern :roll:

Die größte Herausforderung für mich war,weil keiner da,der Wechsel meines Zahnriemens.Der sollte eigentlich bei 50 000 Km gewechselt werden.Nach 140 000 Km ging es an einer Kreuzung in Posen nicht mehr weiter. Habs vergessen :nixweiss:. 5 Km schieben und dann geschaut was ich brauche.Zahnriemen hatte ich mir in den USA besorgt,nur den falschen,also bestellen und warten.Die stand so fast 3 Wochen vor dem Haus wo wir wohnten bis ich fertig war.Keiner hat sie angerührt, aber ein Jahr später ist sie genau dort gestohlen worden.
Meine neue Harley (die ist ja nun auch schon wieder alt), war nur einmal zur Inspektion und alles andere habe ich gemacht, die läuft trotzdem.
Gruß
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 29. Dezember 2017 05:21

Florida-Part 1
Noch bevor ich so ein Motorrad der Firma Harley Davidson kaufte hatte ich mich mit dem Land und auch dem Ort wo mein Motorrad gebaut wurde beschäftigt. Milwaukee hieß die Stadt in der diese schweren Eisenrösser gebaut wurden. Die Indianer, die Potawatomi nannten den Ort "minwaking" , bevor die Weißen sich hier breit machten. Viele deutsche Auswanderer hatten sich hier nieder gelassen und brachten dem Ort und seinen Menschen eine Entwicklung mit Wohlstand. Ich hatte schon damals Lust, angefacht durch Filme und Reportagen(Easy Rider, Electra Glide 344-Electra Glide in Blue, Wilder Westen Inclusive, The Wild One (mit Marlon Brando) u.s.w.), dieses Land zu sehen. Mich beeindruckten diese Weiten und auch heute noch mag ich das flache weit überschaubare Land mehr, als die Berge. Ein paar Jährchen nach mir hatte sich auch mein Bruder Wolfram seine Harley geholt und gemeinsam sponnen wir dann unseren Plan. Wolfram ist ein großartiger Organisator und er war es auch der sich um die Versicherungen und Flüge für die Mopeds, sowie unsere Flüge kümmerte. Er hatte viel Erfahrung damit , durch seine Rucksackreisen auf verschiedene Kontinente. Ich plante unsere Reiseroute auf der alten Highway 66, die es mir angetan hatte.
Die Reise, so war der Plan, sollte in Orlando/Florida zum Spring Brake auf Daytona Beach (der alljährigen Motorradsaisoneröffnungsparty) beginnen und uns von da aus bis nach Chicago/Illinois führen, von wo aus wir dann die eigentliche Reise auf der Route 66 beginnen wollten. In San Francisco wartete dann unser Flieger in die Heimat. Es sollte dann aber alles ganz anders kommen…
Zu unseren Reisebegleitern sollten Wolfram´s Freundin und jetzige Frau Kathrin und meine Freundin und jetzige Frau Anna gehören. Für Kathrin war es, so wie für uns, absolut kein Problem als Deutsche in die USA einzureisen. Bei meiner polnischen Freundin war das nicht so einfach. Nach einem Antrag auf Visum, lehnte die amerikanische Botschaft in Warschau eine Ausstellung dieses ab. Wir hatten denen nicht mal erklären können, wie alles zusammenhängt, wer die Reise bezahlt u.s.w.. Die hatten wohl bloß Angst eine Schwarzarbeiterin in ihr Land zu bekommen. Da auch die Zeit für einen neuen Antrag zu kurz war bissen wir in den sauren Apfel und einigten uns auf eine zweimonatige „Trennungszeit“.
Die Preise für die verschiedenen Kosten erwähne ich, so weit ich sie noch genau weiß, oder eine Rechnung vorhanden ist, nicht um hier „auf die Kacke zu hauen“, sondern, dass sich jeder der will ein noch besseres Bild von unseren Bedingungen machen kann. Vergleichbar ist das alles mit heute nicht mehr, denn die Preise sind definitiv gestiegen. Ich denke, das hätte ich gar nicht erwähnen müssen, aber manchmal gibt es den einen oder anderen etwas begriffsstutzigeren Mitmenschen. Für den Gabelflug von Düsseldorf über Amsterdam nach Orlando und von San Francisco über Amsterdam nach Düsseldorf berappten wir damals pro Person mit einem Motorrad 3300,- DM. Heute empfinde ich das als unglaublich günstig. Eine Haftpflicht für die Motorräder war auch nötig, da unsere ja nicht für den amerikanischen Kontinent galten. So suchte Wolfram und er fand eine Versicherung die uns für zwei Monate versicherte. Die Kosten dafür beliefen sich auf 400,00 DM und ich weiß, dass ich damals ganz schön schlucken musste. Heute ist es unglaublich schwierig, für eine derart kurze Zeit einen Versicherer zu finden. Die wollen nur Jahresverträge verkaufen. Ich kenne einen Arbeitskollegen der hat 3 ! Autos in den USA und Kanada stehen, und klagte mir sein Leid. Natürlich hatten wir auch jeder eine Auslandskrankenversicherung. Der Kurs von Dollar zu DM betrug 1,53 zu 1 .
Der Tag war endlich da, am 25.02.1996(ja es war Winter!!!) sollte es im Morgengrauen mit den Motorrädern von Werdau in Richtung Lüdenscheid , zu unserem jüngeren Bruder gehen. Dort wollten wir übernachten, um dann am nächsten Morgen nach Düsseldorf in das Frachtzentrum zu fahren und die Motorräder abzugeben.
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Die Maschinen waren dann sicher da, denn bis zum 28.02.96 sollten sie dort sein. Schon die 450 Kilometer nach Lüdenscheid waren bei 3 Grad prächtig kalt, Hauptsache war, dass es keinen Schnee oder Schneeregen gab. Konnte man damals schon Funktionsbekleidung kaufen? Egal, auf einer Harley sitzt man in schwarzem Leder, also froren wir etwas. Wir hatten die Wettervorhersagen immer wieder mit Bangen beobachtet, doch der Tag nach Lüdenscheid sollte trocken bleiben. Nach dem wir uns von Lüdenscheid auf den Weg nach Düsseldorf machten, passierte in einer von der Morgensonne verschonten Senke das Unglück. Wolfram, der vor mir fuhr, brach die Harley weg und er stürzte mit seiner 320 Kg schweren Maschine, ohne einen Hauch der Hoffnung sie halten zu können auf seinem Sturzbügel. Ich versuchte gar nicht zu bremsen und setzte die Füße auf die glatte Straße, um das Wegrutschen der Maschine irgend wie abzufangen, doch auch ich hatte keine Chance , stürzte(ein Glück, ich hatte nur 285 Kg)und rutschte mit ihr weg. Wir wuchteten die Motorräder dann wieder, unter vielen Begaffern hoch und besahen uns die Schäden. Fast nichts, außer den Kratzer am Sturzbügel hatte Wolfram zu beklagen. Bei meinem Hochlenker sah das schon anders aus, das ganze Gewicht hat er aufnehmen müssen und das hat er auch hervorragend gemacht. Ich bog ihn wieder in seine etwagige Ausgangsform, ärgerte mich über den kaputten rechten Spiegel und freute mich dass das so ziemlich alles, bis auf einen leichten Kratzer an der Auspuffanlage, gewesen war. Mit 200,-DM für den Lenker(den holte ich mir in Deutschland, da der eingetragen werden musste) und 30,-DM für ein Paar neue Screaming Eagle Spiegel in den USA konnte ich leben. Wolfram ersetzte gar nichts.
Mich ärgert es manchmal noch heute,wie unflexibel der Arbeitgeber sein kann. All die 27 Jahre bei der Bahn waren wir im Schichtdienst und bereit Schichten von erkrankten Kollegen zu besetzen, aber einer einmonatige Verschiebung unserer Reise in die wärmere Jahreszeit konnte man uns nicht entgegen kommen.
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Unsere Reise/Flug begann dann erst am 01.03.1996. Wir beide hatten noch eine knappe Woche Nachtschicht zu arbeiten, dann ging es nach Düsseldorf in eine Jugendherberge für wenig Geld.
Für mich war es das erste mal, dass ich überhaupt flog und dann gleich noch so lange. Von Düsseldorf flogen wir nach Amsterdam, wo eine KLM Boeing auf uns wartete. Der Flug war recht langweilig bis auf das hübsche Essen , der Start und die Landung. Doch, ich erinnere mich an den Ausblick über Grönland, da war ich noch nie gewesen und nun konnte ich das alles von oben sehen, einfach überwältigend.
Ach ja, der Blick aus dem Cockpit gehört seit dem 11.09.2001 natürlich auch der Vergangenheit an. Ich weiß nicht ob es im Zubringerflug nach Amsterdam war oder schon in der KLM-Maschine, ich glaube aber in der KLM, da war ja mehr Zeit. Die Piloten waren sehr entspannt und sie bekamen viel Besuch, der von einer Stewardesse immer angekündigt wurde. Der Flug dauerte ca. …(ewig lange)
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4 Ausblick aus Flugzeug.JPG

Bevor wir uns aus dem Flughafen begeben konnten mussten wir am amerikanischen Zoll/Custom Service vorbei. So einen bös´ guckenden Mann hatte ich nicht erwartet und nach seinen vielen Fragen, die ich auch teilweise mit polnisch beantwortete(damals konnte ich noch polnisch denken und dann sprudelte mir nur so diese Fremdsprache heraus, wenn ich in anderer Fremdsprache etwas gefragt wurde), dachte ich schon der will mich wieder zurück schicken, so wie damals die Einwanderer auf Ellis Island. Er schaute mich etwas erstaunt an, heute muss ich darüber lachen. Dieses absolute eintauchen in die polnische Sprache, konnte ich nicht ausblenden und hatte fast bis zum Schluss unserer Reise damit Probleme. In Orlando erfuhren wir von unserem „Glück“, die Motorräder sollten erst in drei Tagen ankommen. Da gibt man sie eine Wochen vorher ab und dann das. Irgendwo in Orlando nahmen wir uns ein Hotel, da wir ja erst mal nicht fort kamen und den Jetlag überwinden wollten. Die Indianer sagen dazu,: Wenn du einen Tag geritten bist sollst du ruhen, dass deine Seele ,die du auf der schnellen Reise verloren hast ,wieder zu dir finden kann.
Das erste Frühstück am nächsten Morgen im MC Donald war ernüchternd, viel zu süße fettige Eierkuchen mit gebratenem Schinkenspeck und Ahornsirup waren echt nichts für mich, aber ich hab´s probiert. Das später immer wiederkehrende Wattebrot konnte ich allerdings nicht ausschlagen, denn es gab kein anderes zu kaufen. Auch die von mir erfreut gefundene „Polish Sausage“/polnische Wurst war leider keine Freude. Dieser labberige Brei hatte nun gar nichts mit den leckeren geräucherten Würsten in Polen zu tun. Selbst die schlechteste fettigste slaska /schlesische Wurst in Polen, war Welten besser, wie die probierten verschiedenen amerikanischen Sorten. Genug gemeckert, die Amerikaner lieben ihr Essen. Von den ehemaligen in Deutschland stationierten GI(Ursprung dieser Bezeichnung liegt in den verzinkten Mülleimern, die benutzt wurden-galvanized iron= verzinktes Eisen- ihr,(selbstverliebte Amerikaner) habt schon ein Schuss weg, oder?), die wir oft genug trafen, waren aber auch viele des Lobes für unsere Deutsche Küche. „Ey man du kommst aus LudwigsBurg, da war ich stationiert“. „Nee du, eigentlich komme ich aus LangenBernsdorf einem Dorf in Sachsen“, Spaß muss sein.
Wir einigten uns dann ein Auto zu mieten und die Zeit in Orlando sinnvoll zu verbringen. Das Auto war eine günstige Wahl und er nannte sich Neon oder Neo. So einen, wie später dann noch viele andere Autos, hatte ich noch nicht gesehen. Wenn ich da an die alten Damen und Herren in ihren „Oldsmobilen“ denke, typisch amerikanisch eben.
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5 Mietauto.JPG

Es wird nicht ganz so lange dauern bis zum nächsten Teil,habe schon was vorbereitet.
sequel follows...
Gruß
Rüdiger

-- Hinzugefügt: 30. Dezember 2017 02:03 --

Florida Part 2
Da ich Trickfilme von Disney mochte, war der Besuch in Disneyworld nicht die schlechteste Wahl für mich.
Jim Carrey, der damals noch am Anfang seiner Karriere(Ace Ventura-Ein tierischer Held) stand, stattete dem Disneypark in Orlando einen Besuch ab und seilte sich von diesem Haus ab, um anschließend mit den Zuschauern rum zu blödeln.
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Ich erinnere mich auch noch an die Indiana Jones Show, die mich als junger Kerl sehr beeindruckt hatte. Viel Theater mit tollen Stunts und Explosionen.
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In einer Ecke des Parks fraf ich auf zwei mir bekannte Figuren aus dem (damals noch gezeichnet) Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“. Der „Affenguru“ und „Timon“ waren schwer zu einem Foto zu bewegen, dauernd suchten sie in meinen Taschen nach Fressbaren, was ich nicht hatte.
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Ich weiß noch, dass wir wenig an den einzelnen Fahrgeschäften warten mussten(März!), bei Besuchen in Paris mit der Familie vergällte mir/uns das lange Warten(bis zu 1 Stunde und 15 Minuten) an den einzelnen Stationen den ganzen Besuch. Für den Rest meines Lebens möchte ich jetzt in so etwas nicht mehr rein. Damals, die DDR war noch nicht so lange tot, war das schon eine Attraktion für mich.
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Endlich war es so weit, wir konnten unsere „Bikes“ abholen. Wir waren noch einmal beim „Custom Service“/Zoll vorstellig und dann konnten wir sie rausfahren, nachdem ich Spiegel und Blinker wieder an ihren rechten Fleck zurück montiert hatte. Es war ein gutes Gefühl, nach der letzten eiskalten Reise, jetzt bei 25-30 Grad den bollernden V-Twin wieder unter sich zu spüren. Ab ging´s zum Hotel, die Sachen packen und einen günstigen Campground für unsere Reisekasse gesucht.
1 Transport der Motorräder 1.JPG

2 Transport der Motorräder 2.JPG


Wolfram und ich hatten, das System mit dem Trinkgeld noch nicht verstanden. Jeden Tag fehlten mir im Hotel diverse Süßwarenriegel, die ich am Bett liegengelassen habe. Ich „giftete“ schon Wolfram an, bis wir uns des Themas „Trinkgeld“ in unserem Reiseführer annahmen. Man lässt doch tatsächlich einen Prozentsatz am Bett liegen, für die schlecht bezahlten „Haussklaven“. Mich regte das auf, dass die ihre Angestellten nicht anständig bezahlten und diese dann auf das Trinkgeld des Gastes angewiesen waren. Wir ließen zum Abschluss noch ein paar Dollar Noten zurück(obwohl das Hotel wirklich nicht billig war, ca. 30 „Bucks“/Dollar pro Nacht und Person).Ich dachte mir aber doch, dass das nicht anständig sein kann, man nimmt doch nicht einfach etwas mit, auch oder gerade dann, wenn man in dem Hotel arbeitet. Abgehakt dachte ich.
Wir fanden in Orlando einen Campingplatz auf dem wir nicht pro Zelt, sondern für einen Platz bezahlten. Das war für uns auch neu, in Deutschland wird pro Zelt, Bike und Person abgerechnet. Hier schonte das ungemein die Urlaubskasse.
Als erstes kaufte sich Wolfram in einem riesigen Laden für amerikanische Boots ein paar hübsche Stiefel. Solche Dinger, wie sie die Cowboys tragen mit Sporen(wo zu?) und Metall besetzten Spitzen. Ein freundlicher Händler, der Wolfram einen guten Preis ohne Tax/Steuer machte und im Anschluss der Verhandlung die Steuer berechnete, war der Besitzer des Ladens.
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Da meine alte Jeans Weste aus DDR-Tagen verschlissen war, suchte ich natürlich noch eine passende „Kutte“. In diesen „Heiligen Hallen“(hat nichts mit "trabbimotorrad", der hat seine eigenen "Heiligen Hallen",zu tun), bin ich dann fündig geworden, leider nur mit Ärmel die ich entfernen musste. Meinen in Köln gekauften Adler habe ich am selben Tag noch aufgenäht.,Nähzeug hatte ich immer dabei, bin doch ein echt cooler Biker, oder?
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Ich beschaute Wolframs neue Schuhe und fand auch Gefallen daran, also fuhr ich am nächsten Tag wieder in den Laden und der Händler erkannte mich vom Vortag. Er kam aus dem Loben für mein „nice jacket“ mit dem „ beautiful eagle“ gar nicht mehr raus, bis ich ihm sagte, ich wolle auch so ein paar Stiefel. Jetzt musste ich ihn noch an den gestrigen Preis erinnern und er nickte mir abwägend und zustimmend zu. Er ging die Stiefel noch mal weiten, denn die saßen etwas straff, dann war auch ich glücklicher Besitzer echter amerikanischer Stiefel(vielleicht in Südamerika hergestellt?).
So, für heute mal Schluss, der nächste Teil ist auch schon vorbereitet. Morgen geht es weiter.
Guten Schlaf und gute Nacht
wünscht
Rüdiger

-- Hinzugefügt: 30. Dezember 2017 02:48 --

Tut mir bitte den Gefallen und schreibt nach jedem Beitrag von mir hier etwas .Egal was .Nach so einer Antwort von euch ,habe ich gemerkt,kann ich meinen neuen Beitrag ohne Probleme hochladen.
Ohne euren Beitrag läuft das so :
Wenn ich meinen letzten Beitrag anklicke(also "Antworten" drücke),um fort zu fahren und neu zu berichten, vermengen sich die Bilder vom vorherigen und neuem Beitrag und ich muss den ganzen Schei.. noch mal neu ordnen. Keine Ahnung warum, ich dachte ich bin hier der "Herr der Ringe",quatsch der Dinge,aber so ist es leider nicht. Bei der Vorschau ist von der Vermengung der Bilder auch nichts zu erkennen.
Vielleicht klärt mich doch noch einer von den "Adis" auf.
Bis denne und danke dafür
Rüdiger
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 29. Oktober 2018 11:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 31. Dezember 2017 13:14

Florida-Part 3
Als nächstes sollte es aber nun wirklich in das 90 Kilometer entfernte Daytona gehen, die Eröffnung hatten wir ja nun schon verpasst, aber der Spaß ging ja noch eine ganze Woche(Bikeweek nannte sich das doch).
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So was hatte ich noch nicht gesehen, die Mainstreet/Hauptstraße von Daytona gehörte nur den Harley`s. Ein ständiges V2 Rumoren und Gedonner lag in der Luft, wir hatten Not einen freien Platz zum Parken zu finden. An den Straßenrändern säumten sich unzählige Verkaufsstände, Showrooms, und Dienstleister für die Marke Harley Davidson aneinander.
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Die Mainstreet war vierspurig mit einem trennenden Grünstreifen in der Mitte. Die Biker kosteten ihr „Massenhaftigkeit“ aus und „röhrten“ die Straße auf und ab.
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Da war der Boss Hoss Stand, wo ich dieses in verschiedenen Zeitschriften gesehene Motorrad das erste Mal in Natura sah. O.K. gerade aus zu fahren ist wohl kein Problem, aber um die Kurve sieht das wahrscheinlich anders aus.
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Es gab alles, „Ratten“ und die Bikes von Arlen Ness, den ich auch nur aus der Zeitung kannte. Seine 70.000,-DM oder waren es Dollar Motorräder wollte ich nicht fahren, aber beeindruckend sahen die schon aus.
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Tja das Kleingedruckte habe ich damals nicht gelesen und mich gewundert warum nichts passierte ;D . Überhaupt waren die Amerikanerinnen nicht im Geringsten so freizügig, wie ich das in diversen Motorradmagazinen immer sehen konnte. Ich ging damals wirklich in der Annahme da hin, dass die Damen nichts anderes zu tun hatten, als um uns Männern ihre „schönsten Seiten“ auf diesem Treffen zu zeigen.
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2015-10-25_120.JPG

:oops: :oops: :oops: :oops: :oops: :oops:

Die Menschen waren hier, wie auch schon vorher riesig nett. Überall hieß es: „…natürlich gerne, kein Problem“ oder „danke, du bist willkommen/gern wiedergesehen“. So verabschiedete sich auch das Mädchen von mir. Ich merkte, dass ich mich in einer anderen Kultur wie der unseren befand.
Daytona Beach war der einzige Strand in meinem Leben, den ich mit einem Motorrad befuhr. Es ließ sich vorzüglich fahren, der Sand war fest. So was geht eben nur bei den Amerikanern. Es wunderte mich trotzdem.
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Gegen den späten Nachmittag, ging es, wohl durch einen Tipp, oder Wolfram hatte es gelesen, zur größten Bikerkneipe in Daytona dem „Crazy Horse Saloon“. Zwei bekiffte oder betrunkene Biker näherten sich meinem Motorrad. Die staunten nicht schlecht über die Technik meiner verlängerten Telegabel. In den USA sägt man den Lenkkopf ab und schweißt ihn im gewünschten Winkel wieder an. Meine Maschine bekam einen neuen unteren weiter vorstehenden Lenkkopfkit der die langen Tauchrohre möglich machte. Mit abtrennen und anschweißen, geht es in Deutschland nicht. Zu voll, oder zu fertig sich mit mir zu unterhalten, rief der eine noch „fuck…“ und die beiden torkelten davon. Wolfram war 2016 mit seiner Familie noch ein mal in Daytona, er hatte sein Nummernschild „WDA WJ 69 .“ und einige Fotos von 1996 mit im Gepäck, die hängen heute im „Crazy Horse Saloon“ und künden ,neben vielen anderen Nummernschildern, vom Anfang unserer langen Reise .
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Ich hoffe hier bekommt niemand die "Augenkrätze" wegen der tollen Bildqualität :usa: .
So, nun schicke ich das mal ab und schau was passiert mit den Bildern.
Vielleicht habt ihr es bemerkt, beim zweiten Schub Bilder war wieder alles durcheinander.

Gruß
Rüdiger
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Re: Anno 1996

Beitragvon der-Schrauber » 3. Januar 2018 09:19

Schön geschrieben, macht Lust auf mehr!
jeder erlebt seinen eigenen Tag

Gruß
Kai-Uwe

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Re: Anno 1996

Beitragvon surfedgar » 3. Januar 2018 11:14

Toller Bericht und anschauliche Erklärungen.
Das mit der Fotoqualität kenne ich auch. Ich hab vor ein paar Jahren auch alle meine Dias eingescannt, das Ergebnis war ähnlich. Aber wir sind halt nur Laien und besitzen nicht das know how und die technischen Möglichkeiten von Foto-Profis.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung des Berichts.

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 6. Januar 2018 03:49

Florida-Part 4
Das ist nett ,wenn ihr so einen kleinen Beitrag schreibt,dann kann ich ganz entspannt an die Fortführung gehen ohne dass ich mich nachher eine Stunde mit Bilder ordnen beschäftigen muss.
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Es sollte und musste weitergehen, am nächsten Tag packten wir unsere Sachen und fuhren von Orlando 400 Kilometer südlich auf den Highway`s 441,98 und 27 nach Homestead. Das Wetter schenkte uns reichlich Sonne und die Fahrt konnte man genießen. Wir fanden auch da einen Campground für unsere Zelte und einigten uns am nächsten Tag getrennte Wege zu fahren.
Wolfram wollte mit Kathrin in das nicht weit entfernte „Seaquarium“ in Miami und mir lag nichts an der Stadt, darum wollte ich in den „Everglades National Park“, der hinter den Toren Homstead´s seinen Anfang nahm.
Was heißt hier " einigten uns ",ich hatte keinen Bock mir für 50,00 Dollar eingesperrte Tiere an zu sehen,aber war das in den Everglades anders ?
23A Stadtansicht Miami.JPG

24 A Seaworld.JPG

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Ich zog mich nur leicht an, da das Wetter feucht und heiß war. Je südlicher wir kamen, um so wärmer wurde es, die Vegetation wurde tropischer. Ich zuckelte am nächsten Tag in aller Gemütlichkeit in den National Park, ließ die Sonne ihre Arbeit verrichten und las die Reklameschilder am Straßenrand. Ich parkte dann an der menschenleeren Straße, schaute mir mein Motorrad an, die tropischen Wälder, die Palmen und war echt glücklich hier sein zu können und das so zu erleben. Nur, dass meine Freundin dieses Erlebnis nicht mit mir teilen konnte, machte mich traurig. Später, nach dem sie Schilderungen unserer Reise gehört hatte, sagte sie mir, sie sei froh nicht mit gefahren zu sein.
Ja, so eine Krokodilfarm wollte ich mir einmal ansehen und mit dem Schnellboot durch die Sümpfe fahren, obwohl ,bei dem Krach den das Boot machte, hatte ich so meine Bedenken, ob das gut für die Tiere sei. Im Sumpf, den Everglades selber, sah ich keine Krokodile, dafür hatte es aber eine reichhaltige Auswahl an allen Größen in der Farm. Die „Crocodil Dundys“ spielten mit den Tieren, als ob die nicht zubeißen könnten.
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In den Everglades gibt es so wohl, als auch Krokodile und Alligatoren,ich habe nämlich schon überlegt ,wie heißen diese Kaimane :nein: eigentlich.
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Zum Motorrad fahren war es mir irgend wie zu heiß geworden,die paar Sachen am Leib klebten auch während der Fahrt,meine Schuhe qualmten bereits (Springerstiefel der Bundeswehr). 35 Grad waren hier ganz anders zu spüren. Dies war wirklich kein "Zuckerschlecken",gerne wäre ich in der "gemäßigten Klimazone"unterwegs gewesen.Es war nicht so die Wärme,die mich störte,nein die Luftfeuchte war mir einfach zu hoch.
Respekt vor den Entdeckern der "Neuen Welt".Die sind Monate und Jahre in dieser Gegend ,mit kartographieren unterwegs gewesen und am Ende sogar gestorben.Das Sumpfboot wollte ich aber doch noch "besteigen" und nach der Geschwindigkeit ging es dann auch wieder.
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17 Speedboot.JPG

18 Blick in die Everglades.JPG

21 Alligatoren.JPG

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Ich meine dieses schwarze Federvieh im Hintergrund!!!
Aufgefallen ist mir ,dass unsere Motorräder anfingen zu rosten.Kein Scheiß .Die Salzhaltigkeit der Luft forderte ihren Tribut.
Auf dem Daytona -Treffen sagte man uns ,wenn du eine gebrauchte Harley kaufen willst,dann niemals eine von der Ostküste.
Wir waren nicht mal ne Woche hier und ich musste schon putzen ! Das gefiel mir gar nicht.Ich hatte damals noch einen Säure Akku verbaut,auch da musste ich wegen des destillierten Wassers schauen.Am Anfang musste ich 2-3 mal nachfüllen,später im Innland haben wir nicht mehr schauen müssen und es einfach vergessen.
Danke wenn hier wieder ein fremder Kommentar steht.
Gruß
Rüdiger
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 6. Januar 2018 03:49

Florida-Part 4
Das ist nett ,wenn ihr so einen kleinen Beitrag schreibt,dann kann ich ganz entspannt an die Fortführung gehen ohne dass ich mich nachher eine Stunde mit Bilder ordnen beschäftigen muss.
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Es sollte und musste weitergehen, am nächsten Tag packten wir unsere Sachen und fuhren von Orlando 400 Kilometer südlich auf der Highway 441,98 und 27 nach Homestead. Das Wetter schenkte uns reichlich Sonne und die Fahrt konnte man genießen. Wir fanden auch da einen Campground für unsere Zelte und einigten uns am nächsten Tag getrennte Wege zu fahren.
Wolfram wollte mit Kathrin in das nicht weit entfernte „Seaquarium“ in Miami und mir lag nichts an der Stadt, darum wollte ich in den „Everglades National Park“, der hinter den Toren Homstead´s seinen Anfang nahm.
Was heißt hier " einigten uns ",ich hatte keinen Bock mir für 50,00 Dollar eingesperrte Tiere an zu sehen,aber war das in den Everglades anders ?
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Ich zog mich nur leicht an, da das Wetter feucht und heiß war. Je südlicher wir kamen, um so wärmer wurde es, die Vegetation wurde tropischer. Ich zuckelte am nächsten Tag in aller Gemütlichkeit in den National Park, ließ die Sonne ihre Arbeit verrichten und las die Reklameschilder am Straßenrand. Ich parkte dann an der menschenleeren Straße, schaute mir mein Motorrad an, die tropischen Wälder, die Palmen und war echt glücklich hier sein zu können und das so zu erleben. Nur, dass meine Freundin dieses Erlebnis nicht mit mir teilen konnte, machte mich traurig. Später, nach dem sie Schilderungen unserer Reise gehört hatte, sagte sie mir, sie sei froh nicht mit gefahren zu sein.
Ja, so eine Krokodilfarm wollte ich mir einmal ansehen und mit dem Schnellboot durch die Sümpfe fahren, obwohl ,bei dem Krach den das Boot machte, hatte ich so meine Bedenken, ob das gut für die Tiere sei. Im Sumpf, den Everglades selber, sah ich keine Krokodile, dafür hatte es aber eine reichhaltige Auswahl an allen Größen in der Farm. Die „Crocodil Dundys“ spielten mit den Tieren, als ob die nicht zubeißen könnten.
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In den Everglades gibt es so wohl, als auch Krokodile und Alligatoren,ich habe nämlich schon überlegt ,wie heißen diese Kaimane :nein: eigentlich.
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Zum Motorrad fahren war es mir irgend wie zu heiß geworden,die paar Sachen am Leib klebten auch während der Fahrt,meine Schuhe qualmten bereits (Springerstiefel der Bundeswehr). 35 Grad waren hier ganz anders zu spüren. Dies war wirklich kein "Zuckerschlecken",gerne wäre ich in der "gemäßigten Klimazone"unterwegs gewesen.Es war nicht so die Wärme,die mich störte,nein die Luftfeuchte war mir einfach zu hoch.
Respekt vor den Entdeckern der "Neuen Welt".Die sind Monate und Jahre in dieser Gegend ,mit kartographieren unterwegs gewesen und am Ende sogar gestorben.Das Sumpfboot wollte ich aber doch noch "besteigen" und nach der Geschwindigkeit ging es dann auch wieder.
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Ich meine dieses schwarze Federvieh im Hintergrund!!!
Aufgefallen ist mir ,dass unsere Motorräder anfingen zu rosten.Kein Scheiß .Die Salzhaltigkeit der Luft forderte ihren Tribut.
Auf dem Daytona -Treffen sagte man uns ,wenn du eine gebrauchte Harley kaufen willst,dann niemals eine von der Ostküste.
Wir waren nicht mal ne Woche hier und ich musste schon putzen ! Das gefiel mir gar nicht.Ich hatte damals noch einen Säure Akku verbaut,auch da musste ich wegen des destillierten Wassers schauen.Am Anfang musste ich 2-3 mal nachfüllen,später im Innland haben wir nicht mehr schauen müssen und es einfach vergessen.
Danke wenn hier wieder ein fremder Kommentar steht.
Gruß
Rüdiger
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Re: Anno 1996

Beitragvon Lausi » 6. Januar 2018 07:40

Hallo Rüdiger,
Dein Reisebericht macht Lust auf mehr, vielen Dank für die tollen Fotos!

Freundliche Grüße,
/Christian
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Re: Anno 1996

Beitragvon driver_2 » 6. Januar 2018 13:20

ETS-Fan hat geschrieben:Florida-Part 4
Das ist nett ,wenn ihr so einen kleinen Beitrag schreibt,dann kann ich ganz entspannt an die Fortführung gehen ohne dass ich mich nachher eine Stunde mit Bilder ordnen beschäftigen muss.


Dein neuer Beitrag zählt erst nach 24 Stunden als neuer Beitrag oder nach dem jemand geantwortet hat. So wird es für jemanden schwieriger Beiträge zu sammeln, um etwa in den Kleinanzeigen etwas anzubieten.
Und nun darfst du weiter berichten.... :-)

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 6. Januar 2018 13:40

Endlich die erhoffte Antwort,danke ich halte mich daran. :P
Bin ich beim letzten Beitrag ein zweites mal auf "Absenden" gekommen? Löschen/Ändern geht nicht ,dann würde der Beitrag mit den Bildern auch verschwinden und ich müsste ein zweites mal anfangen.Egal er nimmt jetzt nicht so viel Platz weg.
Gruß
Rüdiger

-- Hinzugefügt: 7. Januar 2018 03:01 --

Lausi hat geschrieben:Hallo Rüdiger,
Dein Reisebericht macht Lust auf mehr, vielen Dank für die tollen Fotos!

Freundliche Grüße,
/Christian

Also,ein bisschen Realismus wünsche ich mir schon .Erwähnt bitte niemals die "tollen Fotos".Ist eben nur alter Kram von Anno 1996 :lach: :lach: :lach:
trotzdem danke ...

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 9. Januar 2018 19:38

Florida-Part 5 und Ende
Andern Tags hatten wir geplant, die südöstlichste Spitze der USA anzufahren, das Ziel hieß Key West. Es war eine imposante Fahrt, das Wetter enttäuschte nicht und wir hatten eine, über unzählbare Brücken, einmalige Fahrt „durch das Meer“. Bevor es auf die Brücken ging machten wir noch eine Pause an einer der vielen Harley Werkstätten. Neugierig schaute ich und plante was ich für meinen Chopper noch gern verbaut hätte.
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Nach 200 Kilometern von Homstead bis Key West war es mittlerweile so heiß geworden, dass wir unbedingt an den Strand mussten. Ca. 40 Grad war jetzt für uns Fahrer nicht mehr so prickelnd. Doch lieber so, als das was später noch folgen sollte.
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Gegen Abend kehrten wir auf unseren Camping zurück, zischten noch einige Bud´s light, schliefen den Schlaf der Gerechten, um am Morgen die Reise in den Norden anzutreten.
Am 08.03.1996 ging es dann am Morgen in das 370 Kilometer entfernte Sarasota. Wir wollten uns hier eigentlich nichts ansehen, aber nach ca. 400 Km sollte eine Tagesetappe bei uns enden.Hier fanden wir auch einen Zeltplatz und am nächsten Tag ,auf dem Weg nach Lake City fuhren wir durch ein waldiges und feuchtes Land. Neben der Straße, nach der Überquerung eines kleinen Baches lag das Dorf eines Seminolen Stammes. Die waren wohl alle auf der Jagd, so sah das zumindest aus. Es war ein Museumsdorf, allerdings so gut hergerichtet, dass man denken konnte die Indianer kommen gleich wieder. Von diesem Dorf habe ich leider keine Bilder gemacht.
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Der Tag endete wieder nach 400 gefahrenen Kilometern .Wir fuhren durch Tampa, ließen im Osten Orlando hinter uns und merkten wie die Strahlen der Sonne nicht mehr durch die Wolken stießen. Der Himmel war bedeckt und trübe, die Temperaturen lagen bei ca. 10 Grad. Alles aber kein Grund zur Besorgnis.
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Bemerkt hatte ich, dass es plötzlich keine Biker mehr gab. Die letzten sah ich auf unserer Fahrt von Key West nach Homestead. Irgendwo in Texas konnten wir dann noch einmal hunderte von Harley-Fahrern uns entgegen kommend sehen, sicher gab es da ein Bikertreffen in der Nähe. Ansonsten war es das mit Motorrädern, abgesehen von den Harley-Händlern die wir anfuhren, da ich anfing die verschieden schön gestalteten Visitenkarten zu sammeln(ja ja, des kleinen Mannes Sonnenschein...) :) .
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Auf dem Zeltplatz im Speckgürtel von Lake City begrüßte uns die Besitzerin mit erstauntem Blick. Woher wir denn kommen und wohin es ginge fragte sie uns. Ihre Tochter neben ihr stieß einen überraschten Seufzer aus, "durch die ganzen Staaten ,bis nach San Francisco wollt ihr" ? Sie wäre am liebsten mit gekommen.
Da haben sie ihr schönes weites Land vor den Füßen liegen und schaffen es nicht, warum auch immer(Arbeit/Familie/Geld),es zu bereisen.
Am Morgen des 10.März 1996,ich hatte fürchterlich geschlafen und meine Füße waren eiskalt, wäre die Tochter der Zeltplatzbesitzerin sicher nicht mit uns gefahren. Wir hatten einen völlig bewölkten Himmel und es war in der Nacht sehr kalt geworden. Wie kalt, weiß ich nicht mehr, aber an meiner Wasserflasche erkannte ich ,es war sehr kalt. Das Wasser war nur noch Eis. Für Wolfram und Kathrin ging es damals ja noch ,sie konnten sich gegenseitig wärmen, ich holte mir im nächsten Harley-Laden eine Decke. Schön was? :wink:
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Unsere Campingausrüstung/Schlafsäcke waren für diese Temperaturen nicht geeignet. Ich stopfte mir auf der weiteren Reise, diese Decke in den Schlafsack und von da an fror ich auch nicht mehr.
Im geheizten Waschraum des Zeltplatzes wärmten wir uns bei einem Kaffee und einer heißen Dusche wieder auf(ich nicht, hab immer nur kalt geduscht, aber da, hab ich mich überhaupt gewaschen?).
Meine Güte wir wollten doch noch bis nach Chicago und dort die alte Highway 66 unter die Räder nehmen. Heute sollten es wieder 500 Km bis Pensacola werden. Nach New Orleans wollten wir und dann waren es noch sicher 2500 bis 3000 Km nach Chicago. Auf geht’s auch wenn es jetzt anfing zu schneien. Ganz langsam schwebten die winzigen Flocken herab und ich beobachtete die Straße. Ein Glück, es war zu wenig Schnee der da fiel, die Straße blieb trocken. Aber kalt blieb es auch und wir schlüpften in unsere Regenkombis um wenigstens den kalten Wind abzuwehren.
Beim zwischenzeitlichen Tanken sprach mich ein Mann an, "nice bikes" sagte er, schöne Motorräder habt ihr da, er meinte noch das es um diese Jahreszeit noch nie so kalt gewesen ist ,wie in diesem Jahr 96. Übrigens, fast jeder Amerikaner der mit uns ins Gespräch kam, begann mit den Worten "nice bikes". Es war der Standartsatz um eine kleine Unterhaltung zu beginnen.
Dieses Bild zeigt den Gemütszustand meines Bruders. Ich war ja gewöhnt lange zu fahren und auch hunderte von Kilometern im Regen (das hat mir auch keinen Spaß gemacht). Was will man den machen, es ist Wochenende und die Freundin wartet 900 später 500 Km entfernt von einem. Autoführerschein hatte ich noch keinen, also war es immer wieder das Motorrad welches mich zum Ziel brachte. Bis in den November, wenn es das Wetter zuließ, nutzte ich die Harley. Einmal bei Blitzeis ging es dann nur noch auf dem unbefestigten Seitenstreifen weiter. Sieben Autounfälle habe ich bis Posen/PL gezählt, so was nennt sich wohl Glück , oder angepasste Fahrweise. An diesem einen Tag nach Pensacola hat es zwischen uns kräftig gewittert, Wolfram war von den langen Tagesreisen, aber sicher auch vom Wetter völlig entnervt. Nach dem Gewitter kommt aber auch immer wieder Sonnenschein.
2015-10-25_245.JPG

Auf dem Weg zur letzten Stadt in Florida kam es dazu, dass wir doch noch einen Mopedfahrer trafen. Er grüßte uns und ich staunte nicht schlecht, als ich sein Nummernschild bei seinem Überholmanöver sah. Keine amerikanischen Biker zu sehen, aber ein Typ aus Leipzig stoppte vor uns und freute sich unsere Bekanntschaft zu machen. Ich nenne ihn mal "Mike", da ich mir nicht mehr sicher bin welchen Namen er hatte. Mike verbrachte eine lange Zeit in den USA, kaufte sich diese Electra Glide Classic hier und bot sich bei einer Harley Werkstatt als Hilfe an. Zu erst hat er da nur sauber gemacht, als er lange genug da war hat er auch in der Werkstatt an seinem eigenen Moped schrauben dürfen. Für einen, sicher nicht so hohen Lohn, reparierte er auch an den Motorrädern der Kunden, hat sie gereinigt u.s.w. . So hat er sich ein gutes Schrauberwissen über die Harley im Laufe der Zeit angeeignet und ein paar Dollar nebenbei verdient. Das war natürlich illegal, aber wo kein Kläger da kein Richter und die Jungs aus der Werkstatt haben ihm sicher nicht leichtfertig die Arbeiten übertragen.
Kurz entschlossen entschied er sich ein paar Kilometer mit uns zu fahren. Wir teilten uns ein Zimmer in einem Motel in der Nähe um Pensacola und am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam in den Bundesstaat Alabama, genauer gesagt nach Mobile zum Schlachtschiff "USS Alabama".
IMG_2134.JPG

2015-11-08_108.JPG

2015-11-08_114.JPG

1 001.jpg

:ja: :lach:

Allerlei 001.jpg

So betrachtet finde ich es gut,dass ich das hier machen darf,es ist gegen das eigene Vergessen und in der Summe der Erlebnisse war es trotzdem schön,auch wenn uns das Wetter doch bis jetzt und später noch ganz schön derb mitspielte.
Dauert ein Weilchen bis zum nächsten Beitrag,dann kann sich aber auch nichts an Bildern vermischen :) .
Gruß
Rüdiger :usa:
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Re: Anno 1996

Beitragvon holger999 » 9. Januar 2018 19:42

...da geht es ja nur geradeaus :wink:

schöne Bilder... aber keine Kurven :versteck:

Gruß
Holger

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 9. Januar 2018 20:39

holger999 hat geschrieben:...da geht es ja nur geradeaus :wink:

schöne Bilder... aber keine Kurven :versteck:

Gruß
Holger

Das ist richtig, für viele ist es doch eine langweilige Sache nur gerade aus zu fahren.
Doch ich mag das,es sieht so aus als ob es kein Ende gibt, unendliche Freiheit eben ;D
Gruß
Rüdiger

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Re: Anno 1996

Beitragvon allgäumz » 10. Januar 2018 05:24

Danke für´s einstellen :!:

Toller Bericht.
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Re: Anno 1996

Beitragvon Marwin87 » 10. Januar 2018 06:31

Danke für deinen schönen Bericht :ja:
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Re: Anno 1996

Beitragvon Paula Koslowski » 10. Januar 2018 15:24

Sehr schöner Bericht. Ich mag die vielen Bilder und kleinen Anekdoten. 1996 war ich 15 Jahre alt. Aber die Fotoqualität kennt man noch von seinen eigenen Jugendbildern. Mach dir darüber keine Sorgen.

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Re: Anno 1996

Beitragvon Lausi » 10. Januar 2018 15:46

Hallo Rüdiger,
vielen Dank für Deinen Bericht!

/Christian

P.S. Wie ich gelesen habe, bist Du in der Zwischenzeit nochmals in den USA gewesen?
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 10. Januar 2018 18:05

Paula Koslowski hat geschrieben:Sehr schöner Bericht. Ich mag die vielen Bilder und kleinen Anekdoten. 1996 war ich 15 Jahre alt. Aber die Fotoqualität kennt man noch von seinen eigenen Jugendbildern. Mach dir darüber keine Sorgen.

Ich hatte es ja an gekündigt,dass die Bilder schlechterer Qualität sind,anderseits würde ich sagen die haben doch das Flair der Zeit. :D
"Lausi", ich war nicht wieder drüben,aber wenn die Kinder groß sind soll es noch mal in den Norden der USA gehen,da ist es ja auch viel schöner.Zeit -und Wetterbedingt sind wir nur im "warmen" Süden unterwegs gewesen.
Schön das es euch trotzdem gefällt.
Gruß
Rüdiger
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Re: Anno 1996

Beitragvon bk350 » 10. Januar 2018 19:44

also ich fahre ne fxstc bj88 und kann über den evo nicht jammern. seit kauf hab ich endlich letztes jahr mal nen ölwechsel gemacht (3 jahre glaub ich) abgesehen von abfallenden schrauben oder gebrochenen tankhalterungen alles schick
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Re: Anno 1996

Beitragvon Egon Damm » 10. Januar 2018 20:07

holger999 hat geschrieben:...da geht es ja nur geradeaus :wink:

schöne Bilder... aber keine Kurven :versteck:

Gruß
Holger


ja Holger so ist es. Aber mit so einem Eisenteil mal ne schnelle Runde auf der Isle of man (da kennste
ja jede Kurve) musste erstmal bringen. :D Haste für 2018 schon gebucht ? Dann kümmere dich bei
Zeiten um so ein Eisenteil :mrgreen:

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 10. Januar 2018 21:17

Für BK 350:
Über den Motor habe ich auch nie negativ berichtet,das Problem sind die Lima, Regler und das Getriebe gewesen.Die Zahnräder des Getriebes hatten zum Beispiel zu wenig Zähne,was sie sehr anfällig für Ausbrüche machte,das hat man zwar geändert,aber ich war der ,der es erstmal bezahlen musste.Zwei Getriebereparaturen für 5000,00 DM sind einfach zu viel.Wenn man dann manches Jahr 30000 km gefahren ist und am Ende die Rechnung bezahlen muss,dann habe ich einfach gemerkt,das Motorrad ist schlecht ,also für mich zu teuer.
Wenn deine Fxstc nicht kaputt geht, schön für dich.Mein Bruder fährt wenig,aber jedes Jahr ist was dran.
Gruß
Rüdiger

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Re: Anno 1996

Beitragvon Egon Damm » 10. Januar 2018 23:36

ich habe mich eindeutich zweideutich ausgedrückt. Ich sage mal im Klartext........Holger 999 ist ein erfahrener
Inselrenner. Gibt den mal eine HD mit so einer Straßenwalze unter den Hintern. Klar, er ist ein Kurvenräuber.
Ob er es schafft mit...................warten wir es ab.

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 10. Januar 2018 23:52

Egon Damm hat geschrieben:ich habe mich eindeutich zweideutich ausgedrückt. Ich sage mal im Klartext........Holger 999 ist ein erfahrener
Inselrenner. Gibt den mal eine HD mit so einer Straßenwalze unter den Hintern. Klar, er ist ein Kurvenräuber.
Ob er es schafft mit...................warten wir es ab.

Da würde ich ihm aber gleich ne Boss Hoss geben,Egon.Wenn schon ,denn schon. :twisted:

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 11. Februar 2018 03:43

Pensacola/Florida bis St.Louis/Missouri
Part 1
Am Morgen des 11.03. packten wir unser weniges Gepäck in die Satteltaschen und Gepäckrollen der Motorräder , um uns in Richtung Mobile/Alabama und weiter nach Biloxi/Mississippi auf zu machen. Mike wollte mit uns noch die Tour bis Mobile machen ,um sich dann allein auf die Reise zu begeben. Er hatte nur noch ein bis zwei Wochen vor sich, bis er wieder in Leipzig landete und wo er noch hin wollte, wer weiß ... . Es gab hier in der Bucht von Mobile einen privaten Verein, der ehemaliges Kriegsgerät zur Schau stellte, unter anderem das 2. Weltkriegsschlachtschiff "USS Alabama". So recht angetan waren wir vier vom Heroismus der Amerikaner nicht, aber Mobile lag auf dem Weg nach New Orleans und darum nahmen wir diese Attraktion mit. Das Schiff diente schon mal in einem diversen,nicht erwähnenswerten Film als Motiv. Wer mehr wissen möchte,kann gerne hier lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Alarmstufe:_Rot


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29 Schlachtschiff Alabama.JPG

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Nach dem Besuch des "Kriegsmuseums" verabschiedeten wir uns herzlich von Mike und jeder fuhr seiner Wege.Mike musste noch die Heimreise seiner Harley organisieren und auf uns wartete noch der ganze weite Westen.
Wir beendeten den Tag jeder auf seine Weise.Wolfram und Kathrin nahmen sich irgendwo nach Mobile ein Motel und ich hatte einen Staatspark mit Campingplatz an der Straße gefunden. Es gab sogar so etwas wie einen Ranger der mich auch nett begrüßte.Er zeigte mir die Waschräume und meinte ich kann mir einen Platz aus suchen wo ich will, da ich der einzige Camper zu dieser Jahreszeit war.Er kassierte noch 1,75 Dollar(!) für die Übernachtung und meinte noch,dass das Licht in den Waschräumen nicht eingeschaltet werden konnte,dann verabschiedete er sich.Der Park lag in einem Wald und ich war für mich allein.Nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte und es dunkel wurde verkroch ich mich in mein Zelt. Es war still auf dem Platz ,eine laute Stille und ich hatte Mühe einzuschlafen.
Aus meinem leichten Schlaf wurde ich plötzlich, durch lautes Rascheln im Wald geholt.Wer konnte das sein,es war stockdunkel.Waren das die berüchtigten amerikanischen Südstaatenzombies des Bürgerkrieges die sich ein leichtes Fressen holen wollten :surprised: :) ?Das Geräusch kam immer näher und ich musste aus dem Zelt,um nicht überrumpelt zu werden.Ich sprang unter lauten Rufen zum Motorrad und schaltete den Scheinwerfer ein,der geradewegs in die maskierte Visage des "Banditen" schien. Der Ranger hatte mir noch diesen Zettel beim Gehen in die Hand gedrückt und auf die Waschbären hingewiesen.Dieses Tier hatte ich noch nie in Natura gesehen,meiner hier war ein sehr großes Exemplar,wie mir damals schien. Er wollte nicht recht verschwinden und drehte sich nur im Gebüsch herum, bis ich ihn mit Stockwürfen überzeugen konnte zu gehen.Wahrscheinlich hatte ihn nur mein Essen in den Packtaschen angelockt, doch der Rest der Nacht war gelaufen.
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Am Morgen des 12.03. fuhr ich unausgeschlafen zum Motel meiner Mitreisenden und wir fuhren gemeinsam Richtung New Orleans/Louisiana.Auf den restlichen ca. 200 Km, fing irgend wann mein Auspuff zu vibrieren an.Während einer kleinen Fahrtunterbrechung kurz vor Biloxi/Mississippi musste ich feststellen,dass sich am "Schalldämpfer" eine Schraube verabschiedet hatte. Die Bezeichnung Schalldämpfer verdiente meine Abgasanlage leider nicht, denn das waren nur zwei schön verchromte Stahlrohre mit nichts darin.Bei Vollgas konnte man sich mit ihr das Rücklicht sparen,so funkte es heraus.Diesen Effekt durfte ich im Stand meiner faszinierten Nachbarschaft in Werdau vorführen,welche, schon im fortgeschrittenen Alter, diesen Höllenlärm mit Bewunderung aufnahmen.
Also fragten wir einige Passanten an einer Tankstelle,wo ich eine passende Schraube her bekommen könne. Es gab auch jemand ,der einen Harley-Laden in der kleinen Stadt Biloxi am Golf von Mexico wußte. Der Mann hatte sogar eine kleine Karte dabei und zeichnete mir den Händler ein.
IMG_2299.JPG

Wir fuhren dann die Straße am Golf in die Stadt hinein und hatten den Harley-Laden schnell in der Debuys Road gefunden. Dort warteten eine Cop-Staffel auf ihre Motorräder. So national "gesinnt" ist man nicht in jedem Bundesstaat,denn wir haben die Polizisten auch auf Honda fahren gesehen.
44 Memphis PD.JPG

In Biloxi sah ich dann auch die erste Buell,die heute mangels Nachfrage auch nicht mehr gebaut wird.
2015-10-25_37.JPG

Der Verkäufer meiner Schraube wollte ganz genau wissen,wo wir hin wollten und wünschte uns noch viel Glück auf der Reise.
Nachdem ich 0,70 Dollar für die Schraube bezahlt und den Auspuff wieder ordentlich befestigt hatte, ging es eine ganze Weile an der Golfküste entlang nach New Orleans.
Die vielen Villen im viktorianischen Baustil,welche das nahe Ufer säumten sahen verlassen aus. Sicher waren dies die Wochenendhäuser reicher Amerikaner. Ob die Häuser heute noch, nach dem Hurrikan Katrina,stehen würde mich interessieren. Allerdings waren diese aus Stein gebaut und nicht wie so oft aus Holz. Ein Kuriosum welches wir beobachteten,war der Transport des eigenen Holzhauses quer durch`s Land. Da hin wo man Arbeit fand ,nahm man kurzerhand sein Haus mit und stellte es in eine dafür vorgesehene Anlage mit Strom und Wasser.
Es wurde etwas wärmer auf dem Weg nach New Orleans, so dass wir im French Quarter(das französische Viertel-eine Touristenatraktion) und bei einer Hafenrundfahrt auf einem klassischen Steam Boat,wobei der"Steam"fehlte, etwas leichter bekleidet dies genießen durften.
"New Orleans und sein French Quarter sind einer der wenigen Orte in den Vereinigten Staaten, wo der Besitz und der Konsum von Alkohol in offenen Gefäßen auf der Straße erlaubt ist." :rolleyes:
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Ein weiteres Ausflugsziel war der Main Tower der Stadt,so etwas wie das höchste Haus der Stadt. Von hier oben hatten wir den besten Blick auf den Hafen mit "unserem Boot" und der Großstadt.
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Wieder unten angekommen wurden wir Zeugen einer Polizeiaktion. Dieser von der Polizei durchsuchte Delinquent musste breitbeinig und die Arme weit von sich gestreckt am Fahrzeug stehen,ja genau wie im Film. 8)
2015-10-25_34.JPG


Für heut soll es gut sein , ihr wisst ja wie es geht."Keks" drunter und ich setze fort. :ja:
Gruß
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 21. März 2020 22:40, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Anno 1996

Beitragvon Marwin87 » 11. Februar 2018 06:58

Weiter so :!: :ja:
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Re: Anno 1996

Beitragvon Nordlicht » 11. Februar 2018 07:36

gibs da auch Kurven :mrgreen: .....
Gruß Uwe.
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 11. Februar 2018 09:43

Nordlicht hat geschrieben:gibs da auch Kurven :mrgreen: .....

Ja nach 100 Meilen immer eine ;D

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 14. Februar 2018 02:48

Pensacola/Florida bis St.Louis/Missouri
Part 2

Die Nacht vom 12. auf den 13.03. wollten wir in Gulfport/Missisippi verbringen,denn um New Orleans hatten wir keinen Camping gefunden,also fuhren wir wieder ein ganzes Stück zurück,wobei wir uns aber in der Stadt verfuhren und zwei Straßenarbeiter nach dem Weg fragten.
IMG_2318.JPG

Sie erklärten ihn bereitwillig,aber mit erhobener Hand,abwinkend,bloß nicht durch "Niggertown" zu fahren.Sie wiederholten es so oft bis sie sahen,dass wir begriffen hatten.Natürlich sind wir dann geradewegs in das Viertel der schwarzen Amerikaner hinein gefahren.
Was soll ich sagen ,es wäre gelogen wenn ich hier schreiben würde es war alles O.K..Mir war schon mulmig zu Mute ,solche von Gott verlassenen Holzbaracken,an denen die Fetzen der Farbe herunter hingen,habe ich noch nicht gesehen. Auf den Treppen hockten überall die sicher arbeitslosen Bewohner der Hütten. Wir waren mit unseren Harleys die einzigen auf der Strasse und wurden teilnhamslos beobachtet.Wolfram rief mir an einer roten Ampel zu:"...scheiße,scheiße weg hier...".Es geschah aber auch nichts und darum hatten wir ein ganz normales Erlebnis.
Nach dem Hurrican Kathrina ist die Stadtverwaltung nicht bereit gewesen Geld zum Aufbau dieser Viertel bereit zu stellen.Rückkehrer mussten aus eigener Kraft ihre Hütten notdürftig wieder herrichten. Diese Stadt wollte sich so eines Problems entledigen,unwillig den ehemaligen schwarzen Einwohnern ihre Heimat wieder zu geben.
Mit den Straßenarbeitern war das aber auch der einzige rassistische(oder wollte man uns nur warnen?)Zwischenfall, den wir auf der Reise erlebten,nein ich sah in den Städten sogar viele Verbindungen von "schwarzen/weißen/braunen/gelben" Paaren und konnte es damals nicht recht glauben,dass die USA ein Rassenproblem hatten.
Sicher,es gab und gibt Brennpunkte, aber ob beim Zoll oder im Fastfood Restaurant , überall verschiedene Ethnien und es funktionierte. :)
Wir verließen Gulfport erst am 14.03.96 über Hammond nach Vicksburg.Einerseits war das Benzin zwar billig,anderseits mußten wir, aber auch die Amerikaner viel weitere Strecken zurück legen, um ans Ziel zu kommen.Der Liter Benzin kostete 1996 ca. 0,35 amerikanische Cent,eine Gallone mit 3,78 Litern hatte den Preis von 1,33 Dollar.Zum damaligen Kurs hat der Liter also 0,27 Euro gekostet.
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Es war bewölkt ,aber es regnete nicht.Das war die Hauptsache. So trudelten wir in Vicksburg gegen Mittag nach 400 km ein. Wir schlenderten nach dem Auffinden eines Zeltplatzes noch etwas durch die Stadt und besuchten das Coca Cola Museum.Hier in diesem Haus sollte sich einstmals eine Abfüllstation befunden haben. Vicksburg war mit seinen ca. 20.000 Einwohnern eine Stadt nach meinem Geschmack.Nicht so groß,etwas gemütlicher.
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Schon am 15.03. packten wir die Sachen und fuhren über den "National Military Park Mississippi" in den Norden ,genauer gesagt nach Memphis.
Ebenfalls im März,aber am 31. im Jahre 1863 bewegte der Unionsgeneral Grant seine Truppen aus einem Lager,welches sich 20 Meilen nordwestlich von Vicksburg befand, in den Süden der Stadt, an die Westseite des Flusses Mississippi. Hier sollten seine 8 Kanonenboote und 3 Versorgungsschiffe das Übersetzen der Truppen auf die Ostseite des Flusses bewerkstelligen.Nach der Schlacht bei Port Gibson und über eine selbige vor Raymond marschierten Grants Truppen auf die Stadt Jackson zu,die durch die Übermacht der Union genommen wurde.Eine weitere Schlacht wurde durch die Union bei Champion´s Hill zu ihren Gunsten entschieden. Der Rest der geflohenen Konförderierten lieferte sich noch ein Scharmützel an der Big Black River Bridge ,wo sie ebenfalls unterlagen. Nun war der Weg zum befestigten Vicksburg frei. Nach 6 Wochen der Belagerung am 04.07.1863 ergaben sich die Konförderierten und es war der Anfang vom Ende des Konförderierten Staates eingeläutet.
Vor lauter Schmach, wurde der 04.07.,der ja auch der Unabhängigkeitstag der USA ist von den Einwohnern Vicksburgs erst 100 Jahre später wieder gefeiert.
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Von da aus,wo sich die Verteidigungsschantzen der Konförderierten befanden hatte man einen geniale Ausblick auf den Mississippi River. Phatfinder oder eine Schulklasse bildeten sich an realen Orten in amerikanischer Geschichte . Ich hatte durch das Prospekt schon die Hoffnung unten am Mississippi ein gepanzertes Kanonenboot zu sehen,diese wurde mir aber nicht erfüllt. An gewissen Jubiläumstagen "spielen" hier "Geschichtsbegeisterte" die Schlachten um Vicksburg nach.
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Gruß und gute Nacht
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Re: Anno 1996

Beitragvon jot » 15. Februar 2018 10:11

moin,

hihi, da war ich auch mal. Die hatten einen merkwürdigen Zweite Hand laden...

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 15. Februar 2018 11:40

Das ist aber die falsche Felgengröße für dein "Flacheisen" :D

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 31. März 2018 12:35

Pensacola/Florida bis St.Louis/Missouri
Part 3
und Ende
Vom Vicksburger National Museum fuhren wir am Nachmittag des 15.03. auf der Highway 61, 350 Km nach Memphis/Tennessee dem "Home of the Blues". Es war wieder empfindlich kühl auf dem Weg in den Norden geworden, als wir am späten Nachmittag in Memphis ankamen. Wir mussten ein Motel nehmen ,da Kathrin Fieber bekam und unmöglich im Zelt schlafen konnte. Es war schon tapfer wie sie die Kilometer mit uns abspulte, ohne zu murren. Als Sozia ist es ja doch recht eintönig ,man hat nichts zu tun. Heute würde aber auch sie so eine Reise nicht mehr machen, sagte sie mir.
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In einem Drug Store besorgten wir ihr fiebersenkende Medikamente und dann war Bettruhe für sie angeordnet.
Wolfram und ich nutzen die Zeit in der Kathrin genesen musste, um den T. O. Fuller Staats Park zu besuchen. Hier traf ich in einem nachgestalteten Indianerdorf meinen ersten realen Indianer. Allein in dem Museumsdorf, erklärte uns der vom Stamm der Choctaw (hörte sich aber an wie Choctow) abstammende Führer, dass er einer der wenigen seines Stammes sei, der außerhalb des Reservats lebte. Die Choctaw waren eine der fünf zivilisierten Indianer Nationen, sie nahmen europäische Eigenarten aus Selbstschutz an, was sie aber auch nicht vor der Einweisung ("Pfad der Tränen") in ein Reservat schützte.Wir fragten ihn ob wir ein Foto mit ihm machen dürfen , was er freundlich bejahte. Anschließend setzten wir uns in dem Museumsdorf noch selber in Pose.
Ein freundliches lächelndes Gesicht, ich war schwer beeindruckt. Von der Vorstellung , dass irgendwo in Amerika, außer bei Traditionsveranstaltungen, noch ein Indianer mit Federschmuck rumläuft, muss man wohl abrücken :lol: .
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Das Elvis Presley Auto Museum streiften wir nur am Rand, Autos erzeugten bei uns nicht so sehr Emotionen, das ist heute auch noch so und für damalige Verhältnisse waren 50,- Dollar nur für das Automuseum von Elvis sehr viel Geld. "Graceland" kostet heute 150 Dollar Eintritt und auch damals war es nicht wenig. Ein Fan darf das ruhig bezahlen, nur das waren wir nicht.
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Abschied von Memphis nahmen wir an der 1989 errichteten "Memphis Pyramid", einer Mehrzweckhalle für Sport und Kultur. Diese hatte man in Anlehnung an die ägyptischen Pyramiden gebaut.
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Hier trafen wir auch diesen"verrückten" Clown,der redete in einer Tour und freute sich für uns auf unsere Reise.
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Bevor es weiter nach St. Louis ging wollten wir in eine Landschaft ,die sich "land between the lakes" nannte. Zwischen den Seen Kentucky und Barkley gab es eine Landzunge auf der sich die größte öffentlich zu bestaunende Büffelherde des Ostens befand ,sowie Elche, wilde Truthüner, Weißkopfseeadler und andere Tiere. So was war, eher nach meinem Geschmack, als die Blechkisten von Elvis. Ein Naturschutzgebiet von 170.000 ha Hügellandschaft, wenn ich es richtig gelesen habe erstreckte sich zwischen den Seen. Dazu sind wir die Interstate 55 gen Norden und dann Richtung Paducah/Kentucky abgebogen. In Paducah kam uns ein einzelner Harley Fahrer entgegen, der uns mit unserem Gepäck verwundert musterte. Wir schauten wo man am besten ein Zimmer mieten konnte, da es auch hier wieder nur ein paar plus Grade gab und die Nächte wohl noch kälter werden konnten. Außerdem durften wir bei Kathrin kein erneutes Ausbrechen des Fiebers riskieren. Am Eingang des Naturschutzpark lag der kleine Ort Aurora und da gab es auch ein Motel, leider ohne HBO Empfang, was uns noch leid tun sollte.
Abends im Zimmer teilte der Wetterbericht des staatlichen Fernsehen mit, es wird Schneefall geben. Mit dieser Unsicherheit konnten wir nicht so ohne weiteres in den Norden nach Chicago fahren. Die Entfernung von Paducah betrug noch 600 km, so dass wir schon jetzt zweifelten dort hin zu kommen. Am nächsten Morgen schauten wir aus dem Fenster, aber der Himmel war nur leicht bewölkt und wir entschieden, die Büffeherde und die Elche zu suchen. Elche haben wir keine gefunden, aber die Buffalo´s.
Es war ein schönes Land, nur unsere zwei Motorräder verbreiteten hier Lärm, sonst war in dieser Jahreszeit keiner da. Im Sommer gab es hier Platz und Möglichkeit zum campen, fischen und wandern.
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Bei der Rückfahrt ging es dann aber los und wir erreichten noch rechtzeitig unsere Hütte, dicke Flocken von Schnee vielen herab und mir wurde das erste mal Angst und Bange. Es gab keine andere Möglichkeit, denn der Wetterbericht verhieß auch in der Zukunft nichts Gutes, wir änderten unseren Plan. Sobald es aufgehört hatte zu schneien und die Straßen trocken waren hieß unser Ziel St.Louis/Missouri. Von dort aus wollten wir dann in den wärmeren Süden und die Route 66 Richtung Kalifornien bis zu unserem Ziel San Francisco befahren. Trotz dass, in dem Park kaum eine Menschenseele war, fuhr der Schneepflug, doch es hörte nicht auf zu schneien.
Am Morgen des dritten Tages waren die Straßen, bis auf ein bisschen Nässe, wieder frei. Die Sonne schien und trocknete in Verlauf des Vormittags die Straßen. Jetzt hieß es wirklich weg, denn zwei Tage amerikanisches Grundversorgungs TV hatte uns mürbe gemacht. Zig mal die gleichen Nachrichten am Tag und zwei am Abend gezeigte Serien, die den ganzen Tag beworben wurden ließen mich zum Hershey´s - Fan werden. Ich holte mir das leckere Zeug aus einem kleinen Laden im Ort und hatte dadurch etwas Bewegung. Ich las aber, dass die Produzenten für diese Süßigkeit, mehr Zucker und weniger Kakao verwendeten, als wie herkömmliche europäische Produzenten.
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Es ging bei klaren aber frostigen Wetter 360 km in nordwestliche Richtung, am Mississippi entlang und meinem Vergaser schmeckte, wie auch schon vorher, die kalte Luft überhaupt nicht. Er verschluckte sich dauernd. Die Werksvergaser ließen sich für solche Temperaturen nicht optimal einstellen, Abhilfe so teilte man mir in Deutschland mit würde ein S&S Vergaser bringen. Ich kannte den Preis für die ruckelfreiere Fahrt und das bessere Startverhalten, darum behielt ich den Harley Vergaser.
Als dann die Stadt St. Louis in Sichtweite kam, konnten wir auch schon von weiten den „Torbogen in den Westen“ erkennen. Klar war es schade nicht dort die Route 66 starten zu können, wo sie ihren Anfang/Ende nahm, doch mit St. Louis und durch das „Gateway to the west“ konnte der Weg in den Westen der USA für uns auch beginnen. Wir hofften auch endlich wieder das lang ersehnte wärmere Wetter zu bekommen.
Von Chicago verlief die Route 66 ganze 3945 Km durch die USA bis nach Santa Monica/Kalifornien. Ich freute mich auf die jüngeren historischen Plätze entlang dieser Straße und hatte mich für jeden Bundesstaat mit einer Menge an Informationen eingedeckt.
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Schlimm für die Indianer dieser Ort,von hier wurde die Besiedelung des Westen´s vorangetrieben. Glückssucher,Vertriebene ,Hoffnungsfrohe und Träumer gierten nach Land und einem besseren Leben und nahmen die Vertreibung der Ureinwohner in Kauf.

Gruß
Rüdiger :usa:
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Re: Anno 1996

Beitragvon Paula Koslowski » 21. Juni 2018 18:48

Graceland habe ich mir auch vorgenommen aber das es 150$ kostet habe ich auch nicht erwartet...

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 21. Juni 2018 18:59

Das war dann aber der Besuch mit dem Automuseum zusammen.
Die Erben sind gierig :wink:
Demnächst mach ich hier weiter, Bilder zuordnen dauerte eine Weile :wink:
Gruß
Rüdiger

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Re: Anno 1996

Beitragvon Paula Koslowski » 21. Juni 2018 20:42

ich bin gespannt!

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 1. Juli 2018 04:44

Von St.Louis/Missouri durch Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Colorado, Utha, Arizona, Nevada und Kalifornien...bis ans Ende der Welt und noch viel weiter :)

Die Straßenkarte, der Reiseführer und das Bilderalbum liegen vor mir, die Bilder sind alle in richtiger Reihenfolge in die Ordner verschoben und Stichpunkte an Erinnerungen gemacht. Glücklicherweise habe ich damals auf meinen entwickelten Bildern festgehalten, wo das gerade war, als wir die Straßen befuhren. Heute käme ich bei der Bestimmung mancher Bilder in`s Straucheln, da mein Bruder die Bilder zwar digitalisiert hat, aber anschließend, bis auf wenige, unbeschriftet alle in einen Ordner schob.
Auch die Frische und Intensität fehlt mir natürlich, wie bei gerade Erlebten. Mal sehen ob sich das noch etwas ändert, während des Schreibens.Von Florida bis Tennessee und Kentucky am "Land zwischen den Seen" hatte ich noch die besten Erinnerungen. Nun aber habe ich mich gefragt, was schreibst du jetzt eigentlich? :cry: Hab ich den Mund zu voll genommen und kommt da nichts mehr?
Dann bin ich mit den Bildern und der Karte oft den Reiseweg noch einmal gefahren und was soll ich sagen, es läuft.In die Zeit zurück versetzt sehe ich uns drei Reisende und es fallen mir immer wieder Kleinigkeiten ein, die ich nicht alle erwähnen kann. :biggrin: Demenz, du kannst warten :ja: .
Die Broschüren lassen mich noch tiefer eintauchen und fast könnte es morgen schon wieder los gehen ;D .Ich habe natürlich auch das Internetz bemüht, um hier und da ein wenig Tiefgang herbei zu führen.
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Von St. Louis/Missouri fahren wir 415 Km Richtung Kansas City/Kansas und die Fahrt war für mich, wie schon seit Memphis eine Zumutung. Der Wind/Sturm, der hier am Werk war ist mit dem in Europa nicht vergleichbar gewesen. Meine ausgestreckten Arme und das lange Bike machen uns zum Windfang. Ich kann mit Mühe 80 Km/h halten, mich immer wieder gegen den Wind legend, gibt es bei plötzlichen Überholmanövern der Truck`s einen Windabbruch und ich komme nicht nur einmal gefährlich in`s Schlenkern. Die Truck`s sausen mit mindestens 120 Km/h an uns vorbei. Das Fahren machte keinen Spaß mehr, es nervte einfach nur noch. Wir verbringen die Nacht vom 21./22.03.96 in einem Motel vor Kansas City.
Am nächsten Morgen auf dem Weg in die Stadt, schwächelte der Akku von Wolfram`s Softail. Wir schauen nach dem Säurestand und siehe da, es fehlte erheblich, so dass der Akku getauscht werden musste. Den Regler hat es bei der Gelegenheit auch gleich entschärft. In der Werkstatt frage ich, ob die Lichtmaschine noch in Ordnung ist und der Mechaniker bejaht es. Ich schrieb es schon, dass es bei diesen älteren Jahrgängen von Harley, Hand in Hand ging, dass ein angeschlagenes elektrisches Bauteil, andere elektrische Teile mit zerstörte. Mein Säurestand war wunderlicher Weise noch im grünen Bereich, obwohl wir in Florida gemeinsam die Akkus geprüft hatten. Ich wollte die Zeit nutzen und gleich einen Ölwechsel vor der Werkstatt durchführen :lach: , aber der Mann vom Verkauf überredete mich. „ It´s not expensive“, meinte er. Wolfram fragte mich, woher ich die technischen Begriffe im Englischen kenne. Kenne ich gar nicht meinte ich, aber die polnischen Worte dafür, klangen so anglisiert, dass ich dachte das wird schon passen.
Es wurde uns „The Plaza“ in Kansas City empfohlen. Das sei dort sooo schön. Naja, wir liefen die Straßen auf und ab, aber es kam keine Freude auf. Das war etwas für die kaufwütigen Amerikaner, shopping, dinning and entertainment.
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Als ich hier in Kansas City eine Frage (Keine Ahnung, welche das war)hatte, wand ich mich an zwei mir entgegen kommende, gut gekleidete Amerikaner. Der eine drehte im Vorbeigehen mir seinen Kopf zu und antwortete, „Nein Danke“. Schon vorbei gelaufen, besann sich der im Anzug gekleidete aber, dass seine „Antwort“ wohl zu frech gewesen war und er widmete sich noch einmal meiner Frage. Er beantwortete sie sehr höflich und er schloss mit einem „You are welcome“. Hat er die Kurve noch mal bekommen, dachte ich. Gut, wir sahen in unseren Ledersachen nicht gerade vertrauenswürdig aus, aber nun doch auch nicht so schlimm :lach: . Das war die zweit unhöflichste Begegnung , die ich hatte. Die Erstere , sollte fast in einem handgreiflichen Konflikt enden und ich weiß nicht einmal , ob sich mein Bruder noch daran erinnert :( .
Man hört heute immer wieder in den Nachrichten, über Schusswaffengebrauch in den USA. Das war damals 1996 sicher nicht anders, nur was wir erlebten , war das Gegenteil von Angst. Selbst, als wir zu einer kleinen Pause am Straßenrand einer Highway standen, hielt ein "Kleintruckfahrer" und fragte ob er helfen könne. Ja selbst wenn einem das Trinkwasser fehlte, konnte man hier auf Unterstützung zählen. Wie viele Autos fahren in Deutschland an einem vorbei, wenn man Hilfe braucht? Die Mopedfahrer inbegriffen.Das Grüßen vom Motorrad ersetzt noch lange keine benötigte Hilfeleistung.1990 habe ich es ausprobiert,alle sind an mir vorbei gefahren, nur der Trabant Fahrer hat mich die 120 Km von Dresden nach Hause mitgenommen. :zustimm:
Damals fand ich es praktisch, nicht no(ost)stalgisch :wink:
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Die folgende Nacht gab es wieder einen Zeltplatz als Unterkunft und der nächste Tag sollte uns in eine historische Cowboystadt namens „Old Shawnee Town“ führen. Shawnee Town gehört zur Metropole Kansas und der Name ist natürlich abgeleitet von dem Indianerstamm. Der Stamm der Shawnee Indianer hatte so bedeutende Führer wie Tecumseh, der in einem Bündnis die Stämme des Mittleren Westens, des Nordostens und Südostens vereinigen wollte und sich so gegen die fortschreitende Besiedlung durch die Weißen wehren wollte.
Sat Okh(Lange Feder) ist auch einer, Sohn einer Polin und eines Shawnee. Sachen gibt`s. :wink:
Hier in Old Shawnee Town, gab es einige historische Bauten zu besichtigen, wie das erste Gefängnis auf dem Territoreum von Kansas. Der Erbauer war auch der erste Gefangene. Die Geschichte hätte mich mal interessiert.
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Eine Poststation des Wells Fargo Express.
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Da möchte ich natürlich rein und ausräumen, die Shawnee Staatsbank.
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...und der Rest an 35 mm Kleinbildfilm
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Weiter ging es am 24.03. nach Wichita/. Die 15 Grad waren völlig ausreichend für unsere Ansprüche, was aber dann, 20 Meilen vor Wichita sich zusammen braute und auf uns nieder stürzte, hatte ich in meinem bis dahin kurzem Leben noch nicht erlebt. Ich beschreibe es, als ob es gestern gewesen wäre.
Richtung Wichita verdunkelte sich recht schnell der Himmel, Blitze waren in der noch entfernten Dunkelheit zu sehen. Da wir auf einer dieser endlos langen Straße, ohne Schutzmöglichkeit unterwegs waren, blieb uns nichts anderes übrig, als zu fahren , fahren, fahren.
Da muss eine Warmfront mit einer Kaltfront zusammen gestoßen sein, nur gab es kaum den Wind, der dafür berüchtigt ist. Eine andere Erklärung hatte ich dafür nicht. Jetzt fuhren wir in das „Schwarz“ hinein, anfänglich klatschten wenige schwere Tropfen herab und nach wenigen Minuten brach der Himmel komplett auf.Noch nie sind mir solche Wassermassen entgegen geworfen worden. An Fahren war einfach nicht mehr zu denken, es war stockdunkel und ich hoffte, dass uns nur kein Blitz erwischte. Autofahrer fuhren ebenfalls rechts ran und so überdauerten wir „das Ende der Welt“.
Nachdem der Himmel wieder „aufgraute“, setzten wir die restlichen Kilometer Richtung Wichita fort. aus den 15 Grad plus waren urplötzlich minus 8 Grad geworden. Mit Schrecken erkannte ich, dass das vorher am Motorrad eingedrungene Wasser gefroren war und Gas, wie auch Bremse erst nach vielen Bewegungen der Hebelarmaturen wieder einsatzbereit waren. Der Motor heulte auf, da ich das Gas nicht zurückstellen konnte, als ich den Leerlauf suchte und mich ausrollen ließ. Sicher waren auch die Bremsscheiben mit Eis besetzt gewesen. Der Boden war noch warm, aber oberhalb, griff die Eiseskälte zu.
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Ein Motel fanden wir dann gleich links am Stadtrand von Wichita. Besitzer waren, wie so oft, Pakistaner oder Inder. Sie hatten meistens die günstigeren Preise und wir mussten auch danach schauen, bei den vielen Nächten unserer Reise.
Am Morgen nach dem großen Unwetter, war es immer noch minus 2 Grad kalt. Also Regencombi an und ab in das „Old Cowtown Museum“ von Wichita, ein 40 Gebäude umfassendes Museumsdorf/stadt. Aber von wegen, die Motorräder sprangen nicht an! Da wir die Akkus nicht leer rödeln wollten, schoben wir unsere Motorräder gegenseitig an.
Aus den Combis sind wir den ganzen Tag nicht ausgestiegen.
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Die gute Frau hatte gerade einen Kuchen gebacken und verteilte kleine Stücke. Hier war es angenehm warm. Die Dame fragte uns woher wir kommen und meinte fast entschuldigend, dass die Geschichte der USA doch noch relativ jung ist. Die der USA schon, dachte ich mir, aber die Amerikas ist genau so alt wie unsere.
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Das „Munger House“(rechts), von Darius und Julia Munger, ein Hotel.
„Gutes Essen und saubere Betten für 2 Dollar pro Tag“
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In der Schmiede hielten wir uns am längsten auf. Aber warum???
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Der Ort ist im Sommer am meisten besucht, dann sind noch mehr öffentliche Statisten anzutreffen, die die Stadt am Leben halten.
Good bye und es geht weiter.
Gruß
Rüdiger
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 2. Juli 2018 22:11

Von St.Louis/Missouri durch Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Colorado, Utha, Arizona, Nevada und Kalifornien...bis ans Ende der Welt und noch viel weiter :)
Part 2

Der 25.03. sollte uns bei kaltem, regnerischem Wetter 260 km in den Süden nach Oklahoma City/Oklahoma führen.
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Diesmal waren es das Geschichtsmuseum, die „Cowboy Town Hall“ in Oklahoma City... ( Ich weiß, warum ich keine Bilder im Museum gemacht habe. Fotos in unterbelichteten Räumen waren mit meiner Kamera einfach scheußlich.)
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...und ein Indianerdorf (Indian City Freilichtmuseum) 4 Km südlich von Andarko/Indian City welche wir besuchten.
Hier wurden die verschiedenen Lebensarten der Kiowa, der Pawnee, der Wichita und anderer Stämme gezeigt.
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Fast die Hälfte der ca.7000 Einwohner in Andarko (42 Prozent)sind Eingeborene Amerikaner. So viele schöne „Indian`s“ habe ich noch nie an einem Ort gesehen, wie auch. Leider fehlten ihnen, ihre Trachten und der Kopfschmuck.
Im Jahr 2000 betrug das Prokopfeinkommen in Andarko 12062 $ und 28,5 % der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze. Fürchterlich, dafür dass die Indianer hier ja eigentlich gar nicht leben wollten.
Das Freilichtmuseum schauten wir uns am 27.03.auf der weiteren Reise Richtung Dallas/Texas an. Nicht sehr aufregend und ich frage mich, wie viel davon noch wirklich original ist, da alles im Freien steht und verrotten kann.
Tja, es ging noch immer nicht in den Westen , der Wetterbericht versprach im Süden regenfreies Wetter und im Westen und Norden einen Dauerregen. Oklahoma City hätte eigentlich jetzt der Beginn auf der 66 sein müssen. :roll:
In einem Motel in Wynnewood/Oklahoma verbrachten wir die Nacht...
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...und dann ging es am nächsten Tag bis nach Dallas. Noch bewölkt, aber wieder angenehm wärmer erreichten wir die Staatsgrenze von Texas.
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An den Zeltplatz vor den Toren von Dallas, kann ich mich noch gut erinnern. Besitzerin war so eine typische große(dicke) Amerikanerin mit getönter Brille. Sie fuhr mit ihrem Oldsmobile vor, an der Rezeption saß eine andere Dame, und fing an uns auszufragen. Nachdem sie genug gehört hatte, hörte sie gar nicht mehr auf zu schimpfen und uns vor den kriminellen Banditen in Dallas zu warnen. Sie warnte auch vor dem Schusswaffengebrauch und sagte, „…dort seid ihr eures Lebens nicht sicher…“. Da uns bis her nichts Negatives passiert war, bedachten wir ihre Aussage mit Skepsis.
Die Preise der Zeltplätze schwankten sehr, man konnte so wie ich einmal mit 1,75 $ durchgehen und wenn es nur einen Zeltplatz der KOA Gruppe(Kampgrounds of America) gab, legten wir etwas über 20,-$ pro Platz für die Nacht hin.
Wir blieben hier 2 Nächte und nachdem die Zelte aufgebaut waren kam Wolfram zu mir und sagte, „Schau mal was ich hier gefunden habe“! Er hielt eine ungeöffnete Flasche Southern Comfort in den Händen, die die letzten Camper vergessen hatten. „Bleibt uns ja jetzt nichts anderes übrig als sie zu degustieren“.
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Oh ich bin so gemein!!! :lach: :lach: :lach:
Mir hat das Zeug nicht geschmeckt und zum Whiskey-Fan bin ich in den USA auch nicht geworden. Zwei Flaschen Kentucky Whiskey habe ich mir als Mitbringsel in die Satteltaschen gesteckt. Die eine war in Deutschland oh Wunder leer(ausgekippt oder ausgelaufen) und die andere haben mein Schwager und ich, uns in Polen unter Schütteln hinein gezwungen.
Dallas hielt dann für eine Stadtbesichtigung her, sowie dem Kennedy- Museum „The Sixth Floor“. Sehr junge Geschichte und schon in ein Museum gepackt, aber so ist das in den USA.
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Das längste Teilstück auf dieser Reise war die Fahrt von Dallas nach Amarillo.
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Jetzt begannen auch wieder die anstrengenden Seitenwinde, nicht ganz so stark wie früher, doch aufpassen musste ich schon. Wolfram hatte diese Probleme mit seiner Harley überhaupt nicht. Welchen nervigen „Ohrwurm“ ich hier auf den ca. 600 km mit mir rum schleppte, könnt ihr euch nicht vorstellen.
https://www.youtube.com/watch?v=vBDbUjUH5So
:bindagegen: aber was will man machen, das Radio hat in unserem Haus solche Töne abgegeben :tongue:

In Amarillo haben wir nun endlich Sonnenschein, wenn da nur nicht immer wieder dieser bekloppte Song im Kopf wäre.
Leider gibt es nur einen KOA Zeltplatz zur Auswahl, doch etwas günstiger wie ein Motel war er schon.
Endlich auf der Route 66, hier in Texas. Wir suchen und wir finden Fotomotive. Schon Richtung Amarillo auf der Highway 287 versuchte ich mir den Song von Bon Jovi „Wanted dead or alive“ einzuhämmern. Es klappt, da wir so unwirtliche Prärie durchfahren, mein Gott wie braun das Gras hier ist.
https://www.youtube.com/watch?v=SRvCvsRp5ho
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71 Route 66.JPG

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Auf der Interstate 40 sehen wir links und manchmal rechts die „Motherroad“, ich will da hin, nur gibt es nicht immer eine Abfahrt auf die 66 und ist man darauf, kann die Straße auch so enden. Dann heißt es wieder zurück.
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Es wird uns schon nach einiger Zeit klar, wenn wir die Route 66 konsequent befahren, schaffen wir es nicht bis zu unserem Abflug von San Francisco nach Deutschland. Ich ärgere mich darüber, die schönen Brücken, die alten Häuser, überhaupt da wo die Glücksucher auf ihrem Weg in den Westen unterwegs gewesen waren, werde ich nicht sehen können.
Nach nur einer Nacht in Amarillo starten wir die Motorräder, um uns nach Santa Rosa/New Mexico aufzumachen. Die Sonne ist nun endgültig bei uns und lässt die Winde erträglicher werden. Ein Staatspark 14 km vor Santa Rosa bietet uns mal wieder eine günstige Übernachtung mit dem Zelt.
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Über Fort Sumner geht es am anderen Morgen nach Albuquerque.

Gruß
Rüdiger :usa:
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 8. Juli 2018 13:10

Von St.Louis/Missouri durch Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Colorado, Utha, Arizona, Nevada und Kalifornien...bis ans Ende der Welt und noch viel weiter :)
Part 3


In Fort Sumner liegt er hier angeblich begraben, einer der großen Revolverhelden seiner Zeit.
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Es sieht aus, als ob er bis nach seinem Tod ein Gefangener bleiben soll, hat aber damit nichts zu tun. Der originale Grabstein von Henry Mc Carty auch William H. Bonney, auch Henry Antrim, auch Kid Antrim besser bekannt als, „Billy the Kid“ ist nun wohl die dritte Version, da es auch in den USA Geschichtsbegeisterte gibt, die gleich zwei Mal den Grabstein entwendeten. Der Legende nach kamen zwischen 9 und 21 Männer durch ihn ums Leben, davon 4 nachweisbar, 2 aus Notwehr. Allerdings war er im Lincoln-County-Rinderkrieg für mich ein Gerechter,da er nur seinen Arbeitgeber John Tunstall rächte, der fieß ermordet wurde.Natürlich angeheizt durch die Filme „Young Guns“ und „Young Guns Two“
https://www.youtube.com/watch?v=4z_KtOOuKcs
:wink:
...eine scheiß Zeit mit zu vielen Gesetzlosigkeiten,...
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Ob er, 21 jährig, wirklich durch Sheriff Pat Garrett, einem ehemaligen Bandenfreund hinterhältig erschossen wurde? Wer weiß es…
Schon 1953 wurde auch das Museum, welches wir im Anschluss besuchten, eröffnet. Hier kann man „Kid`s“ Winchester bestaunen und allerhand Kram aus der jüngeren Geschichte.
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Wir drückten auf die Starter und böllerten nach Albuquerque mit einem guten Gefühl etwas Besonderes gesehen zu haben.
„I'm a cowboy, on a steel horse I ride ” . (so heißt es richtig, tja die Fehler :oops: )
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Die Interstate 40 wurde zu großen Teilen auf der alten Highway 66 gebaut und auf dieser fuhren wir auch in die Stadt. Neben der Interstate, auf der 66 entstanden Bilder, die ich mit als die schönsten erachte und wir alle drei „würdig“ zu Hause hängen haben.
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In Albuquerque sahen Wolfram und Kathrin sich die Altstadt an,
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ich zog etwas nordwestlich der Stadt in den Boca Negra Canyon ein. In diesem Canyon gab es das Petroglyph National Monument, wo sich prähistorische Indianer ca. 1300-1600, aber auch spanischer Siedler und frühe weiße Amerikaner(im 17. und 18.Jahrh.) an Steinen verewigt hatten. Die Felsritzungen mussten etwas gesucht werden, es gab davon aber um die 2000, so dass man immer wieder unwiderruflich darauf stoßen musste. Was diese Malereien der Indianer bedeuten? Die Nachfahren, die Pueblo-Indianer verraten die Bedeutung an Außenstehende nur teilweise. Ach, wie herrlich mystisch. Der Eintrittspreis lag bei 2,- $. Ich sehe gerade, den Guide hätte ich ja wieder abgeben müssen. 8)
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Als ich dann wieder los wollte, versank mein hinteres Rad im weichen Sand. Keine Chance mit gefühlvollem Rauswippen dem Loch zu entkommen. Um nicht noch tiefer zu versacken, stieg ich ab (das Motorrad stand ohne Seitenständer alleine im Sand) und hob es am Gepäckträger anfassend zur Seite. Sonderlich hoch, bzw. weit rüber bekam ich sie nicht und so stand sie doch immer noch im weichen Sand. Wieder versackte sie beim Anfahren und ich begann, vor Aufregung und natürlich wegen der Hitze, zu schwitzen. Das machte ich so fünf oder sechs Mal, bis es mir, total erschöpft gelang, das schwere Teil heraus zu fahren. Meinem Rücken hatte ich damit natürlich auch keinen Gefallen getan.
Da hatte ich damals schon ein bisschen Angst, die Kiste nicht mehr alleine heraus zu bekommen. Besucher gab es da nicht und die Frau von der Kasse fragen…?
Abends am Feuer gab es Bier und gegrillte „Sausage“. Da es noch früh am Abend war, lohnte der Besuch einer echten amerikanischen Bar. Das Gebäude war von außen wenig einladend, ein einfacher Betonklotz, doch innen war es recht gemütlich. Wir kamen schön mit den Leuten dort in`s Gespräch, spielten Billard und zu trinken gab es das Bier aus „Blumenvasen“ mit erheblichem Inhalt. Ich glaube das war eine Gallone mit Bier.
Als der Laden dicht machte, waren wir es auch. Nein, so schlimm war es nicht, da das Bier weniger Alkoholgehalt hatte wie in Deutschland.
Eine hübsche Bardame haben wir dort damals auch kennen gelernt :oops: :wink: .
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Gruß
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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 9. Juli 2018 19:12

Von St.Louis/Missouri durch Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Colorado, Utha, Arizona, Nevada und Kalifornien...bis ans Ende der Welt und noch viel weiter :)
Part 4

Am späten Vormittag des nächsten Tages ging es zu einem Tagesausflug, durch reizvollere Landschaft, als wie bisher, in die ursprünglich von Indianern gegründete Stadt Santa Fe. Der Name an sich war schon mit Geschichte behaftet und tatsächlich strahlte dieser Ort eine Eigenständigkeit aus, an der es anderen Städten in den USA fehlte. Mir kam die Stadt wie ein großes Dorf vor, aber sicher nicht wie die Hauptstadt von New Mexico. ;D
Da jede Stadt in den USA besungen wird, ;D hier der von Santa Fe.
https://youtu.be/v5C6vAUVWXY
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Auf dem Wochenmarkt in Santa Fe, aufmerksam durch unsere Nummernschilder geworden, sprach uns ein Mann in deutscher Sprache an. Im Schlepp hatte er ein zwei Indios und er erzählte uns, dass er in Mexico mit den Indianern Töpferware herstelle und diese dann im reichen Westen… quatsch, das ist ja der reiche Norden, also in Santa Fe zu Markte trage. Er wünschte uns noch eine schöne Reise und verschwand mit seinen Begleitern im Gedränge des Marktes.
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Verlassen haben wir den KOA-Zeltplatz in Albuquerque am 04.04. Richtung Aztec, auf der Highway 550. Wir durchfahren nordwestlich von Albuquerque das erste Mal ein Indianer Reservat,Jemez Indian Reservation.
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Der Anblick der Siedlungen ließ erahnen, dass man hier nicht auf der Sonnenseite lebt. An den Straßen gab es unzählige Eingeborene, die selbst gebauten Schmuck verkauften. Ich suchte für meine Freundin, Schwester und meine beiden Lieblingscousinen nach etwas passenden, bin aber von der Schönheit, Masse und Vielfalt erschlagen und kaufe erst mal nichts.
In einigen Orten gibt es kleine Märkte, wo Nützliches und Trödel verkauft wird. Wir parken gerade die Motorräder am Rande eines solchen Marktes, plötzlich ein Geschrei. Einige Indianer kommen auf uns zu gelaufen und rufen uns unverständlich etwas zu. Ob wir ein Radio haben, fragen sie voll Aufregung. Was, ein Radio ? Es geht um einen CB Funk, sie müssen einen Hilferuf absetzen. In einer Traube von Indianern liegt ein junges Mädchen und zuckt, sie hat einen epileptischen Anfall. Nein unsere Motorräder sind ohne Funk sagen wir und können nur zu schauen. Es dauert, aber sie erholt sich wieder.
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Nach diesem erschreckenden Ereignis fahren wir weiter Richtung Norden und biegen zu den Ruinen von Aztec (Aztec Ruins) ab. Fälschlicherweise dachten die ersten hier eintreffenden Siedler, dass die Behausungen Ähnlichkeit mit den Pyramiden und Gebäuden der Azteken in Mexico haben. Auch nahmen sie an, dass nur die Azteken solche Städte bauen konnten.
In der einstigen Pueblostadt, die recht groß gewesen sein muss, siedelten hier die Vorfahren der Pueblo Indianer von 850- 1100 und wiederholt am Anfang des 13. Jahrh. . Aus 1,5 Kilometer Entfernung wurden die Sandsteinquader herbeigeholt und damit bis zu drei stöckige Pueblos gebaut.
Im 11. Und 12. Jahrh., ausgehend vom Chaco Canyon, war hier ein riesiges Netz von Dörfern angelegt. Aztec war eines davon, allerdings als ein Mutterdorf, das sich durch seinen besonderen „Geist“ hervor hob.
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Zu diesem Bild. Eine „Kiva“, vom Archäologen Earl Morris, ab 1916 ausgegraben und anhand der Überreste neu aufgebaut.
Die Kiva ist ein Zeremonien- und Versammlungsraum der Indianer der Pueblo Kultur. Hatte ich vergessen zu beschreiben :oops: .
„Vier massive Säulen aus Mauerwerk und waagerechten Stangen stützen die Deckenbalken, die wiederum die schätzungsweise 85 Tonnen schwere Decke trugen.
Die Säulen standen auf vier behauenen Steinscheiben, von denen jede ungefähr 170 kg wog
Diese Kalksteinscheiben kamen aus den Bergen, mindestens 65 km entfernt.
Auf die Bemalung wiesen Reste von rötlich und weiß getünchtem Verputz hin, die an den Wänden klebten.
Verkohlte Holzbalken auf dem Fußboden der Kiva ließen darauf schließen, das die Decke abgebrannt war und gaben Morris auch Hinweise auf die Rekonstruktion.
Der Zweck der großen Fußbodenkammern auf beiden Seiten der mittleren Feuerstelle ist nicht bekannt. Es kann auch sein, dass sie mit Holzbrettern abgedeckt wurden und als Fußtrommeln dienten.“
Das waren schon richtig gute Baumeister, diese Indianer und nicht irgend ein unterentwickeltes Volk. Im Gegenteil, ihre Lebensweise mit der Natur ringt mir heute immer noch Hochachtung ab.
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Es soll die Route 66 sein, darum sind wir auch wieder in den Süden auf die Highway 491(auf meiner Karte hieß die damals aber 666, aber egal) nach Gallup. Davor aber noch etwas in den Nordwesten, denn hier treffen vier Bundesstaaten(Utha, Colorado, New Mexico und Arizona) aufeinander und bilden einen künstlichen von Menschenhand geschaffenen Anziehungspunkt. Eigentlich total irre, aber wir machten trotzdem unsere Bilder. Soviel auch zur Durchfahrt von Colorado :) . Zum Abend gibt es aus Ermangelung eines Zeltplatzes ein Motel.
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Ich schaff leider nur kurze Beiträge, das Laden dauert immer und die Arbeit ruft schon wieder.
Fehler mache ich morgen raus :wink:

Gruß
Rüdiger :usa:
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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 17. November 2019 02:35, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 11. Juli 2018 05:08

Von St.Louis/Missouri durch Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Colorado, Utha, Arizona, Nevada und Kalifornien...bis ans Ende der Welt und noch viel weiter :)
Part 5

Vom täglichen Frühstück habe ich recht wenig berichtet. Meist, oder besser gesagt immer gab es das Wattebrot. Je fluffiger desto besser denken die Amerikaner vielleicht. Bezeichnet wird es auch als „Whol Weed Bread“, was eine tolle Qualität verspricht. Wir haben den Namen immer schön lang und breit ausgesprochen und dabei herrlich gelacht. Ich machte mir den Spaß und knüllte so ein, zwei Scheiben Wattebrot zu einer Kugel, dann hatte ich wenigstens etwas zum reinbeißen.

Mittags oder abends steuerten wir die verschiedenen Fast Food Ketten an. Das erste Mal sah ich, was dabei raus kommt, wenn man für 7,50 $ alles essen darf was man kann. Dicke Menschen. Zu dicke Menschen. „All you can eat“ bei Pizza Hut verursachte Bauchschmerzen bis in die Nacht hinein, also haben wir so was dann bleiben lassen. Häufig fuhren wir zu Burger King, da uns der gegrillte DopoWhopper schmeckte und der zu dieser Zeit bei 0,99 $ pro Whopper lag. Zwei von den Dingern und wir waren satt. Süße Brause bis zum Abwinken , durch die „refill“ Funktion des Becher`s.
Wir sind nicht fetter geworden und auch der Blutdruck schien normal. Bei jungen Menschen ist das sicher noch nicht so ein Problem und wir hatten ja auch noch genug Bewegung, durch unsere Besuche der verschiedenen Sehenswürdigkeiten.
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Es ist der 06.04.1996, weiter geht es in den Westen, wir durchfahren Gallup,überfahren die Staatsgrenze nach Arizona, und besuchen den Walnut Canyon auf dem Weg nach Flaggstaff/ Arizona.Irgendwo nach Gallup möchte ich auf die 66 und bin mir plötzlich nicht mehr sicher, ob wir uns vielleicht verfahren haben? Wir drehen um, bevor uns der Sprit ausgeht.
Ich habe auf solchen Geraden immer mal die Kilometer zählen wollen, wie lange es gerade aus geht, bis zur nächsten Kurve.Hab es immer wieder vergessen, weil`s so lang war :lach: .
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Es ist heiß, die Ausflüge in die Natur mit den Ledersachen, sind alles andere als leicht. Trotzdem sind wir berauscht von der Natur. Der Öde der Prärie, folgen nun abwechslungsreichere Landstriche.Unser Ziel soll heute noch der Große Canyon sein, welcher im Norden von Flaggstaff sich befindet.
Auf dem Weg liegt der best erhaltene Meteoritenkrater der Erde, in welchem so mancher Astronaut trainierte. Wir stehen vor dem Eingang und sind geschockt. Für dieses schöne Loch möchte man 50,-$ zur Besichtigung bereithalten. Nein, das war uns damals zu heftig. Klar, kann man sagen: „Ich komme da in meinem Leben nur einmal vorbei“. Trotzdem, müssen wir für unser Geld arbeiten gehen und 20,-$ hätten es hier sicher auch getan.
„God`s own Country“, diesen Spruch verstehe ich später noch besser. Die Weiten, Tiefen und Höhen dieses Landes sind unglaublich. So etwas zu erklären wird immer schwer bleiben und am besten wäre es, man schaut sich dieses Land selber an.
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Aber zurück zum Walnut Canyon, denn hier treffen wir auf eine Ansammlung von 300 in den Hang gebauten Felsbehausungen. Das Volk der Anasazi(spezieller: die Sinagua Kultur(spanisch-ohne Wasser)), wie sie von den Navaho/Navajo Indianern genannt werden, siedelte um 1100 hier. Durch Veränderungen des Klimas verschwanden sie von diesem Ort und zogen gen Südwesten, um sich wahrscheinlich mit der Kultur der Hopi Indianer zu vermischen. Es gibt ungefähr 2000 Siedlungsnachweise der Anasazi, so wie unentdeckte Städte im großen Navajo Reservat, an denen noch kein Tourist war.
Das lassen die Navajo`s verlauten !
Oh, wie geheimnisvoll. :wink:
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Kleine Geschichte aus Gallup. Unsere Höchstgeschwindigkeit lag immer bei 90-100 Stundenkilometern, nur auf den 600 Km Etappen ließen wir die Feuerstühle ordentlich rauchen und „rasten“ mit 120 Km/h durch das Land. 88 Km/h waren erlaubt, also hielten wir uns meist daran. Geschwindigkeitsüberwachungen aus dem Helikopter gab es hier damals auch schon!

In Gallup auf der I 40 fuhr vor uns ein Truck, der mit Sand beladen gewesen sein musste, denn die Reste davon peitschten uns um die Ohren. Wolfram setzte zum Überholen an und ich natürlich immer mit. Der Trucker hatte bergab ca. 110 Km/h und auf der Geraden etwas weniger drauf.Nachdem wir uns vor ihn gesetzt hatten fuhren wir wieder regelkonform. Da er sich aber ausgebremst fühlte und keine Ahnung von seiner ungesicherten Restladung hatte, setzte er bergab wieder zum Überholen an. Das Spiel haben wir vier bis fünf Mal zusammen wiederholt, bis so ein lustiges rot und blau blinkendes, weiß blaues Auto neben uns vorfuhr. Der wollte doch tatsächlich, dass wir rechts ran fahren und eine Pause an der Interstate machten.

Der Trucker hatte den Cop mit seinem Funk gerufen, ohne dass er wusste warum wir ihn dauernd überholt hatten. Man schaute der „Bulle“ grimmig auf uns drein und als wir mit erklären dran waren, wies Wolfram auf die ungenügende Ladungssicherung hin. „Get out of here…“ rief uns der Cop zu und wir taten was er „befahl“. Das war die einzige negative Begegnung mit den amerikanischen Gesetzeshütern.

Am Abend kommen wir im Grand Canyon National Park an und folgen den Zeichen zum Campground. An der Rezeption wird uns gesagt, dass der Platz vollständig belegt ist, einen weiteren Campingplatz gibt es leider nicht. Vielleicht fragen sie jemanden, ob er sie mit auf seinen Stellplatz lässt, rät uns die Dame. Kosten würden dafür keine anfallen, meinte sie noch. Da kommen unsere Retter, zwei Schweizer Endurofahrer haben sich an unseren Motorrädern eingefunden und bieten uns ihre Hilfe an. „Auf unseren Platz passen noch locker zwei Zelte“. Wir revanchieren uns mit einigen Dosen Bier für den Abend.
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Hier muss die Idee geboren worden sein, noch einen Abstecher nach Tijuana in Mexico zu unternehmen. Durch andere Einreisebestimmungen, wie für Deutschland, dürfen die Schweizer nur 3 Monate am Stück in den USA verbleiben. Also reisten die beiden nach Mexico aus, um anschließend wieder die USA zu betreten und weitere 3 Monate hier zu verbringen.
Der Sonnenuntergang am Grand Canyon ist natürlich einmalig, auch wenn die Bilder das nicht rüberbringen können. Der ganze Canyon färbt sich durch die Abendsonne in ein tiefes Rot.
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Wir haben die optimalste Jahreszeit zur Besichtigung des Canyons getroffen, da es in den Sommermonaten unerträglich heiß wird.
Der Colorado River zieht sich hier 446 Km durch das Kaibab-Plateau. Die Breite des Canyon beträgt zwischen 6 und 29 Kilometern und am Südrand fallen die Wände 1500, am Nordrand sogar 1800 Meter ab. Wer hier auf den einen der vielen Wanderwege, von 640 Km Länge „spazieren“ geht kann 1,7 Milliarden Jahre Erdgeschichte bestaunen. Die Wanderungen sollen extrem anstrengend sein, schreibt dazu mein Reiseführer. Mit unserer Bekleidung waren wir leider nicht für so eine Wanderung optimal ausgerüstet. Wie gern hätte ich den Colorado River von nahem gesehen und vielleicht auch einen der sehr scheuen Berglöwen.
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So ist es schön! :oops:
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Es gibt Nachweise einer schon seit 4000 Jahren bestehenden Siedlungsgeschichte im Bereich des Canyon. Der Besuch der im Südosten des Canyons liegenden Tusayan Ruine war eine willkommene Abwechslung an diesem Tag, auch wenn der Canyon sehr schön ist. Der Eintritt zu den Ruinen ist frei und ziemlich typisch der angedeutete runde Raum. „Kiva“, nennt man ihn, ein religiöser Raum. In dem Pueblo lebten ca. 30 Menschen, welche sich mit primitiven Anbaumethoden in den tieferen Canyon Bereichen Korn, Kürbisse und Bohnen anbauten.
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Gruß
Rüdiger

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Zuletzt geändert von ETS-Fan am 7. November 2018 02:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Anno 1996

Beitragvon ETS-Fan » 15. Juli 2018 03:36

Von St.Louis/Missouri durch Kansas, Oklahoma, Texas, New Mexico, Colorado, Utha, Arizona, Nevada und Kalifornien...bis ans Ende der Welt und noch viel weiter :)
Part 6



Am Morgen des 08.04., wir wollen tief in das Navajo Reservat und das Monument Valley erkunden, da rödelte der Starter von Wolfram`s Harley mit Aussetzern.Ich schiebe Wolfram`s Dickschiff wieder einmal an :roll: . Zum Glück kann man bei der alten Zündschlossbelegung das Licht auslassen und so erreichen wir den Harley Händler in Bellemont bei Flaggstaff. Wie wir mit einer kaputten Lima 120 Km bis nach Bellemont kommen konnten, weiß ich ehrlich gesagt nicht. :roll:
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Dazu aber mal diese Geschichte hier, denn die hängt mit der anderen doch etwas zusammen. :
Eine neuer Akku für meine Softail war fällig, so bin ich zu unserem Honda Händler im Ort der mir eine von den Anschlüssen passenden heraussuchte. Ein kleines Manko, der Akku war ca. 1-1,5 cm höher als der Originale. So fuhr ich einige tausend Kilometer, bis es in den frühen Morgenstunden einen Knall gab und das Motorrad nicht mehr recht Gas annehmen wollte. Wenn ich das Licht anließ ging überhaupt nichts mehr. Anschieben musste ich sie auch. Nachdem ich dann die Sitzbank abgeschraubt hatte, konnte ich den Übeltäter der Misere ausfindig machen. Das + oder – Kabel zur Batterie war abgerissen. Die Spannung am Kabel und die Rüttelei des Motorrades hatten Erfolg gehabt. Es war im Sommer, die Sonne ging gerade auf und ich hatte noch etwas über 300 Km bis nach Hause. Also Licht aus und immer mit dem Gas spielend bis nach Görlitz. 50-60 Km/h konnte ich damit fahren, gab ich mehr Gas wollte der Motor verrecken.

Eigentlich wollte ich nicht auf die Autobahn, habe es dann nach einigen Anrufen zur Werkstatt, die noch nicht besetzt war, doch getan. Immer auf dem Seitenstreifen zur Firma Steuernagel nach Leipzig. Gefährlich, ich weiß. Polizei kam auf den 250 Km auch keine.

Ersetzt werden mussten der defekte Akku, die Lima und der Regler. Lima und Regler hatte ich schon seit Flaggstaff immer in der Satteltasche.
Die Lichtmaschine hat trotz des Schadens immer noch etwas Strom geliefert, sonst wäre ich ja nie in Leipzig angekommen. Oder habt ihr eine andere Erklärung?

Der Harley Davidson Händler in Bellmont liegt direkt an der Route 66 und nachdem das Motorrad inspiziert und in der Werkstatt verschwunden war hatten wir genug Zeit, um nach ein paar Ersatzteilen zu schauen. Ich kaufte die hier wesentlich günstigere Lima, den Regler und einen Zahnriemen für den Primärantrieb. Leider war der Zahnriemen für amerikanische Bikes, also Meilentachos gedacht, dadurch habe ich die 200 Dollar in den Sand gesetzt. Zu viele Zähne, wie ich enttäuscht feststellen musste. In Deutschland habe ich den Riemen dann für 450,- DM nachgekauft. Beim Regler belief sich der Preisunterschied auf 40,- DM, das wusste ich, weil ich den schon mal in Deutschland kaufen musste.
Tatsächlich, es war eine defekte Lima an Wolfram`s Motorrad und ob der Akku damals noch getauscht werden musste, weiß ich heute nicht mehr.
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Da wir nun wieder im Süden waren, beschlossen wir nach der Reparatur nicht, wie geplant zum Monument Valley zu fahren, sondern noch weiter südlich von Flaggstaff, etwa eine Fahrstunde entfernt, zum Montezuma Castle.
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Eindrucksvoll am Beaver Creek in einem Tal, befindet sich in 30 Meter Höhe an einer Sandsteinwand ein Wohnplatz mit 20 Räumen auf fünf Etagen. Die Siedlung wird auch der Sinagua-Kultur zugeschrieben, wobei auch hier wieder die ersten weißen Siedler annahmen, es handle sich um Bauten der Azteken. Zu den Räumen gelangten die Indianer nur durch 30 Meter verlegte Leitern und heute gar nicht mehr. Eine Besichtigung ist nur von unten möglich.
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Es ist schon spät, als wir in einem Staatspark nördlich von Flaggstaff ankommen. Das Sunset Crater National Monument beherbergt einen im Jahre 1065 ausgebrochenen Vulkan, mit interessanten Lavaflussformationen. Der Park ist schon geschlossen die Schranken abgesenkt, die Hütte des Ranger`s unbesetzt. Zu dunkel, um die alten Lavaflüsse, die hier glühend in grauer Vorzeit verliefen zu beschauen. Da wir keine Verbotszeichen sehen, bauen wir im Bereich des Einlasses unsere Zelte auf und verschwinden darin zur Nachtruhe. Ein Auto rauscht nach wenigen Minuten heran und wir kriechen aus den Zelten.
Der Park-Ranger steht vor uns und erklärt, dass wir hier nicht campen dürfen. Doch er hat ein gutes Herz und lässt uns am waldigen Eingangsbereich übernachten. Am Morgen packen wir die Zelte ein, es ist noch niemand da und wir laufen auf den gekennzeichneten Wegen, den erstarrten Formationen entlang.Hier haben wir nur ein Bild gemacht und recht erkennen, was das sein soll , kann man es auch nicht. Vielleicht eine "fiese Spalte".
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Es ist der 09. April, auf dem Weg durch das Navajo Indianer Reservat hin zum Monument Valley liegt das Navajo National Monument. Es sind drei, nur zu Fuß oder Pferd erreichbare, sehr weit verstreute Felsenwohnstätte.
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Ich war damals sehr überrascht, als wir den engen Weg am Fels hinaufstiegen. Vom Fels blickten wir auf eine riesige rötliche Stadt unter einem Felsvorsprung. Dazu gab es vorher auch keine Bilder, darum waren wir echt sprachlos.
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Einen schmalen Pfad hinab gab es auch und zwei Häuser konnten von innen besichtigt werden. Das waren „Betatakin“, um 1200 und „Keet Seel“ 1274-1286 erbaut. Das kleinste „Inscription House“ ist nicht mehr zugänglich, da der Zustand keine Besichtigung erlaubt. Unten habe ich dann keine Bilder gemacht, das kam einfach nicht gut mit meinem Apparat.
Die kleine Navajokindergartengruppe(geh ich mal von aus,es könnten nach der Region aber auch Hopi`s gewesen sein)sieht wohl nicht oft weiße Biker. Niedlich,oder?
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Am Abend treffen wir am Monument Valley ein, wo es auch einen Zeltplatz für uns gibt. Zwei deutsche Biker, wovon einer sehr missmutig dreinschaut, treffen wir auf dem Platz. Ihm fehlt einer dieser groben Endurostiefel und Attentäter waren die Indianer. Er meint die seien auf dem Zeltplatz gewesen, als sie nicht da waren. Er weiß, welche Indianer das waren, da die sich angetrunken, hier schon vorher „herumgetrieben“ haben. Ich sage ihm, dass die sich einfach nur ein Tauschobjekt gesucht haben und er den Stiefel wohl mit „Feuerwasser“ zurück bekommen kann. Er hat die gleichen Gedanken, aber ich weiß nicht, ob er Glück gehabt hatte.
Von unserem Zeltplatz haben wir einen eindrucksvollen Ausblick, als die Sonne untergeht. Das macht Laune auf morgen.
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Gruß
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Re: Anno 1996

Beitragvon allgäumz » 15. Juli 2018 04:35

Guten Morgen Rüdiger,

das lesen Deiner Berichte macht mir immer total viel Spaß :ja:
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