„REKORDJAGD AUF ZWEI RÄDERN“
Unter diesem Titel läuft im Motorradmuseum auf der Augustusburg bis zum 2. Dezember eine Ausstellung, die die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden anschaulich darstellt. 15 Exponate, allesamt Unikate zeigen, wie mit dem Wissen und Mittel der jeweiligen Zeit erfolgreich Leistung und Höchstgeschwindigkeit gesucht wurde.
Während vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 40er Jahre Hubraum durch nichts zu ersetzten schien, die Motoren durch Kompressoren aufgeladen wurden, kamen nach und nach Erfahrungen mit aerodynamischen Karosserien der Höchstgeschwindigkeit zu Gute.
Leitexponat der Ausstellung ist zweifelslos die BMW WR 750 Kompressor. Damit katapultierte sich 1935 der Rennfahrer Ernst Henne auf einer Waldschneise entlang der Autobahn Frankfurt-Darmstadt mit erstmalig erreichten 254 km/h an die Weltspitze! Das Unikat stammt aus dem Fundus der BMW Group Classic München und wird nun auf Schloss Augustusburg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Maschinen von Harley Davidson, Indian, Vincent oder Brough Surperior, die zumeist von Privatpersonen für Rekordfahrten präpariert wurden stehen am Beginn der Ausstellung.
Rekordmaschinen von NSU aus Neckarsulm oder Kreidler aus Kornwestheim mit aerodynamischen Verkleidungen und teilweise eher unbequemen Fahrerpositionen zeigen die Entwicklungen bis in die 50er Jahre. Der Liegestuhl, ein NSU Rekordfahrzeug mit 49cm³ und 3,4 PS erreichte 1954 127 km/h, 1964 wurde eine Kreidler auf dem Salzsee in Utah mit einer Geschwindigkeit von 210 km/h gemessen. Auch Rekordmaschinen dieser Marken zeigt die Ausstellung auf der Augustusburg.
Da die Ausstellungsstücke zum Teil aus Privatsammlungen stammen, sei noch erwähnenswert, dass die Motorräder 2019 im Deutschen Zweiradmuseum in Neckarsulm und 2020 im PS Speicher in Einbeck zu sehen sind. Eine gelungene Zusammenarbeit der führenden deutschen Zweiradmuseen und sehenswert für alle Motorradfreunde und Geschwindigkeits-Süchtige.