Kling, klang du(ETS) und ich,die Straßen entlang…Mensch Tobi, du kannst wohl Gedanken lesen, wollte es gerade abschicken
Auf dem Sandweg nach Neuendorf. Was gab es hier?
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Die Bunker auf Privatgelände hatte ich euch versprochen. Links hinter dem Schuppen ist er.
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Am ersten war auch der Besitzer da und ich konnte ihn fragen, ob ich fotografieren darf. „Kein Problem, soll ich das Fahrrad wegstellen und kommen sie nicht zu nah an den Hund“. Nein lassen sie es stehen sieht doch authentischer aus, sagte ich. Das ist eine Abwehrlinie von drei Bunkern erklärte er mir. Also mit System das Ganze.
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Wo ist denn dann der dritte fragte ich.
Er erklärte mir wo er steht, „da hinter der Birke, aber das ist nicht mein Grundstück und es liegt viel Morast dazwischen. Außerdem ist er auch völlig zerstört“.
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Im Grundstück eines dritten Bauern, welcher nicht zu Hause war stand der Zweite. Schaut mal richtig hin, kaum zu erkennen vor lauter Gerätschaften.
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Dann mal etwas näher bitte.
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Am Ortsausgang von Neuendorf, Richtung der Hauptstraße Lidzbark Warminski nach Landsberg sollte noch ein gut erhaltener Bunker stehen. Ich kreiste dort zwei Mal entlang bis ich erfolglos in der Suche, vier Jugendliche fragte. Nein hier gibt es keinen Bunker, aber in ….(hab es vergessen
). Sie haben aber ein schönes Motorrad sagten sie mir. Ich wiegelte zurückhaltend ab, ist doch nur ein altes 47 Jahre altes Moped. Trotzdem ist es schön sagten sie mir. Na wo ihr Recht habt, habt ihr Recht, dachte ich mir.
Augenblick! Verweile doch, du bist so schön.
Ein warmer Abend, die Vögel zwitschern noch und es riecht herrlich nach frisch gemähter Wiese, nach nahem See, Sommer und Urlaub. Ja es gibt Gerüche, die fallen bei mir unter Urlaub.
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Da ich in der Nähe des Großendorfer See`s/Jezioro Wielochowskie war… .
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Der Ursprung meiner alljährlichen Polenreisen. 1993, ich kam von der russischen Grenze zum Oblast Kaliningrad, fragte ich an der Heilsberger Burg eine Gruppe von Kindern, wo ich hier zelten könne. Ein kleiner Junge nutzte die Möglichkeit, das erste Mal in seinem Leben mit einem schweren Motorrad mit zu fahren. Da ich mir nur ein paar polnische Wörter angeeignet hatte, war die Verständigung schwierig und er zeigte mir, dass er sich einen Helm besorge, um mir den Platz zu zeigen. Hier habe ich auch das Wort „kask“ gelernt, der Helm. Er rannte los und war als bald wieder da. Die anderen Kinder schrien und lachten uns nach. So kam ich an diesen See, wieder ein See, an dem sich mein Leben entschied. Den Jungen brachte ich unter Gejohle wieder zu seinen Freunden. Er war schwer begeistert, obwohl ich es mit der Harley nicht übertrieb.
Auf meiner alten polnischen Postkarte, habe ich sogar noch, dass zu sozialistischen Zeiten errichtete Seehaus. Ich habe es noch selber da gesehen, heute ist es abgerissen. Rechts das hässliche Gebäude.
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Da unten am See stand es einst.
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Über die 300 km Tour am folgenden Sonnabend möchte ich gern ein anderes Mal schreiben.
Was da geschah:
In Wormditt/Ornetta wäre die Reise fast zu Ende gewesen.
Eine große Überraschung in Schlodien/Godysze, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich freuen oder traurig sein soll.
Auf dem Weg nach Schlobitten/Slobity verliere ich „Nachbauschrott“.
In Dawidy bin ich kurzzeitig Hotelgast.
Ich finde ein verschwundenes Dorf, bin zu Abendessen eingeladen, soll da bleiben, einen „Palast“ kaufen und bekomme ein unmoralisches Angebot.
In Quittainen/Kwitajny fang ich an zu rechnen, ob ich mir ein Schloss leisten kann.
Und ich verfahre mich auch einmal, ganz zum Schluss.
Der Sonntag:
Check des Kilometerstandes.
7542 km
-5910 km
=1632 Km,
ich bin beeindruckt über die Zuverlässigkeit während der Tour.
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Hoffentlich macht sie mir den Sommer über nur Spaß, auf der Rückfahrt in zwei Jahren würde ich ihr erlauben kaputt zu gehen. Muss aber nicht sein. In 3 Jahren können wir gemeinsam 100 Jahre feiern. Es gibt zwar noch etwas an der ETS zu tun und zu fragen, aber das mach ich einfach bei der Schanzengruppe. Mir deucht, da war ein Ing. dabei und so einem Ingenieur ist bekanntlich nichts zu schwör.
Die MZ ist meiner Meinung nach, noch zu fett eingestellt und ob die Messingbuchsen in der Telegabel ersetzt werden müssen lasse ich mir auch noch erzählen.
Sie läuft aber seidenweich mit der Vergasereinstellung, qualmt aber manchmal wie Ochs und fühlt sich dann an, als ob sie zusätzlichen Sprit verbrauchen muss.
Vor 422 Km habe ich hier getankt und fahre immer noch ohne die Reserve angerissen zu haben, lag der Spritverbrauch doch etwas an der „Bagasch“.
Das Motorrad ist verschlossen und da bleibt es hoffentlich auch. Ein Nachbar hat so eine blöde Anmerkung abgelassen. „Jetzt muß die Mutter auf`s Moped aufpassen“. Will der etwa meine Vorurteile bedienen?
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Werkzeug und Vape habe ich nicht gebraucht, meinen Reiseführer und Karten schon.
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Von der Bushaltestelle schau ich zurück. Ein gelungenes Wochenende, leider viel zu selten. Ich hätte den Zug 09:41 Uhr ab Olsztyn nach Poznan nehmen können, doch wie nach Olsztyn kommen. So zeitig fahren von diesem Nest keine Busse nach Olsztyn und ob ich den Anschluss mit dem Zug in Poznan bekomme, steht bei der Bahn hier auch in den Sternen. Ich muss Montag pünktlich 13:30 Uhr bei meinem Arbeitgeber der Bahn (
) erscheinen.
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Mein Blick streift den Kirchturm, und er macht mich doch immer ein wenig stolz. Ausländische Spender haben ein Achtel der Restaurierungskosten des Kirchturmdaches erbracht. Der Pfarrer voll Freude darüber, wollte bei einer Messe für sie beten und sie öffentlich erwähnen, was das Paar aber nicht wollte. Die verquasselte Familie hat es dann aber doch nicht für sich behalten können und das ganze Dorf weiß es nun. Es ging mir/uns um das Gebäude und die Menschen, nicht um den Glauben. Es sind viele kleine Holzschindeln an der 1783 erbauten Kirche verbaut worden. So eine Restauration darf natürlich nicht jede x-beliebige Firma machen(so wie bei uns auch nicht).
Durch und mit unserem finanziellen Einsatz konnten Fördergelder aus Olsztyn und Lidzbark abgerufen werden, die sonst in den Kassen verblieben wären, sowie nur eine Teilsanierung möglich gemacht hätten. Der Pfarrer war sehr froh, obwohl er bei einem anderen Pfarrer noch einen Kredit aufnehmen musste.
Er meint, er könne mich jetzt noch taufen…
Ihr seht, ich quatsche nicht nur vom Erhalt der historischen Bausubstanz.
Das Ganze schieben wir jetzt mal in die Rubrik: Tu Gutes und rede darüber
.
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Da kommt der Bus, beim Einsteigen fragt mich der Fahrer, „Na, ist die MZ kaputt“? Ich bin erst mal perplex, dann erinnere ich mich, ich habe genau ihn angehalten mit seinem Bus, um mir einen Fahrplan zu besorgen. Danach bin ich vor ihm ab gequalmt. Gutes Gedächtnis der Mann. „Nein sie bleibt hier“, sage ich und mir wird etwas mulmig. Wenn das jetzt schon der Busfahrer weiß!?
Der Bahnhof von Lidzbark Warminski/Heilsberg ist zum Busbahnhof verkommen. Ca. 15 verschiedene Busunternehmen buhlen um die Gunst der Reisenden. Es war glaube ich 1995, da bin ich das erste und letzte Mal mit der Eisenbahn von Olsztyn nach Lidzbark gefahren. Die Strecke wurde wegen Unrentabilität stillgelegt, die Schienen herausgerissen.
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Nach weiteren 21 Stunden von Olsztyn nach Stuttgart...
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...erreichen wir am Montag 11:00 Uhr ziemlich unausgeschlafen, mit zweistündiger Verspätung den Busbahnhof /Flughafen Stuttgart. Schnell zur S Bahn und dann für die Arbeit vorbereiten. 04:30 Uhr am Dienstag ist der lange Arbeitstag beendet.
Kling, klang die Straßen waren lang…
…summe ich vor mich hin.
Ohne den „Heiligen MZ-tuss“ vorher um Beistand angebetet zu haben ist alles gut verlaufen, von dessen Figur wurde ich aber auch erst kürzlich, von „trabimotorrad“ aufgeklärt.
Es sollte eigentlich vorwiegend ein Bildbericht werden, allem Anschein habe ich aber ein übersteigertes Mitteilungsbedürfnis
, egal. Geschichte mit eigenen kleinen Geschichten wird doch dann erst zu interessanter Geschichte.
Nach dem Lesen des Textes sagte mir meine Jüngste,: „Papa wie geschwollen schreibst du denn…“.
„Dackel“(schwäbische Koseform), sage ich, „was lernst du gerade in der Schule“? „Deine Geschichten sollst du mit Adjektiven versehen, und mit viel Gefühl schreiben, sonst sind sie nicht interessant zu lesen und du bekommst die entsprechende Note“! Na ja, bei mir ist sicher auch noch viel zu tun …
Im weitesten Sinne sind wir doch alle Wandersmänner, aber eben auf den Motorrädern entdecken wir das Land und die Menschen.
Gehen auf der Stelle, hab' ich nie gekonnt,
Mir die Haut verbrannt, hab' ich mich lang' gesonnt.
Zeit für mich, weine nicht,
Ich behalte dein Gesicht,
Singen auch Sirenen hinterm Horizont.
Schwer Bahnhofsdächer über uns gestellt,
Gleise wie ein Fächer in die weite Welt.
Zeit für mich, weine nicht,
Halt gefangen dein Gesicht,
Wie man auch sein rotes Blut gefangen hält.
Abschied heißt doch auch weiter geh'n
Tränen hat die Trauer
Aber auch das Glück.
Komm' gut an, nicht zurück,
Wandersmann komm' gut an.
Alles ist im Fließen, alles ist im Geh'n,
Sterne rasen auch wenn wir sie stehen seh'n.
Zeit für mich, weine nicht,
Ich behalte dein Gesicht,
Und in der Erinnerung bleibt es lieb und schön.
Abschied heißt doch auch weiter geh'n
Tränen hat die Trauer
Aber auch das Glück.
Komm' gut an, nicht zurück,
Wandersmann komm' gut an.
Geh'
(Renft)
…bis denne in „Ostpreußen“
Gruß
Rüdiger
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MZ Typ/Baujahr, ...ETS 250/Bj.69/71/72/72,ETS 125/Bj.81!,2xTS 150,TS 125,ES 175/Bj.56(Rahmen verk.)ES 250/0 Bj.61,ES 250/0 Bj.57,Neckermann TS 150/Bj.?