Vielen Dank Achim, da mache ich immer wieder gerne weiter.
Heinz. M. lehnt an der Reling des Kadettenschulschiffes und beobachtet den Hafen von Danzig.
Eigentlich dürfte er hier gar nicht draußen sein, da die Befehle eindeutig sind, doch der Obermaschinist gestattete Heinz eine kurze Pause an Deck.
"Lass dich nicht erwischen!"
Endlich der stickigen Luft des Maschinenraumes entkommen, denn Heinz ist Heizer und für die Befeuerung von einem der mit Kohle befeuerten vier Kessel zuständig.
Das ehemalige Flottenflaggschiff
Schleswig-Holstein
beherbergt noch weitere 8 Kessel, welche aber mit Öl befeuert werden.
Auch wenn sie hier in Danzig, offiziell zu einem Freundschaftsbesuch und komischer Weise nur im Hafen ankern ,nicht von Bord dürfen,die Kessel müssen weiter unter Druck stehen.
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Wie viele andere Marinekadetten auch, ist Heinz stolz auf sein Schiff und begeistert in die Kriegsmarine eingetreten.
Da kommt auch Rudi auf Deck.
Rudi, ein witziger Junge aus Kiel, ist schon seit seinem Eintritt in die Kriegsmarine mit Heinz befreundet.
"Was glaubst du was hier los ist meine `Dresdner Eierschecke`?", sächselt er unbeholfen Heinz entgegen und schaut den schreienden Möwen nach.
"Da unten kann man die Luft schon in Scheiben schneiden und raus dürfen sie auch nicht", entgegnet Heinz.
Rudi ist innerlich aufgewühlt, doch er zeigt es nicht.
Er blickt Heinz fragend an.
"Heinz, das sind 225 Marineinfanteristen, die in Wilhelmshafen an Bord gekommen sind. So hat mir es jedenfalls der Bootsmann Jonas erzählt!"
Heinz kräuselt die Stirn , die beiden schweigen und mit tiefen Atemzügen saugen sie die Luft des 31.08.1939 in sich auf.
Sie schauen Richtung Westerplatte, dort sind die Polen stationiert.
Ob die beiden ahnen was der Sinn dieses "Freundschaftsbesuches" sein wird?
Warum lagen sie seit dem 25.08.39 ,ohne das Schiff verlassen zu dürfen in der Danziger Bucht vor Anker?
Gewusst haben sie es nicht, denn die Geheimhaltung funktionierte.
Für die 225 Mann "Landungstruppe" würde ich aber nicht meine Hand ins Feuer halten.
Alarm!!!
Raus, raus, raus, ertönt es in den Gängen vor den Mannschaftsräumen.
Heinz und Rudi , die keinen Dienst schoben , werfen sich in den frühen Morgenstunden des 01 .09.1939 hastig ihre Uniformen über,
treten heraus , richten sich aus und …
"Stillgestanden!"
gellt es durch den Gang.
(man sieht es , dass ich nicht bei der Armee war, sonst hätte ich den passenden Vorgesetzten hier erwähnt
)
Es gab eine kurze und markige Ansprache des Vorgesetzten,
" ...die Polen haben das Deutsche Reich im Raum Gleiwitz angegriffen, der Zeitpunkt für Vergeltung ist gekommen, volle Gefechtsbereitschaft herstellen…"
…durch den Rumpf des Schiffes geht ein Vibrieren, die Dieselmotoren bringen das Schiff in Position.
Am 01.09.1939,
um 04:47 Uhr
griff mein Großvater,
als zugegeben kleines Zahnrad einer riesigen deutschen Kriegsmaschine,
Polen mit an …
"…darum prüfe wer sich bindet…"
Einfach ist ein Statement dazu nicht, darum lasse ich es.
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Gleichzeitig, mit dem Beschuß der Westeplatte durch die Schleswig-Holstein und der Anlandung der 225 Marineinfanteristen , überschreiten 54(oder auch 61) deutsche Divisionen die polnische Grenze und drängen die, mancher Orts auf Pferden gegen Panzer anrennenden polnischen Verbände, gen Osten zurück.
Die Polen, kämpften verbissen mit der Angst und der Furcht, das Leben zu verlieren und starben doch wie Helden.
Wer von uns hätte denn keine Angst und Furcht in so einer Situation?
Erst nach dem man den Polen das Trinkwasser kappte, ergaben sich die restlichen polnischen Soldaten nach unglaublichen 6 Tagen Kampf auf der Westerplatte.
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1994 Polinnen und Deutsche wieder vereint auf der Westerplatte
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Wir kommen meiner Bildgeschichte schon näher, doch auch heute , bin ich weit davon abgeschweift.
Am
24.08.1939
treffen sich der deutsche(Ribbentrop) und der russische (Molotow)Außenminister
in Moskau.
Stalin ist auch zu gegen.
In einem "Pakt" beschließt man die sowjetische Neutralität , sollte Deutschland mit Polen und /oder den Westmächten Krieg führen.
Polen wird in einem "Geheimen Zusatzprotkoll" zwischen Nazi-Deutschland und Russland aufgeteilt.
Russland sichert dem Deutschen Reich in einem Wirtschaftsabkommen Öl und seltene Erze zu,
die einer Blockade Englands, im Falle eines Krieges gegen den Westen, entgegen laufen würde.
Die Russen kommen diesen Vertragsbedingungen nach,
sogar als erkennbar wird , dass Deutschland einen Krieg gegen Russland vom Zaune brechen wird .
Verdammt, verdammt, verdammt…
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Am 02.09.1939
unternahm die Wehrmacht einen Vorstoß in Richtung Bakałarzewo,
wurde aber unter Verlusten von den Polen zurückgeschickt.
Am 03. 09.1939
(wenn ich das richtig interpretiere...) Es gab es aus Sulwaki kommend in Richtung Bakałarzewo auf der Straße nach Olecko einen jener Kavallerieangriffe der Polen auf die Deutschen.
Zwei Ulanen-Staffeln griffen die wohl überraschten Deutschen an.
Es gab keine Verluste bei den Polen und sie zogen sich schnell wieder zu ihren Verteidigungslinien zurück.
Ulanen- waren die mit den Lanzen auf den Pferden.
Es gab in Polen 1939 ,40 Kavallerie-Regimenter, davon 27 Ulanenregimenter.
Wenn es denn mal passierte, dass Pferde gegen Panzer anritten, so war es der fehlenden Aufklärung der aktuellen Lage geschuldet.
So blöde konnten die Polen sicher nicht gewesen sein.
Es gab auch Ulanen in den verschiedenen erste und zweite Weltkriegsländern, doch völlig anders ausgerüstet( Karabiner),
Lanzenreiter waren schon 1914 nicht mehr modern.
Natürlich war das keine echte strategische Offensive der Polen in Ostpreußen(Ostpreußen-war es ja nicht einmal dieses Land) , doch der moralische Effekt für die Polen war unwiederbringlich.
Die Kämpfe in der Gegend um Bakałarzewo dauerten hier trotzdem nur kurz an.
Vom 02.-04.09.1939, dann war das Gebiet in deutscher Hand.
Am
03.09.1939
Frankreich und England
erklären dem Deutschen Reich den Krieg
Am
08.09.1939
erreichen deutsche Wehrmachtseinheiten Warschau
(am 28.09.39 kapituliert Warschau)
Am
17.09.1939
greift dann "endlich" auf Drängen des Deutschen Reiches
Russland in das Geschehen ein.
Deutschland möchte natürlich nicht, dass sich die versprengten polnischen Einheiten
in die östlichen Gebiete in dem am 24.08. 1939 mit der Sowjetunion beschlossenen "Gebietsvertrag" (Geheimes Zusatzprotkoll), zurück ziehen können.
An manchen Orten wird die Rote Armee von den Polen noch als Befreier empfangen,
doch die Freude währt nicht lang.
Am
06.10.1939
ist der Widerstand der polnischen Armee vorerst beendet,
doch sie werden wieder kommen.
1939 verschwindet Polen ein viertes Mal von der Landkarte.
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Treffen deutscher und russischer Soldaten.
Ich habe mich schon als Jugendlicher mit Polen über dieses Verschwinden des polnischen Staates unterhalten
und bekam damals die Antwort, dass die Deutschen ziemlich offen zeigten, dass sie Polen angreifen wollten.
Als rücksichtsloser Verrat wurde das Handeln der Sowjetunion von 1939 eingestuft.
Damit im Kopf, laufen auch heute noch viele Polen herum und
es erklärt sich auch somit die größtenteils antirussische Meinung in Polen
(Ich finde Deutschland war 1939 kein bisschen besser
)
Bundesarchiv_Bild_101I-121-0008-25,_Polen,_Treffen_deutscher_und_sowjetischer_Soldaten.jpg
Der Ort bei Bakałarzewo , den ich euch hier zeige, liegt an der ehemaligen unrechtmäßigen Grenze des Deutschen Reiches zur Sowjetunion, von 1939.
"Denn das ist alles nur geklaut… (eh oh, eh oh),
das ist alles gar nicht meine…"
singen die Prinzen.
Deutsche wie Russen
nahmen sich was sie wollten und die Polen im Untergrund
sangen, " Noch ist Polen nicht verloren…"
Nachdem sich die Deutschen und Russen eingerichtet hatten , gab es, zumindest in den vom Deutschen Reich besetzten polnischen Gebieten, neue Namen für die Siedlungen.
Die Stadt Bakałarzewo wurde in Deutscheck umbenannt.
Da sich der Ort an der neu gezogenen Grenzlinie zu Russland befand
und der Gedanke in der Luft lag,
" was ich selber denk und tu trau ich jedem anderen zu",
wurde nach dem Sieg gegen Polen schon 1939 die Bauorganisation "Todt",
mit der Errichtung einer Verteidigungs-/Befestigungslinie beauftragt.
Die Gefahr eines Angriffes durch die Sowjetunion, schätzte man als real ein.
Von diesem 300 Meter hohen Hügel hat man eine schöne Aussicht auf Bakałarzewo.
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Geschützt durch Panzersperren,Stacheldraht und Minenfelder.
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Es wurde ein zweistöckiger Bunker nach dem Regelbau 113 in die Erde gelassen.
In der Kuppel befindet sich auch die Bezeichnung BW 24(Bauwerk 24).
Diesen Typ hat es auch in der Normandie gegeben.
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Die 51 Tonnen Kuppel mit 6 Scharten beherbergte 2 Maschinengewehre des Typ 34.
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Das MG 34 ist mit einer Optik der Firma Carl-Zeiss ausgerüstet
und ist heute nur noch eines von drei jener optischen Geräte.
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Die Räume ----- sind immer gleich langweilig in solchen Anlagen.
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Der hier liegende Rest eines Turmes ist aus einem anderen in der "Verteidigungslinie" liegenden Bunker herangeschleppt worden.
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Im Bunker(BW 24) liegt eine kleinere Panzerkuppel jenes Bau`s.
Geht man einige hundert Meter , kommt man zu diesem zerstörten Bunker.
Wie der zu Schaden gekommen ist habe ich nicht gefragt, da ich mit der Geschichte des Museumsführers
und dem Bunker hier beschäftigt war
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Kommen wir aber mal zum Ende der Geschichte dieses Ortes.
Ich kam etwas zu spät zur Führung in diesen Bunker des Andrzej Stróżyk und was ich dann hörte, habe ich mir zur Sicherheit noch einmal von meiner Frau bestätigen lassen.
Ein Jahr kann ich nicht mehr nennen, doch liegt der Besuch eines Mannes der hier und auch in Ostpreußen gegen den Faschismus kämpfte viele Jahre schon zurück.
Andrzej Stróżyk , der Besitzer der Bunkeranlage und Museumsführer, berichtete darüber nur mündlich , dass eines Tages dieser Mann in seinem Bunkermuseum auftauchte .
Ein alter Mann , der sich alles genau ansah und dem es, wenn er ihn öffnete ,
aus dem Mund heraus blitzte.
Die Goldzähne eines Russen.
"Wissen sie" , entgegnete er Andrzej,
"ich habe hier gekämpft".
Er wollte nur noch einmal die Orte seiner Jugend sehen, an denen so viele seiner Freunde
gestorben sind.
Ich weiß nicht einmal mehr , ob dieser russische Offizier in Zivil oder seiner Armeemontur hier auftauchte.
Das kann man aber alles durch den Besitzer des Bunkers erfahren , wenn man möchte.
Telefon…. gebe ich bekannt , wenn gewünscht.(Ist auf einem Bild zu sehen
)
Dies ist bis hier her ja auch alles nicht spektakulär, doch dann kam die Frage ob er , Andrzej Stróżyk, den jüngsten Armeegeneral in den Reihen der Roten Armee kenne.
Keine Ahnung ,ob er ihn kannte, aber jetzt mal weiter …
"Ich habe unter dem Armeegeneral Iwan Danilowitsch Tschernjachowski gedient, doch wissen sie auch wie er wirklich starb"?
Natürlich spielte der russische Offizier und auch dieser Andrzej Stróżyk mit der Neugier seines Publikums.
Was glaubt ihr, wie dieser Andrzej Kunstpausen einlegte und seine Besucher auf die Wirkung seiner Worte beobachtete.
Es war in der Gegend von Mehlsack und auch saß der Armeegeneral in seinem Willys-Jeep.
Die Worte des Andrzej Stróżyk :
"Fahrer und Tschernjachowski waren völlig betrunken und als sie von einer Nebenstraße auf die Hauptstraße abbogen , knallten sie mit einem russischen Panzerfahrzeug zusammen."
Es entbrannte ein schwerer Streit über die Schuldfrage, obwohl am Jeep nichts weiter kaputt war.
Tschernjachowski war General und ließ sich auch nicht belehren. Besoffen schon gar nicht.
"Der Armeegeneral zog seine Pistole und schoß auf die Besatzung des Panzerfahrzeuges ein"(es muss kein T 34 gewesen sein, es gab auch leicht gepanzerte Fahrzeuge) und traf glücklicherweise niemanden.
"Die Männer des Panzerfahrzeuges wollten sich natürlich nicht vom General erschießen lassen und einer erwiderte das Feuer aus einer russischen Maschinenpistole( PPSch )"
Andrzej zeigte noch auf das Modell in seinem Museum.
Sie töten ihren Armeegeneral in Notwehr.
Mehr war nicht in Erfahrung zu bringen.
Ob die Männer der Panzerfahrzeugbesatzung sich dafür verantworten mussten, keiner weiß es.
Ein Armeegeneral und zweimaliger "Held der Sowjetunion", im Suff von den eigenen Soldaten erschossen.
So etwas gab es nicht und wird es auch niemals in der UdSSR geben.
Jetzt möchte ich nur mal an das "Geheime Zusatzprotokoll" vom 24.08.1939 erinnern.
1946 im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess berichtete der beschuldigte ehemalige Staatssekretär Ernst von Weizsäcker von diesem Protokoll.
In Deutschland gab es dieses Papier als Beweis nicht mehr, da es bei einem Bombenangriff vernichtet wurde.
Die russische Regierung bestritt dieses "Geheime Zusatzprotokoll" fast fünfzig Jahre lang als antisowjetische Verleumdung.
Unter dem Regierungswechsels Gorbatschow/Jelzin wurde 1991 dann doch das Vorhandensein dieses Dokumentes erwähnt.
Warum sollte der russische Offizier lügen, hatte er nach mehr als 40 Jahren mit Tschernjachowski noch ein Hühnchen zu rupfen?
Denkt was ihr wollt, das sind die Informationen, die ich erhalten habe.
Eine Frage habe ich heute aber schon, hat die Panzerfahrzeugbesatzung nicht gesehen, dass da ein hoher Vorgesetzter im Jeep saß?
Die nächste Frage , war die Besatzung des Panzerfahrzeuges vielleicht auch betrunken?
Es ist kein Geheimnis, dass auf russischer und amerikanischer Seite täglich Soldaten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch Unfälle(Alkohol), leichtsinnigen Umgang mit der Waffe und unverarbeiteten Erlebnissen(Depression- Selbstmord) starben.
Warum nicht auch einmal ein Armeegeneral während des Krieges?
Sterben gehört zum Krieg.
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Bis später wieder ,
dann aber in "Ostpreußen"
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MZ Typ/Baujahr, ...ETS 250/Bj.69/71/72/72,ETS 125/Bj.81!,2xTS 150,TS 125,ES 175/Bj.56(Rahmen verk.)ES 250/0 Bj.61,ES 250/0 Bj.57,Neckermann TS 150/Bj.?