Meine Reise nach dem Unfall

Wir war der Urlaub bzw die Fahrt mit der MZ ?

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon Lausi » 20. November 2019 08:45

blaublau hat geschrieben:
Lorchen hat geschrieben:
RT Opa hat geschrieben:Und da hört er einfach auf!

Ich hätte gerne mehr gelesen.

Das ist wie bei den Fernsehserien. Im spannendsten Moment kommt der Abspann.



Habt erbarmen, ich hab im privaten zur Zeit viel zu tun, will aber auch die Abstaende der Posts klein halten :oops:


Du willst ja bloß unseren Adrenalinspiegel konstant hoch halten ;-)

Freundliche Grüße,
/Christian
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon MZ-Chopper » 20. November 2019 08:56

je125sx hat geschrieben:Ist der Einsatz ganz geblieben?
Reicht der Sprit trotz Mehrverbrauch an den Steigungen?
Fragen über Fragen. Wir bitten um Aufklärung.

viel spannender finde ich die fast beiläufige Information über die lauten Bremsgeräusche.....
:shock:
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon RT Opa » 20. November 2019 12:56

Es sei dir natürlich verziehen.

Aber wie Lore schön schrieb, spannend und dann Ende erst einmal.

Ich freue mich schon darauf weiter deinen Bericht lesen zu können.
Schmierige Finger sind keine Schande sondern nur ein Ergebnis.

Eine RT ist perfekt wenn sie dir ein lächeln beim Fahren ins Gesicht zaubert

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon EsMaus » 20. November 2019 13:13

Was ist denn nu mit dem Scheinwerfer? Ich muss hier noch 3 Stunden auf meinen Flug nach Hause warten und wollte doch weiterlesen... :shock:
Grüße aus dem Muldental

Yvonne

Übrigens: Wenn Frauen ölige Hände haben, muss das nicht zwangsläufig Salatöl oder Bratenfett sein...


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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon ea2873 » 20. November 2019 17:04

Lorchen hat geschrieben:
RT Opa hat geschrieben:Und da hört er einfach auf!

Ich hätte gerne mehr gelesen.

Das ist wie bei den Fernsehserien. Im spannendsten Moment kommt der Abspann.


besser als Werbung :oops:

https://www.youtube.com/watch?v=_2SfMCedkW8

Wer wollte da nicht gleich zuschlagen?

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 20. November 2019 21:03

Schon gut schon gut, es geht ja weiter :D

Teil 2

...Jonas wendet hinter mir und rollt zurück zur Kehre. Ein Auto hält vor ihm wegen dem Fremdkörper auf der Straße, er liest es auf und kommt zurück.
Schöne Lumperei, der DDR Plastiklampenkegel gab nach 30 Jahren nach, sodass sich die Klemmung für denn Scheinwerfereinsatz lösen konnte.
Ein Hoch auf den H4-Einsatz von Louis, er hat den Sturz überlebt ohne eine Schramme. Wir nutzen die Reparatur für eine Pause, ich muss meine Werkzeugtasche aus dem Koffer holen, wir probieren mehrere Lösungswege, scheitern aber jedes Mal.

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Die Reparatur gelingt letztendlich durch eine Mischung aus Kabelbinder, Tüdeldraht und am Abend verstärkt durch Isolierband.
Während wir hier hocken kommen viele Motorsport Autos vorbei, der Berg grölt, unrund laufende 4-Takter, welche hier oben unwillig im Leerlauf dümpeln, zwischen den Kehren kurz Luft holen zum Freibrennen und wieder mit Motorbremse in die Kehre rennen um ja nicht im Leistungsloch zu landen. Herrlich ist es hier, wir machen uns bereit für die Weiterfahrt.
Doch eine Sache brennt mir auf den Lippen, ich habe es zwar schon 2 Mal angesprochen...“Jonas, ich höre immer wenn du bremst“ sage ich und lache.
Er schmunzelt, in der Tat ist seine Bremse bald austauschreif, aber die Scheibendicke und der restliche Bremsbelag reichen noch gut aus.

-Passo di Giau ohne Sprit-

Mit den Rennwagen schlängeln wir uns an den langsameren Kfz vorbei bis zum Gipfel. Ich ziehe an Jonas vorbei und fahre bis zum nicht mehr weit entfernten Etappenziel. 2 Minuten später fängt Jonas' Moped an zu stottern, wie abgemessen kommt er auf dem Parkplatz bei mir zum stehen. Wir gehen erst mal Aufkleber kaufen an einem der Souvenirläden.

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Auf dem Rückweg frage ich, wie viel Sprit er noch hat, wir stehen an den Mopeds, er öffnet den Tankdeckel und wackelt am ganzen Moped.
Außer dem Wind und fremden Motoren hören wir nichts was an eine üppige Flüssigkeitsmenge erinnert. Ich suche auf dem Handy die nächstgelegene Tankstelle, 12 Kilometer.
Mein Tank hat nach 230 Kilometern noch geschätzte 1,5 Liter übrig, Jonas darf sich einen halben Liter klauen, ich weiß, das wird nicht reichen, dafür reift in mir eine lustige Idee zur Überbrückung der Strecke bis zur Tankstelle.

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Wir werden gemeinsam rollen! Mit der Kraft unserer 2 Beine watscheln wir auf dem Moped vom Parkplatz auf die Straße, noch ein paar Meter und es geht bergab, sodass die Mopeds von selbst beschleunigen. Es ist ruhig, ungewohnt, in meinem Helm grinse ich, so etwas habe ich noch nicht gemacht. Wir hören nur die Laufgeräusche der Kette und der Reifen, liegend auf dem Tank beschleunigen wir nahezu gleich stark, wer hätte gedacht das das so viel Spaß macht. Aus dem Spritsparen wird ein Rennen, ohne Motorkraft kann man sehr gut Kurven fahren üben.

tag 8 fahrt.jpg


Die Krönung ist ein überholtes Auto, es dauerte etwas, letztendlich haben wir es abgehängt :D
Die Ortschaft mit der Tankstelle naht, noch ein paar Kehren und das Ortseingangsschild ist erreicht. Wir sind gezwungen unsere Motoren zu zünden, es geht leicht bergauf, bei 30km/h legen wir wie abgesprochen den 2. Gang ein und lassen die Kupplung kommen.
Aaahh da ist er ja, mit gewohnter 2-Takt Power wollen wir die letzten Meter überbrücken.
Falsch! Der über-übernächste Ort nennt die Tankstelle sein eigen, es wird doch nochmal knapper als knapp. Mit ruhiger Gashand bewegen wir uns fast emissionsfrei durch die Gegend, man könnte einschlafen. „Da! Tankstelle! Jonas muss die letzten 100m schieben aber besser wie 10 Kilometer.
Nach 220 Kilometern und 9 Stunden fahrt beenden wir unseren Ausflug wohlbehalten im Restaurant von gestern abend.
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon je125sx » 21. November 2019 14:44

Danke.


Du wirst doch hoffentlich nicht die zwölf gerollten Kilometer beim Durchschnittsverbrauch reinrechnen? :mrgreen:
Obwohl, das Moped ist ja mit eigener Energie gefahren, wenn auch nur mit potentieller.

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 21. November 2019 20:19

je125sx hat geschrieben:Danke.


Du wirst doch hoffentlich nicht die zwölf gerollten Kilometer beim Durchschnittsverbrauch reinrechnen? :mrgreen:
Obwohl, das Moped ist ja mit eigener Energie gefahren, wenn auch nur mit potentieller.


Doch hab ich :D
Die 12km machens nicht mehr aus bei der letztendlichen Gesamtkilometeranzahl von .... 8)

-- Hinzugefügt: 22. November 2019 19:26 --

Tag 9 Sonntag, der 15.09.2019 Heimkehr und Aufbruch

Für einen von uns beiden ist der Urlaub bald vorbei, zum Frühstück erzählen wir über die vergangenen Tage und was noch passieren wird. Wir sind in Jonas Route für die Rückreise vertieft, er hat gutes Wetter, aber ca. 850km in den nächsten 2 Tagen vor sich. Unsere neue Heimat, die Straße, muss er aufgeben. Wir räumen unser Zimmer, machen uns fertig, jeder Handgriff sitzt.
„Und was ist dein Ziel heute?“ fragt Jonas.
„Ich denke mal das ich auf Insel Rab fahre.“ scherze ich leicht, ein weiter Weg wäre das, wir werden heute beide über 400 Kilometer fahren.
Draußen an den Mopeds umarmen wir uns kurz, sagen danke für den tollen Urlaub, wünschen eine gute Weiterfahrt. Es ist 08:30 Uhr, er fährt nach Norden, ich in den Süden. Ich habe ein Déjà-vu, vor 2 Jahren habe ich meinem damaligen Tourkumpel Pascal auf wiedersehen gesagt, als ich alleine weiter fuhr.

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Jonas, danke das du dich mit mir ins Abenteuer gestürzt hast! Es war deine erste große Reise, du hast dich Prima geschlagen und weißt jetzt viel, was man besser machen kann, aber das ging mir genauso :) Deine lockere und offene Art musst du beibehalten, ich freue mich wenn wir nächstes Jahr wieder bei Schnee und Regen auf dem Brenner frieren :)


Ich kämpfe mich die ersten 20 Kilometer alleine durch, die Straße ist mir bekannt, hier war ich vor 3 Tagen noch mit Jonas unterwegs. Jetzt wird es knifflig, mein Navi will wieder einmal über illegale Baustellen fahren. Ist das nicht frustrierend? Ich habe heute hunderte Kilometer vor mir und schon nach nicht mal einer Stunde muss ich wieder einen Umweg suchen! Castello Lavazzo, danke das du 2 Brücken im Ort hast! Die zweite, schwerer zu findende bringt mich ostwärts, tiefer in die Berge, wie es das Navi will.
Ich versuche die erste Zeit ohne Pausen auszukommen, die Landschaft zieht wie ein Videospiel an mir vorbei, ich bin eine Maschine. Fest verbunden mit dem 115ccm 2 Takt Aggregat unter mir, gemütlich in jeder Kurve, es sei denn ich schalte runter :D
Meine Route biegt sich langsam Richtung Süden, die Berge hören aber nicht auf. Die Straßen sind nur nicht mehr so gut ausgebaut wie gewohnt, ich passiere Dörfer, Seen, Tunnel, es lässt mich kalt, heute Abend werde ich etwas neues sehen, vielleicht Rab?
In den nächsten Stunden werde ich die Slowenische Grenze erreichen, das Meer ist wieder nicht mehr weit, ich fahre soeben „aus den Alpen heraus“, plötzlich ist alles platt vor mir, im Rückspiegel sehe ich die Alpen. Jetzt wäre Zeit für eine Pause. Die Kreisverkehre beginnen wieder, ich schlängel mich von einem zum nächsten bis ich eine Tankstelle finde. Die Hummel bekommt ihren Super mit Öl im Verhältnis Pi mal Daumen. Ich schreibe Jonas „Bin wieder am Rand der Alpen und du? Pass auf dich auf!“ - er antwortet: „Bin kurz vor dem Brenner, Wetter ist genial“
Schon jetzt trennen uns 300 Kilometer und wir haben es noch nicht mal 12:00 Uhr.
„Rauscedo“, eine unbedeutende kleine Ortschaft im Nirgendwo, es sei denn man will genau heute hier durch fahren. Die einzigste Durchfahrtsstraße ist gesperrt für jedermann. Ein Festumzug sowie ein Radrennen stehen auf dem Programm. Wir stehen schlange, der Organisator weist und an zum umdrehen, aus seiner Fuchtelei interpretiere ich „sucht euch einen anderen Weg, hier ist heute dicht“
Ja so kann Italien auch sein, ich fahre 2 Kilometer zurück und probiere einen anderen Zugang zu meiner Zielroute, wieder negativ, ich stehe 50 Meter entfernt von der vorherigen Straßensperrung..
Das wird so nichts, ich muss diesen Ort großzügiger umfahren, mir vergeht mittlerweile auch das Knipsen von Fotos, es ist warm, bleibt man nicht in Bewegung wird die Kombi von innen nass.
Weiter außerhalb komme ich an einen Kreisverkehr, nehme gleich die 1. Ausfahrt und fahre wieder grob in die Richtung von Rauscedo, nicht mit mir! In eine Landwirtschaftseinfahrt biege ich ab, zwischen abgeernteten Plantagen tucker ich auf dem Feldweg bis zu einer Wasserstelle, nun rechts, dachte ich mir. Am Wegrand werden die Pflanzen dichter, der Weg fester, ich bin wieder in einem Ort! 45 Minuten sind seit der Straßensperrung vergangen, ich schalte das Navi wieder an und hoffe, es schickt mich nicht wieder in die Nähe dieses Ortes!
Meine großzügige Umgehung zahlt sich aus, ich bin wieder auf dem richtigen Weg. Es vergeht wieder eine Stunde, ich halte Ausschau nach einer Tankstelle, welche auch etwas zu trinken für mich verkauft. Ich zähle nicht mehr mit, aber es waren bestimmt 7 Tankstellen, keine mit kleinem Kiosk, es nützt nichts, meine Trinkflasche ist schon viel zu lange leer.
An der Nächsten halte ich und mache eine trockene Pause für mich, immerhin ist der Mopedtank wieder voll.
Eine Gruppe Rocker kommen vorbei, schauen manchmal zu mir rüber. Richtige Raudies, sie lassen die Motoren aufhäulen und düsen nach dem Tankstopp weiter. Ich mache mich auch abfahrbereit, die nächsten Straßenschilder weisen schon den Weg nach Triest.

Die Tour gestaltet sich jetzt immer zäher, es wird langweilig, Zeit für Musik in den Ohren. Bei Monfalcone, schon sehr nah an der Adria, ereignet sich ein paar Minuten vor mir ein Unfall.
Diesel läuft aus, ich fahre sehr vorsichtig an den 2 ramponierten Autos vorbei, muss durch die Treibstofflache fahren. Die nächsten Kilometer muss ich meine Reifen wieder trocken fahren, einen weiteren Unfall will ich auf jeden Fall verhindern.
Ich bilde mir ein, das ich noch leicht mit meinem Moped auf der Straße schwimme. An der nächsten Einbuchtung inspiziere ich meine Reifen, doch alles ist okay.
Endlich bin ich an der Italienisch-Slowenischen Grenze! Hier gibt es nicht einmal einen ordentlichen Grenzübergang. Auf einer Hinweistafel begrüßt man mich auf Slowenisch, noch ein kleines Stück und ich schiebe wieder eine Pause ein. Hier hat eine Tankstelle geöffnet, endlich gibt es etwas zu Trinken und einen Snack für zwischendurch.
Keine 15 Kilometer später stehe ich am Grenzübergang bei Starod, Slowenien.

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Eine Autoschlange ist vor dem Grenzübergang, ich schlängel mich vorbei bis ich den Grenzposten sehen kann. Die Abfertigung dauert lang, ich mache den Motor aus, es reicht sogar noch für ein Foto, bis der zweite Posten öffnet.
Entweder haben die Grenzer keine Lust oder es ist hier immer so, die überschüssigen Reisenden dürfen ohne Passkontrolle passieren, so auch ich.
Auf der Bundesstraße 8 gelange ich nach Rijeka, die Durchfahrt war sehr schön, man bekommt langsam Paradiesfehling. Der Straßenrand ist sandig, Palmen spenden Schatten, doch da hinten, was ist es? Dieser dunkelblaue Streifen..das Meer?
Ich bin verzaubert, genieße das Treiben, mein Navi schickt mich sicher durch die Stadt, bis ich an der imposanten Schiffswerft am Berghang fahrend, hinabblicke. Mehrere Kilometer zieht sich das Hafengelände an meiner rechten Seite entlang, ich sehe halbfertige Schiffsrümpfe, Funken der Schweißer und Flexer.

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An einem Aussichtspunkt mache ich Rast, mein Sichtfeld reicht bis zur Insel Krk und den Säulen der Küstenstraße.
Am Abend entdecke ich ein Foto in den sozialen Netzwerken, jemand hat mich fotografiert und es hochgeladen!
Doch es ist noch nicht Abend, jetzt geht es auf die E65/Küstenstraße, zu meinem Glück ist am späteren Nachmittag hier wenig los. Ich lasse mich zum 80 Kilometer entfernten Fährhafen führen, oh Küstenstraße, du bist einfach genial. Zügig nehme ich jede Kurve mit einer Brise Schräglage, abgeschmeckt durch wohlwollendes runterschalten im Scheitelpunkt, damit sich während des Aufrichtens die Tachonadel weiter nach oben schraubt.

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Eineinhalb Stunden später, der Fährterminal ist ausgeschildert, nach einer 3 Kilometer langen Abfahrt komm ich am Hafen an. Die Sonne steht tief, ich habe noch 45 Minuten Zeit, kann in aller Ruhe das Ticket kaufen – closed!
Keiner der anwesenden weiß wo der Ticketverkäufer ist. Es vergehen die besagten 45 Minuten, die Fähre legt an. Als die eingeladenen Autos herausrollen, kommt der Ticketverkäufer zu seiner kleinen Bude, fährt den Rollladen hoch, der Verkauf ist eröffnet.
Es geht voran, ich darf aufs Schiff! Vom 3. Deck aus beobachte ich den Ladevorgang, habe Rab und mein Moped im Blick!

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Auf dem Handy suche ich einen Campingplatz, es gibt hier 3 Stück, den ansprechendsten Wähle ich aus – Route wird gestartet.
Die Überfahrt dauert nur 12 Minuten, mit dem ersten Schwung düse ich los, mein Ziel ist Rab – Stadt. Gleichnamig mit der Insel wird von meinem Reiseführer von einer schönen Altstadt berichtet.
Doch heute nicht mehr! Es ist kurz nach 19:00 Uhr, auf dem Campingplatz mache ich mein Schlafplatz fertig.
Es ist leicht kühl, ich brauche einen Pulli. Nachdem das Zelt steht setze ich mich ans Meer mit 2 Dosenbier aus Italien, rufe meine Eltern an..

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430 Kilometer, 10,5 Stunden, Motto des Tages: Fährste quer, siehste mehr!

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 24. November 2019 20:37

Tag 10 Montag, der 16.09.2019 Inselrundgang auf Rab

Mittelstark angeheitert segelte ich gestern Abend zwischen mediterranen Nadelbäumen und anderen Campingwagen ins Bett. Für heute steht ein Inselrundgang auf dem Pflichtprogramm, natürlich auf 2 Rädern. Für das Frühstück habe ich mich aus dem nahegelegenem Kiosk versorgt, einzig mein DDR Benzinkocher streikt wieder einmal. Mit meinen Feuerkünsten ziehe ich neugierige Blicke auf mich, der Kocher will einfach nicht anspringen, sicherlich ist wieder die Düse verstopft.

Ein Nachbar meldet sich zu Wort, bietet seine Hilfe an. Ich unternehme einen letzten Startversuch und kapituliere, kein Kaffee von diesem Gerät! Netterweise wurde mir mit einem Wasserkocher ausgeholfen. Mit meinem Käffchen, frischen Brötchen und dem Kroatien Reiseführer in der Hand, studiere ich die wenigen Seiten zu der Insel – nichts verwertbares bis auf die Erwähnung des 340m hohen Aussichtspunktes.
Da ich gestern die rund 15 Kilometer bis zum Campingplatz wie mit Tunnelblick übersprungen habe, will ich diese Strecke als erstes nachholen. Die Koffer habe ich mit Werkzeug, Basecap, Sonnencreme, Badehose und Trinken beladen, los geht’s. Nach den ersten Metern kommt mir auch schon die Politesse entgegen, ich dachte hier gibt es keine, zum Glück wurde ich gestern nicht geblitzt!
Ich fahre Richtung Fährhafen, kurz davor lächelt mich ein „Feldweg“ an, er führt auf sehr steinigem Wege einen Hang hinauf, ich probiere es.
Es dauert ca. 400 Meter bis mir und der Hummel die Puste ausgehen – zu großes Geröll für meine zarten Reifen.

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Rab, was ist das?
Rab ist eine von über 1000 Inseln Kroatiens, die Besonderheit: Rab erstreckt sich von Norden nach Süden, ist sehr schmal und wie Deutschland damals, in Ost und West aufgeteilt. Durch die teilweise starken Fallwinde vom Velebitgebirge auf dem Festland ausgehend, wächst auf der Ostseite fast gar nichts, es wird auch als Mondlandschaft bezeichnet, was ich nun auch bestätigen kann.

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Mit meiner Landefähre „Hummel 2.0“ stehe ich nun hier auf dem Schotterhaufen, man sieht direkt das Festland und Rab's unbewohnte kleine Nachbarinsel Dolin.
Die Westseite, wo auch mein Campingplatz und ein Großteil der Zivilisation angesiedelt ist, zeichnet sich durch grüne Wiesen, Wälder, einem tropischen Panorama aus.

Ich rolle vorsichtig und ohne Motorkraft zurück, an der Straße lasse ich den Motor kommen und düse wieder zurück an Rab Stadt vorbei kurz vor Kampor. Eine einsame Meerzufahrt zwang mich zur Pause. Das Meer ist sehr seicht und ruhig, ähnlich wie an der Ostsee verläuft sich das Wasser in den sandigen und begrasten Dünen, Zeit für ein Foto.

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Das nächste Ziel nennt sich Kamenjak, der höchste befahrbare Berg von Rab.
Ein beliebter Wanderpfad, der Aufstieg ist nicht ganz ungefährlich, der Weg einspurig und lieblos auf losem Untergrund betoniert, ohne Leitplanke oder ähnlichem, dafür aber mit perfekter Weitsicht auf die Nachbarinseln.
Am höchsten Punkt komme ich an einer Sendeanlage an, hinter ihr ein weites Feld aus aufgetürmten Steinen der Umgebung. Ich schließe mich dem Ritual an und baue meinen eigenen kleinen Steinturm. Es hat etwas mystisches, das kann man sich aber nur vorstellen wenn man selbst einmal mit seinem Oldtimer hier war, den Anblick genießt und mal darüber nachdenkt, was man eigentlich tut.

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Der letzte Tourstop für heute wird Lopar sein, die Stadt liegt weit nördlich auf der Insel, hier gibt es den zweiten Hafen, er verbindet Rab mit Krk.
Auf einem großen Naturbelassenen Parkplatz fahre ich bis zum Meer, hier werde ich mich abkühlen. Musik an – Welt aus.
Ich bade in einer Meerzunge, bis 50 Meter hinein reicht das Wasser erst zu den Schultern, 100 Meter weiter ist bereits das gegenüberliegende Ufer.
Hier verweile ich mehrere Stunden, erst 15:30 Uhr verlasse ich Lopar, auf dem Rückweg sehe ich den Inselpolizisten, wie er einem anderen deutschen Urlauber Geld abknüpft, zum Glück habe ich Zeit und fahre gemütlich, mittlerweile ist es im Schatten sowieso schon etwas frisch.

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75 Inselkilometer später lasse ich den Tag auf dem Campingplatz ausklingen.
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon löwenherz » 25. November 2019 08:36

:D Deine Berichte zu lesen ist wirklich eine Freude und meine Vorstellungskraft ist mit dir unterwegs............ :ja:
Jetzt, nicht irgendwann!
Tanzt, Tanzt, vor Allem aus der Reihe!
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon MZ-Chopper » 25. November 2019 11:00

Ich bekomme Fernweh
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon matthias1 » 25. November 2019 11:10

Das kommt mir alles irgendwie bekannt vor.

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 25. November 2019 21:11

Sehr schön das ich euch gedanklich mitnehmen kann :bia: :bia:

matthias1 hat geschrieben:Das kommt mir alles irgendwie bekannt vor.


Erzähl mal darüber! :)



Tag 11 Dienstag, der 17.09.2019 Vorstoß in den Süden

Ich habe mein Handy auf 05:30 Uhr gestellt, denn ich habe wieder Großes vor. Sehr mühsam werde ich wach, muss das denn wirklich sein? Ich bin doch verrückt.
Die Nacht war kalt, frischer als sonst, ich glaube ich habe mich im Schlaf aufgedeckt, ich fühle mich leicht krank. Trotz der tagsüber hochsommerlichen Temperaturen ist es nachts so kalt, das die Zeltwand klitschnass ist. Egal, ich packe alles so gut es geht zusammen, versuche niemanden zu wecken. Halb 7 morgens bin ich fertig, wickle die Abfahrt an der Rezeption ab, mein Moped tuckert aufgebockt auf dem Parkplatz warm, ein herrlicher Klang. Die Sonne ist noch nicht über den Bergen des Velebit Gebirges aufgegangen, verhüllt Rab im Schatten und teilweise im Nebel.
Ich steuere auf den Fährhafen zu, mit Glück schaffe ich noch das Schiff um 06:45 Uhr!
Als ich ankomme, legt gerade mein Boot an, ich zahle mein Ticket weil es schnell gehen muss mit EC Karte. Das Moped im Bug auf dem Seitenständer gestellt, kann ich aufs Deck gehen und auf die Abfahrt warten. In der Kantine gönne ich mir einen Kaffee und genieße den Ausblick, über dem Meer liegt der Dunst, während es erste Sonnenstrahlen über die Berge schaffen.

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Es hat etwas mystisches, ich verziehe meinen Kopf in die Kombi und schlürfe den heißen Kaffee.
Pünktlich mit dem letzten Schluck legen wir am Festland an, jetzt aber schnell runter hier, sonst habe ich noch die lahmen Autos und Wohnwagen vor mir!

Auf der Küstenstraße brauche ich kein Navi mehr, es gibt nur ein mehr oder weniger geradeaus bis kurz vor Zadar. Am Anfang liegt noch fast die gesamte Straße im Schatten, Prizna, Karlobag, Baric Draga, alles bekannte Namen. Ich halte Ausschau nach dem Café wo ich Anfang des Jahres war.
Nach rund 50 Kilometern Kurvenspaß finde ich sie und mache den ersten Stopp des Tages. Das Klima wird angenehmer, ich habe das Meer und mein Bike im Blick, die ersten Heizer machen Rast, ich werde von einem Slowene in eine nette Unterhaltung verwickelt über meinen Oldtimer und seiner Cagiva Mito, welche er in Teilen gekauft hat.
Fast eine Stunde verbringe ich auf der Terasse des Cafés, dann wird es auch für mich Zeit aufzubrechen. Zielstrebig bringt mich die Küstenstraße in die Nähe von Zadar, man muss nahe Posedarje nur aufpassen, nicht aus versehen auf die Autobahn zu fahren!
Noch ein paar Kilometer und die Hitze zwingt mich zum Anhalten. Mir geht es irgendwie gar nicht gut, ich habe ein Platz unter einem verdursteten Busch gefunden und ziehe die Jacke aus, entspanne kurz. Mein Kopf fühlt sich an wie während der unangenehmsten Phase einer Erkältung.
Ich zwinge mich die 1,5 Liter Flasche Wasser auszutrinken, bei der Hälfte angekommen esse ich noch eine Ibuprofen und ein Croissant, Medikamente soll man ja nicht auf leerem Magen einnehmen. Bevor es weiter geht versuche ich meine Kombi so luftig wie möglich anzuziehen, damit mir die Hitze nicht so viel Kraft raubt. Wieder vergehen Kilometer um Kilometer, ich frage mich, wann die Tablette anschlägt, doch außer Müdigkeit und Konzentrationsschwäche passiert nichts weiter. Die Schlafarmen und kalten Nächte fordern ihren Tribut, ich lenke ein und nahe Sibenik lege ich eine größere Pause bei einer Brücke ein. Ein paar Schritte über das Meer auf der Brücke gehen, Bewegung tut dem größtenteils sitzendem Körper gut. Es ist Nachmittag und sicherheitshalber schlucke ich noch eine halbe Ibuprofen.

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Mein Ziel wird heute irgendwo bei Split liegen, je nachdem wie weit ich noch kommen will.
Da ich mich eigentlich krank fühle und mittlerweile gar keinen Spaß mehr habe am fahren, suche ich die nächste Auffahrt zur Autobahn, die Strecke wird dadurch nicht kürzer, aber anspruchsloser, es soll mir recht sein. Hier unten ist die E65 / Küstenstraße gebührenpflichtig und ausgebaut zur Autobahn. 60 Kilometer langweilig geradeaus, genau mein Ding...
Die Ausfahrt zu Split ist nochmal 30 Kilometer vom Stadtkern entfernt, eine 4-spurige Straße pro Richtung führt zu ihr. Ich fließe mit dem Strom mit, in der Innenstadt werde ich noch einmal gefordert. 3 Spuren, bergab, kroatische Autofahrer, Rush Hour, Ampelverkehr, muss ich mehr sagen? Im Hafen selbst habe ich mich ein Mal verfahren, ein Abzweig falsch abgebogen kostet hier zu dieser Zeit mindestens 30 Minuten. Deshalb fahre ich auf dem Zebrastreifen zum Gehweg und parke neben den anderen Rollern, sollte doch Gang und Gebe sein, oder?
Vor mein Navi befestige ich mein Handy, es sollte hier besser funktionieren denke ich.
Mit Erfolg, ich komme am richtigen Gate an! Split-Supetar ist meine Fährverbindung, nun heißt es nur noch Ticket kaufen und warten.

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Dieses Mal erwartet mich ein großes Schiff, wie ich es von der Überfahrt von Italien nach Korsika kenne. Von Oben wirken alle anderen Schiffe so klein, mittlerweile sind meine Beschwerden erfolgreich von den Tabletten übertüncht, trotzdem fühle ich mich schlapp. Mein Schiff legt ab, meine Anspannung steigt.
Supetar, was ist das? Meine Fährverbindung transportiert mich auf die Insel Brac, hier ist das bekannte „Goldene Horn“ zuhause, doch dazu später mehr.
Aufgrund meiner Angeschlagenheit und dem Prinzip „ich hab doch Urlaub“ buche ich mir ein Hotelzimmer für 80€ die Nacht über mein Handy ganz in der Nähe vom Horn in der Altstadt von Bol.

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16:45 Uhr, das Schiff legt an, ich fahre los, heute will ich nur noch ins Bett.
Von Supertar bis Bol muss ich noch weitere 35 Kilometer über mich ergehen lassen, was bedeutet die ganze Insel von Ost nach West zu durchqueren.
7 Kilometer vor Bol verlasse ich das Bergmassiv und rolle die Serpentinen hinunter zur Stadt. Die Sonne steht tief, als ich ankomme ist sie genau auf dem Meer zwischen Insel Brac und ihrer Nachbarinsel Hvar.

Dieses Video habe ich einen Tag danach aufgenommen von der Strecke, leider ohne den genialen Blick wie er am ersten Tag war

https://www.youtube.com/watch?v=Gi8u3jZOy7o&t=192s


Ich fühle mich angekommen, die Gassen der Altstadt sind enger wie in Venedig und teilweise mit 12% Steigung versehen. Kein humanes Anfahren für mich möglich, im Falle des Umkehrens.
Mein gebuchtes Hotel habe ich gefunden, es ist eher eine Privatunterkunft der Extraklasse. Inclusive sind Frühstück, ein perfekt ausgestattetes Doppelzimmer mit bequemen Bett und ganz wichtig, Kontakt zu den Einwohnern in Form von den netten älteren Eigentümern die der englischen Sprache mächtig sind.
Nachdem ich mein Zimmer bezogen und vorschriftsmäßig mein Zielbier vernichtet habe, gehe ich die Treppe zum Hof hinunter, die ältere Dame, eine echte Bolanerin und ihr Gatte, erzählen mir, was ich alles in der Umgebung unbedingt gesehen haben muss.

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Am Ende wird es nur für das Fischrestaurant reichen, später am Abend, nachdem ich mich ausgeruht habe, suche ich es und gönne mir einen teuren Fisch mit kroatischem Bier.
Anfangs fühlte ich mich wie „du gehst halb 9 ins Bett“ , doch es wurde dann eher halb 12 Nachts..



Insel Rab – Insel Brac , ein 340 Kilometer kurzer Katzensprung!

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon matthias1 » 25. November 2019 21:48

Wie ich sehen konnte, hast du die angegebene Mindestgeschwindigkeit eingehalten :-)
Was bei uns im Urlaub gar nicht geht, ist um 5.30 Uhr aufzustehen.

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon MZ-Chopper » 25. November 2019 23:04

herrlich...ich hab mich immer schön mit in die Kurven gelegt....
bitte nächstes Mal nicht so dicht an den Felsen entlang und lass die Hände am Lenker.
:-)
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon löwenherz » 26. November 2019 08:05

:biggrin: Schönes Video; deine Fahrtechnik in Kurven ist viel besser geworden, aber bitte: nie ohne Handschuhe.
Ein klitzekleiner aufgewirbelter Stein und du hast lange was davon, wenn er auf die Hand auftrifft. :ja:
Jetzt, nicht irgendwann!
Tanzt, Tanzt, vor Allem aus der Reihe!
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon Streethawk » 26. November 2019 10:35

Wow!

Geile Bilder, geile Videos, da bekommt doch jeder Bock auf 'ne Tour!

Danke dafür!!

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 2. Dezember 2019 18:52

Ich will euch gar nicht widerspechen mit den Handschuhen und wo die Hände beim Fahren sind, Zustimmung von mir.
In dem Moment wusste ich nicht wie ich meine Gefühle zum Ausdruck bringen konnte.

Leider geht es heute noch nicht weiter im Text, habe aber ein Video von der Küstenstraße früh am Morgen hochgeladen.
Großes Lob an mein Motörchen, zieht die Kurven durch trotz voller Reisebeladung.

https://www.youtube.com/watch?v=esX0mR7 ... e=youtu.be

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon ETS-Fan » 2. Dezember 2019 19:01

Rasant und schön !
Da war 40 in der Kurve angezeigt, bist du die gefahren(dein Tacho ist so klein)? ;D
Gruß
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 2. Dezember 2019 19:49

:roll: Ich habe gehört es waren eher ca. 60

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 8. Dezember 2019 19:44

Tag 12 Mittwoch, der 18.09.2019 Das goldene Horn

Vorsorglich habe ich mir den Wecker auf 09:30Uhr gestellt, falls ich beim Schlaf nachholen verschlafe ;-) Das bequeme Bett und eine Nacht, die nicht so kalt wie im Zelt war, gaben mir neue Energie und ich fühlte mich schon viel besser wie gestern. Im Gästeesszimmer wurde nur für mich aufgetischt, so kann ich nur gesund werden.
Nach dem Frühstück zog ich mich für eine Weile zurück in mein Zimmer, den Tag gehe ich heute mal wieder ruhig an. Die Badesachen sind gepackt, für die rund 2 Kilometer bis zum goldenen Horn kaufe ich mir noch ein Eis.

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Gut zu erkennen, die Erosion an der Insel, ich hoffe dieser Ort bleibt noch eine Weile erhalten.

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Zlatni Rat – das goldene Horn! Ich bin angekommen an meinem ziellosen Ziel, es ist toll die schönen Orte, welche man auf Internetbildern kennt endlich selbst besuchen zu können!
Kroatiens Wahrzeichen besteht nicht wie ich zuerst vermutete aus Sand, nein, aus Kies. Und die Wellen an der Wind zugewandten Seite sind nicht zu unterschätzen! Entsprechend den Windbedingungen verschiebt sich das Ende der Spitze auch gerne mal nach links oder rechts.
Ich verweile ein paar Stunden in der Sonne und dem glasklaren Wasser bis ich wieder aufbreche.
Es geht zurück zum Hotel, mal eben umziehen und auf den Aussichtspunkt Vidova Gora fahren. Schlappe 60 Kilometer für hin und zurück, das lässt sich am Nachmittag noch verkraften.

Mit kurzer Hose und T-Shirt fahre ich los, doch schon bald macht mir das Wetter ein Strich durch die Rechnung. Es beginnt zu tröpfeln und der Fahrtwind wird kälter. Ich denke „es wird schon bald wieder aufhören“ wenn ich mir die Wolken so ansehe. Doch nach der nächsten Erhöhung gehe ich geschockt vom Gas, dort wo sich mein Ziel befindet tobt augenscheinlich eine ausgewachsene Windhose? Ich nutze die kurze Pause um mir einen Pullover anzuziehen.

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Das böshafte Wolkengebilde löste sich mit der Zeit auf, ich bin bereits wenige Kilometer vor dem Ziel und steuere auf einer einspurigen Straße durch den Wald.
Maximal 40km/h, ich frage mich wieso aber halte mich diesmal daran. Am Ende der Naturpiste gelange ich auf einen Parkplatz, das Moped aufgebockt und nach Gefühl zu dem Abhang laufen.
Dort ist Zlatni Rat!

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Auf dem Rückweg mache ich halt an einer Parkbucht und genieße den Sonnenuntergang. Zufällig treffe ich ein Pärchen aus Zeitz, die Welt ist ein Dorf, nicht wahr?

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Was ist im Urlaub noch geplant? Auf jedenfall werde ich meinen Reifen wechseln, morgen verlasse ich dafür die Insel und treffe mich mit meinen Eltern weiter nördlich.
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon tomate » 9. Dezember 2019 13:04

Gefällt mir sehr gut. Da freue ich mich schon auf nächstes Jahr. Bitte mach weiter und ein ganz großes Danke für deinen schönen Reisebericht.
Bist du einsam und allein, dann sprüh dich mit Kontaktspray ein.

Mfg. André
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 11. Dezember 2019 20:47

Tag 13 Donnerstag, der 19.09.2019


Heute steht etwas ganz alltägliches an, der sogenannte Abreisetag. Meine Eltern sind gestern mit dem Auto bis Salzburg gefahren, heute geht es für sie bis nach Kroatien zu mir. Doch ich muss auch etwas tun, weg von der Insel und nach Norden.
Mein Ziel wird Primosten sein, 70 Kilometer von Split, wo mein Hafen ist, entfernt.
Den Abreisezeitpunkt habe ich gut gewählt, heute ist es regnerisch und frisch. Ich freue mich schon gar nicht auf die Fahrt, die Straßen werden glatt sein.
Nach dem Frühstück das altbekannte Zusammenpacken meiner auf dem Moped Platz findenden Reiseutensilien, AUA! Was war das eben beim Anziehen der Kombi?
Als ich mein Pulli anzog, merkte ich zum erste mal diesen stechenden Schmerz, als hätte ich mir etwas eingezogen. Es fühlt sich tief an, nichts oberflächliches.
Was soll ich jetzt schon tun, ich denke es wird die krampfhafte Haltung von gestern bei dem kalten Wetter gewesen sein, die mir jetzt mit einer Überbelastung dankt.
Gegen 11 schwächt sich der Regen zu Niesel ab, Zeit das Moped zu beladen.
Die netten Vermieter helfen beim Tragen, am liebsten wäre ich hier noch ein paar Tage geblieben!

Behutsam fahre ich aus Bol hinauf zu dem Bergmassiv, in den Kehre bin ich heute eine Schnecke, besonders der hellgraue Asphalt ist sehr tückisch. Der Regen setzt wieder ein, vorsorglich habe ich meine Regenkleidung schon an.
Kennt ihr das, wenn man während der Fahrt mit seinem Fuß die Straße abtastet, wie wenn man auf dem Dorfteich die Eisdecke überprüft? So rutschig war es, Kilometer für Kilometer schraube ich mich voran, es gilt 35 Kilometer zu überwinden. Der Hafen liegt auf der anderen Seite der Insel, bei Supetar. Natürlich muss ich den Berg wieder verlassen, bei 30km/h in den Kurven sammle ich hinter mir fleißig Autos auf.
Am Hafen angekommen erwartet mich das typische Chaos. Die Schranken sind zu, die Autos stehen Schlange. Ich parke auf dem Gehweg und suche den Ticketschalter, dafür muss man eigentlich nur die größte Menschentraube suchen. Es stellt sich heraus, das ich die Fähre eben verpasst habe. Naja, immerhin habe ich das Ticket, ein nach Hafenmitarbeiter aussehender Mann an der Schranke sage ich meine 2 Kroatischen Vokabeln auf und zeige zum Boot und auf meine gelbe Hummel.
„Supetar → Split??“
Ich darf passieren während die anderen Autofahrer warten müssen :D Für das Moped ist immer Platz!

Nach einer knappen Stunde durfte ich auf die Fähre, eine weitere knappe Stunde Überfahrt war ich wieder auf dem Festland. Auf der Fähre habe ich einen netten Kroaten kennengelernt, er hat mich schon am Hafen gemustert bzw. meine Maschine. Vielleicht besuche ich nächstes Jahr seine Werkstatt in Rijeka.
Bis meine Eltern am vereinbarten Treffpunkt sind habe ich noch viel Zeit und steuere vorrangig erst mal aus Split hinaus Richtung der weiter hinten gelegenen Anhöhe. Wieder mal kennt mein Navi den Weg nicht, es ist keine Straße sondern ein gut befahrbarer Feldweg, welchem ich etwa 10 Kilometer folge. Hoffentlich schließt keiner das Stahltor ab, welches ich am Anfang passierte.

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Split präsentiert sich vor mir, ich habe noch viel Zeit und lasse die Aussicht auf mich wirken, bald habe ich ein paar Tage Ruhe.
Ich kehre wieder um, theoretisch könnte ich dem Weg weiter folgen, aber auf weitere 30 Kilometer Feldweg mit Reisegepäck habe ich keine Lust.
Ich versuche meinen rechten Arm zu schonen während der Fahrt, er liegt schlaff im Wind und nur meine Finger bedienen den Gasgriff. Es war wohl wirklich ein Haltungsfehler der letzten 12 exzessiven Fahrtage, in denen ich etwa 3000 Kilometer zurückgelegt habe.

Zurück auf der Küstenstraße nehme ich Kurs auf Zadar, für ein Kaffee ist auch noch Zeit. Als ich an der Tankstelle verweile, schaue ich den Flugzeugen beim Landen auf den Flughafen von Split zu.

Bei der Weiterfahrt versuche ich den Motor zu schonen, bald bin ich wieder in „Sicherheit“, aber jetzt darf nichts passieren. Da ich noch eine Menge Zeit habe fahre ich manchmal wahllos in die abzweigenden Straßen, die mein Navi eigentlich nicht für die Route vorgeschrieben hat. Bitte Wenden! Doch ich ignoriere es und fahre kurzerhand auf einem Damm in Richtung Insel bei Rogoznica. Wie schön das frei Reisen doch sein kann, zufällig besuche ich die nächste Insel Namens Kopara. Sie wurde vor Ewigkeiten mit dem eben befahree Damm mit dem Festland verbunden, ich lege die nächste Pause ein, finde einen lustigen Parkplatz und lasse den Gedanken freien lauf am Ufer der Adria..

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Es sollen tatsächlich noch 11 Kilometer sein bis zu dem Campingplatz, wo ein nettes Mobilheim für uns 3 wartet. Mittlerweile ist es 16 Uhr, ich erreiche den Campingplatz. Wie soll es anders sein, meine Eltern kamen vor wenigen Minuten ebenfalls an und wollten zur Rezeption.
Jedoch haben die „bekannten Klänge“ meines 2-Takters meine Ankunft verraten.
Nach 13 Tagen sehe ich meine Eltern wieder, die Freude ist riesig, es hat nun endlich geklappt, der gemeinsame Urlaub in meinem Paradies.

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon matthias1 » 11. Dezember 2019 21:25

Genau das Richtige bei dem Wetter, mit einen Grog in der Hand.

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon blaublau » 26. Dezember 2019 13:51

Tag 14 – 19 Freitag, der 20.09.2019 – Mittwoch, der 25.09.2019 Zeit zum Entspannen


Angekommen am nächsten Ziel, eine mehrtätige Bleibe in einem Mobilheim 50 Meter vom Meer entfernt im Ort Primosten. Der Strand ist - typisch für Kroatien – sehr felsig und scharfkantig, aber mit entsprechenden Badeschuhen gut begehbar.

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Meine Eltern haben einen Ersatzreifen für mich mit und eine extra Flasche Öl. Zwischen den Strandzeiten wechsel ich schnell meine alte Pelle auf dem Hinterrad gegen die neue. Mit Fitt klappt das ab- und aufziehen sehr gut, meine Mini Luftpumpe liefert ihren unschätzbaren Dienst und presst mit Muskelkraft 2,5 bar in den 90/80x16 Mantel von Michelin. Nach einer Stunde war die dreckige Arbeit geschafft.

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An einem anderen Tag wurde das Schlauchboot aufgeblasen und zu Wasser gelassen. Es war der einzige Windstille Tag und ein Ziel hatte ich auch schon. Die 1 Kilometer entfernte Insel „Smokvika“ , sah wie ein Katzensprung entfernt aus.
100 Meter vor dem Anlegen muss man mit starker Strömung rechnen zwischen Insel und Festland, zu nah an die Felsen möchte man ja auch nicht.
Die Insel an sich, ein richtiges Abenteuer Paradies, schön zum tauchen, Lagerfeuer, Sonnen, Wandern.

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unser Boot

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der Kletterinselstrand

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was für ein Panorama

Einen anderen Tag ging es mit dem Auto zu den 40km entfernten Krka Wasserfällen. Für rund 25€ pro Person kann man hier einen schönen Tag verbringen.
Falls dies den Tag nicht ausfüllt, das Raubvogelreservat ist ebenfalls sehr empfehlenswert.
Meinem Arm geht es mittlerweile auch etwas besser, es scheint so etwas wie das Tennisarm Syndrom zu sein. Daher blieb das Moped ein paar Tage stehen.

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Nach zu vielen faulen Tagen muss ich mir Gedanken über die Heimreise machen, es sind noch über 1000 Kilometer abzuarbeiten, damit ich Montag pünktlich beim örtlichen Skla***halter antanzen kann. Da ab Donnerstag das Wetter merklich schlechter werden soll, entscheide ich mich für die Abfahrt am Mittwoch früh.
Prognostiziert wird Regen ab Slowenien, ich hoffe das ich so weit wie möglich komme am Vormittag, sonst wird heute wieder ein nasser Tag.

09:15 Uhr verlassen wir den Campingplatz, netterweise wurde mir meine Gepäcktasche abgenommen und ins Auto gelagert. Auf schnellstem Weg geht es auf die Autobahn nach Norden, ich kann es kaum abwarten 400 Kilometer geradeaus zu fahren durch die wirklich nicht sehenswerte kroatische Autobahnbotanik.

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Irgendwann später, es ist Nachmittag, wir sind in Slowenien auf der Autobahn, es regnet. Vorausfahrend suche ich einen Rasthof zum umziehen. Bis Österreich wäre schon eine Herausforderung, aber dafür hätte man morgen mehr Zeit, um eventuell auf den Großglockner zu fahren. Es wird langsam dunkel und eigentlich bin ich seit mehreren Stunden durchgefroren und nass. In Österreich möchte ich diesmal keine Autobahn fahren, deshalb suche ich einen ländlichen Grenzübergang auf dem Handy, wie wäre es mit dem Wurzenpass?
Wir sind so weit westlich, der Wurzenpass liegt unweit des 3 Länder Ecks – Österreich, Italien, Slowenien, im Nachhinein würde ich hier nicht noch einmal lang fahren.

Während der Auffahrt und dem Gewinne an Höhenmetern fangen die Regentropfen an in geballten Flatschen auf mich zu prasseln, gefolgt von Graupel. Am slowenisch/österreichischem Grenzübergang werden wir durchgewunken, die Abfahrt wird schwirig.
Die ohnehin auf 30 km/h begrenzte Strecke lässt sich bei dieser löchrigen Piste, den Bächen aus Regenwasser und der teilweise 16%igen Steigung sowieso nicht schneller fahren.

IMG-20190925-WA0012.jpg


Wir sind in Österreich, an der nächsten Tankstelle gibt es eine Lagebesprechung, wo schlafen wir heute? Ich finde eine Unterkunft in Spittal an der Drau, jedoch sind es noch 50 Kilometer bis dort hin. Das bedeutet für mich Zähne zusammenbeißen. Die Straße ist nicht zu erkennen, eine Zentimeterhohe Wasserlache reflektiert jedes Licht des Gegenverkehrs und lässt mich nur erahnen, ob ich überhaupt in der richtigen Spur unterwegs bin. So eine Blindfahrt hatte ich lange nicht mehr.

Zu allem Übel schickt mich mein Navi in die Berge, auf einspurigen Straßen geht es durch den Wald, ich male mir übles zusammen, weiß das Navi das wir in die Unterkunft wollen und nicht sonstwo?
Eine Stunde nach dem Tankstopp stehen wir endlich davor, der Name passt, der Wirt weis bescheid, na ein Glück.

570 Kilometer, die Flucht aus Kroatien. 09:15 Uhr bis 19:30 Uhr, oder auch: heute früh waren 17°C, jetzt 3...
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon ETS-Fan » 26. Dezember 2019 14:10

Die Autobahn empfand ich damals in unserem Pfingsturlaub auch als sehr langweilig.
Geregnet hat es auf der Rückfahrt auch. :ja:
Schöne Reise mit dem Moped! Die könnte ich mir auch noch mal gut vorstellen.
Gruß
Rüdiger

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon RT-Tilo » 26. Dezember 2019 20:02

Tolle Reisebeschreibung, wir haben damals deine Reise in zwei Reisen aufgeteilt, und es war auch
unvergesslich. Wir erinnern uns noch sehr gern daran. Der Monte Baldo am Gardasee war ein Ziel von
uns und in Kroatien die Plitvitzer Seen ... einfach geil ! Vieleicht wiederholen wir ja unsere Reise auch
nochmal, das wäre ein großer Traum von mir ... na mal sehen !
Hier noch einige Fotos von unserer Reise:

nach zwei Stunden Regenfahrt endlich an der Adria bei Opatia

02.jpg



Besuch in Krasno, einem Ort im Velebit-Gebirge

01.jpg


Festung Nehaj (Fürchtenix) bei Senj bei Sonnenuntergang

03.jpg


kurz vor der Spitze am Monte Baldo (Gardasee)

04.jpg


Ruhe am Lago d' Idro

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man liest sich - Gruß Tilo Bild

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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon löwenherz » 27. Dezember 2019 08:27

:D Hach, es war wieder schön und spannend mit dir zu reisen........................... :ja:
Jetzt, nicht irgendwann!
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Re: Meine Reise nach dem Unfall

Beitragvon halodri » 6. März 2020 11:01

Auch hier kann ich nur sagen, Klasse Berichte! Toll, was ihr mitunter schon alles erlebt habt! Lese hier still und heimlich schon eine ganze Weile mit...
Umfallen ist keine Schande, Liegenbleiben schon.

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