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 Betreff des Beitrags: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 15:14 
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Hier möchte ich euch meinen Eigenbau vorstellen, den ich als Jugendlicher zwischen 1995 und 1998 gebaut habe. An diesem Gefährt hab ich damals meinem Bastel- und Experimentiertrieb freien Lauf gelassen. Die Basis ist ein S51 Rahmen, was man kaum noch sieht. Dort waren verschiedene Mopedmotoren mit verschiedenen Zylindern und zum Schluß ein 150er ES Motor eingebaut. Ich habe umgebaute Versuchsvergaser und Drosselklappenanordnungen, Resonanzkammern und natürlich diverse Auspuffe probiert und viel dabei gelernt. Zuerst steckte eine Simson Telegabel im Fahrwerk und ich hab mit mit Monofederbein-Varianten hinten experimentiert. Später hab ich mich auf den Motor konzentriert und die Peripherie möglichst einfach gestaltet. NSU Quick-Gabel vorne und hinten Starrheck unter Zuhilfenahme von Teilen vom Wiesel-Roller. Übrigens alles gefeilt und geschraubt, denn Drehen und Schweißen konnte ich damals noch nicht. Irgendwie blieben dann die Teile am Fahrzeug, die was hermachen und zum Schluß hatte ich eine Art unechten Oldtimer gebaut. Alles aus Schrott versteht sich, ich hatte ja als Abiturient kein Geld... aber alles was fehlte hab ich dann mit umso mehr Phantasie ausgeglichen. War natürlich schwer illegal, aber das hat mich in meinem jugendlichen Leichtsinn nicht interessiert. Mopedkennzeichen dran, fertig. Kurioserweise hat mich nie einer angehalten. Technik der letzten Ausbaustufe: 150er Motor mit BK Vergaser und offenem Ansaugtrichter, umgedrehter TS Krümmer, Gekürzter Simson Auspuff mit Eigenbauschalldämpfer und RT Endstück. Motor mit zusätzlicher Fußkupplung und SR1 Seitendeckel. AWO Tank, NSU Gabel, Minimalelektrik, Vorderrad ES, Hinterrad Simson.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 15:22 
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Ich bin schwerst begeistert.??
Anscheinend deshalb, weil ich einen ähnlichen Knall hatte.?
Meine S51 wurde auch mit SR2 Tank ,vorverlegter Rasten und anderen Kram bestückt.
Das hatte mit dann in der Berufsschule den Spitzname "Easy" eingebrockt. ?

Achja, schön gemacht auf jeden Fall.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 15:26 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 15:30 
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warum ne Fusskupplung? Das ist der kleine Hebel hinter der Fußraste, gelle?


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 15:56 
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Stimmt. Warum nicht? Ich war keine 18 und andere hatten keine Fußkupplung :)

-- Hinzugefügt: 6. Februar 2020 16:03 --

Ich habe noch Bilder gefunden :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 19:40 
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Schönes Stück jugendlicher Bastelwahn! Gefällt mir sehr.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 19:46 
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Spitze. Zu der Zeit war die Materialversorgung auch noch etwas leichter.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 19:49 
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Mr. Maultasche

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Wenn der "unechte Oldtimer" vom ersten Bild noch existiert, dann würde ich mal überlegen, ob man den nicht voll zulassungsfähig machen kann - sieht in meinen Augen nicht sonderlich schwer aus - das Teil ist ganz große Klasse - wenn der prüfende Ingenieur das so ähnlich empfindet, dann fehlen da nur noch Blinker...


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 19:52 
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Optisch hast Du da auch schon mehr zustande bekommen (in der letzten Ausbaustufe) als es den meisten anderen Bastler je gelingt. Ist richtig schade, daß das Teil keine Zulassung hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 21:01 
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Ich hatte schon mal überlegt einen zusammengeschraubten Rahmen einer 200er Zündapp, NSU oder 98er Wanderer zu verwenden und so Baujahreskonformität zu schaffen. Hatte dann noch den Gedanken, aus zwei Jawa Mustang Motoren einen Boxer zu bauen und ein Simson Getriebe mit Adapterplatten und Teilen vom Tümmler Bootsmotor zu einem Kardanantrieb umfunktionieren... Letztlich hab ich das alles verworfen um mich nicht zu verzetteln.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 21:06 
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Mit jedem der genannten Rahmen käme das Projekt ziemlich sicher auf die Straße. Der Simson - Rahmen ist leider ein Problem.

Das Simsongetriebe hättest Du mit dem Vorhaben pulverisiert... Für nen Eigenbaumotor würde ich nach einem Hurth-Getriebe schauen, das passt besser.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 21:38 
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Geile Kiste. Gefällt mir.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 21:45 
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Geiler Scheiß!! Mehr fällt mir dazu gar nicht ein :mrgreen:

Im Ernst, gerade weil du da noch jung und "unerfahren" warst.
Es passt optisch sehr schön und stimmig zusammen.

Wäre schön das Gefährt legal auf die Strasse zu bekommen, weil heut wirst wohl kaum noch allein mit Versicherungsschild damit rumgondeln.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 6. Februar 2020 22:09 
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Respekt, Lob und Anerkennung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 7. Februar 2020 22:28 
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Noch paar Bilder!
Zweitaktlaboratorium!

-- Hinzugefügt: 8. Februar 2020 00:56 --

Und noch mehr...
Mit selbst konstruiertem Monofederbein. Auch die Gestaltung entwickelt sich.

-- Hinzugefügt: 8. Februar 2020 01:00 --

Die Endfassung entsteht.

-- Hinzugefügt: 8. Februar 2020 01:04 --

Im Jahre 1998 sah das Moped dann so aus.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 8. Februar 2020 10:58 
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:respekt: :respekt: :respekt:
Hast du da mit einem doppelten Vergaser gespielt?


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 8. Februar 2020 11:18 
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Durch Basteln was gelernt! Eine zweite Schwimmerkammer vor dem eigentlichen Vergaser angeordnet bringt Gemischanfettung beim Beschleunigen ohne die eigentliche Vergasereinstellung ändern zu müssen. Noch heute verbaue ich wenn möglich Seitenschwimmervergaser und mache mir den Effekt zunutze indem ich die Schwimmerkammer möglichst weit nach vorn drehe.

-- Hinzugefügt: 8. Februar 2020 22:46 --

Jetzt noch ein letztes Bild. Augustusburg Januar 1999. (Ja,das bin ich auf dem Foto :D )
Vielleicht noch ein paar Daten bzw. Fahreindrücke:
Die Kiste wiegt (vollgetankt!) 83 kg, hat einen ziemlich kurzen Radstand und das merkt man auch deutlich beim fahren. Sitzhöhe 55 cm. Die NSU Gabel ist bretthart (typisch NSU), spricht aber doch ganz gut an. Das Lenkgefühl ist extrem indifferent. Das sagte ich damals auch zu Einem, dem ich das Moped vorgeführt hab. Er meinte trocken, das sei kein Wunder, wenn das Vorderrad praktisch nie am Boden ist... Nun ja, die Gabel ist ungedämpft und springt permanent, wenn man schneller als 40 Sachen drauf hat. Tja und wenn man Gas gibt, ist da immer ne Handbreit Luft zur Fahrbahn. Die Beschleunigung ist recht ansehnlich (Standardübersetzung mit 16er Hinterrad kombiniert), der Motor dreht weit aus, schätze mehr als 6000 U/min, wir hatten damals ca. 110 km/h gestoppt. So schnell bin ich aber nur dieses eine Mal gefahren. Das Fahrgefühl ist, wenn man die Kiste forsch bewegt, sehr adrenalinlastig. Man braucht die komplette Straßenbreite. Wenn man eine Kurve normal, aber zügig nehmen wollte, mußte man das Kurveninnere ansteuern, um auch nur einigermaßen auf seiner Bahn zu bleiben. Driften war angesagt. Und unwahrscheinlich laut war das Gerät, ein gepreßtes hartes Knattern, eher unangenehm.
Am Primärdeckel hatte ich übrigens einen Peilstab zur Ölkontrolle angebaut.
Auf der Augustusburg hat dann Frieder Bach mein Moped entdeckt und mich als Leihgeber in die Eigenbau-Sonderausstellung eingeladen. Da stand das Teil dann etwa ein Jahr, damals noch in Klaffenbach. Leider ist es dort 2002 im Hochwasser der Würschnitz untergegangen. Einen Meter hoch stand das Schlammwasser in der Ausstellung, 85 cm ist das Moped hoch... Die Kollegen vom Museum haben es zwar ganz ordentlich wieder gesäubert und konserviert, aber der Motor ist seitdem fest und solange steht es nun auch schon rum. Ich habe mich dann meiner DKW zugewandt und, nebenbei bemerkt, auch noch ein Boot gebaut. Der Eigenbau war quasi mein Studienobjekt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eigenbau 150er auf Simson Basis
BeitragVerfasst: 9. Februar 2020 12:26 
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Geiles Gerät! :gut: und danke für die schönen alten Fotos!
Mit dem dicken Motor im Rahmen hätte ich mich aber selbst im jugendlichen Leichtsinn nicht mit Versicherungskennzeichen auf die Straße getraut. Das sieht ja ein Blinder ohne Krückstock.... :scherzkeks:
Das heißt also den Hobel gibt es noch, nur der Motor ist seit 2002 fest? Dann wäre das doch eine Gelegenheit, einen zumindest halbwegs legalen S51-Motor (mit 60ccm oder so) einzubauen, zwei Blinker dranzuschrauben und wieder zu fahren...!


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