ETS150 Motor in optimierter Serie

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ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon LucasM » 16. April 2020 10:19

Hallo.

Da ihr ja gerne Bilder anschaut, wollte ich hier ein paar Details von einem (E)TS150 Motor zeigen, welchen ich zuletzt für einen Kumpel etwas optimiert habe.
Kurz zu mir, 27 Jahre alt, Maschinenbau studiert, Simson zwischen den Fingern seit 13 Jahren, nun auch mal der Sprung über den Tellerrad zu MZ.

Motor wurde zuerst auseinandergebaut, alles begutachtet und vermessen. Soweit so ungut, am Getriebe die Hinterschneidungen der Zahnräder etwas nachgearbeitet, damit die Gänge auch wirklich nicht rausspringen, sonst aber OK. Kurbelwelle habe ich einem Kumpel zum regenerieren mitgegeben.
Lagersitze leider 2x stark eingelaufen, 1x von der Abtriebswelle rechts und der Vorgelegewelle die Bronzelagerung.
Den Sitz an der Abtriebswelle habe ich aufgeschweißt und anschließend neu gespindelt.
Da auch der Sitz für die Bronzebuchse eingelaufen war, musste auch hier bei der Vorgelegewelle neu gespindelt werden. Im Anschluss wurde dann eine neue Bronzebuchse angefertigt.
Und warum das Ganze? Der Motor soll noch etwas mehr Leistung bekommen als Serie, doch dazu später mehr.
Sicherlich hätte man bei den Preisen für einen gebrauchten TS150 Motor auch einfach einen anderen nehmen können, mehr werden es dadurch aber nicht mehr und etwas Herausforderung muss schon sein.

MfG Lucas
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Wolle69 » 16. April 2020 11:27

Hm, sieht zwar nett aus, aber wie hast du dir die exakte (!) Position des aufgeschweißten Lagersitzes geholt? Sonst herrscht hier die einhellige Meinung, dass die Hälften immer zusammen bearbeitet werden müssen, um Fluchtung zu gewährleisten. Bis unten durchgetastet?
Ciao
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon dokat3 » 16. April 2020 16:07

Warum nicht gleich die Bronzebuchse durch ein Nadellager und passender Buchse, wie bei der hufu ETZ getauscht?

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon lasernst » 16. April 2020 17:37

Also ich weiss nicht, aber die fette KW da drinne? was genau meinst Du mit mehr Leistung? mehr Hubraum oder geaenderte Auslegung oder beides?

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon LucasM » 16. April 2020 20:00

Hallo.

Im Beitrag oben zu sehen, die linke Gehäusehälfte auf den Tisch gespannt, die beiden Bolzen welche die Hälften zentrieren nachgerieben und neu gedreht (wenn dort Spiel zwischen den Hälften ist nützt die ganze Ausrichterei nichts).
Die Bohrungsmitte des jeweils intakten Lagersitzes geholt, dabei festgestellt, dass der Zentrumsfinder im Bild totaler Schrott ist, daraufhin einen anderen genommen und dann gespindelt. Die Wellen lassen sich leicht und ohne Wiederstand drehen. Sowas habe ich auch nicht zum ersten Mal gemacht.

Warum habe ich kein Nadellager genommen? Ehrliche Antwort: Ich bin neu in der MZ-Materie und habe mir die Frage auch gestellt, nachdem ich einen 150er ETZ-Motor auseinandergebaut habe. Das Bronze Rundmaterial hatte ich da, von daher stand die Lösung schnell fest.

Es bleibt bei dem Hubraum von 143ccm, Ziel ist, bei gleicher Drehzahl mehr Leistung zu holen, also ohne dass die Fahrbarkeit beeinträchtigt wird.

MfG Lucas

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Wolle69 » 16. April 2020 20:21

LucasM hat geschrieben:Sowas habe ich auch nicht zum ersten Mal gemacht.

Ich fragte rein interessehalber.
Ciao
Wolle

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon trabimotorrad » 16. April 2020 20:30

Freut mich, im Zeitalter der 5-Achsen-Berabeitungszentren, zu sehen, das ein 27Jähriger mit einem Wohlhaupter arbeiten kann - weiter so und zeige uns, was Du da machst - sieht gut aus :top: :ja:
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Moped Micha » 16. April 2020 21:04

Mach weiter und laß uns teilhaben, Danke im Voraus!
Grüße
Micha

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon dokat3 » 16. April 2020 21:22

Okay, das erklärt warum nicht Nadellager umgebaut wurde.
Darf ich fragen, was für eine Fräsmaschine du da hast.?
Ja, solch ein Zentrumfinder ist nicht das goldene vom Ei, habe so einen auch ganz tief in der Schrottkiste eingelager
Danke und weiter so ?

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Mechanikus » 16. April 2020 23:06

Einwandfrei, so muß das sein. Ich sag ja immer: Schmeißt nichts weg, das kann man reparieren. Schön gemacht. Was gibts denn eigentlich außer dem Zentrumsfinder (kenn ich leider nicht aus eigener Erfahrung) noch für Zentriervarianten? Ich habe bisher immer ganz Oldschool einen Kaliberbolzen gedreht, dessen eine Seite in den Lagersitz gesteckt und dessen andere Seite in die Spannzange genommen wird.

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon ETZ250Franz » 17. April 2020 21:52

Sieht super aus was du da machst, das ist ein riesen Aufwand! Lagersitze hab ich auch schon gespindelt, da geht relativ viel zeit ins Land dabei (zumindest auf meiner Maschine).

Ich würde dir aber auch zu einer kleineren Kurbelwelle raten. Die riesige Schwungmasse nimmt einem spritzigem Motor jede Emotion. Man(n) kann die ETZ 150 Kurbelwelle wohl nehmen- oder du drehst deine Hubwangen ab. Das hat außerdem den Vorteil, dass du die Wuchtung gleich mit verbessern kannst :D Ich würde, solange du den Motor noch nicht eingebaut hast, die Bronzebuchse gegen die Nadellagerung von der ETZ austauschen. Die Bronzebuchsen haben nicht das ewige Leben.

Welchen Schweißzusatz nimmst du für das DDR Alu? Ich hab oft das Problem, dass es "bläselt".

Gruß
Franz

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Mainzer » 18. April 2020 06:47

Das ist doch ein MM150/2. Den auf ETZ-Kurbelwelle umbauen stelle ich mir nicht so einfach vor.
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Mechanikus » 18. April 2020 09:33

Ist aber ohne weiteres möglich. Ich hab ja auch einen MM 150/2 auf die Kurbelwelle vom /3 umgebaut. Für die ETZ Welle müßten dann noch Totraumringe eingebaut werden. Dieser Umbau würde aber die herrliche Durchzugscharakteristik versauen und man würde den 5. Gang noch mehr vermissen...

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon LucasM » 18. April 2020 19:35

trabimotorrad hat geschrieben:Freut mich, im Zeitalter der 5-Achsen-Berabeitungszentren, zu sehen, das ein 27Jähriger mit einem Wohlhaupter arbeiten kann - weiter so und zeige uns, was Du da machst - sieht gut aus :top: :ja:


Ja, das ist wohl leider eine recht seltene Kunst geworden. Trotzdem gibt es da viele in meinem Alter (und durchaus auch jüngere), die Spaß an so einer Arbeit haben und das durchaus auch beherrschen.
wobei mit so einem Wohlhaupter eine Bohrung auf 1/100 treffen keine größere Kunst ist, das war mit dem China Ausdrehkopf unmöglich, daher hab ich dann einfach das Geld für einen Wohlhaupter in die Hand genommen. Eine Investition fürs Leben.

dokat3 hat geschrieben:Okay, das erklärt warum nicht Nadellager umgebaut wurde.
Darf ich fragen, was für eine Fräsmaschine du da hast.?
Ja, solch ein Zentrumfinder ist nicht das goldene vom Ei, habe so einen auch ganz tief in der Schrottkiste eingelager
Danke und weiter so ?

Eine baugleiche Maschine zur Optimum MB4. Für die die nicht danach googeln wollen: Eine Chinamaschine der 300kg Klasse mit MK4 Spindelaufnahme und ganz passablen Verfahrwegen.

Mechanikus hat geschrieben:Einwandfrei, so muß das sein. Ich sag ja immer: Schmeißt nichts weg, das kann man reparieren. Schön gemacht. Was gibts denn eigentlich außer dem Zentrumsfinder (kenn ich leider nicht aus eigener Erfahrung) noch für Zentriervarianten? Ich habe bisher immer ganz Oldschool einen Kaliberbolzen gedreht, dessen eine Seite in den Lagersitz gesteckt und dessen andere Seite in die Spannzange genommen wird.


Bei eher untergeordneten Positionstoleranzen nutze ich die Methode mit Absteckung mit Bolzen über die Spannzange auch ganz gerne. Gerade aber bei der Flucht von 2 Lagersitzen möchte ich da nicht darauf vertrauen.
Habe ein Bild von der herkömmlichen Variante mit angehangen. Das Ist ein ehrliches Messgerät, damit ging es dann ohne Probleme.

ETZ250Franz hat geschrieben:Sieht super aus was du da machst, das ist ein riesen Aufwand! Lagersitze hab ich auch schon gespindelt, da geht relativ viel zeit ins Land dabei (zumindest auf meiner Maschine).

Ich würde dir aber auch zu einer kleineren Kurbelwelle raten. Die riesige Schwungmasse nimmt einem spritzigem Motor jede Emotion. Man(n) kann die ETZ 150 Kurbelwelle wohl nehmen- oder du drehst deine Hubwangen ab. Das hat außerdem den Vorteil, dass du die Wuchtung gleich mit verbessern kannst :D Ich würde, solange du den Motor noch nicht eingebaut hast, die Bronzebuchse gegen die Nadellagerung von der ETZ austauschen. Die Bronzebuchsen haben nicht das ewige Leben.

Welchen Schweißzusatz nimmst du für das DDR Alu? Ich hab oft das Problem, dass es "bläselt".

Gruß
Franz

Egal welche Maschine, ein gewisser Aufwand ist immer vorhanden. Die ganze Vorbereitung der Maschine und des Gehäuses kommen auf den Bildern nicht so rüber. Wirklich wirtschaftlich ist das bei MZ-Gehäusen wohl noch nicht, allerdings baue ich lieber etwas aus Sachen, was für andere schon als Schrott deklariert wurde, anstatt einfach neu zu kaufen. Der Reiz ist damit für mich bei solchen Projekten weg.

Der Motor ist leider schon längst wieder zusammengebaut, hat die ersten Kilometer abgespult und die Prüfstandsläufe sind auch schon im Kasten. Beim nächsten Motor wird es dann eine Nadellagerung. Ich bin zuversichtlich, dass die Buchse den Motor aushalten wird, da es RG7 (Rotguss/Lagerbronze) ist und nicht einfach nur Messing (die Originale sah nach Messing aus). Auch die Passung habe ich an der Stelle auch recht penibel geachtet.
Als Schweißzusatz nehme ich AlSi12, wobei das eigentlich egal ist. AlMg geht da genauso. Solche alten mit Öl vollgesaugten Teile schweißen ist natürlich was anderes, als ein werksneues Blech in bester Schweißqualität. Bevor überhaupt der erste Schweißzusatz ans Werkstück gegeben wird den zu schweißenden Bereich mit dem Brenner erstmal ordentlich auskochen und die Oxidschicht aufbrechen, fix mit der Edelstahldrahtbüste drüber und dann geht es los. Damit handelt man sich eigentlich kaum Poren ein.

-- Hinzugefügt: 18. April 2020 20:45 --

Weiter geht es mit weiteren Bearbeitungsschritten.

Habe beim Kolben lange gesucht nach einer brauchbaren Lösung. Musste leider einsehen, dass es diese nicht gibt. Die Wahl fiel auf einen Almetkolben von der 150er ETZ. Mit den Almetkolben habe ich im Simsonbereich schon gute Erfahrungen gemacht. Leider hat ETZ ein anderes Kompressionsmaß, weshalb ich eine Fußdistanz konstruieren musste.

Der obere Ringstoß im ETZ-Kolben ist für TS150 leider auch alles andere als glücklich, da er mittig in den Einlass läuft, also nun auch noch den Ringstoß versetzt.

Mit meinem Kumpel waren wir uns einig, dass als Vergaser etwas modernes ran soll. Die Wahl fiel auf einen 28er Flachschieber, der noch rumlag. Laserteile musste ich eh beauftragen, daher auch noch eine Anschlussplatte für den Gummiflansch lasern lassen.

Im Anschluss habe ich den Zylinder dann noch auf das nächste Maß gebohrt und geschliffen und schon mal zur Probe zusammengesteckt.
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon MRS76 » 18. April 2020 20:12

Hut ab Schwester, dein technisches Knowhow hier zu lesen ist endlich mal ne Abwechslung....???

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon TS Paul » 18. April 2020 20:13

Respekt! Saubere Arbeit!
Grütze, Paul
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Mechanikus » 19. April 2020 00:12

Ein 28er Vergaser? Auf der 150er ES? Ich fürchte, das funktioniert bloß bis 3/4 Schieberöffnung. Danach wird nicht mehr viel passieren...

-- Hinzugefügt: 19. April 2020 01:27 --

Und sitzt der Vergaser nicht bisschen sehr nah am Zylinder? Das verschiebt doch die Resonanzdrehzahl für die Ansaugleitung in höhere Drehzahlbereiche.
Bitte nicht als nörgeln auffassen, es ist konstruktiv gemeint, die Ausführung, die dahinter steht, zeigt ja eine hohe Qualität. Ich weiß aus Erfahrung daß man vom Optimieren schnell ins Frisieren abrutscht. Frisieren aber, geht gar nicht mal so schwer, einen gut fahrbaren Motor zu bauen, der rein subjektiv gesund und kräftig erscheint, ist deutlich schwieriger. Deshalb bitte meine Hinweise in diesem Sinne verstehen.

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon LucasM » 19. April 2020 20:34

Mechanikus hat geschrieben:Ein 28er Vergaser? Auf der 150er ES? Ich fürchte, das funktioniert bloß bis 3/4 Schieberöffnung. Danach wird nicht mehr viel passieren...

-- Hinzugefügt: 19. April 2020 01:27 --

Und sitzt der Vergaser nicht bisschen sehr nah am Zylinder? Das verschiebt doch die Resonanzdrehzahl für die Ansaugleitung in höhere Drehzahlbereiche.
Bitte nicht als nörgeln auffassen, es ist konstruktiv gemeint, die Ausführung, die dahinter steht, zeigt ja eine hohe Qualität. Ich weiß aus Erfahrung daß man vom Optimieren schnell ins Frisieren abrutscht. Frisieren aber, geht gar nicht mal so schwer, einen gut fahrbaren Motor zu bauen, der rein subjektiv gesund und kräftig erscheint, ist deutlich schwieriger. Deshalb bitte meine Hinweise in diesem Sinne verstehen.


Bis jetzt funktioniert es auch mit 4/4 Schieberstellung, warum auch nicht? In der SimsonGP fahre ich an 50ccm einen 26mm Vergaser. 28mm an 143ccm sind fernab jeglicher Kotzgrenze, wobei leistungsmäßig der Sprung vom 24er BVF zum 28er nicht soo riesig war.
Ja, der Vergaser sitzt näher dran, als vorher und das ist auch gut so. Den originalen Rüssel braucht doch kein Mensch.
Keine Sorge, ich fasse sowas nicht als nörgeln auf, da bin ich im Internet ganz anderes gewohnt. Hier ist das Niveau ja durchaus ganz OK.

Dann möchte ich das hier mal noch zum Abschluss bringen.

Motor wurde komplett montiert, in das Motorrad eingebaut, 200m bis zum Ortsausgangsschild und wieder zurück und dann erstmal ab auf den Prüfstand.
Ob das nun unter die Rubrik frisieren, oder optimieren fällt, keine Ahnung. Noch nie Gedanken darum gemacht.
Ich lasse einfach mal noch die restlichen Bilder sprechen.

MfG Lucas
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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Mechanikus » 19. April 2020 21:45

Ich staune! Da trabt ja schon ein Pferdchen mehr an als original. Klar, ich kenne auch die Simmi- Jungfreunde, für die ich immer die Gehäuse aufspindeln darf, mit ihren 30er Vergasern. Aber die pumpen ja bei 11000 Umdrehungen und Kanälen, die größer als die der MZ sind, auch mehr Luft durch als es die 150er überhaupt schafft. Deshalb wundert es mich, daß der 28er Vergaser bei Vollast noch zufriedenstellend zerstäubt. Zum Ansaugrohr: An meinem Eigenbau hatte ich sogar einen verlängerten Ansaugstutzen mit nem 22er Vergaser (allerdings mit offenem Ansaugtrichter), der brachte einen deutlichen Zuwachs an Drehmoment. Man sollte die Ansaugschwingungen nicht ungenutzt lassen, denke ich.

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon LucasM » 19. April 2020 21:57

Also die Leistung im Diagramm ist die Radleistung, keine Motorleistung, im Vergleich zum originalen TS150 Motor. Das nur noch der Vollständigkeit halber.

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon Mechanikus » 19. April 2020 22:14

Was? Wo kommt denn die ganze Leistung her? Du hast doch den Auspuff gar nicht angefaßt, oder?

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Re: ETS150 Motor in optimierter Serie

Beitragvon zxmadx » 20. April 2020 13:06

An der Geländesport haben wir sogar ein 33er Bvf am Schlitzer, das läuft auch anständig. Zum Thema Kolben gibt es ein paar Alternativen, da gab es Zeitlang von Grand-Sport was adapatierbares von der Vespa Gs150. Mittlerweile verwende ich Suzuki Kolben mit 14er Kobo und Konversionsnadellager.

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