trabimotorrad hat geschrieben:
Freut mich, im Zeitalter der 5-Achsen-Berabeitungszentren, zu sehen, das ein 27Jähriger mit einem Wohlhaupter arbeiten kann - weiter so und zeige uns, was Du da machst - sieht gut aus

Ja, das ist wohl leider eine recht seltene Kunst geworden. Trotzdem gibt es da viele in meinem Alter (und durchaus auch jüngere), die Spaß an so einer Arbeit haben und das durchaus auch beherrschen.
wobei mit so einem Wohlhaupter eine Bohrung auf 1/100 treffen keine größere Kunst ist, das war mit dem China Ausdrehkopf unmöglich, daher hab ich dann einfach das Geld für einen Wohlhaupter in die Hand genommen. Eine Investition fürs Leben.
dokat3 hat geschrieben:
Okay, das erklärt warum nicht Nadellager umgebaut wurde.
Darf ich fragen, was für eine Fräsmaschine du da hast.?
Ja, solch ein Zentrumfinder ist nicht das goldene vom Ei, habe so einen auch ganz tief in der Schrottkiste eingelager
Danke und weiter so ?
Eine baugleiche Maschine zur Optimum MB4. Für die die nicht danach googeln wollen: Eine Chinamaschine der 300kg Klasse mit MK4 Spindelaufnahme und ganz passablen Verfahrwegen.
Mechanikus hat geschrieben:
Einwandfrei, so muß das sein. Ich sag ja immer: Schmeißt nichts weg, das kann man reparieren. Schön gemacht. Was gibts denn eigentlich außer dem Zentrumsfinder (kenn ich leider nicht aus eigener Erfahrung) noch für Zentriervarianten? Ich habe bisher immer ganz Oldschool einen Kaliberbolzen gedreht, dessen eine Seite in den Lagersitz gesteckt und dessen andere Seite in die Spannzange genommen wird.
Bei eher untergeordneten Positionstoleranzen nutze ich die Methode mit Absteckung mit Bolzen über die Spannzange auch ganz gerne. Gerade aber bei der Flucht von 2 Lagersitzen möchte ich da nicht darauf vertrauen.
Habe ein Bild von der herkömmlichen Variante mit angehangen. Das Ist ein ehrliches Messgerät, damit ging es dann ohne Probleme.
ETZ250Franz hat geschrieben:
Sieht super aus was du da machst, das ist ein riesen Aufwand! Lagersitze hab ich auch schon gespindelt, da geht relativ viel zeit ins Land dabei (zumindest auf meiner Maschine).
Ich würde dir aber auch zu einer kleineren Kurbelwelle raten. Die riesige Schwungmasse nimmt einem spritzigem Motor jede Emotion. Man(n) kann die ETZ 150 Kurbelwelle wohl nehmen- oder du drehst deine Hubwangen ab. Das hat außerdem den Vorteil, dass du die Wuchtung gleich mit verbessern kannst

Ich würde, solange du den Motor noch nicht eingebaut hast, die Bronzebuchse gegen die Nadellagerung von der ETZ austauschen. Die Bronzebuchsen haben nicht das ewige Leben.
Welchen Schweißzusatz nimmst du für das DDR Alu? Ich hab oft das Problem, dass es "bläselt".
Gruß
Franz
Egal welche Maschine, ein gewisser Aufwand ist immer vorhanden. Die ganze Vorbereitung der Maschine und des Gehäuses kommen auf den Bildern nicht so rüber. Wirklich wirtschaftlich ist das bei MZ-Gehäusen wohl noch nicht, allerdings baue ich lieber etwas aus Sachen, was für andere schon als Schrott deklariert wurde, anstatt einfach neu zu kaufen. Der Reiz ist damit für mich bei solchen Projekten weg.
Der Motor ist leider schon längst wieder zusammengebaut, hat die ersten Kilometer abgespult und die Prüfstandsläufe sind auch schon im Kasten. Beim nächsten Motor wird es dann eine Nadellagerung. Ich bin zuversichtlich, dass die Buchse den Motor aushalten wird, da es RG7 (Rotguss/Lagerbronze) ist und nicht einfach nur Messing (die Originale sah nach Messing aus). Auch die Passung habe ich an der Stelle auch recht penibel geachtet.
Als Schweißzusatz nehme ich AlSi12, wobei das eigentlich egal ist. AlMg geht da genauso. Solche alten mit Öl vollgesaugten Teile schweißen ist natürlich was anderes, als ein werksneues Blech in bester Schweißqualität. Bevor überhaupt der erste Schweißzusatz ans Werkstück gegeben wird den zu schweißenden Bereich mit dem Brenner erstmal ordentlich auskochen und die Oxidschicht aufbrechen, fix mit der Edelstahldrahtbüste drüber und dann geht es los. Damit handelt man sich eigentlich kaum Poren ein.
-- Hinzugefügt: 18. April 2020 20:45 --Weiter geht es mit weiteren Bearbeitungsschritten.
Habe beim Kolben lange gesucht nach einer brauchbaren Lösung. Musste leider einsehen, dass es diese nicht gibt. Die Wahl fiel auf einen Almetkolben von der 150er ETZ. Mit den Almetkolben habe ich im Simsonbereich schon gute Erfahrungen gemacht. Leider hat ETZ ein anderes Kompressionsmaß, weshalb ich eine Fußdistanz konstruieren musste.
Der obere Ringstoß im ETZ-Kolben ist für TS150 leider auch alles andere als glücklich, da er mittig in den Einlass läuft, also nun auch noch den Ringstoß versetzt.
Mit meinem Kumpel waren wir uns einig, dass als Vergaser etwas modernes ran soll. Die Wahl fiel auf einen 28er Flachschieber, der noch rumlag. Laserteile musste ich eh beauftragen, daher auch noch eine Anschlussplatte für den Gummiflansch lasern lassen.
Im Anschluss habe ich den Zylinder dann noch auf das nächste Maß gebohrt und geschliffen und schon mal zur Probe zusammengesteckt.