Das MZ Forum für MZ Fahrer

Hilfe rund um die Emmen auf http://mz-forum.com

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 42 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 11:39 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Hallo liebe Comunity! :hallo:

Ich möchte mich erst mal vorstellen:
Mein Name ist Markus und ich bin 30 Jahre jung. Ich habe eben mein Masterstudium beendet und arbeite beim TÜV im Sachgebiet Ex-Sicherheit und funktionale Sicherheit. Mit 12 hab ich meine erste Simson (KR51/1S) bekommen und erfolgreich wiederbelebt. Bis zum Studium habe ich mich ausschließlich mit KR51/1, S50 und S51 beschäftigt, allerdings keine eigenen Projekte realisiert. Nun bin ich fertig und habe wieder Zeit und Platz für was eigenes.

Ich finde es grandios, welche Masse an Information hier im Forum zusammengetragen wurde und hoffe, dass auch ich meinen Teil beitragen kann. =)

Zu meinem Projekt: Es handelt sich um eine ES150/1 BJ 1972. Die Rahmennummer passt auch so weit. Allerdings hab ich ein paar Fragen bezüglich des Motors und der Ausstattung.

Zum Motor:
Wie auf dem Bild zu Sehen ist, wurde an das Motorgehäuse eine Plakette genietet mit der Aufschrift "Hergestellt in der DDR". Dazu wurde das Jahr 1978 eingeprägt. Leider kann ich die Motornummer 6437699 zeitlich nicht einordnen, aber ein Unterschied von 6 Jahren zwischen Motor und Rahmen erscheint mir ganz schön groß.

31735

Zur Ausstattung:
Laut Rahmennummer wurde das Schweinchen 1972 gebaut, hat aber noch den "alten", runden Tacho und die dementsprechende spitze Zündschlossabdeckung. Kann mir vielleicht jemand sagen, bis wann die runden Tachos noch verbaut wurden?

31733

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe und beste Grüße aus Leipzig! :hallo:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 12:28 
Offline

Beiträge: 5300
Wohnort: Nuthe-Urstromtal
Alter: 52
Hallo, willkommen und :tach: ,

da hast Du Dir ja was angelacht... :lach: Viel Spaß mit dem Schweinchen. Ich habe auch eine ´72er. Die war auch sehr abgerockt, so ist sie jetzt: :arrow: viewtopic.php?f=28&t=57020&start=350#p1505868 - sie ist auch auf dem gerade aktuellen Monatsblatt des Forumskalenders zu sehen :biggrin: :arrow: viewtopic.php?f=120&t=86029 Bild 7 .

Da ist einiges nicht mehr original an Deiner Maschine, so die Lampenmaske mit dem runden Tacho, die wurde 1972 schon einige Jahre nicht mehr gebaut. Die hat wohl mal jemand mal als Ersatz verbaut. An die 72er gehört eigentlich ein Segmenttacho.

Der Motor wird auch ausgetauscht worden sein, die Plakette war an Ersatzmotore angebracht. Da die 8 von der 78 gestempelt ist, würde ich sagen, dass diese erst eingeschlagen wurde, als der Motor tatsächlich verbaut wurde. Oder er wurde im Jahr 1978 regeneriert, das wäre auch möglich. Die Motornummer passt m.M. jedenfalls nicht zu 1978.

Jedenfalls hat Dein Kleinschwein einiges hinter sich und wird sicher alles andere als original sein. Das zeugt von einem bewegten Leben.

Einige Bilder von der gesamten Maschine wären hilfreich, um noch mehr sagen zu können.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 12:53 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Ich habs befürchtet :roll:

Das Schweinchen ist noch halb vergraben in einer Garage. Ich habe die Es erst diese Woche bekommen und muss sie erst mal freibuddeln. Fotos vom Gesamtzustand kommen auf jeden Fall noch, schon alein deswegen, weil ich eine schöne Doku für die Restauration machen möchte =) Ich hoffe, dass ich das gute Stück im Laufe dieser Woche noch freigeschaufelt bekomme...


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 13:26 
Offline

Beiträge: 5300
Wohnort: Nuthe-Urstromtal
Alter: 52
Na dann grab sie erst mal aus und mach sie sauber.

Der Blechprägerahmen hat einige Schwachstellen, so reißt z.B. der Fußrastenhalter gerne aus, die hinteren Motorhaltebleche reißen ein oder ab und der Steuerkopf kann auch mal betroffen sein. Beim Lenker sei vorsichtig, auch hier droht Schaden! Vor allem, wenn man nicht weiß, wie man den abbaut. Ist ähnlich, wie früher an den Fahrrädern. Ein Konus muss gelöst werden. Frage nach, wenn Du nicht weißt, wie das funktioniert!

Die Lenkkopflagerung hat noch nicht die unproblematischen Radiallager (erst ab TS-Reihe), hier heißt es auch erst mal, den Jetzt-Zustand zu prüfen. Und der Tank kann ein Kandidat für Undichtigkeiten sein, z.B. an den hinteren Verschraubungen.

Nicht bange machen lassen, das muss alles nicht sein, kann auch gut gehen. Bei mir waren es auch nur drei der sechs aufgezählten Punkte :lach: .


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 14:25 
Offline

Beiträge: 7864
Wohnort: Regensburg
EmmasPapa hat geschrieben:
Nicht bange machen lassen, das muss alles nicht sein, kann auch gut gehen.


und wenn sie fährt ist es eine wirklich gute Maschine mit tollem Fahrwerk!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 15:56 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
ea2873 hat geschrieben:
EmmasPapa hat geschrieben:
Nicht bange machen lassen, das muss alles nicht sein, kann auch gut gehen.


und wenn sie fährt ist es eine wirklich gute Maschine mit tollem Fahrwerk!


Danke für die Motivation! ich bin schon echt gespannt... :gespannt:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 16:38 
Offline

Beiträge: 1033
Wohnort: Leipzig , Sangerhausen , Bernburg
Alter: 48
Herzlich willkommen im Forum. Ich habe auch eine 72er Hufu und fahre sie sehr gerne.
Die Arbeit wird sich für dich lohnen.
Und eine fertige kaufen, kann jeder.

Viel Spaß damit!

Grüße aus Leipzig

Lars


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 16:53 
Offline

Beiträge: 1513
Hallo, man muss Gesamtfotos zur Beurteilung sehen. Die Rahmennummer bestimmt den Werksausgang. Der Motor stammt von Sommer 1973. Wurde wahrsch. 1978 im Werk überholt. Lampe gehört nicht zur 150/1. Ist von viel früher. Mehr kann man noch nicht sagen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 16:56 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 3876
Wohnort: Schwarzenberg/Erzgeb.
Alter: 71
Auch erstmal willkommen im Forum :tach: :hallo:
Gibts denn noch irgendwelche Papiere zu der Gerät?
Das scheint so eine typische Fahrmaschine gewesen zu sein, im Laufe der Jahre immer mal wieder was erneuert (Rahmen, Motor), getauscht (Scheinwerfer - Unfall?) damit man damit halt fahren konnte.
Plane für den Motor mal eine Komplettüberholung ein, alles andere wird sich ergeben.
Und wirklich, lieber mal mehr "dumm" fragen bevor was unnötig kaputtgeht. :ja:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 17:29 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Hallo Kurt :hallo:

motorradfahrerwill hat geschrieben:
Plane für den Motor mal eine Komplettüberholung ein, alles andere wird sich ergeben.

Für das Schweinchen ist eh eine komplette Restauration inkl. Regenerieren des Motors geplant. Ein Brief existiert, befindet sich aber noch nicht in meinem Besitz. Eine "Übergabe" aller zugehörigen Dokumente kommt noch in den nächsten Tagen. Da wird sich dann auch zeigen, ob es ein Austauschmotor ist.

motorradfahrerwill hat geschrieben:
Und wirklich, lieber mal mehr "dumm" fragen bevor was unnötig kaputtgeht. :ja:

Definitiv. Lieber einmal mehr nachfragen, als dann die Nachsicht zu haben.

Am Tank sind noch zwei "Roststriemen" recht charakteristisch. Beide verlaufen parallel und sind auf der linken sowie rechten Seite vorhanden. Hat das schon mal einer von euch gesehen? Kann das von den Kniedecken stammen?

31736


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 17:37 
Offline

Beiträge: 7864
Wohnort: Regensburg
Waldtv hat geschrieben:
Am Tank sind noch zwei "Roststriemen" recht charakteristisch. Beide verlaufen parallel und sind auf der linken sowie rechten Seite vorhanden. Hat das schon mal einer von euch gesehen? Kann das von den Kniedecken stammen?


das kommt von den Knieblechen. wie es aussieht hast du noch die Halter zwischen Tank und Lampe dran. Nicht wegwerfen!

https://www.fahrzeugbilder.de/1024/mz-e ... -28163.jpg


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 18:46 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Waldtv hat geschrieben:
das kommt von den Knieblechen.


Sehr gut. Ich geh immer mehr davon aus, dass das Schweinchen mal nen Unfall hatte. Das erklärt auch den getauschten Scheinwerfer. =) Die Bleche bleiben auch dran. Jetzt muss nur noch die Kniebleche finden ...


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 18:56 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

------ Titel -------
LaLu 2011
ES Philosoph

Beiträge: 34678
Wohnort: Strausberg, die grüne Stadt am See
Alter: 56
Der Aufkleber links an der Lampe ist unbedingt erhaltenswert. :ja:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 19:00 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 1806
Wohnort: Ile-de-France
Alter: 59
Lorchen hat geschrieben:
Der Aufkleber links an der Lampe ist unbedingt erhaltenswert. :ja:



Eine Parole aus dem Jahre 1983:

https://www.nd-archiv.de/artikel/157363 ... affen.html


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 19:59 
Offline

Beiträge: 1033
Wohnort: Leipzig , Sangerhausen , Bernburg
Alter: 48
Ich habe noch ein paar Kniebleche liegen.

Die Sitzbank ist auch von neuerer Bauart.
Da muss meines Wissens eine mit Federkern drauf.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 20:08 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
samyb hat geschrieben:
Die Sitzbank ist auch von neuerer Bauart.
Da muss meines Wissens eine mit Federkern drauf.


Danke für den Hinweis. Gibt es irgendwo eine Auflistung, welche Baureihe welche Ausstattung bei Auslieferung gehabt hat?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 6. August 2020 20:16 
Offline

Beiträge: 1033
Wohnort: Leipzig , Sangerhausen , Bernburg
Alter: 48
Es gibt alte Werbeprospekte und Plakate.
Aber darauf kann man sich auch nicht hundertprozentig verlassen. Da wurde auch mal eine 175er als 250er ausgegeben, wenn ich mich recht erinnere.

Stell einfach ein paar Bilder hier ein.
Die Profis wissen, welche Teile dran gehören und helfen dir sicher gern.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 30. August 2020 09:27 
Offline

Beiträge: 214
Wohnort: nördl. LK-OS
Und ich habe auch eine '72er, die noch auf Wiederbelebung wartet (vllt diesen Winter), so'ne typisch blau-weisse, Rahmen 579112x, Motor 641036x, die ich fuer sehr original halte. Ja, Federkernsattel mit weissem Keder, natuerlich freiiegende Federn, ein schwarzer, eckiger Spiegel war dabei, aber demontiert. Was definitiv nicht original ist an meiner: der Benzinhahn.
Wie ist das an Markus' 150er, der Benzinhahn mit dem langen Hebel, gehoert der dahin?

Waldtv hat geschrieben:
...
31736


Oder sollte das so aussehen wie bei einer der beiden abgebildeten ETS150 und ES150/1 (beide Museum Jürgenstorf), auch der Abscheider (Wassersack, habe ich mal irgendwo gehoert) ist ja ein anderer:

Gruss
Volker


Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 30. August 2020 09:30 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

------ Titel -------
LaLu 2011
ES Philosoph

Beiträge: 34678
Wohnort: Strausberg, die grüne Stadt am See
Alter: 56
Den Hebel kann man einzeln tauschen. Ansonsten paßt dein Hahn schon zum Baujahr.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 7. Oktober 2020 20:06 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Soooo... Lange war es still, aber ich habe jetzt endlich das Moped in meiner Garage. Außerdem habe ich jetzt auch die originalen Papiere in meinem Besitz. Neue Erkenntnisse:

Die kleine hatte 7 Vorbesitzer, 6 davon alleine von '72 bis '85. Also ein wirklich bewegtes Leben...

Der Motor ist tatsächlich nicht regeneriert, sondern ein Austauschmotor von 1978. Das kleine Schweinchen hatte auch tatsächlich einen Unfall. Dafür sprechen nun der Austauschmotor, die fehlenden Kniebleche, der Verbogene Halter vom Knieblech rechts (siehe Bild) und die getauschte Lampenmaske.

Zur Präsentation des derzeitigen Zustandes hier ein paar Bilder:

31899 31901 31902 31903

31904 31905 31906 31734

Besonders hab ich mich natürlich über den Zustand des Tanks gefreut. Dieser ist absolut rostfrei. Lediglich einige Verharzungen sind im Tank geblieben, aber die lassen sich ja schnell beseitigen. Und über den Benzinhahn habe ich mich auch schon gewundert, da der Hebel tatsächlich unnötig lang ist. Aber der kommt eh neu.

Demnächst werde ich mit der Demontage aller Teile beginnen, da noch in diesem Winter alles zum Sandstrahlen und Grundieren gehen soll. Bei der Lackierung suche ich noch verzweifelt nach den richtigen Farben. Ich habe schon auf Ost2Rad den Lack gefunden, allerdings ist der nicht lieferbar. Und ddr-motorrad.de hat nur ein Hellblau für TS, ETZ und ES, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Aber da gibt es doch feine Unterschiede in den Farbtönen, richtig?

Beste Grüße aus Leipzig!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 06:06 
Offline
Benutzeravatar

------ Titel -------
Verdienter Löter des Forums

Beiträge: 8845
Wohnort: Forst/Lausitz
Alter: 70
Beim Doccolor findest du die passenden Farben für die kleine :ja: :ja:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 06:33 
Offline

Beiträge: 783
Wohnort: Harz
Ich würde versuchen den Lack zu erhalten und ggf den Tank tauschen..


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 06:54 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

------ Titel -------
LaLu 2011
ES Philosoph

Beiträge: 34678
Wohnort: Strausberg, die grüne Stadt am See
Alter: 56
:ja: Da ist noch der Schatten der Linierung zu erkennen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 07:10 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 682
Wohnort: 19370 Parchim
Alter: 41
Moin..

Die Lampenmaske ist von dem älteren Modell. ( 1963-1965 )

Gruß Michael


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 11:16 
Offline

Beiträge: 1513
Poliere mal ein Teil mit Autopolitur per Hand. Es wird wunderbar. Der rost bleibt, sieht aber dann anders aus.Danach konservieren. Rest aufarbeiten bzw. austauschen. Damit erhälst Du diese Maschine in ihrem charakter und mit ihrer Geschichte. Bei strahlen und lackieren erhälst Du eine völlig andere Maschine. Es wird Dir wahrscheinlich später leidtun.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 11:37 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 1530
Wohnort: Oschersleben
Alter: 44
Ganz meine Meinung :ja: :ja: :ja:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 13:13 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
1.)
UlliD hat geschrieben:
Beim Doccolor findest du die passenden Farben für die kleine :ja: :ja:

Das hab ich versucht. Der dem Ist-Zustand am ehesten entsprechende Blau-Ton ist leider bei der TS zu finden, aber nicht bei der ES. Und da ich gehört und gelesen habe, dass die hellblauen Frabtöne bei ES und TS nicht die gleichen sein sollen, bin ich da eher vorsichtig. Oder die Farbdarstellung ist aufgrund der Aufnahme und der Wiedergabe über LCD verfälscht. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

2.)
MZElch hat geschrieben:
Ich würde versuchen den Lack zu erhalten und ggf den Tank tauschen..

vergasernadel hat geschrieben:
Poliere mal ein Teil mit Autopolitur per Hand. Es wird wunderbar. Der rost bleibt, sieht aber dann anders aus.Danach konservieren. Rest aufarbeiten bzw. austauschen. Damit erhälst Du diese Maschine in ihrem charakter und mit ihrer Geschichte. Bei strahlen und lackieren erhälst Du eine völlig andere Maschine. Es wird Dir wahrscheinlich später leidtun.

smartsurfer81 hat geschrieben:
Ganz meine Meinung :ja: :ja: :ja:

Dem Charme einer Patina-Maschine kann auch ich nur sehr schwer widerstehen, allerdings ist an dem Schweinchen so viel Rost, dass ich um eine Überarbeitung an einigen Stellen (Fußrasten, Schweißnaht Motorträger, Stoßdämpferholme) nicht drum rum kommen werde. Ich mag auch keinen "Flickenteppich", also habe ich mich dazu entschieden, die komplette Maschine möglichst originalgetreu (abgesehen von Knieblechen und Seitengepäckträgern) wieder zu restaurieren.

3.)
Lorchen hat geschrieben:
:ja: Da ist noch der Schatten der Linierung zu erkennen.

Meinst du an dem Seitendeckel und dem vorderen Kotflügel? Ich ging davon aus, dass die Linierung im Original dunkelblau war. Hab ich mich da in die Irre führen lassen? :gruebel:

4.)
harryderdritte hat geschrieben:
Die Lampenmaske ist von dem älteren Modell. ( 1963-1965 )

Ich weis. Trotzdem Danke für den Hinweis. Die passende Maske und der zugehörige Tacho kommen heute bei mir an. :gespannt:

Beste Grüße!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 14:52 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 3876
Wohnort: Schwarzenberg/Erzgeb.
Alter: 71
Die originale Linierung war golden.
Bezüglich Lack - mußt eh alles saubermachen, dann kannste nochmal überlegen - oder auch mehrmals. :ja:
Jeder neue Lack, egal welcher, ist weicher als der der drauf ist.
Nicht daß Du Dir in 10 Jahren sonstwohin beißen würdest. ;D

Übrigens, den Auspuff, so rostig wie der auch ist -> aufheben!
Original war an den 72ern der mit dem schrägen Ende dran.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 16:04 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

------ Titel -------
LaLu 2011
ES Philosoph

Beiträge: 34678
Wohnort: Strausberg, die grüne Stadt am See
Alter: 56
Jedenfalls sparst du viel Geld, wenn du nicht lackieren läßt. Und von schickem Neulack fährt sie noch nicht, da gibt es ganz andere Baustellen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 16:10 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
motorradfahrerwill hat geschrieben:
Übrigens, den Auspuff, so rostig wie der auch ist -> aufheben!
Original war an den 72ern der mit dem schrägen Ende dran.

Danke für den Hinweis.

Lorchen hat geschrieben:
Jedenfalls sparst du viel Geld, wenn du nicht lackieren läßt. Und von schickem Neulack fährt sie noch nicht, da gibt es ganz andere Baustellen.

Das ist mir schon klar. Aber der Lack wird wahrscheinlich die teuerste Baustelle, daher sollte da jeder Schritt gut überlegt sein.

Beim Fahrwerk mache ich mir die geringsten Sorgen. Auch beim Motor bin ich ziemlich entspannt was die Regeneration angeht.

-- Hinzugefügt: 08.10.2020 17:12 --

Lorchen hat geschrieben:
:ja: Da ist noch der Schatten der Linierung zu erkennen.

Was mir da gerade noch in den Sinn kommt: Ist es möglich, dass der Lack in den Jahrzehnten so sehr verblasst und das der "Schatten" der Linierung die Originalfarbe eher wiederspiegelt?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 19:35 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

------ Titel -------
LaLu 2011
ES Philosoph

Beiträge: 34678
Wohnort: Strausberg, die grüne Stadt am See
Alter: 56
Ich würde an dem Ranzen echt nur die Technik machen und optisch das nötigste und so dann zum Kulturschocker auf dem Oldietreffen werden. :ja: :lach:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 8. Oktober 2020 20:17 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Ich werd es einfach mal probieren. Lackieren kann ich ja im Nachhinein immernoch.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 10. Oktober 2020 11:07 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Beiträge: 9645
Wohnort: Bucha bei Jena
Alter: 42
EmmasPapa hat geschrieben:
Der Motor wird auch ausgetauscht worden sein, die Plakette war an Ersatzmotore angebracht. Da die 8 von der 78 gestempelt ist, würde ich sagen, dass diese erst eingeschlagen wurde, als der Motor tatsächlich verbaut wurde. Oder er wurde im Jahr 1978 regeneriert, das wäre auch möglich. Die Motornummer passt m.M. jedenfalls nicht zu 1978.


Der Motor ist nicht von 1978, sondern von 1973. Wenn man die Plakette vergrößert, sieht man, dass die Ziffer vorn offen ist. Das passt auch zur Motornummer. Solche Plaketten wurden übrigens ausschließlich für werksneue Ersatzmotore verwendet. Eine Regnerierung von Motoren oder Bauteilen hat im Werk nicht stattgefunden, sondern in der DDR ausschließlich bei Vertragsnehmern.

Dateianhang:
Plakette Motor.jpg


Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 10. Oktober 2020 23:10 
Offline

Beiträge: 214
Wohnort: nördl. LK-OS
@ Waldtv
Wenn Du meinst, dass Du Deinen Rahmen (von dem sieht man ja gar nicht so viel) unbedingt komplett lackieren moechtest, vielleicht kannst du den neuen Lackaufbau ein bisschen pseudo-alt aussehen lassen (da gab es einen interessanten Artikel in einer der letzten Oldtimer Markt - Zusatz von Matierer, usw.). Wichtiger finde ich den Charme der uebrigen Lackteile Lampenmaske, Tank, Seitenteile, Kotfluegel. Und die Linierung auf Deinem linken Seitenteil laesst darauf hoffen, dass die noch recht schoen kommt.
Meine '72er will ich so machen, dass moeglichst viel Original erhalten bleibt, durchaus und gerade auch vom Lack.
Bevor Du den Farbton beurteilen willst und z.B: bei doccolor vergleichst, poliere das Blau und das Weiss erstmal an einer Stelle/Seite/Teil auf. Dann wirst Du sehen, dass das genau dem Schema von Franks (EmmasPapa) in den Links des zweiten Beitrags entspricht. Das hellere Blau muesste bei der ES deutlich aelter sein, richtig Experten? :wink:
Linierung - war die nicht bei allen Farben golden?
Auspuff - stimmt, schraeges Ende, und das ist irgendwie von allen Versionen eine eher seltene.
Dein Sattel muesste zu jung sein, hatten wir das schon?

vergasernadel hat geschrieben:
Poliere mal ein Teil mit Autopolitur per Hand. Es wird wunderbar. Der rost bleibt, sieht aber dann anders aus.Danach konservieren. Rest aufarbeiten bzw. austauschen. Damit erhälst Du diese Maschine in ihrem charakter und mit ihrer Geschichte. Bei strahlen und lackieren erhälst Du eine völlig andere Maschine. Es wird Dir wahrscheinlich später leidtun.


Was meinst Du "der Rost sieht anders aus" Ueber die oft kleinen Roststellen einfach drueberpolierhast Du Vergleichsbilder? Und wie konservieren? Meinst Du hier den Rost? Wie machen? Der Lack/die Lackreste werden ja durch die Politur geschuetzt.

Justmy2cent
Volker


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 11. Oktober 2020 12:47 
Offline

Beiträge: 1513
Der Rost wird "dunkelschwarz". Danach superdünn Ovatrol.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 20. Oktober 2021 10:03 
Offline

Beiträge: 5300
Wohnort: Nuthe-Urstromtal
Alter: 52
Was ist denn nun aus der kleinen Hufu-ES geworden?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 24. Oktober 2021 16:43 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Hallo Frank,

Entschuldigung für die ewig lange Pause. Die kleine ES ist mittlerweile wieder voll intakt. Der Motor und das Fahrwerk sind komplett revidiert. Alle Blechteile sind gereinigt und konserviert. Die Patina bleibt also erst einmal schön erhalten. =)

Über einige Ecken konnte ich den Motor mit Trockeneis strahlen lassen. Dabei kam dann auch das erwartete "E" nach der Motornummer zum Vorschein. Die Kurbelwelle ist regeneriert und gewuchtet, der Zylinder geschliffen und ein entsprechender Kolben inkl Bolzen und Nadellager montiert.

Zwischenzeitlich hatte ich einige Probleme. Dabei habe ich unter anderem eine VAPE getestet und einen Nachbau-24N2. Die Charakteristik der Vape gefällt mir ehrlich gesagt nicht so gut. Daher liegt sie als Ersatzteil erst mal im Regal. Mit dem Nachbau-24N2 lief die kleine ehrlich gesagt wie ein Sack Nüsse. Das Ende vom Lied waren dann eine 1972er Zündspule und eine 1968er Lima mit gereinigten Kontakten, ein neues Zündkabel und ein neuer Kerzenstecker.

Nach dem Austausch der Bowdenzüge musste ich feststellen, dass das Fädeln der Züge wohl bedacht sein sollte... Nur durch einige einfache Lenkbewegungen habe ich mir innerhalb einer Woche meinen Choke-Zug ruiniert.

Alles in allem ist die Es fertig für den TÜV. :gespannt:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 25. Oktober 2021 08:01 
Offline

Beiträge: 5300
Wohnort: Nuthe-Urstromtal
Alter: 52
Danke für die Info.

Gibt es auch Bilder..... :gespannt:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 21. April 2022 17:49 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Sooooo... Es ist nun etliche Monate her, aber endlich bin ich fertig und die kleine Emma ist zugelassen. Schöner Behördenkrieg... Hier ein Paar bilder vom Fertigen Zustand:

32757 32759 32761 32762

Beste Grüße!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 21. April 2022 20:39 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 1806
Wohnort: Ile-de-France
Alter: 59
Sehr schön! Was hälst du von der Trockeneisbehandlung, die du zuvor erwähnt hast?

Könntest Du die einzelnen Bearbeitungsschritte bis zum gezeigten Ergebnis näher ausführen? Ich tendiere bei meinem nächsten Projekt, auf ein ähnliches Ergebnis hinzuarbeiten.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 26. April 2022 19:36 
Offline

Beiträge: 15
Alter: 35
Vielen Dank :)

Ich halte sehr viel von der Trockeneisbehandlung, da an der metallischen Oberfläche des Motors außer der Entfernung des Drecks nichts verändert wurde. Die Oberfläche weist also noch eine leichte Patina und Unregelmäßigkeiten auf. Ich bin außerdem sehr angetan vom Austauschmotor. Ich habe vorher noch nie einen Motor mit einer solchen Plakette gesehen. Mit den verbogenen Haltern für die Kniebleche ergibt das eine sehr schöne Geschichte für das Moped, die ich unbedingt erhalten möchte.
Als ich die ES erhalten habe, hatte sie mehrere Betonspritzer auf den Blechteilen. Die habe ich vorsichtig entfernt, alle Blechteile mit wasser abgestrahlt und anschließend mit Wachs konserviert. Dabei war Vorsicht geboten, da sich mittlerweile vor allem der blaue Lack löst. Es wird also bei möglichkeit ein Sonntagsfahrzeug bleiben.
Nach näherer Begutachtung haben die Rahmenteile (vor allem an der vorderen Schwinge) nur oberflächlich Rost angesetzt. diesen habe ich leicht mit Öl bestrichen. Den Ölschlamm am unteren Rahmen habe ich nicht entfernt. Drunter kann es eh nicht rosten und lösen wird er sich so schnell nicht von allein.
Der Auspuff und die Federbeine waren fast vollständig verrostet und die Chrombeschichtung abgeplatzt. Den Auspuff musste ich wegen Durchrostung ersetzen. Außerdem war einer von ner 150er TS verbaut. Die Federn habe ich mit der Drahtbürste behandelt und anschließend in silber lackiert. Die Stößdämpferelemente habe ich regeneriert.
Da bereits eine Schaumstoffsitzbank verbaut war, habe ich nur einen neuen Bezug besorgt. Eine zum Baujahr passende Sitzbank mit flachen Federn habe ich allerdings noch inklusive neuem Leder im Regal. Müsste nur mal bezogen und befestigt werden.
Den Reflektor vom Hauptscheinwerfer musste ich ersetzen, da der originale zu viel Chrom verloren hat. Die elektrische Anlage ist bis auf die Zündung (die voll eingestellt und funktionsfähig im Regal liegt) im Originalzustand. Ein neuer Kabelbaum war nicht notwendig.

samyb hat geschrieben:
Sehr schön! Was hälst du von der Trockeneisbehandlung, die du zuvor erwähnt hast?

Könntest Du die einzelnen Bearbeitungsschritte bis zum gezeigten Ergebnis näher ausführen? Ich tendiere bei meinem nächsten Projekt, auf ein ähnliches Ergebnis hinzuarbeiten.


Konnte ich damit ausreichend weiterhelfen?


Ich bin mittlerweile auch die ersten 40 km gefahren. Leider rasselt der schieber. Hat jemand eine Empfehlung, bei wem ich den Vergaser ausdrehen lassen kann? Schieber im Übermaß habe ich schon... Außerdem habe ich festgestellt, dass im warmgefahrenen Zustand die Leerlauf-Luftschraube vom Vergaser keine Auswirkung aufs Standgas hat... Der Vergaser ist gereinigt, mit 8 bar durchgeblasen und neu bedüst. Mit dem 24N2 hatte ich ja schon arge Probleme, das Moped überhaupt zum Laufen zu bekommen, deswegen bin ich nicht wirklich scharf darauf, den wieder einzubauen, auch wenn der angeblich das offizielle Ersatzteil nach Produktionseinstellung vom 24N1 war. :/

Beste Grüße!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Projekt ES 150/1
BeitragVerfasst: 26. April 2022 19:50 
Offline
Benutzeravatar

Beiträge: 1806
Wohnort: Ile-de-France
Alter: 59
Waldtv hat geschrieben:
Konnte ich damit ausreichend weiterhelfen?


Auf jeden Fall! Vielen Dank!


Nach oben
 Profil  
 
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 42 Beiträge ] 

Powered by phpBB © 2010 phpBB Group
Template by kutt