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 Betreff des Beitrags: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield
BeitragVerfasst: 2. September 2020 16:54 
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Leute, ich brauch mal Eure Einschätzung. Vorab: Ich bin bezüglich Elektrik ziemlich unbedarft und muss mich da sehr einarbeiten, um Dinge zu verstehen. Seht es mir bitte nach, falls ich umständlich agieren sollte oder von hinten durch die Brust denke.

Das Problem: Ich kann so ca. 30 bis 45 Minuten mit Licht fahren, dann war es das und die Batterie ist leer. Nach Hause komme ich noch, da die Zündung per Magnet erfolgt, nur eben ohne Licht... Der Dynamo wurde von mir repariert, der Regler zerlegt, gereinigt, eingestellt, die Batterie erneuert. Dann wurde gemessen.

Motorrad: Royal Enfield 350 WD/CO, Bj. 1942. 6 Volt Lucas Lichtanlage, Magnetzündung.
Dynamo: Lucas E3HM, Type LO (48 Watt).
Mechanischer Regler: Lucas MCR2.
Birne vorne 35 Watt, Tachobeleuchtung 3 Watt, Rücklich 3 Watt/Bremslicht 21 Watt.

D und F des Dynamos verbunden, dann gegen Masse (das Moped hat "negative Earth") gemessen:
- leicht erhöhter Leerlauf: ~1,8 Volt.
- ca. 1000 U/min: ~12 Volt. Weiter habe ich nicht gedreht, um den Dynamo nicht zu beschädigen.

Dynamo Anschluss "F" (Field) gegen Masse: 3,1 Ohm.
Dynamo Anschluss "D" (Dynamo) gegen Masse: ~0,9 Ohm.
Benachbarte Kontaktfelder am Dynamo: Immer ~0,7 Ohm.
Gegenüberliegende Kollektoren am Dynamo: Immer gleichbleibende Werte (Wert nicht aufgeschrieben, sorry).
Kein Durchgang der Kollektoren zum Anker.
Feldspule Lima: ~3 Ohm Widerstand.
Der Dynamo wurde nach der Reparatur "geflasht". Batteriekabel Minuspol blieb an Masse, Pluskabel wurde abgezogen. Dann mit einem Kabel vom Pluspol Batterie mehrfach kurz Anschluss "F" des Dynamos berührt.

Hier findet man Einiges zum Dynamo und zur Lucas-Elektrik generell: https://www.matchlessclueless.com/electrical/lucas/ sowie http://brightsparkmagnetos.com/library/ ... Pt%20A.pdf

Der Regler Lucas MCR2 wurde mithilfe dieser Methode eingestellt: https://forum.2-ventiler.de/vbboard/sho ... (ausgebaut). Die benötigten Werte findet man hier: http://classicrider.dk/dokuments/Lucas/ ... boxmcr.pdf Vorher wurde der Regler zerlegt und gereinigt.

So, nun zum Fahrtbetrieb. Spannung an der Batterie gemessen:
Batterie 1 (ein paar Jahre alt. 6 Volt, 4 Ampere) nach ca. 30 Minuten Fahrt mit Licht: Motor aus 5,45 Volt - Motor an Ladespannung 5,8 Volt.
Batterie 2 (Neuware. 6 Volt, 5 Ampere) nach ca. 10 Minuten Fahrt mit Licht: Motor aus 6 Volt - Motor an Ladespannung 6 Volt.

Ob "Licht an" oder "Licht aus" interessiert die direkt an der Batterie gemessene Ladespannung nicht.

Ok... Das Material ist 80 Jahre alt! Der Anker des Dynamos war ziemlich im Eimer, siehe Bilder. Da habe ich nachgelötet etc. pp. Die Werte nach der Reparatur sprechen eigentlich dafür, dass die Reparatur erfolgreich war, würde ich meinen?! Gemessen wurde sowohl im kalten Zustand als auch nach strammer Fahrt, wenn der Dynamo ordentlich heiß war. Oder seht Ihr das anders?

Ich tendiere zur Zeit aus Ratlosigkeit dazu, auf einen elektronischen Regler umzurüsten in der Hoffnung, dass es daran liegt. Den Dynamo könnte ich ebenfalls mit Neuteilen überholen, da gibt es Reparatursätze: https://www.rexs-speedshop.com/product/ ... ir-kit-6v/ Schon etwas teurer...

Was sind Eure Ideen zu der ganzen Angelegenheit?

Ich danke!

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 Betreff des Beitrags: Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield
BeitragVerfasst: 3. September 2020 07:58 
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die werte der lima klingen eigentlich normal, ausser die 1V bei leerlauf und 12V bei 1000 u/min. würde mich wundern wenn die spannung so stark steigt bei paar 100 u/min mehr.. was gibt denn der regler an spannung raus? wenn das nur 6v sind klappts nicht. kann man auch einstellen. wann zieht der rückstromschalter an? was sagt das amperemeter?


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 Betreff des Beitrags: Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield
BeitragVerfasst: 3. September 2020 09:06 
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"Ich tendiere zur Zeit aus Ratlosigkeit dazu, auf einen elektronischen Regler umzurüsten "

Das würde ich auch so machen.....wäre ähnlich ratlos .......

...Umstellung auf 12V?

Hast du schon mal im "Britbikeforum.de" nachgefragt?

Da bin ich auch.....
LG
Markus


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 Betreff des Beitrags: Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield
BeitragVerfasst: 3. September 2020 09:37 
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gerade gesehen, du gibst die ladespannung an mit 5,8 bzw 6V, das kann ja nicht funktionieren... also einstellen bzw anderen regler testen (ich betreibe meine lucas lima gerade mit mz regler, bin mir nur noch über den regelwiderstand uneinig.. aber funktionieren tuts)


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 Betreff des Beitrags: Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield
BeitragVerfasst: 3. September 2020 12:10 
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Danke für Eure Antworten! Ich habe meine Frage auch in meinem "Stammforum" gestellt - die kennen die Enfield, mich, meine Herangehensweise und meine Action mit der Karre ( :irre: ). Teils virtuell und teils persönlich. Das hilft...

Hier ist der Thread: https://forum.motorang.com/viewtopic.php?f=3&t=18406 Viele kluge Ideen...

Darauf läuft es nun meiner Meinung nach hinaus:
1.
Die Isolierung des Ankers ist alt und extrem bröselig. Da wird es wahrscheinlich Fehlströme geben, die zu viel Hitze führen.
2.
Der mechanische Lucas-Regler war siffig und verstellt. An der Cut-Out-Spule standen die Kontakte viel zu weit auseinander. Gemessen habe ich da nichts, nur zerlegt, gereinigt und nach der von mir beschriebenen (hemdsärmeligen?) Methode eingestellt.
3.
Gestern nochmal gehirnt und geguckt. Es wurde ja ein Bremslichtschalter mit entsprechendem Birnchen nachgerüstet. 6 Volt, 21/3 Watt. Nun war es aber so, dass der 21 Watt-Faden als Rücklicht und der 3 Watt-Faden als Bremslicht angeschlossen war. :roll: 35 Watt Birne vorne, 3 Watt Tachobeleuchtung, 21 Watt Rücklicht. Macht 59 Watt. Beim Bremsen 62 Watt. Der Dynamo liefert 48 Watt...
4.
Eventuell war auch die Batterie nicht mehr die Beste und der Dynamo hat ordentlich laden müssen.

Das alles führte wohl zum beschriebenen Problem. So denke ich zumindest.

Nur einen elektronischen Regler montieren, wird nichts bringen. Zwar zeigen meine Messwerte am von mir "reparierten" Dynamo keinen Fehler mehr an, aber ich kann den wirklichen Fehler mit meinen Hausmitteln nicht ermitteln. Da müssten andere Geschütze aufgefahren werden, siehe Thread im AiA-Forum.

Ergo werde ich jetzt das Geraffel von Grund auf richten. Überholungsset für den Lucas-Dynamo: https://www.rexs-speedshop.com/product/ ... ir-kit-6v/ Elektronischer Regler: https://www.rexs-speedshop.com/product/ ... ator-100w/

Der Kabelbaum wird - im Winter - auch erneuert. Der ist zwar nicht mit Lüsterklemmen und Billiggecrimpe zusammengestrickt, aber doch auch schon geflickt und gestückelt. Kurzschlüsse und durchgeschmorte Kabel gab es bislang jedoch keine.


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 Betreff des Beitrags: Re: Keine Ladespannung 42er Royal Enfield
BeitragVerfasst: 3. September 2020 12:55 
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Ausgelötete Drähte am Kollektor hatte ich mal an einer BMW R27, weil die Federn der Kohlen zu schlapp waren, so dass die Kohlen sprangen und Lichtbogen zogen - würde ich auch im Rahmen der Überholung prüfen.

Gruß
Andreas


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