Das MZ Forum für MZ Fahrer

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich lese hier schon seit einiger Zeit mit und benötige bitte eure Hilfe bei der Lösung meines Problems mit der Schaltung meiner MZ TS 250/1.

Seit 5 Jahren fahre Ich eine MZ TS250/1 und bin eigentlich auch sehr zufrieden damit... eigentlich.

Folgendes Problem zeigt sich von Zeit zu Zeit wieder:

Wenn ich anfahre, kann ich ganz normal den ersten Gang einlegen und los fahren.
Nachdem ich auf ca. 4000 U/min Beschleunigt habe: Gas weg + Kupplung ziehen, hochschlaten in den zweiten Gang.

Denkste. Mit einem markanten lauteren "Klack" ist auf einmal der dritte Gang eingelegt.
Gibt man jetzt Gas und somit Last auf den Antriebsstrang springt dieser hörbar raus und der erste Gang springt unvermittelt ein.

Die Lösung bisher ist: wenn ich merke, dass der dritte Gang drinn ist, runter schalten in den Leerlauf und anschließend wirder hoch. Wenn man Glück hat, ist man jetzt im zweiten Gang gelandet. Dieser bleibt beim Gas geben auch drinn, und ich kann anschließend auch normal in den dritten Gang schalten.
Die Gänge vier und fünf lassen sich ganz normal und sauber schalten.

Wenn man direkt nach solch einam Fall das Moped abstellen will, stellt man fest, das der erste Gang beim Schieben auch unvermittelt rein springt. Dabei leuchtet allerdings noch die Leerlaufkontrollleuchte.
Meist kündigt sich dies durch ein leises klackern im Getriebe an, als ob die Schaltklauen schon an den Schaltfenstern "kratzen".
Um den dann wieder heraus zu bekommen muss man das Moped mit gezogener Kupplung eine ganze weile hin und her "Hobeln" bis sich der Gang rausnehmen lässt. Meist erlischt dann die Leerlaufkontrolleuchte.

Auf Grund dieses Problems habe ich mit meinem Bruder das Getriebe inklusive Kurbelwelle erneuert.
Zuerst hatten wir nur den Pizzaschneider und den Schaltstern im Verdacht.
Da dieser aber nicht auffällig war, haben und dann das Getriebe inklusive Kurbelwelle (der Motor war ja sowieso auf) erneuert.
Wir haben sämmtliche Lager und Dichtungen erneuert, die Schaltgabeln inkl. Pizzaschneider, Federn und Schlatwalze sowie die Zahnräder erster und dritter Gang mit dem dazugehörigen Schaltrad 1.-3. Gang.
Das Schaltrad ist die Version RO29-46.108 von Güsi.

Der Motor wurde wieder Mmontiert und läuft seitdem (ca. 2000 - 3000 km) auch wider sehr gut und stabil.
Nur das Schltproblem trat nach kurzer Zeit wieder auf.

Habt ihr eine Idee, worann das liegen könnte, oder hattet ihr den selben Fall schon einmal?

Für eure hilfreichen Infos und Ideeen danke ich schon mal im Voraus.

Viele Grüße und immer gute Fahrt:

Der Döbi

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Viele Grüße der Döbi

Um der Sache auf die Sprünge zu kommen musst du leider den Motor nochmal zerlegen.



Ich würde dann prüfen, in wie weit die Maße vom Schaltanschlag bzw. der Schaltweg selbst vom Maß -a- her abweicht. Das sollte 16,6 mm betragen. Bei mehr kann es sein, dass die Gänge nicht mehr exakt einlegt werden. Auch den Bolzen vom Schaltanschlag solltes du dir mal ansehen.

Hast du die Walze bei der letztes Zerlegung mal genauer angesehen, abgesehen vom Schaltstern bzw. die Gänge nur durch Drehen der Walze probehalber durchgeschalten?

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Grüße

Christof

Organisator des ES-Schweinetreffens in Coppanz 2013 & in Bucha 2015

Rundlampenschweinchenliebhaber Nummer 082

Kämpfer für das Überleben des 175er Ersatzmotors 4539110

Hallo Christof,

danke für deine Antwort.

"Um der Sache auf die Sprünge zu kommen musst du leider den Motor nochmal zerlegen."
Ich ahnte schon, das es eventuell darauf hinaus laufen wird.

Da ich eine neue Schaltgabel eingebaut hatte, habe ich das Maß a nicht überprüft.

Den Anschlagstift hatte ich nicht mit getauscht. Hier mochmal ein Bild zum besagten Anschlagstift:
https://mz-forum.com/viewtopic.php?f=4&t=85578

Durchgeschalten habe ich das Getriebe im eingebauten Zustand nur mit der Schaltautomatik, was auch gut funktioniert hatte.

Gibt es die Möglichkeit den Weg des Schaltanschlages über die Winkelstellung des Schalthebels zu prüfen?

Viele Grüße der Döbi

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Viele Grüße der Döbi

Der Stift hat schon derbe Kerben. Eine stammt mit Sicherheit von der Feder. Die andre könnte vom Schaltarm her rühren.

Bevor du den Motor komplett zerlegst, kannst du auch mal mit einem Schraubendreher die Schalwalze vom Primärraum aus drehen und dabei alle Gänge durchschalten. Den Eingriff des Schaltrades in den 3. Gang kannst du dabei durch das Fenster des Kickstarterrades beobachten. Beobachte da auch mal was deine Arretierung am Pizzaschneider macht.

Prüfe auch ob, die Schraube der Deckscheibe in der Schaltwalze fest sitz. Wenn diese locker ist, hast du auch Probleme beim Gangwechsel.

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Grüße

Christof

Organisator des ES-Schweinetreffens in Coppanz 2013 & in Bucha 2015

Rundlampenschweinchenliebhaber Nummer 082

Kämpfer für das Überleben des 175er Ersatzmotors 4539110

Hallo liebe Foriker,

ich habe den Fehler gefunden



Danke an Christof für den Hinweis, der hat die Lösung gebracht.

Ich habe das Öl abgelassen und den Seitendeckel der Kupplung abgenommen. Die Kupplung demontiert und mir erstmal den Pizzsschneider angesehen.
Der sah soweit gut aus und hat auch sehr gut "gegriffen"/arretiert.

Anschließende habe ich mal den Antrieb gedreht, die Gänge durchgeschalten und das Abtriebsrad des 3. Ganges durch die Öffnung beobachtet.
Siehe da, das Losrad vom dritten Gang "tänzelte" auf einmal seitlich auf der Welle, was es eigentlich nicht tun darf
Wenn man jetzt vom ersten in den zweiten Gang schaltet, rückt das Schaltrad 1-3 Gang in seine Mittelstellung und das Schaltrad 2. Gang in das Abtriebsrad 2. Gang.

Vermutlich ist der Sprengring 17 TGL 16363 (Pos. 23) nicht mehr in seiner Nut.


Dadurch kann sich das Abtriebsrad des 3. Ganges seitlich verschieben und kommt dem Schaltrad 1-3 Gang zu nahe.
Wenn jetzt die Klauen greifen, springt die Kraftübertragung auf den 3. Gang.
Die Abtriebeswelle dreht sich nun schneller (3. statt 2. Gang) und entlastet somit die Klauenverbindung Schlatrad 2. Gang - Abtriebsrad 2. Gang.
Dadurch kann der Distanzring (Pos. 24) und das Abtriebsrad 2. Gang (Pos. 25) dem Abtriebsrad des 3. Ganges seitlich richtung Kupplung folgen.
Beim raschen Fahren kann es auch sein, das beim Schaltvorgang das Schaltrad 2. Gang das Abtriebsrad 2. Gang mit dem Distanzring und dem Abtriebsrad 3. Gang nach links auf das Schaltrad 1-3. Gang verschiebt.

Ich habe mal versucht dan in der Skizze zu verdeutlichen.


Ob wirklich der Sprengring 17 TGL 16363 (Pos. 23) schuld ist, werde ich erst sehen, wenn das Getriebe auf ist.
Fakt ist jedoch, dass das Abtribesrad 3. Gang sich seitlich auf das Schaltrad 1-3.Gang schiebt und somit zu den Schaltproblemen führt.

So nun habe ich mal wieder was zum Schrauben.

Viele Grüße und bleibt Gesund:

der Döbi

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Viele Grüße der Döbi

... und es war der Sprengring!

Ich habe gestern mit meinem Bruder (Simson-Oli, danke für deine Hilfe) den Motor gespalten und das Getriebe mal begutachtet.
Beim Demontieren der Abtriebswelle kam dann folgendes Bild zu stande:



der Sprengring war ausgeweitet, aus der Nut herausgesprungen und hatte sich in Richtung Schaltrad 1-3. Gang verschoben .
Somit konnte das Losrad 3. Gang mitwandern und einkuppeln, das Losrad 2. Gang hinterher wandern und auskuppeln und somit beim Schalten das problem hervorrufen.

Die Ersatzteile sind nun fast alle bestellt (ich bekomme nur leider keine SLF Lager ran ) und in den nächsten Wochen hoffe ich wieder mit der TS auf der Straße zu sein.

Viele Grüße und ein gesundes Osterfest wünscht der Döbi.

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Viele Grüße der Döbi

Danke für die Rückmeldung, dass ist sehr informativ und zugleich mega ärgerlich.

Frohes schaffen!

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Eine geeignete Maschine ist eine Voraussetzung.
Die Qualität des Ergebnisses wird aber maßgeblich davon beeinflußt wer diese Maschine bedient.

Ja, ärgerlich aber auch Lehrreich .

Und was lernen wir dabei: Sicherungsringe immer schön mit neu machen.

Ersatzteile sind unterwegs, nächstes Wochenende hilft mir mein Bruder beim Zusammenbauen.

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Viele Grüße der Döbi