Motor ETZ 250 aufbauen

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon beerdrinker » 21. März 2021 15:50

Nein Nein Nein
Eines Tages werden unsere Urenkel vor sowas stehen und sich fragen, wie das Ding hat laufen können, mit so einem Riesenloch.
Wenn sie es überhaupt noch als Motor erkennen.
Wenn es dann noch Motoren gibt.
Wenn es noch Urenkel gibt.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 22. März 2021 21:22

Heute habe ich zum ersten Mal den Motor übungshalber zusammengebaut.

Erst habe ich die linke Motorgehäusehälfte passend aufgeheizt. Dann von den Herdplatten runtergenommen und die Lager 6203 und 6204 eingesetzt. Dann die Gehäusehälfte auf den Colakasten gepackt, um die Kurbelwelle samt Lager einzuführen. Allerdings war das Gehäuse wohl schon wieder ein wenig abgekühlt, so dass ich mit dem Kurbelwellenlager nur halb in den Lagersitz kam. Dann ging es weder vor noch zurück. Ich habe dann die Kurbelwelle mit viel Zeit und Hitze wieder rausgeholt. Nach ein paar Kaffee habe ich die Gehäusehälfte dann noch mal heiß gemacht und dann ist die Kurbelwelle auch problemlos reingeglitten.

Anschließend habe ich dann das Getriebe und die Trennscheibe eingesetzt, Ölleitblech aufgesetzt und die Lager auf die Wellen gesetzt dann. Dann die rechte Gehäusehälfte heiß gemacht und draufgesetzt. Eine Gehäuseschraube handfest reingedreht, Passhülse rein und dann die anderen 13 Schrauben reingedreht. Hat eigentlich alles gut funktioniert. Antriebswelle und Abtriebswelle liefen direkt frei, die Gänge ließen sich schön durchschalten. Allerdings stimmt mit der Kurbelwelle was nicht. Nach der linken Seite hat sie gar kein Platz zum Gehäuse hin, nach rechts zu viel. Ich habe keine Ahnung, was da los ist. Freilaufend tut sie auch nicht. Ich muss dazu sagen, dass der Lagersitz AUF der Kurbelwelle (Limaseite) ausgeschlagen ist und das Lager auf der Kurbelwelle hin- und herschlackert. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das die Ursache für das Problem ist. Die Kurbelwelle läuft auch nicht frei. Hat jemand eine Idee, was das Problem sein könnte?

Edit: Ich dachte erst, dass eventuell der Sprengring im Kurbelwellenlagersitz (Kupplungsseite) nicht richtig sitzt und das Lager eventuell durchgerutscht ist. Dem ist aber nicht so. Der Sprengring sitzt dort, wo er soll.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Mainzer » 22. März 2021 21:25

Ölleitblech und Sprengring links rechtzeitig eingesetzt?
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon ea2873 » 22. März 2021 21:27

solange alles noch gut heiß ist, die Kurbelwelle freischlagen, du kannst aber auch alles nochmal gut heiß machen, die Dichtmasse sollte das aushalten, besser ist aber dennoch man macht es gleich.

ich persönlich nehme ein Stück Holz, lege das seitlich an das Gehäuse und dann 1x rechts und 1x links anständig mit dem Hammer drauf. am Ende muß die Kurbelwelle 100% leicht laufen, dann sind auch keine Lager verkantet. Der Unterschied ist gewaltig.

ich würde bei deinem Motor mit dem Schlag in Fahrtrichtung rechts anfangen, damit die KW etwas rüberkommt.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 22. März 2021 21:27

Ja, die habe ich zuerst eingesetzt. Also den Sprengring noch bevor ich die Hälfte auf den Herd gelegt habe und das Ölleitblech dann bevor ich die Kurbelwelle eingeführt habe.

-- Hinzugefügt: 22/3/2021, 21:28 --

Mainzer hat geschrieben:Ölleitblech und Sprengring links rechtzeitig eingesetzt?


-- Hinzugefügt: 22/3/2021, 21:31 --

ea2873 hat geschrieben:solange alles noch gut heiß ist, die Kurbelwelle freischlagen, du kannst aber auch alles nochmal gut heiß machen, die Dichtmasse sollte das aushalten, besser ist aber dennoch man macht es gleich.

ich persönlich nehme ein Stück Holz, lege das seitlich an das Gehäuse und dann 1x rechts und 1x links anständig mit dem Hammer drauf. am Ende muß die Kurbelwelle 100% leicht laufen, dann sind auch keine Lager verkantet. Der Unterschied ist gewaltig.

ich würde bei deinem Motor mit dem Schlag in Fahrtrichtung rechts anfangen, damit die KW etwas rüberkommt.


Direkt an die Lagersitze mit dem Holz?
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon ea2873 » 22. März 2021 21:34

koschy hat geschrieben:Direkt an die Lagersitze mit dem Holz?


weiß nicht ob das 100% korrekt ist, aber es funktioniert.
1 Holzlatte ca. 30cm lang, ans Gehäuse angelegt, mit 1 Hand halten, mit der anderen den Hammer. Nicht direkt am Lagersitz, sondern flach am Gehäuse, so mache ich es.
wichtig: das Gehäuse muß wieder anständig warm sein.

wie heizt du das Gehäuse auf?

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 22. März 2021 21:40

Mit einer Doppelherdplatte bis die Spucke zischt auf der ganzen Gehäusehälfte.

Den Tipp mit dem Holz werde ich beherzigen. Zum Freischlagen der Getriebewellen empfiehlt Wildschrei ja einen Schlag auf den jeweiligen Lagerinnenring. Das geht mit einer 22er Langnuss eigentlich ganz gut, war aber gar nicht notwendig in meinem Fall. Oder gibt es da alternativ noch andere Tricks?

Edit: Könnte es vielleicht doch sein, dass der ausgeschlagene Lagersitz auf der Kurbelwelle ein Teil des Problems ist? ?

https://youtube.com/shorts/victTsiyiOw

Nur noch mal fürs Protokoll: Der Motor ist mit Altteilen zusammengebaut, weil ich erst mal ein Gefühl dafür bekommen möchte, bevor ich dann wirklich meinen eigenen Motor aus Neuteilen zusammensetze :-)
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 23. März 2021 00:27

das freischlagen erledige ich immer mit einem rueckschlagfreien kunststoffhammer
und zwar am gehauese. ich schlage nie auf lager und das freischlagen ist auch eher ein sanftes pochen an den warmen motor
man merkt dann sehr schnell ab wann die kurbelwelle sich ganz elichtgaengig bewegen laesst

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon 990sm-r » 23. März 2021 16:52

koschy hat geschrieben:Mit einer Doppelherdplatte bis die Spucke zischt auf der ganzen Gehäusehälfte.

Den Tipp mit dem Holz werde ich beherzigen. Zum Freischlagen der Getriebewellen empfiehlt Wildschrei ja einen Schlag auf den jeweiligen Lagerinnenring. Das geht mit einer 22er Langnuss eigentlich ganz gut, war aber gar nicht notwendig in meinem Fall. Oder gibt es da alternativ noch andere Tricks?

Edit: Könnte es vielleicht doch sein, dass der ausgeschlagene Lagersitz auf der Kurbelwelle ein Teil des Problems ist? ?

https://youtube.com/shorts/victTsiyiOw

Nur noch mal fürs Protokoll: Der Motor ist mit Altteilen zusammengebaut, weil ich erst mal ein Gefühl dafür bekommen möchte, bevor ich dann wirklich meinen eigenen Motor aus Neuteilen zusammensetze :-)

Egal ob das Lager links auf der Kurbelwelle schwer oder leicht drauf geht. Die Abstände für die Längen müssen trotzdem stimmen, da sie ja mechanisch vorgegeben sind. Und das "Freischlagen" kann ja auch nicht die Lösung sein, weil wenn die Kurbelwelle im Betrieb wandert, könnte sie an der linken Gehäusehälfte schleifen.
Kann es eventuell sein daß, das Ölleitblech links gefehlt hat?

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Heinz » 23. März 2021 17:23

Mhh, sehr eigenartig. Es kann ja prinzipiell nur am Lager bzw. am Anschlag an der Kurbelwange liegen, wenn Sicherungsring und Ölleitscheibe korrekt sitzen.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 23. März 2021 17:25

Kann es eventuell sein daß, das Ölleitblech links gefehlt hat?

darauf wuerde ich jetzt auch tippen
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 23. März 2021 17:48

Ich bin auch am Rätseln. Beide Ölleitbleche und Sicherungsringe waren drin.

Ich habe das Gehäuse heute noch mal erhitzt und habe die Welle dann freigeschlagen bekommen. Das hat man richtig gemerkt. Allerdings ließ sich die Kurbelwelle dann im Gehäuse hin und her schieben, also von links nach rechts. Leider kann ich kein Foto machen, da ich die eine Gehäusehälfte schon wieder abgezogen habe.

In den nächsten Tagen werde ich dann auch die Kurbelwellenlager und auch die Kurbelwelle wieder ausbauen und dann die Teile noch mal begutachten und Fotos einstellen. Eigentlich muss da ja irgendwo ein Haken sein.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 23. März 2021 17:57

wenn das oelleitblech drin war, wuerde ich dessen dicke nach dem zerlegen nachmessen
auch die dicke des seegerringes und ob dieser in seiner nut viel spiel hat
dass ein schmalers lager verwendet wurde schliesse ich mal aus.
ich bin gespannt
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Enduro-Molch » 23. März 2021 18:13

Hallo Koschy,
auch wenn dieser Punkt nicht auf deiner Frageliste auftaucht und zumindest noch kein Thema ist...
Du scheinst diesen Motorenaufbau löblicher Weise sehr ernst zu nehmen und bist offenbar auf Beständigkeit aus.

Zündungsseitig befinden sich im Gehäusemittelteil fertigungsbedingt 3 Stahlstopfen.
Üblicher Weise versiegelt die jeder Motorenbauer nach Abschluss der Montage mit 2K-Kleber- so tat ich dies auch in der Vergangenheit. Jedoch tropfte, trotz peniblen entfetten & säubern, der untere Deckel irgendwann immer wieder und das zunehmend mehr (Trotz mitgeführter Metallknetmasse für den Notfall bereitete mir das in Norwegen ganz schöne Bauchschmerzen :roll: ).

Danach wollte ich hiermit entgültig abschließen und habe im Rahmen der nächsten Überholung die Öffnung zuschweißen lassen. Siehe Bild.
Wenn du die finalen Teile also sowie noch liegen hast und erst noch "übst" ist es vielleicht eine Überlegung wert einen guten Schweißer mit WIG zu suchen, um hier vorab Fehler und Ärger zu umgehen.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Heinz » 23. März 2021 20:12

Ist das Video bekannt? https://www.youtube.com/watch?v=4J70JChZ9e4
Ab Minute 32 wird der Motor in Windeseile montiert.
Evtl. hilft es ja weiter...

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 23. März 2021 21:05

duerfte hier im forum jedem bekannt sein
aber das eine oder andere ist auch etwas fragwuerdig.
z.b. wuerde ich das rechte lager niemals bei eingbauter kurbelwelle aufsetzen und dann auch noch schlagen :shock:
das kann im extremfall die kurbelwelle zum eiern bringen.
ueberhaupt wird viel zu haeufig der hammer eingesetzt.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon rausgucker » 23. März 2021 21:24

Es gibt verschiedene Methoden. Im originalem Reparaturhandbuch von MZ für die ETZ 250 werden bspw. die KW-Lager immer zuerst in die Gehäusehälften gesetzt, erst dann kommt die Kurbelwelle selbst.Ich fand die Wildschrei-Methode da besser, wo die KW-Lager zuest beide auf die KW kommen, das geht mit der tiefgekühlten KW und aufgeheiztem Lagerinnenring sehr gut.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Klaus P. » 23. März 2021 21:31

Mach ich auch so.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 23. März 2021 21:46

dito
aber ohne frosten
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Heinz » 23. März 2021 22:12

:biggrin: ja der Hammer is wirklich sehr oft present.
hermann27 hat geschrieben:z.b. wuerde ich das rechte lager niemals bei eingbauter kurbelwelle aufsetzen und dann auch noch schlagen :shock:
das kann im extremfall die kurbelwelle zum eiern bringen.
ueberhaupt wird viel zu haeufig der hammer eingesetzt.
mfg hermann

So habe ich das auch noch nie probiert. Ich setze auch immer das Lager erst auf die KW.
Wenn man bei der "Videomethode" schnell ist und die Temperaturunterschiede stimmen, sollte es aber gehen (No Risk und so :mrgreen: ).
rausgucker hat geschrieben:Im originalem Reparaturhandbuch von MZ für die ETZ 250 werden bspw. die KW-Lager immer zuerst in die Gehäusehälften gesetzt, erst dann kommt die Kurbelwelle selbst.

Hier besteht m.M.n. die Gefahr, das bei hoher Gehäusetemperatur das Lager evtl. beim Versuch des Aufsetzens rausfallen könnte.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Klaus P. » 23. März 2021 23:00

Und es muß trotzdem noch auf die Welle nachgesetzt werden.

Heizplatten finde ich pers. nicht so doll, weil viel Wärme in die Luft verpulvert wird und nicht gezielt ans Gehäuse.
Ein "Alter" Instandsetzer, den wir kennen, (hallo koschy) hat eine im Durchmesser passende Einzelplatte und darüber eine zum U gekantete Haube,
Da bleibt die Wärme konzentrieter, meine ich.

Ohne frosten eh, Hermann.

Gruß Klaus

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 23. März 2021 23:13

Doppelherdplatte geht auch sehr gut. Man muss halt etwa 25 Minuten warten, bis wirklich das ganze Gehäuse richtig erhitzt ist. Das ist das "Nervige" daran.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon 990sm-r » 23. März 2021 23:27

koschy hat geschrieben:Doppelherdplatte geht auch sehr gut. Man muss halt etwa 25 Minuten warten, bis wirklich das ganze Gehäuse richtig erhitzt ist. Das ist das "Nervige" daran.


Genau diese Ausdauer muss man erstmal haben, und erst nach den Abkühlen die Blindstopfen mit Metallkleber einschlagen und verstemmen.

p.s. Ich habe eine doppelte Cerankochplatte, geht noch besser und schneller. :wink:

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon MartinR » 24. März 2021 00:38

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 24. März 2021 20:59

Ich habe das Gehäuse heute wieder komplett auseinander genommen und mir alles in Ruhe angeschaut.

Das axiale Spiel der Kurbelwelle kann ich mir nicht erklären. Die Ölleitbleche sind original. Ich habe sechs Stück und sie sind alle gleich. Die Sprengringe sitzen fest in den Nuten und haben kein Spiel. Die Kurbelwellenwangen haben eine Spannweite von 60 mm ohne Lager und 100 mm mit Lagern.

Ich werde nun einfach warten, bis der bestellte Lagerkleber hier ist und dann das lose Kurbelwellenlager auf der Kurbelwelle festkleben. Die ist ja sowieso reif für die Tonne.

Dann werde ich das Ganze noch einmal ausprobieren.

Eine kurze Frage noch an die Experten: Auf wie viel Grad kann man die Kugellager erwärmen, ohne dass sie anlaufen? Für den scharfen Zusammenbau würde ich die Kurbelwellenlager gerne auf einer Herdplatte erhitzen und sie dann auf die Kurbelwelle aufsetzen. Ich habe mir ein Infrarotthernometer besorgt und kann so die Temperatur der Herdplatte kontrollieren und regulieren. Meine Idee ist, die Herdplatte auf konstante 120 Grad Celsius zu erhitzen und die Kugellager draufzulegen. Nach etwa einer Minute sollten sie die Hitze angenommen haben. Dann würde ich sie auf die Kurbelwelle aufsetzen. Spricht da was dagegen?
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon MZFieber » 24. März 2021 21:02

Ich nehm für sowas nen Heizdorn, direkt auf die Platte wird sehr schnell zu heiß.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 24. März 2021 21:38

auf mehr als 100 ° wuerde ich nicht erhitzen. wenn die lager beginnen hellgelb anzulaufen haben sie bereits 200° und sind definitv viel
zu heiss.
ich erwaerme diese lager auch immer mit dem passenden heizdorn, wie mzfieber schreibt,
dabei werden eventuell vorhanden kunststoffkaefige nicht zu sehr bealstet

immer wieder die temperatur am lagerinnenrig messen, damit es keinesfalls zu heiss wird
das lager laesst sich dazu mit der hand vom heizdorn nehmen, weil der aussenring noch nicht sonderlich warm ist

und dann auf die kurbelwelle "plumsen" lassen.

uebrigens die abmessungen der kurbelwelle habe ich genau so auch an meiner 301er kurbelwelle vorgefunden
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 6. April 2021 21:32

So, mittlerweile sind die Lager auf der neuen Kurbelwelle (Danke an Kai). Ich habe dafür einen Heizdorn verwendet, aber die Innenringe haben trotzdem einen ganz leichten hellgelben Stich. Laut Thermometer sind die Ringe aber nicht wärmer als knapp 100 Grad geworden. Ich hoffe, das passt so.

Ein echter Akt war der Zusammenbau des Getriebes. Besonders genervt hat die schlechte Qualität der Getriebeteile. Und das betrifft leider vor allem die DDR - Teile.

Abtriebswelle: Das originale Losrad 3. Gang war (axial) viel zu breit, so dass die ganze Garnitur aus Losrad 2. Gang, Distanzring und Losrad 3. Gang gar kein axiales Spiel mehr hatte, nachdem Anlaufscheibe und Sicherungsring drin waren. Ein anderes Losrad 3. Gang hat dann gepasst. Warum auch immer.
Das nächste Problem war dann das originale Schaltrad 1. und 3. Gang. Das blieb an der Verzahnung der Abtriebswelle hängen und ließ sich nicht aufschieben. Eine Viertelstunde Nacharbeit mit der Nadelfeile brachte Besserung. Jetzt gleitet das Schaltrad wenigstens in einer bestimmten Position ohne Widerstand oder Kratzen auf der Welle. Wirklich glücklich bin ich mit so einer Qualität nicht.
Eine wirklich hervorragende Qualität scheinen dagegen die Losräder 1. und 2. Gang von Kanuni zu haben. Verglichen mit den DDR - Teilen ist das von der Verarbeitungsqualität her allererste Sahne. Wenn die so gut laufen, wie sie aussehen und verarbeitet sind, dann halten sie lange :-)

Antriebswelle: Hier gab es auch wieder mehrere Probleme. Zum einen mit dem 22-Zähne - Losrad 5. Gang. Angeblich ein Kanuni - Teil. Allerdings fehlten hier die Hinterschneidungen. Also eins aus der DDR genommen, was aber 23 Zähne und damit die Länge Übersetzung hat. Aber das hatte wenigstens Hinterschneidungen. Das Schaltrad 4. und 5. Gang ist ein Kanuni und macht auch einen guten Eindruck. Das Losrad 4. Gang (DDR) war wieder sehr schwierig. Hier musste ich den Sitz für die Anlaufscheibe nacharbeiten, weil überall wirklich harter Grat verblieben war, wo die Anlaufscheibe hakte. Zwischendurch sind mir noch die Distanzscheiben ausgegangen. Ich habe dann welche bei Gabor bestellt. Die passten leider nicht. Man kann sie gar nicht erst auf die Wellen schieben. Also originale bei West4Rad gekauft. Die sind original und passten.

Jetzt sind beide Wellen fertig. Das Axialspiel der Garnitur [Losrad 2. Gang, Distanzring, Losrad 3. Gang] ist 0.22 mm. Das Axialspiel Losrad 4. Gang ist 0.18 mm. Axialspiel Losrad 1. Gang ist 0.5 mm. Axialspiel Losrad 5. Gang beträgt 0.45 mm.

Insgesamt war es wirklich viel Probierei, aber jetzt bilde ich mir ein, ein Gefühl dafür zu haben, worauf es ankommt.

Falls irgendwem noch etwas auffällt (z. B. nicht korrektes Axialspiel), freue ich mich über einen Hinweis.

P. S. : Nachtrag zu den Kanuni-Teilen. Alle Teile, die aus einer originalen Verpackung stammen, haben eine tolle Qualität. Andere Teile, die zwar als "Kanuni" ausgezeichnet waren, aber nicht in einer OVP waren, haben eine schlechte Qualität. Z. B. die Anlaufscheiben, die sind nicht passgenau. Oder das Losrad 5. Gang ohne Hinterschneidungen.

Edit: Hatte die Zähnezahl der Losräder 5. Gang vertauscht. Ist korrigiert. Dank an Normen.
Zuletzt geändert von koschy am 6. April 2021 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon 990sm-r » 6. April 2021 22:24

Es ist halt wie mit allen raren Ersatzteilen. Es bleiben halt immer die mit Problemstellen über. Bei gehärteten Teilen helfen Diamantfeilen schneller weiter.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 9. April 2021 23:53

Ich habe heute den Motor komplettiert. Der Zusammenbau hat soweit ganz gut funktioniert, das Problem ist nur, dass das Getriebe nicht sauber schaltet.

Es fühlt sich so an, als würde die Schlatklaue nicht in die Schaltwalze greifen, aber das tut sie. Ich kann mir das gerade nicht erklären und gehe davon aus, dass ich irgendwas falsch gemacht habe. Deswegen will ich den Motor morgen wieder spalten und nachsehen. Ich hab mich aber jetzt dazu entschlossen, vorher vielleicht doch noch mal hier nachzufragen.

Hier mal ein Video des Problems. Es gehen aktuell nur 1. und 2. Gang rein (wenn überhaupt). Nach dem Zusammenbau hatte ich meiner Meinung nach einmal alle fünf Gänge durchgeschaltet. Ich habe aber nicht auf die Schaltwalze geschaut, deswegen kann ich es nicht mit 100%iger Sicherheit sagen.

Alle Wellen sind mehrfach freigeschlagen worden. Ich habe auch beide Wellen noch mal nachgesetzt. Sie drehen sich sehr leicht.

Leider greifen auch Schalt - und Gangräder in der Gangposition nicht richtig ineinander. Irgendwas stimmt nicht.

https://youtu.be/w_qMZXJvk-Y
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon MZfan » 10. April 2021 05:43

Du solltest während des Schaltens ständig an einer der Getriebewellen drehen. Ich bevorzuge die Abtriebswelle.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Faddi » 10. April 2021 08:03

Moin,
ich habe im Dezember selber gerade meinen ersten EM250 frisch gemacht.
Das Schalten im trocknen Zustand ging bei mir nur 1.Gang, Leerlauf und etwas hakelig der 2. Gang. Mit Drehen beider Wellen habe ich die anderen Gänge, wohl ähnlich wie du, auch nicht flutschend reinbekommen. Ich habe durch diesen einen Motor natürlich nicht die große Erfahrung, kann aber sagen, dass auch ich nach diesem Test erstmal Bedenken hatte, etwas falsch gemacht zu haben. Jedoch stellte sich mir dann die Frage, was man da überhaupt falsch machen kann, wenn man penibel arbeitet und sich an die Vorgaben aus Lehrvideo und Anleitungen hält: Eigentlich nichts! :wink:
Verbaue den Motor und die Schaltung wird einwandfrei funktionieren, ist bei mir auch so :wink:

Was ich allerdings zusätzlich gemacht habe, war anhand des Tipps von Klaus P. das Axialspiel zwischen (ich glaube, es war) 2. und 3. Gang Zahnräder zu verringern.
Zuletzt geändert von Faddi am 10. April 2021 10:25, insgesamt 3-mal geändert.
Viele Grüße,
Marcus

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon Klaus P. » 10. April 2021 09:30

Wie "fan" schrieb,
mit der Rechten die Abtriebswelle, Ritzel erleichtert das
und mit links die Schaltvorgänge erfühlen,
mit Gefühl vorgehen.
Das geht nicht wie geflutscht.

Mit Kuppl. und Primärrad geht das auch.

Gruß Klaus

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon muenstermann » 10. April 2021 09:58

koschy hat geschrieben:So, mittlerweile sind die Lager auf der neuen Kurbelwelle (Danke an Kai). Ich habe dafür einen Heizdorn verwendet, aber die Innenringe haben trotzdem einen ganz leichten hellgelben Stich. Laut Thermometer sind die Ringe aber nicht wärmer als knapp 100 Grad geworden. Ich hoffe, das passt so.

wenn der Innenring gelb wurde hat er kurzfristig die 200° Marke überschritten. Dadurch kann das Kugellager schon geschädigt worden sein.
Die gemeinen Wälzlager werden durch Anlassen bei 220-240° auf Gebrauchshärte angelassen.
mehr zum Thema Anlauf- (Anlaßfarben)
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 10. April 2021 10:22

Danke für die vielen Tipps. Der entscheidende kam von Kai: Der Pizzaschneider ist nicht dran. Jetzt funktionieren alle Gänge, wobei 4. Und 5. Gang schwergängig sind.

Ein Punkt noch wegen der Kugellager: Ich habe nachgelesen, was an den Kugellagern beschädigt sein könnte, wenn die Innenringe durch den Heizdorn ganz leicht hellgelb angelaufen sind. Im Netz steht, dass generell so helle Anlauffarben eher unbedenklich sind. Höchstens kann es passieren, dass der Chrom aus der Oberfläche des Innenrings entweicht und die Innenringe deswegen möglicherweise anfällig werden für Korrosion.

Deswegen mal meine ganz praktische Frage: Was konkret kann jetzt *darüber hinaus* an den Kurbelwellenlagern beschädigt worden sein dadurch, dass die Ringe einen Ton von hellgelb haben?
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon rausgucker » 10. April 2021 11:16

Die Anlauffarbe lügt nicht ;) Wenn Da Gelb, blau etc. auftauchen, dann ist das Material auch so heiß geworden. Wenn das Kugellager zu heiß geworden ist, dann verliert der STahl des Innenringes an Härte bzw. Güte. Im Prinzip hast Du ein Anlassen des Materials durchgeführt - bei 200 Grad und gelber Färbung allerdings noch nicht sehr stark. Ic hoffe mal, Ihr habt die Innenringenringe jetzt nicht stundenlang erhitzt. Weil dann die Innenringe schon beginnen, an der bei Kugellagern gewünschten Härte zu verlieren. Und damit setzt der Verschleiß in Form von Pitting früher ein.
Was hat Dich überhaupt geritten, die Innenringe mit dem Heizdorn derart aufzuheizen? Der Heizdorn muss schon richtig heiß sein, auch über 200 Grad, das ist vollkommen ok, meine Heizdorne sind mittlerweile in RIchtung blau verfärbt. Aber die stopfe ich nur kurz in die Innenring, vielleicht eine Minute. Und dann kommen die so angeheizten Lager auf den Zapfen der tiefgekühlten Kurbelwelle. Die Lager kann ich dabei ohne Handschuhe anfassen.Damit ist ein Temperaturunterschied von 100 Grad mindestens erreicht, das passt. Minus 20 Grad die KW, plus 80-90 Grad der Lagerinnenring.
Bei den Lagern für die Getriebewellen muss man nicht so einen Aufwand betreiben, da sind die Passung etwas größer, aber an der KW sitzen die Lager immer sehr sehr knackig.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 10. April 2021 12:39

Danke für die ausführliche Erklärung.

Ich habe die Innenseite des Innenrings immer wieder mit dem Thermometer auf die Temperatur geprüft. Auf der Innenseite ist der Innenring auch nicht wärmer als 100 Grad gewesen. Das habe ich ja gemessen. Nur an der Außenseite des Innenrings ist die Anlauffarbe. Da, wo das Lager auf dem Heizdorn aufliegt. Und der ist natürlich locker 200 Grad. Aber wie soll das sonst auch gehen? Da bin ich jetzt echt gerade etwas irritiert.

Jetzt sind die Lager aber verbaut und ich werde es probieren. Es ist auch tatsächlich so, dass man das gelb wirklich nur sieht, wenn man ganz genau hinguckt. Daraus schließe ich mal, dass es ganz knapp 200 Grad waren. Aber wie gesagt: Wenn der Heizdorn 300 Grad hat, dann ist es ja zwingend, dass die dann auch auf den Innenring treffen. Deswegen kann ich das Ganze gerade nicht wirklich nachvollziehen.

Edit: Ich habe mich aber auch undeutlich ausgedrückt. Es geht wirklich nur um den Teil des Innenrings, den man sieht, wenn man von der Seite auf die Kurbelwelle guckt. Die Innenseite des Innenrings, also der Teil, der auf die Kurbelwelle kommt, war 96 Grad, als ich das Lager auf die Kurbelwelle gesetzt habe. Sorry, falls ich mich da undeutlich ausgedrückt habe.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon rausgucker » 10. April 2021 12:58

Ich würde das jetzt auch so lassen. Was kann passieren? Vielleicht kommen die KW-Lager mit einem etwas lauteren Laufgeräusch schon nach "nur" 15.000 km an Dein Ohr - und nicht erst mit 20tkm. Da hätte ich auch keine Bedenken.

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 10. April 2021 13:14

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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 10. April 2021 14:10

der innenring ist nur am aussendurchmesser hellgelb ?

wie soll das bitte beim erhitzen mit dem passenden heizdorn denn funktionieren?

der innenring liegt nahezu vollflaechig auf dem bund des heizdornes auf.

die verwellzeit auf dem waermespender macht fuer das lager dabei den groessten unterschied nicht die hitze alleine

aber wenn du mit eine kuerzere lebensdauder des etwas weicher gewordenen lagers zutechtkommst
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon koschy » 10. April 2021 14:27

Der Teil des Innenrings, der auf dem Heizdorn aufliegt, ist hellgelb. Die Innenseite des Innenrings ist 96 Grad warm gewesen.

Wie Du auf dem angehängten Foto erkennen kannst, liegt ein Lager mit einer Seite des Innenrings auf dem Heizdorn auf. Dort ist es ganz leicht angelaufen. Die Innenseite des Rings, also der Teil, der den Kurbelwellenstumpf umschließt, hatte 96 Grad.

Außerdem scheinst Du nicht richtig gelesen zu haben. Rausgucker sprach von Laufgeräuschen und nicht von einer kürzeren Lebensdauer des Lagers. Lies Dir am besten noch mal seinen Beitrag durch, sonst kommst Du hier zu eklatant falschen Schlüssen und damit auch zu merkwürdigen Dingen, die Du mir unterstellst.

-- Hinzugefügt: 10/4/2021, 16:36 --

So, da Hermanns Einwurf mich wuschig gemacht habe, habe ich jetzt noch mal recherchiert.

Die Recherche hat ergeben, dass sich Lebensdauer von Kugellagern um den Faktor 0.73 reduziert, wenn sie im Betrieb dauerhaft bis zu 200 Grad betrieben werden.

Quelle: https://www.gmn.de/kugellager/engineeri ... erechnung/

Edit: Rest gelöscht, weil Blödsinn.

Wenn das Lager dann jetzt anstatt 100.000 nur 73.000 km macht, dann ist das halt so. Kann ich echt mit Leben. Aber wie gesagt: Der Faktor 0.73 ist bei Dauerbetrieb des gesamten Lagers bei bis zu 200 Grad. In meinem Fall ist aber nur ein kleiner und nicht tragender Teil des Lagers angelaufen und das auch nur ein einziges Mal. Insofern bezweifle ich, dass es eine ähnliche Reduktion der Lebensdauer gibt wie wenn ich das komplette Lager dauerhaft bei 200 Grad betreibe. Insofern sind die möglichen Lebensdauerminderungen durch das einmalige partielle Anlaufen meiner Meinung nach eher theoretischer Natur. Insbesondere wenn man in Rechnung stellt, dass die SLF - Lager mit Vollsynthetiköl doch eigentlich spielend die 100.000 km - Marke knacken sollten.

Naja, wie dem auch sei, das wird jetzt genau so gefahren und die Praxis wird zeigen, ob es dauerhaft funktioniert :-)
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon rausgucker » 10. April 2021 17:18

Sehe ich auch so. Eine kurzzeitige Erhitzung wird sicher auch Auswirkungen haben, aber diese sind mit Sicherheit akademisch - fallen also nicht ins Gewicht. Die Lager sind ja jetzt auch nicht ausgeglüht worden. Das würde ich jetzt auch ganz entspannt aussitzen, bzw. ausfahren ;)
Was ich übrigens auch festgestellt habe, dass die Qualität der DDR-Getriebteile zuweilen recht schlecht ist, zumindest stark schwanken kann. So habe ich in einem Getriebe für den EM 250 jüngst ein Zahnrad 4. Gang getauscht, obwohl die Hinterscheidung usw. noch sehr gut war, es war aber schlecht gefräst. Siehe Foto. Deswegen fehlten mit Sicherheit 10 Prozent der tragenden Fläche der Hinterschneidung, weil Zahn- und Sschaltrad nicht vollständig ineinander greifen konnten- früher oder später wäre das ausgefallen. Das Zahnrad war ein Original-DDR-Teil aus Zschopau.
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Re: Motor ETZ 250 aufbauen

Beitragvon hermann27 » 10. April 2021 18:59

koschy hat geschrieben:Der Teil des Innenrings, der auf dem Heizdorn aufliegt, ist hellgelb. Die Innenseite des Innenrings ist 96 Grad warm gewesen.
So, da Hermanns Einwurf mich wuschig gemacht habe, habe ich jetzt noch mal recherchiert.


ich bedauer, wenn dich meine antworten wuschig gemacht haben
deine vorwuerfe gegen mich finde ich ich nicht in ordnung
alles weitere per pn
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