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 Betreff des Beitrags: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 00:29 
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Hi,
was habt ihr so für Erfahrungen mit der Reparatur von Zündkerzengewinden in Zylinderköpfen?

Zur Reparatur fallen mir helicoil, Gewindebuchsen und zu schweißen (/kleben?) und dann neues Gewinde reinschneiden ein. Die ersten beiden Varianten könnte man ja noch gut selbst erledigen, spätestens beim Schweißen hört es aber für die meisten dann auf. Kleben, z. B. mit 2K-Kleber, würde ich dort wegen der Hitze nicht wagen.

Die Gewindebuchsen haben, soweit ich das bisher auf Bildern im Internet sehen konnte, alle einen Bund. Dadurch würde die Zündkerze um die Dicke dieses Bunds weiter draußen sitzen. Ich weiß nicht, ob das wirklich kriegsentscheidend wäre, gefühlt fänd ich das aber nicht so pralle.

Mit helicoil - Einsätzen habe ich bisher nur 2x M6 Gewinde reparieren können, bin damit aber sehr zufrieden. Beim Zündkerzengewinde habe ich aber "Gerüchte" gehört, dass die Einsätze dort nicht gut halten und mit der Zündkerze zusammen rausgeschraubt werden können.
Stellt sich mir die Frage, ob die Leute das falsch angewendet haben oder ob das dort vllt. wegen der Hitze einfach generell nicht gut hält?

Wie/womit macht ihr das?


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 06:35 
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Helicoil habe ich an der V50 mit rausgedreht. Der Instandsetzer hat dann ein Timesert eingebaut.
Auf der anderen Seite ging das nicht (Gewinde zu kaputt), da kann eine Messingbuchse rein, die verstiftet wurde. Soll der Burkhard mal schreiben, ob das bislang noch hält ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 06:40 
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Hallo Marcus,

ich fahre schon seit etlichen Jahren mit einem reparierten Gewinde durch die Gegend, habe die Reparatur damals auch mit den Gewindebuchsen bewerkstelligt und bisher keine Probleme damit!
Das wichtigste ist aber das du bei der Reparatur den Zylinderkopf demontierst damit keine Späne in den Brennraum fallen. Habe damals auch versucht die Hülse mit Loctite Schraubensicherung zu sichern welches aber bei einem Luftgekühlten 2-Takter nicht gehalten hat, beim Kerzenwechsel ist die Hülse mit raus gekommen und aus diesem Grund habe ich mehrere Hülsen in meinem Fundus dabei welche bei einem Kerzenwechsel verwendet werden!

Gruß Bernd


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 07:12 
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Versuche erstmal es schweißen zu lassen, wenn das nicht geht kann man immer noch buchsen.

Alu Löffel einfach mal googeln, ist da eine gute Adresse.
Da kannste auch über WhatsApp ein Bild zu deinen Anliegen hinsenden.

Ansonsten hab ich mal irgendwo im Forum gelesen das Klappstuhl wohl auch Alu schweißt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 07:48 
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Alu Löffel in Zella Mehlis ist eine gute Empfehlung. Die sind recht fix, und haben keinerlei Berührungsängste was alte Motorrad- und Autotechnik angeht, gerade bei Motorteilen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 08:34 
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Mr. Maultasche

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Obwohl ich Alu schweißen kann, repariere ich seit eh in jeh Zündkerzengewinde mit einem Helicoil-Einsatz.
Wenn ich auf Spatzenjagd gehe, lasse die Kanone zu Hause.
Helicoil ist in einer halben Stunde drin. In dieser Zeit ist noch nicht einmal die zu schweisende Stelle metallisch rein.
Nach dem schweißen muß man meist auf der Fräsmaschine das Gewinde neu setzen und oft verzieht sich der Kopf. Ein FACHGERECHT eingebrachter Helicoil-Einsatz hält ewig.
Es gab V8 - Motoren mit Alu Kopf da war SERIENMÄßIG Helicoil-Einsatz als Kerzengewinde ab Werk.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 08:47 
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aber wenn man das Bauteil vorher Ultraschall - reinigt und dann glasperlenstarhlen tut? Also erst richtig entfettet und dann mechanisch reinigt.
Ist das nicht sauber genug für Alu Wig Schweißen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 09:37 
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Ich würde auch einen Helicoil rein machen.
Schnell, günstig, haltbar.

Wenn Du das Loch zuschweißen lässt und da wieder ein Gewinde reinschneidest, ist dieses Gewinde nicht besonders haltbar (je nach Qualität der Schweißung).
Entweder hier auch von vorn herein einen Helicoil einsetzen oder das ganze so umarbeiten, dass eine Kerze mit langem Gewinde reinpasst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 09:46 
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trabimotorrad hat geschrieben:
Wenn ich auf Spatzenjagd gehe, lasse die Kanone zu Hause.


:lol: :bindafür:


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 09:58 
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KS Motorsport in Bonn machen sowas. Geht innerhalb eines Tages und hält bei mir seit Jahren. Ob die allerdings auch mit Versandartikeln arbeiten, müsstest Du erfragen. Du wohnst ja in Bielefeld, so wie ich das sehe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 10:45 
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Ich hatte das Problem am Zylinderdeckel der 251er meines Bruders. Auf Anfrage bei meiner Kfz-Werkstatt gaben die mir den Tipp mit einer anderen kleinen Werkstatt im Ort, die das gut reparieren. Dort wurde von Helicoil (dieses Drahtdingens) abgeraten und es wurde eine Gewindereparaturbuchse eingesetzt. Das hält nun seit einigen Jahren.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 11:17 
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Ich hab schon bestimmt ein Dutzend HeliCoils verbaut, Kurzgewinde in luftgekühlten Zweitaktern, Langgewinde, M18x1,5, usw.
Der durchschnittliche Vandale der aus einem gesunden Kopf das Gewinde rausdreht, der killt ein HeliCoil natürlich auch.

TimeSert sind dünnwandige Buchsen die eingewalzt werden. Die halten NOCH besser, aber auch die kann man töten. Sind z.B. in luftgekühlten Porscheköpfen serienmäßig drin.
Zum Schweißen muss man beiderseits kegelförmig ausbohren damit man überhaupt hin kommt. Zumindest wenn mans gescheit machen will. Ich hab allerdings auch schon mit dem MIG und AlSi12-Draht einfach in ein sauberes gewindeloses Loch reingeleuchtet bis das flüssige Alu oben bündig war. Gehalten hat das auch, trotz der Lunker...

Gruß
Hans


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 12:00 
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Moin,
ich danke euch für Eure Antworten. Ich weiß nicht, ob das aus meinem Ausgangspost so hervorkam, aber ich bin selber ein Freund von helicoil :angel: Die Vorteile davon wurden ja auch schon genannt: Schnell, günstig und da es eigentlich einfach ist, kann das sogar jeder selber machen.

Und ich hätte auch - natürlich ohne es zu wissen oder jemandem zu nahe treten zu wollen - darauf getippt, dass die Zündkerzen vllt. einfach zu fest angezogen worden sind bei den Leuten, bei denen es nicht gehalten hat. Es hat ja wohl auch einen Grund, dass das Gewinde im Alu kaputt ist :wink:
Oder vllt. eben wirklich falsche Montage des helicoil-Einsatzes, man weiß es nicht ...
Bei mir geht es übrigens um Zylinderköpfe, die ich schon mit defektem Gewinde erstanden habe - also ich nix schuld :lol:

Eure verschiedenen Erfahrungen finde ich gut, weil mich das darin bestärkt, es doch mit dem helicoil zu probieren. Anders wäre es gewesen, hätte es nur negative Erfahrungen zum helicoil gegeben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 12:25 
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Mr. Maultasche

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Nachdem im forum des öfteren von losgelösten Helicoil-Einsätzen berichtet worden ist, träufele ich unmittelbar nachdem ich die Helicoil-Feder in das FRISCH geschnittene Helicoil Gewinde eingedreht habe, etwas Sicomet 8300 in den Einsatz.
Der zieht durch die Kapillarwirkung durch die Feder durch. Nach dem Trocknen schneide ich das Gewinde natürlich wieder von Klebstoffresten mit dem Gewindebohrer wieder frei.
Ich glaube nicht, daß das Kerzengewinde auf der ganzen Länge so heiß wird, auf das der Kleber verbrennt.
Jedenfalls, meine Helicoil-Einsätze haben bisher gehalten...


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 12:34 
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Ich setze meine Zündkerzen immer mit einem Hauch Kupferpaste ein und, noch wichtiger: Keine kalte Zündkerze in einen heißen Kopf einschrauben!
Hab mehrere Helicoil-Gewinde in Köpfen gehabt, die sind auch alle noch drin, wäre für mich nach wie vor die erste Wahl...


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 13:27 
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statt kupferpaste verwende ich bei zuendkerzen immer graphitpulver
das kann nicht verharzen wie oel oder fett
ausserdem ist es eben wichtige die kerze nicht fester als 25 nm anzuziehen
dann bleibt auch gewinde oder helicoil, wo es ist :oops:
mfg hermann


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 14:22 
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trabimotorrad hat geschrieben:
Nachdem im forum des öfteren von losgelösten Helicoil-Einsätzen berichtet worden ist, träufele ich unmittelbar nachdem ich die Helicoil-Feder in das FRISCH geschnittene Helicoil Gewinde eingedreht habe, etwas Sicomet 8300 in den Einsatz.
Der zieht durch die Kapillarwirkung durch die Feder durch. Nach dem Trocknen schneide ich das Gewinde natürlich wieder von Klebstoffresten mit dem Gewindebohrer wieder frei.
Ich glaube nicht, daß das Kerzengewinde auf der ganzen Länge so heiß wird, auf das der Kleber verbrennt.
Jedenfalls, meine Helicoil-Einsätze haben bisher gehalten...


Ich habe auch schon daran gedacht, das coil vorsichtshalber mit Kleber einzusetzen. Das Sicomet 8300 kenne ich leider nicht, beim Überfliegen der Beschreibung habe ich auch keine Temperaturangaben entdeckt. :gruebel:
Ich hätte jetzt erstmal "Loctite 270" probiert, das soll "erst" ab 300° lösbar sein. Aber ich müsste eigentlich erstmal prüfen, wie heiß das oben am Zylinderkopf überhaupt wird. Bei meiner Simson hätte ich getippt, dass da ca. 100° sind? Ob das bei der MZ ähnlich ist, weiß ich nicht.
Aber generell sieht man auch ab und an mal gelb oder sogar blau angelaufene Krümmer, von daher müssten dort unten ja schon ca. 200-300°C herrschen? :nixweiss:
Hab mir da bisher nie so wirklichen Kopf drum gemacht ... :oops:


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 14:35 
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Loctite 270 kannst du nehmen, Marcus, so heiß wird's da nicht: Die Materialstärke ist eine andere und die Kühlfläche auch, also keine Sorge!


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 14:39 
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Bei meiner BMW hab ich mal 120-160 Grad am Kopf neben der Zündkerze gemessen, je nach Belastung.
Ob ein Zweitaktmotor heißer wird?


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 15:05 
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Ich mache auf das Helicoil immer außen einen Tropfen Lagerkleber und drehe es dann ein. Nach dem Trocknen innen durchspülen und fertig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 15:14 
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Ein weiterer Vorteil beim Helicoil ist, dass man die Gewindebohrung kaum vergrößert und sich damit die Option offen hält, später eine Gewindebuchse einzusetzen.
Für einen Timesert wäre das Loch zwar zu groß, wenn es den Helicoil heraus zieht, aber es gibt ja noch genug andere Systeme mit etwas dickerer Wandung.
Wobei ich nicht glaube, dass ein Helicoil versagt bei korrekter Montage und korrektem Anzugsmoment der Kerze.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 21. April 2021 15:51 
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Ich hatte mir vor bald 20 Jahren auch Helicoil Reparatursätze zugelegt. Die für die Zündkerzen liegen aber immer noch unberührt da, seit ich mehrere Zylinderköpfe zur Reparatur hatte, bei denen sie sich gelöst hatten. Entweder zusammen mit der Kerze rausgedreht oder, besonders fies, mit der Kerze zusammen ein Stück in den Brennraum reingedreht, was dann zu erbärmlichem Motorklopfen führte. Es war ein Krampf, diese Spirale wieder aus dem Gewinde rauszubekommen. Nun muß ich allerdings sagen, daß ich die betreffenden Helicoils nicht selber montiert habe, keine Ahnung, ob da eventuell was falsch gemacht wurde. Jedenfalls habe ich mir nicht getraut, sowas nochmal einzubauen, zumal ja vermutlich mit den Gewinden im Alu, in die sie eingeschraubt waren, was nicht stimmte. Ich hab dann das große Besteck rausgeholt und die Löcher aufgebohrt, Gewinde geschnitten (ich glaube es war M18×1), von außen und innen (!) zylindrisch angesenkt. Dann eine Reparaturbuchse aus Schiffbaustahl (mit Bund außen) gedreht, bei dieser das Gewinde außen fertig und innen nur vorgeschnitten, dann mit Gewindekleber in den angewärmten Zylinderkopf eingeschraubt. Der Clou bei der Buchse war aber, daß innen nach dem Einschrauben ein kurzes zylindrisches Ringstück (ohne Gewinde) überstand. Das habe ich dann mit verschiedenen Dornen gestaucht und radial in die Flachsenkung hinein umgebördelt. Zu guter letzt habe ich das Kerzengewinde nachgeschnitten und fertig war meine wohl aufwendigste aber vermutlich auch haltbarste Gewindereparatur.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 26. April 2021 15:42 
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Faddi hat geschrieben:
[...]Aber ich müsste eigentlich erstmal prüfen, wie heiß das oben am Zylinderkopf überhaupt wird. Bei meiner Simson hätte ich getippt, dass da ca. 100° sind? Ob das bei der MZ ähnlich ist, weiß ich nicht.

Hab gestern nach einer weiteren Probefahrt die Temperatur gemessen:
Oben am Zylinderkopf knapp 60°C, am Krümmer waren das (meine ich) knapp 120°C. Das Einkleben sollte von daher problemlos möglich sein.
Bei der S70 meines Kumpels war der Zylinderkopf mit ca. 110°C schon wesentlich heißer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zündkerzengewinde reparieren - Erfahrungen
BeitragVerfasst: 26. April 2021 16:26 
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Ich hab zwar schon ein paar Jahre hier nix mehr geschrieben, aber vielleicht darf ich mich auch kurz dazu einklinken?

Egal ob Helicoil, Timesert, Ensat. Jeder Einsatz hält. Es kommt nur darauf an, daß er fachgerecht eingesetzt wird. Das heißt: Das neue Gewinde muß maßhaltig sein und rechtwinklig zur Anlagefläche der Kerze.
Wichtig ist auch, daß der Einsatz ungefähr einen Millimeter unter die Oberfläche eingedreht wird. Dann kann er sich nicht an der Kerze kontern und wird nicht mit ausgedreht.
Bei Timesert hat die Dünnwandbuchse oben einen Kragen. Der wird im Kopf versenkt, dafür sorgt aber das Werkzeug schon, wenn es richtig eingesetzt wird.

Bei keinem der Einsätze ist es in Wirklichkeit notwendig, zusätzlich Kleber einzusetzen. Wenn man Ensat-Buchsen nimmt und nicht mit dem selbstschneidenden Außengewinde arbeitet (schwierig), sondern das passende Gewinde vorschneidet, sollte man einen hochfesten Gewindekleber einsetzen. Zur Sicherheit.

Die Reihenfolge der Reparaturmöglichkeiten von dünn nach dick ist: Timesert (oder eine andere Dünnwandbuchse), Helicoil, Ensat (oder eine andere Dickwandbuchse). Alleine wegen des Lochdurchmessers.
Dann kommt zuschweißen und ein neues Gewinde fertigen.

Ich habs ja jetzt nicht mehr so mit Zweitaktern, dafür aber mit Zweiventil- Zylinderköpfen von Viertaktern. Wenn da jetzt ein Kunde ein Gewinde kaputt gemacht hat, und es ist sonst nichts schief gelaufen, verwende ich ein Helicoil.
Geht der Kopf eh zum Motoreninstandsetzer und müssen Ventilführungen /Sitze erneuert werden, laß ich das Gewinde zuschweißen und neu bohren.
Ein fachgerecht eingesetztes Helicoil ist deutlich fester als das originale Gewinde im Aluminium.


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