gekauft.
Um es gleich vorweg zu nehmen: ich hege nicht einen Hauch an Sympathie für die Ziele, für die sie mal gebaut wurde. Ich bitte den Thread von Diskussionen über die Zeit und den Sinn der Entwicklung dieser sehr interessanten Maschine frei zu halten.
Sollte die Zündapp und ihre Technik nicht in diesem Forum erscheinen, bitte ich um einen Hinweis und werde den Thread beenden und löschen.
Die KS 750 ist vollgepackt mit Technik, die man in der geballten Konzentration nur selten findet. Ich erwähne an dieser Stelle mal nur den Beiwagenantrieb mit Differenzialsperre, den Rückwärtsgang, die Geländeuntersetzung oder die hydraulische Bremsanlage, die 1942 sicher eine hochmoderne Entwicklung darstellte.
Anfang diesen Jahres habe ich sie durch einen glücklichen Zufall angeboten bekommen und erworben.
Ich habe sie erstmal einer grundlegenden Inspektion unterzogen und eine große Wartung durchgeführt. Dabei fiel mir schon auf, dass ein Nadellagerkäfig am Pleuel schon angebrochen war:
Das allgemein bekannte Problem der KS750 und DER Schwachpunkt ist o.g. Pleuelnadellager. Im Lauf der Zeit brechen einzelne Stege des Käfigs heraus und es kommt zur Zerstörung des Lagers, was unter besonders schlechten Umständen bis zur Zerstörung des Motorgehäuses führen kann. So war es auch bei mir. Nach knapp 2200km bemerkte ich auf der Fahrt zum Baggersee mit den Kindern ein "Klingeln" im Zylinderkopf. Nachdem uns die KS treu nach Hause brachte, nahm ich eine Ventilhaube ab und sah das Elend:
Glücklicherweise blieb mein Gehäuse unversehrt! Ich hatte bereits vorgesorgt und mir die benötigten Teile zur Motor-GR beschafft. Eigentlich wollte ich diese die nächsten Jahrzehnte in der Vitrine liegen lassen. Das Schicksal wollte es anders.
So begann nun das Abenteuer Motorgeneralreparatur und Umbau auf Gleitlager - wie es im modernen Automobilbau üblich ist. Gleichzeitig werde ich die Gelegenheit nutzen und moderne deaxiale Kolben mit laufruhigerer Kompressionshöhe montieren. Die Ölpumpe muss stärker werden und wenn der Antriebsstrang schon zerlegt ist, wird die Kupplung erneuert, ebenso die Steuerräder, Nockenwelle und der Ventiltrieb.
Los ging es mit dem Ausbauen des Motors, wobei mir klar wurde, warum die Zündapp als überschweres Gespann bezeichnet wurde.
Es folgte die Putz- und Flickstunde. Reinigung stand an:
Das Zerlegen des 170-Grad-V-Motors offenbarte das Elend:
Das Triebwerk wird momentan weiter zerlegt. Es braucht doch das eine oder Andere Spezialwerkzeug. Momentan baue ich an der Drehbank eines Freundes einen Schwungscheibenabzieher der Größe M 55 x 1,5.
Als nächstes wird der Block von der Kurbelwelle befreit, die Ölkanäle geöffnet und gereinigt, dann die Komplettreinigung des Blocks und hoffentlich dann die Remontage. Sollte der Thread Interesse finden, werde ich den Fortgang der Motor-GR hier weiter dokumentieren.