Liebe MZ Freunde,
seit nunmehr über einem Jahr bin ich Besitzer einer TS 150 mit MM150/3 Motor.
Gefahrene Kilometer zähle ich weniger als Kubikzentimeter des Motors..
Bereits beseitigte Probleme:
Kupplung die nicht richtig trennt -> verschlissene Teile erneuert
Kickstarter der durchrutscht -> vermeintlich "verschlissenes" altes Kickstarter Ritzel wieder eingebaut
Telegabel undicht -> Telegabel regeneriert
defektes Bremslicht -> Instandgesetzt
Verstellter Zündzeitpunkt -> Zündzeitpunkt mit Uhr eingestellt und mit Blitzlampe geprüft; Unterbrecher neu; Funken stark
Da ich nach meinen letzten beiden Prüfungen diese Woche endlich Zeit finden werde mich dem Motorrad zu widmen, möchte ich das größte Problem auf der Liste, das mich schon seit Kauf begleitet endlich beseitigen: Die träge Gasannahme und die fehlende Leistung im unteren Drehzahlbereich, sowie bei "Höchstgeschwindigkeit.
Anfahren mit weniger als 4000 Umdrehungen/min ist schier unmöglich, beim schalten in den vierten Gang auf der Geraden wird das Motorrad nur langsamer.
Den Ursprungszustand (momentan ist es allerdings nicht sonderlich besser
) kann man in diesem Video sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=winH-m4 ... el=BoostieZuerst dachte ich es liegt nur daran, dass das Motorrad bevor ich es gekauft habe nur sporadisch bewegt wurde. Nachdem sich allerdings auf den ersten ca 15km keine Besserung ergab ging die Fehlersuche los.
Zuerst habe ich mit dem Vergaser (24N1-1) angefangen:
-> Schwimmer erneuert da alter defekt und per Senfglasmethode eingestellt
-> gesamten vergaser gereinigt mittels Ultraschallbad
-> Nadel auf tiefste Kerbe gehängt für magereres Gemisch.
Nur wenig Besserung bei der Gasannahme, keine Leistung vor 4000 Umdrehungen...
Weiter ging es mit dem Dichtringträger auf der Kupplungsseite der Kurbelwelle, mit dem Verdacht, dass Getriebeöl verbrannt wird aufgrund einer Undichtigkeit.
Ich habe den Sicherungsring vor dem Träger demontiert und den Spalt mit Loctite Fügen Welle-Nabe zulaufen lassen. Anschließend habe ich reichlich Dirko HT Dichtsilikon auf den Spalt zwischen Träger und Gehäuse geschmiert und den Sicherungsring wieder eingesetzt. Keine Besserung.
Nach einer langen Pause entschloss ich mich testweise den Vergaser eines Freundes zu verbauen. Er besitzt selbst eine TS150 die 1A läuft. Gesagt getan, BVF 24N2-1 des Kumpels samt Gaszug und Chokezug verbaut. Keine Besserung, selbe träge Gasannahme wie vorher, keine Leistung vor 4500 Umdrehungen. Anfahren ohne fast Vollgas unmöglich. Moped nebelt immernoch stark.
Vor 3 Tagen entschloss ich mich den Zylinder zu demontieren um zu prüfen ob dieser stark verschlissen sei. Bilder hierzu findet ihr im Anhang. Außerdem habe ich das Kippspiel des Pleuels getestet, Video hier:
https://www.youtube.com/watch?v=8KnrU-- ... el=BoostieDer Zylinder sieht meines Erachtens nicht sonderlich verschlissen aus, der Kolben (Original DDR?) hat Laufspuren. Die Kolbendecke und der Zylinderkopf hatten einiges an Ölkohle, ich selbst fahren Addinol MZ406, also teilsynthetisches Öl. Das Kurbelgehäuse war nass-schmierig trotz einer Standzeit von ca. 4Wochen.
Nun was sagt ihr? Ich bin mit meinem Latein am Ende und echt gefrustet....
Ist der Dichtringträger doch undicht und die MZ verbrennt massig Getriebeöl? Ist eine komplette Regenration des Motors sinnvoll? Die Zündkerze ist übrigens auch nach längerer Vollgasfahrt schwarz. Hauptdüse des Vergasers ist eine 95er
Ich freue mich über jede Hilfe!
Beste Grüße aus dem tiefsten Westen
Bastian
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