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Hab mir vor kurzen bei ibäh-kleinanzeigen einen EM125 für 310,-€ gekauft.

Von den Nummern am Motor her musste ich einfach zuschlagen. 35er Motornummer, 125er DDR Zylinder und Kopf alles original. Ich dachte.... naja mal sehen was davon noch brauchbar ist.

Angekommen und siehe da....der 88er Motor sieht gar nicht so übel aus.


Das Ding mal ein bisschen genauer unter die Lupe genommen. Da dachte ich mir dann....alles richtig gemacht:
-Schrauben original DDR, nie geöffnet.
-Kaum Verschleiss am Kettenritzel
-Kaum Verschleiss am Primärtrieb
-Zähne am Kickstarterritzel wie neu


Weiter zum Zylinder. Da sind ebenfalls die originalen ungeöffneten ESKA Muttern verbaut gewesen. Der Zylinder ging etwas schwer runter da die Stehbolzen Rost angesetzt haben. Aber alles kein Problem. Und ja die Vermutung hat sich bestätigt Zylinder im kleinsten Nullmaß 52 und der Kolben dazugehörig 51,97. Vom Kolbenboden und Kolbenhemd zu schließen hat der vielleicht ne Laufleistung von max 3-4000km. Leider ist die Kurbelwelle durch Rost hinüber.


Dann doch noch etwas entdeckt . Mal sehen wie es nach der Öffnung im inneren aussieht.


Meine Vermutung nach Getriebeschaden ausgebaut und stehen gelassen, deshalb der absolut seltene gute Zustand.

Aber was meint ihr, hat es sich gelohnt oder nicht?

DAs sagen wir dir, wenn die Wundertüte offen ist...

Du hast Spaß beim Schrauben, also hat es sich doch schon gelohnt ...

300 EU mit Getriebeschaden wär für mich eher als Lehrgeld zu sehen.
Da fließen ja nochmal locker 300 EU rein bis der wieder läuft.
Aber wenn dir die Nummern wichtiger als der Zustand sind, ist doch alles schick. Ich hoffe nur die Lagersitze des Gehäuses sind intakt.

Eine Frage, die Du Dir nur selbst beantworten kannst. Welche Erwartungen hast Du an das Kaufobjekt gestellt? Wenn diese erfüllt wurden, ist alles gut, dann hat es sich gelohnt. Wenn nicht, sollte man Ursachenforschung betreiben, warum die Erwartungen nicht erfüllt wurden, um derartiges bei zukünftigen Käufen auszuschließen. Die Meinung jedes Außenstehenden ist unerheblich, da diese nicht mit exakt den gleichen Erwartungen agieren, wie Du selbst.

Berichte aber bitte trotzdem ausfühlich (mit Bildern) über den vorgefundenen Zustand bei der Demontage.

Das letzte Bild sieht aus wie ein gebrochener Lagerkäfig.

Die Zahlen sind für Ihn nicht wichtiger als der Zustand. Die Zahlen sagen dem Kenner sehr viel. Er hat dann einen echten 125ger mit Nullmaß für ca 600€. Der hält weitere 50 Jahre. Dann steigt er vom Rollator auf die ETZ.

genau so siehts aus

Vollkommen korrekt! Die Lager der Vorgelegewelle haben sich aufgelöst. Es ist nicht nur das 6201, auch der Nadelkranz K15x19x13 ist betroffen.

Da der Motor augenscheinlich ungeöffnet war und die Laufleistung sehr gering ist würde mich mal interessieren wie das passieren konnte.
-Materialfehler
-falsche Montage im Werk
keine Ahnung

Hier die Bilder kurz nach der Öffnung.


Die Lagersitze sind noch top. Die Nadeln des Nadellagers haben sich hinter der Lagerbuchse ein wenig ins Gehäuse gefressen.


Das Getriebe sieht soweit neuwertig aus.
Ausser:
-Schaltrad 3.Gang hat an der Passscheibe 15x05 gefressen und ist blau angelaufen
-Schaltgabel 013 ist schräg eingelaufen und hat anlauffarben.
-Vorgelegewelle hat nadelkranzseitig gefressen


Für mich hat sichs gelohnt. Schon allein die Zylindergarnitur übersteigt den bezahlten Preis bei weitem.
Das Gehäuse wird gereinigt und kommt ins Lager.
Die Zahnräder und Kupplungswelle werden nochmal mit Rissprüfmittel kontrolliert.
Alle defekten Teile werden ersetzt und kommen ebenfalls erstmal aufs Lager.

Für mich sieht es so aus, dass die gesamte Vorgelegewelle einen weg hat. Kann aber auch am Licht liegen.

Ich vermute, das der Lagerkäfig zuerst aufgegeben hat und durch die fehlende Führung dann das Nadellager. Deshalb alle Teile sehr sorgfältig prüfen.

Die Welle ist definitiv defekt. Die hat am Lagersitz massiv gefressen. Oder meinst Du was anderes?

Auf jeden Fall!

Ursache könnte eine zu stramme Kette gewesen sein....

Ich meine die Anlauffarben, auch alle Räder wirken so dunkel, aber das muss an in Natura sehen. Kann auch die Restverkupferung sein.

Kunststoffkäfig am Lager?
Gibt wohl bei Guzzi das Problem, das zeitweise solche Käfige verbaut waren, die man mit dem falschen Getriebeöl schnell kaputt bekommt. Dann sollten die anderen aber auch ziemlich spröde sein.

Dann geht zuerst das Lager hinterm Ritzel kaputt

Ich hab letztes Jahr einen Motor gekauft, wo sich das DDR - Kunststoffkäfiglager zerlegt hatte. Das höre ich jetzt auch nicht zum ersten Mal.

Ich auch nicht aber bei der Laufleistung schon sehr komisch. Vor allem weil da mit Sicherheit noch Werksöl drinne war.

Das liegt wirklich am Licht und der noch sehr gut erhaltenen Verkupferung.