Das MZ Forum für MZ Fahrer

Hallo,

ich habe momentan eine 250er ETZ Bj. 87 bei mir stehen. Sie kam ursprünglich zu mir, weil die Arretierfeder aus der Halterung gesprungen ist.

Motor wurde gespalten und Verschleiß am Schaltrad und Zahnrad 3. Gang war deutlich zu erkennen.
- Beide Räder wurden daher erneuert (Schaltrad von Güsi, Zahnrad DDR Original), sowie die eingelaufene Schaltgabel.
- Spiel des Distanzringes zwischen 2. und 3. Gang wurde mit Passscheiben wurde auf ca. 0,4 mm eingestellt.
- Abstand am Lager Antriebswelle habe ich bereits das zweite mal nachgemessen und mit Passscheiben auf die 0,3 mm eingestellt.
- Deckscheibe der Schaltwalze ist fest.
- Motor wurde ohne Mitteldichtung zusammengebaut.

Dennoch wird der Kraftschluss beim Beschleunigen weiterhin unterbrochen, wie ich es von einem verschlissenen Schaltrad kenne (kurz kein Kraftschluss, dann wieder, dann Gang raus).

Mir und meinen bekannten MZ-Schraubern gehen nun langsam die Ideen aus, ich hoffe hier hat eventuell noch jemand eine Idee.

Vielen Dank im Voraus!

Was für Passscheiben? Was für Abstände? Im Getriebe des EM 250 wird NICHTS mit Passscheiben "eingestellt". Die einzige Verwendung für Paßscheiben im EM 250 ist unter der Abdeckkappe am Kettenritzel, dem Getriebausgangslager. Das hast Du ja gemacht. Diese EINstellung des Getriebeausgangslagers hat aber nichts mit der Schaltung zu tun.

Ich würde mal sagen, die Paßscheiben am Distanzring sind Dein Problem. Die Gänge halten ja nur durch die Hinterschneidung der Schaltklauen. Wenn Du die axiale Beweglichkeit der Schalträder auf der Welle mit Paßscheiben einschränkst, dann können die doch nicht richtig in die gesamte hinterschneidung rutschen - und fliegen wieder raus. Woher stammt denn der Wert 0,4mm, auf den aangeblich eingestellt werden muss? Von MZ sicher nicht?

Problem ist eigentlich bekannt, dass das Zahnrad 2.Gang mit der Zeit (und gerade bei abgenutzten Schaltrad 1/3) auf der Welle einläuft. Dadurch entsteht am Distanzring Spiel und das Zahnrad 3. Gang beginnt zu "kippeln".
Habe ich und alle die ich kenne bei jedem Getriebe gemacht, nie Probleme damit gehabt, ganz im Gegenteil. Die Beweglichkeit der Schalträder kann dadurch gar nicht eingeschränkt werden.
Das Spiel soll circa 0,5mm betragen, so wurde es mir von einem alten MZ-Mechaniker erklärt, da es dem Originalspiel entspricht.
Die Einstellung des Getriebeausgangslagers hat sehr wohl Auswirkungen auf die Schaltung, da ein Wandern der Welle auch ein Wandern der Zahnräder nach sich zieht. Auch das habe ich schon mehrfach erlebt.

Eventuell kann das Ganze aber hier jemand bestätigen.

Schaue mal nach dem Schaltstern , wenn er leicht verdreht ist, fliegen auch die Gänge raus .

Ich denke die Zusammenhänge wurden von rausgucker sehr gut erklärt.
Und da kannst du gerne positive Kritik annehmen.

Ich habe selbst meinen EM250 überholt. Dabei auch Schalt-/Gangräder 2 und 3 Gang gewechselt. Siehe Thema "Neues Projekt durch Zufall".
Da gibt's auch viele Bilder.
Habe ebenfalls das 1/3 Gangrad von Güsi. Funktioniert problemlos mittlerweile 689km Einfahrzeit.

Dem Schaltstern habe ich auch viel Aufmerksamkeit gewidmet (Innensechskant Schraube anstatt Schlitzschraube + Schraubensicherung, darf nicht verbogen sein)

Auf der Welle zwischen den Rädern selbst, habe ich nichts ausgeglichen (lediglich unter dem Ritzel wie gefordert). Im Werkstatthandbuch habe ich das ebenfalls noch nicht gelesen. Und ich habe VIEL vorher gelesen + Videos geschaut, glaube mir. Das kippeln selbst der Räder soll geprüft werden, das stimmt (da gibt's Bildchen mit 90 Grad Winkelstellung).

Schaltstern war auch schon eine Überlegung. Nur komisch, weil die Deckscheibe fest ist. Weißt du zufällig welches Gewinde die Schlitzschraube hat? Würde sie gerne auch gleich ersetzen.

Gerade mal bisschen gelesen, hier wird auch das von mir gemeinte Spiel besprochen.

@ rausgucker,

das Zahnrad 2. Gang wird rechts begrenzt von der Keilverzahnung
und die trägt mit der Zeit Material von dem Z-rad ab.
Kannst du genau sehen.

Das führt zum Kippeln der Zahnräder und Schaltproblemen 3. Gang.
Das Axialspiel zwischen den beiden Zahnrädern soll max. 0,5 mm betragen.

Steht meines Wissens nirgendwo wird von Instandsetzern aber bei Problemen und ansehen von den Zahnräder empfohlen.

Gruß Klaus

@ Klaus
Ich weiß schon, was Du meinst. Das "Ding" mit dem kippelnden Zahnrad kenne ich. Aber wenn ich einen kritischen Verschleiß habe, dann tausche ich doch die betroffenen Teile aus - hab ich zumindest so gemacht. Klar, wenn es einen alten Schraubertrick gibt, dann ist das nicht grundsätzlich abzulehnen. Aber wenn die Schaltprobleme nicht verschwinden, dann ist doch der beste Weg es mit dem Original-Setup zu versuchen, wo man weiß, dass es quasi hunderttausendfach funktioniert hat.

Klar das stimmt.
Nur du suchst ja auch die Ursache.

Wenn du revidieren mußt fällt dir der Abtrag u. U. auf.
Sind die Fenster nicht vermackt kann das Zahnrad (ich) ja weiter verwendet werden.
Das Spiel zwischen den Z-rädern mit Fühlerband feststellen und auffüttern.
Und wenn es um 10tel geht spielt der Distanzring auch eine Rolle.
Mal 3 Stück messen (mit Mikrom.) und viele werden sich wundern.
Dazu die Toleranz der Stiche der Welle.

Wenn ich Passscheiben, nicht unter 0,3 mm, verwende kommt da schon was zusammen.