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 Betreff des Beitrags: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 08:18 
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NARVA steht bekanntlich für Glühlampen.

Bild

Der Markenname liegt auf 1957 zurück. Die Firma NARVA stammt aus Plauen ([1a]) (Vogtland) und wurde zu einem Kombinat (1b) ("Kombinat VEB NARVA") nach der Zusammenstellung von mehreren Lampen- und Glühbirnenherstellern, darunter OSRAM, 1945 demontiert und enteignet ([2, 3, 4]).

Bild
([5])

Der Vertrieb unter dem Label NARVA fing 1963 an.

Qualitätskontrolle gehörte dazu und wurde souverän angegangen. So wie 1982 in Berlin:

Bild
( :copyright: ddrbildarchiv.de / Uhlenhut, Manfred. License: Free access - rights reserved. https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/89059009 )

Aus einem Datenblatt für eine H4-Leuchte:

Bild
(Katalog NARVA, 1973, Deutsche Fotothek, https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/86003073 )

Hier weitere Einblicke aus einem Katalog (1970):

Bild
(Katalog NARVA, 1970, Deutsche Fotothek, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/86003074 )

Bild

Bild

Bild

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Bild

Eine Narva-Reklame:
Klick
( https://nat.museum-digital.de/object/1114884 )

[1a] https://fr.wikipedia.org/wiki/Plauen
[1b] https://fr.wikipedia.org/wiki/Combinat
[2] https://www.narva.de/de/uber-uns/historie/
[3] http://www.content.landesarchiv-berlin. ... 409-01.pdf
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Narva_(Leuchtmittel)
[5] Arbeiter machen Geschichte : Geschichte des VEB Narva "Rosa Luxemburg", Berliner Glühlampenwerk / Hans Keil ; Hermann Roth. Hrsg. von d. Betriebsparteiorganisation d. SED im VEB NARVA "Rosa Luxemburg, Berliner Glühlampenwerk, https://portal.dnb.de/opac.htm?method=s ... D891188924

-- Hinzugefügt: 12. November 2022 09:27 --

In einem Katalog aus dem Jahre 1982 ([1]) werden die Produktionsstandorte im Kombinat VEB NARVA aufgelistet:

Bild

Ein Schwerpunkt der Produktion waren die Fahrzeugleuchten:

Bild

[1] http://stewave.lighting/files/narva_katalog_1982.pdf

-- Hinzugefügt: 12. November 2022 09:32 --

Nun, wie steht es mit meiner ES 125?

Im Tachometer befinden sich diese Leuchten:

Bild

Sie waren tatsächlich m Katalog (1970) aufgeführt:

http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/86003074

Bild

Mit dem BA 7s Sockel:

Bild

In dieser Tabelle:

Bild

Seltsamerweise werden 2 Leistungen (0,6 W un 1,2 W) in 6 V angeboten. Bei aktuellen anbietern nachgeführt:

Bild

-- Hinzugefügt: 12. November 2022 09:34 --

Plauen VEB NARVA Sportfest 1976:

Video

-- Hinzugefügt: 12. November 2022 09:43 --

NARVA fungiert gelegentlich als Sponsor für Rennwagen ([1].)

Weiter stellt das Werk NARVA den Hintergrund für den Spielfilm "Alle meine Mädchen" ([2, 3]) der Filmemacherin Iris Gusner ([4]) dar:

Bild

Die NARVA-Erzeugnisse werden später zu Kultobjekten, und Gegenstand der sogenannten Ostalgie, wie vom Historiker Nicolas Offenstadt festgestellt ([5]).


[1] https://www.ddr-formel1.de/rennfahrer/g ... narva.html
[2] https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-733330.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Alle_meine_M%C3%A4dchen
[4] https://fr.wikipedia.org/wiki/Iris_Gusner
[5] L'Histoire, n° 464, oct. 2019 https://www.ihmc.ens.fr/IMG/pdf/urbex-p ... e-2019.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 09:38 
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Der Name NARVA bedeutet übrigens Nitrogenium-ARgon-VAkuum, eine in der DDR patentierte Lampenbauart, bekannt von den damaligen Straßenlampen (erzeugt orangefarbenes Licht). Im Prinzip war es dasselbe wie die später die sogenannte Energiesparlampe.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 11:06 
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Mechanikus hat geschrieben:
Der Name NARVA bedeutet übrigens Nitrogenium-ARgon-VAkuum, eine in der DDR patentierte Lampenbauart, bekannt von den damaligen Straßenlampen (erzeugt orangefarbenes Licht). Im Prinzip war es dasselbe wie die später die sogenannte Energiesparlampe.


Oh... da muss ich widersprechen. :schlaumeier: Die orangefarbenen Straßenlampen wurden zwar von NARVA hergestellt, haben jedoch nichts mit dem N AR VA zu tun :!:
Es handelt sich um eine Natriumdampflampe und die haben wiederum nichts mit den sogenannten Energiesparlampen zu tun.
Aufbau und Funktion sind völlig unterschiedlich...
Ob die Verwendung von Argon ein DDR-Patent war, weiß ich nicht. Argon wird als Schutzgas für z.B. Glühwendeln eingesetzt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 11:12 
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Okay, dann hat das die Zeitung wohl damals "ein wenig vereinfacht" dargestellt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 17:05 
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Hallo Samyb,
sammelst Du solche Dinge? Wenn ja, schick mir Deine Adresse per PN, ist ja bald Weihnachten. :santa:
Mein Vater war Entwicklungs- Ing. aber erwarte bitte keine Supererfindungen. :wink:

8)


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 17:12 
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Spitz hat geschrieben:
Hallo Samyb,
sammelst Du solche Dinge? Wenn ja, schick mir Deine Adresse per PN, ist ja bald Weihnachten. :santa:
Mein Vater war Entwicklungs- Ing. aber erwarte bitte keine Supererfindungen. :wink:

8)


Eigentlich nicht, bin eher der virtuelle Trüffelausgraber- als der Altzeugsammler-Typ (die Gefahr wäre, dass die Wohnung schnell zu eng wird))!

Aber Geschichten und Zeugnisse, wie Du hier andeutest, schätzen wir hier garantiert!

Auf jeden Fall vielen Dank!


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 17:31 
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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 18:09 
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In diesem Kombinat ( Betriebsteil Lengefeld) habe ich meine Lehre als Elektomonteur gemacht und war dan bis 88 dort noch tätig, dan wechselte ich wegen Propleme mit der Partei zu DKK Scharfenstein Betriebsteil Grießbach
:wink:
.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 19:14 
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Rallye Olaf hat geschrieben:
In diesem Kombinat ( Betriebsteil Lengefeld) habe ich meine Lehre als Elektomonteur gemacht und war dan bis 88 dort noch tätig, dan wechselte ich wegen Propleme mit der Partei zu DKK Scharfenstein Betriebsteil Grießbach
:wink:
.



A propos, was hälst Du vom Bild von der Qualitätskontrolle?

Bild

Ging das ohne Handschuhe? Ich hatte den Eindruck, der Junge wäre eher als Tourist da!


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 20:26 
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Ja und nein :wink:
Mal gingen die Sachen so raus und manchmal penibel darauf geachtet.
Funktionsfähigkeit wurde auf jeden Fall geprüft :P


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 20:31 
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ab !970 habe ich bei Philips n Aachen meine Mechaniker Ausbildung gemacht.
Damals produzierte das Glühlampenwerk dort Allgebrauchslampen die mit NARVA gestempelt waren. Diese wurden dann in neutralen Großverpackungen mit der Eisenbahn verschickt.


Zuletzt geändert von muenstermann am 12. November 2022 22:06, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 20:46 
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Jepp, weil es damals noch Anschlussgleise gab, da konnte direkt per Bahn verladen werden. Wurde ja alles wegrationalisiert, Lkw sind ja sooo viel ökonomischer...
Jetzt wird die Bahn wieder gepusht, kommt alles wieder.
In Arnstadt gab es auch einen NARVA Stützpunkt, weiß aber nicht, was dort gefertigt wurde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 20:58 
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Nach Wikipedia wurde die Produktion der H4-Lampen nach Polen verlegt.

Das dauerte bis 2019. Dann wurde aus
Narva Polska die Firma Lumiqon ( https://lumiqon.pl/historia/ ).

Nach wie vor mit dem magischen Prädikat:


"GERMAN QUALITY"
Produkty firmy NARVA: symbol jakości i niezawodności

( https://www.narva-light.com/ ).

Dann kam frisches Kapital hinzu: Bavaria Industriekapital AG. Aus Narva wird Vosla, ein Zulieferer von Philips.

Quellen:
* https://www.vosla.com/geschichte/
* https://de.wikipedia.org/wiki/Bavaria_Industries_Group


Zuletzt geändert von samyb am 12. November 2022 21:09, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 21:04 
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John Clark hat geschrieben:
Jepp, weil es damals noch Anschlussgleise gab, da konnte direkt per Bahn verladen werden. Wurde ja alles wegrationalisiert, Lkw sind ja sooo viel ökonomischer...
Jetzt wird die Bahn wieder gepusht, kommt alles wieder.
In Arnstadt gab es auch einen NARVA Stützpunkt, weiß aber nicht, was dort gefertigt wurde.


In Arnstadt gab es die "ARTAS -Taschenlampenfabrik, möglich das die zum Kombinat "Narva" gehörte
atze


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 21:13 
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samyb hat geschrieben:

A propos, was hälst Du vom Bild von der Qualitätskontrolle?

Ging das ohne Handschuhe? Ich hatte den Eindruck, der Junge wäre eher als Tourist da!


Ich durfte im Sommer 2004 nach dem Zivildienst in Plauen bei Narva Ferienarbeit machen. Dort habe ich quasi in der Endkontrolle gearbeitet. Dort wurden die Halogenlampen (H11, wenn ich mich recht erinnere), immer zu so ca. 50...60 Stück auf einen Rahmen gesteckt. Dann Gittertür zu, Taster drücken. Dann brannten die Lampen 7min. Einige wurden sogenannte Nebellampen, also der Kolben milchig trüb, ganz selten explodierte eine. Die Trüben hat man aussortiert in den Schrott, die Explodierten wurden von der Qualitätssicherung gesondert untersucht. Von denen mußten möglichst alle Splitter zusammengekehrt und abgegeben werden.
Die guten kamen zurück in die Trays und anschließend zur Verpackung. Pro Schicht schaffte man, wenn man gut war, so ca. 6000 Stück. Es gab in dem Raum mehrere solcher Rahmen. Warm war es wie Sau, weil Sommer plus die Heizleistung der Leuchtmittel. :lach: Besonders spannend, die Nachtschicht. Ganz alleine in dem Raum, nur der Wachmann kam selten mal vorbei. Da is man auch gern aufm Klo nachts um drei mal eingeschlafen. Bei der Frühschicht hat man wenigstens ab und zu mal nen Entwicklungsingenieur getroffen.

Ach ja, Handschuhe hat man da natürlich getragen, weil man sonst ja die Leuchtmittel versaut hätte. Trotzdem gab es ordentlich Hornhaut an den Fingern, weil sich die Teile halbwegs bescheiden auf die Fassungen stecken ließen.

Übrigens war meine Arbeit Luxus. Die anderen Ferienarbeiter saßen neben den Gasflammen und haben die ganze Schicht lang Glasröhren oder Gummidichtungen auf die Maschinen gesteckt.

Gruß
Daniel


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 12. November 2022 22:10 
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atze-15 hat geschrieben:
In Arnstadt gab es die "ARTAS -Taschenlampenfabrik, möglich das die zum Kombinat "Narva" gehörte
atze


wir haben in pa damals drähte für die taschenlampen verzinnt und fahrradrücklichter montiert. wer die meisten drähte geschafft hatte, durfte dann ein rücklicht behalten...


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 26. August 2024 12:41 
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Spitz hat geschrieben:
Hallo Samyb,
sammelst Du solche Dinge? Wenn ja, schick mir Deine Adresse per PN, ist ja bald Weihnachten. :santa:
Mein Vater war Entwicklungs- Ing. aber erwarte bitte keine Supererfindungen. :wink:

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Hallo Spitz,
ich versuche seit vielen Jahren alles über DDR-KFZ-Elektrik zusammenzutragen. U.a. sammle ich auch Informationen zu NARVA-KFZ-Ersatzlampensortimenten (Lampenboxen) aus Oberweissbach, zu mehr als 100 verschiedenen Lampenkästen habe ich die entsprechenden Beipackzettel und habe auch schon einiges zur Nummernsystematik herausfinden können.

Gruß Ulf

PS: Habe bei FER Ruhla meinen Facharbeiter gemacht, bei der Facharbeiterarbeit ging es um die Qualitätssicherung in der Produktion.


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 Betreff des Beitrags: Re: Auf Spurensuche nach Narva
BeitragVerfasst: 26. August 2024 12:56 
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