von Munin » 4. September 2024 07:23
Guten Morgen,
richtig, verheitzt wurde in der DDR nichts, außer Braunkohle. Und wie schon richtig gesagt sind alle MZ´s, wie auch die anderen Zweiräder der DDR, robuste Alltagsmaschinen gewesen und wurden ganzjährig genutzt.
Allerdings wurde einer ETS 250, wie auch AWO SPORT, als einzige "Sportmaschinen" aus Ostdeutscher Produktion, im Laufe der Nutzung tendenziell doch etwas mehr Enthusiasmus und Pflege entgegengebracht, als den restlichen Maschinen, so dass nach längerer Nutzungsdauer viele der kleinen MZ´s und besonders nach der Wende diese schlicht entsorgt, oder geschlachtet wurden. Die große ETS, wie auch die AWO SPORT hatten es aber auch nicht immer leichter und mussten häufig wilde Umbaueskapaden über sich ergehen lassen, welche teilweise so weit gingen, dass außer dem Rahmen und Tank nicht mehr viel von der Originalsustanz übrig blieb. Dennoch wurden diese im völlig verschlissenen Zustand dann ehr aufgehoben, oder verkauft und sind daher heute noch besser verfügbar, als es die kleine ETS ist.
Die 18.924 Stück beziehen sich dabei übrigens auf die 125er und 150er zusammen, was, wenn man die Stückzahlen aller 3 Schwesterbaureihen, bestehend aus kleiner ES, ETS und TS zusammennimmt, lediglich 1,97% aller gebauten kleinen MZ´s von 1962 bis 1985 ausmacht. Also auf etwa 24 ES und 26 TS kommt nur eine ETS. D.h. betrachtet man die Kleinserienmaschien mal nicht mit, so sind von den Serienmaschinen nur die ETS 175 seltener (113 Stück), als die ETS 125. Auch bei der 150er sind nur die MZ125/4 (4.904) noch seltender. Da auch die erste Version der ES 250, wie sie zwischen 1956 und 57, mit 6.530 Stück gebaut wurde (Doppelport,) häufig als eigenständiges Modell ansehen wird, wäre auch diese Ausführung noch etwas seltener als eine ETS 150.
Das Fahrwerk der ETS ist schon deutlich straffer, als das der TS, oder ES, was aber bei unseren 1A Straßen und nach heutigen sportlich orientierten Maßstäben auch positiv aufgefasst werden könnte.
Ansonsten finde ich eigentlich keinen signifikanten Unterschied zwischen den kleinen ETS und TS.
@Dscheto:
"Falsch, vom 500er oder 600er, der 601er hatte rechteckige Rückstrahler, zuerst Glas mit Alurahmen, dann ohne Rahmen und aus Kunststoff." 
also richtig! Aber Achtung, es gab 2 Versionen mit Alurahmen!
An den "Neckermännern" wurden die eckigen Rückstrahler des Trabant 601 in der Version ab 1969 verbaut: Diese sind haben aber einen breiteren Alurahmen, als die 1.Version des 601er und sind so z.B. auch im BRD Prospekt der TS von 1979 schön zu sehen.
Anbei noch eine klassische Trabant Rückleuchte aus den 70er Jahren mit besagtem "MZ-Export-Rückstrahler."
\2
Ich selbst besitze eine Neckermann ETS 150/1 von April 1971 mit original Brief, 1. Hand, mit Zulassungs- und Abmeldedokumenten, welche nur 14 Monate zugelassen war, 3.800 km auf dem Tacho hat und noch völlig original ist.
Auch dieses Fahrzeug besitzt original noch diesen Rückstrahler.
Beste Grüße
Georg
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Munin am 4. September 2024 12:48, insgesamt 8-mal geändert.
Fuhrpark: RT 125/1 (Bj.54), RT 125/1 (Bj.55), BK 350 (Bj.56)+Stoye SM (Bj.56), IWL Berlin (Bj.59),
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TS 150 (Bj.74), TS 250 (Bj.75), ETZ 250 (Bj.82, BRD Export)
Ansonsten: diverse Vorkriegs DKWs, AWO 425 S (Bj.56) & die komplette Vogelserie v. Simson +S50/S51