Das MZ Forum für MZ Fahrer

Moin. Ich habe mal wieder was für die kleine Gruppe der Viertakt-Nachwende-MZ-Feinschmecker.

Vor Jahren, also "Kleinanzeigen" hieß noch "Ebaykleinanzeigen", kaufte ich für kleines Geld eine MZ Skorpion Traveller Verkleidung. Sie sah ungewöhnlich aus, keiner wollte sie haben und der Preis war echt nicht der Rede wert. Das Paket kam an und so sah es aus:







Ägypten? Keine Ahnung, gehört bestimmt nicht dazu. Oder doch, Herr weiß. Der Absender wohnte in Zschopau.

Jahre später schrieb René Zapf sein Buch und schickte mir dieses Bild:


...und plötzlich machte alles Sinn. Angeblich sind damals 30 dieser Maschinen nach Ägypten gegangen.
Aufgenommen hat das Foto vermutlich Reiner Reuther.

Mittlerweile ist mir eine vom Baujahr passende Maschine mit hoher Laufleistung (fast 90.000km) zugelaufen und sieht so aus:



Die Telegabel ist gegen eine gute gebrauchte getauscht, eine ebenfalls gebrauchte, aber intakte Airbox liegt bereit, Sturzbügel sind da.
Mittlerweile suche ich mal wieder einen Behördenheckrahmen und die Funkkiste. Wenn sich nichts ergibt, werde ich wohl in den sauren Apfel beißen und in Gabors Apotheke ein paar Euro lassen.

Ich habe vor, sie mit der Prototypenverkleidung zu komplettieren, eine Seite zu lackieren und den Rest prototypisch zu lassen. Danach soll sie auf die Haynsburg. Mal sehen, wie lange es dauert.

Grüße Wladimir.

Ich habe mal ein bisschen weitergemacht und neben den "üblichen Verdächtigen" auch neue Sachen gefunden.

Zuerst mal zu meinen alten Bekannten, also porösen Ölschläuchen:





So weit, so erwartbar. Noch nie gesehen habe ich, dass bei der Skorpion die Airbox geöffnet wurde. Mal abgesehen davon, dass das echt grobschlächtig ist, mangelt es ihr auch im Serientrimm nicht an Luft:

Die Airbox öffnen gehörte um die Jahrtausendwende zu den Grundtechniken aller Hobby-Tuner.

Interessantes Projekt, auch wenn ich sie nicht wirklich hübsch finde. Aber auch nicht richtig hässlich. Relativ unspektakulär.

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Ratracer.de

Wie verschieden die Geschmäcker doch sind.
Ich finde die Maschine auf dem Foto von René Zapf wiederum schön.

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Gruß, Frank



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- Gabelbrücke ETZ250 Export (für Neimann-Schloß)

Zur Vorgeschichte dieses Motorrades weiß ich wenig: Angeblich hat sie ein Sammler vor mehr als 10 Jahren als Ersatzteilspender gekauft und so wie sie war stehen gelassen. Mittlerweile ist dieser Vorbesitzer schon recht alt und wollte sich von einigem rollenden Material trennen. Voraussetzung für den Verkauf einer Polizeiskorpion war, dass die Traveller mit vom Hofe kommt. An dieser Stelle kam ich durch Renés Vermittlung ins Spiel und kaufte die Traveller von einem anderen sympathischen "Verrückten", der unbedingt eine Polizeiskorpion haben wollte. Menschen gibt es...

Also jedenfalls war der Sprit im Tank entgegen meiner Befürchtungen nicht in diesen ekelhaften Zerfallszustand übergegangen. Insofern könnte das mit den über-10-Jahren-Standzeit stimmen und das Benzin aus der vor-Ethanolzeit stammen. Der Tank ist auch nicht größer geworden und ist dicht. Überraschenderweise waren auch die Vergaseranschlüsse noch in Ordnung (Das wäre mir beim letzten Projekt beinahe ganz übel schief gegangen.) und der Vergaser relativ sauber. Der Tank lüftet also in der winterlichen Sonne aus und auf der Kraftstoffseite sieht es erst mal gut aus.

edit: Ich habe mal im Kfz-Brief (!) nachgesehen. Stillgelegt 2010, also vor der Einführung des E10.

Ein Paket wird kommen, oder Deutschland im 21. Jahrhundert ist auch wenn: Deine DHL-App schreibt dir, dass Du eine Nachverfolgungsanfrage stellen sollst, weil der Status deines Paket sich seit einer Woche nicht mehr geändert hat. Egal, am Freitag kam es dann doch an:



Größtes Teil aus dem Paket ist das Rahmenheck. Das braucht es, damit der hintere Sturzbügel montiert werden kann. Mir war gar gar nicht klar, wie viel länger der Behördenrahmen ist. Dafür hat er auch einen zusätzlichen Befestigungszug:





Heckrahmenwechsel ist in Bearbeitung. Bei den Viertaktern gibt es aber eine Unmenge Geraffel, was da dran hängt.

Sehr interessantes Projekt und die Traveller sieht als Behördenfahrzeug viel besser aus als die in Deutschland verwendete Monsterverkleidung der Polizeimaschinen.
Ein echter Glücksfall, dass die seltene Verkleidung vollständig zu jemand gekommen ist, der auch noch so verrückt sich ein Motorrad dazu zu besorgen um es so aufzubauen, wie es gedacht war.


Aber wirklich nur wenn alles Serie ist. Bei auch nur der minimalsten Leistungsverbesserung ist der sehr kleine Luftfilterkasten mit seinen Komponenten der Flaschenhals.
Alleine die Tatsache, dass die 125er denselben Luftfilter haben bei gerade 1/5 des Hubraums... und der Filter ist noch nichtmal die Engstelle sondern der Ansaugschnorchel.
Den musste ich bei mir komplett von seinen Seitenflächen befreien, weil der sich durch den Unterdruck bei Vollast auch noch zusammenzieht (trotz des stabilen Mittelsteges). Und bei Volllast merkt man immernoch, dass einfach die Luft fehlt.


Meinst du die Gummies zum Luftfilter oder die Ansaugstutzen vom Motor?
Bei zweiteren würde ich keine Kompromisse machen. Die können super aussehen, aber trotzdem schon zwischen Gummi und Metall eine Oxidschicht gebildet haben und Nebenluft ziehen. So viel kosten die Dinger nicht, dass man nochmal alles zerlegen will. Besonders wenn ich mir vorstelle wie du bei deinem Projekt die Sturzbügel hinter und mit der Verkleidung befestigen und lösen musst.

P.S.: Deine Tankringe habe ich übrigens nicht vergessen. Das Projekt ist nur leider aus Zeitgründen ein wenig ins Stocken geraten.

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Gruß Sebastian

Stau ist nur hinten blöd, vorne gehts.

Hallo Sebastian,

erst mal danke, dass Du nichts vergisst.

Du hast mit den Flanschen zwischen Motor und Vergaser vollkommen Recht. Das hat mich beim letzten Projekt erwischt...

Ich will mit dem Motorrad nicht fahren. - Insofern bleiben die alten drin.

Grüße, Wladimir.

Mal ein Zwischenstand: Alles soweit komplettiert, also so weit sich die Teile noch finden ließen. Die linke Seite bleibt unlackiert (halt prototypisch) und alle Teile der rechten Seite sind beim Lackierer. Dauert, lange...

Ach ja noch zum Thema Kleinserie in Kleinserie in einer Motorradmanufaktor in den späten 1990-igern im Erzgebirge: Selbst der Vordere Sturzbügel ist gekürzt worden. Im Vergleich zu den deutschen Polizeimaschinen mit der Pichlerverkleidung. Insgesamt müssen diese paar Motorräder ein irrer Aufwand in der Produktion gewesen sein.

Schönen Restfeiertag, Wladimir.