der janne hat geschrieben:
Diese Art von Motore stammen in der Grundkonzeption aus der Vorkriegszeit, da ist ein leichter Ölverlust als "normal" anzusehen, klingt doof, ist aber so

Das stimmt. Man muß dabei aber berücksichtigen, daß das Öl bis zum Ende der DDR irgendwie zäher war. Jedenfalls hielten die Triebwerksblöcke weitgehend dicht, solange das Krad nicht gerade lange auf dem Seitenständer stand. Hier hilft heute ein Schritt zurück. Seitdem ich Oldtimer Getriebeöl, mild legiert, SAE 90 fahre, ist das Siffen an der Schalthebeldurchführung der Kickstarterwelle deutlich zurückgegangen. Die Schaltbarkeit des Getriebes wird übrigens auch besser.
Daß das Phänomen schon zu DDR-Zeiten bekannt war zeigt folgende Tatsache: Für die NSW-Exportländer gab es für die kleinen ES/TS Motoren einen Dichtring für die Kupplungsdruckstange, der den Austritt von Getriebeöl an dieser Stelle verhindern sollte. Für im RGW Raum betriebene Fahrzeuge war der gar nicht vorgesehen und taucht auch nicht in der Ersatzteilliste dieser Typen auf. Ein wissender ehemaliger MZ Händler hat mir um die Jahrtausendwende herum mal mehrere dieser Ringe verkauft und mich zum Thema aufgeklärt, weil ich seinerzeit genau dieses Ölproblem hatte, es siffte bis auf den Hinterreifen - aber ja, die Kette war gut geschmiert...