Ergänzung zur Bing-53-ErprobungDie Hauptdüse des Bing hat normales M6 Schraubengewinde, insofern ist es naheliegend, für Testzwecke preiswerte
Eigenbaudüsen herzustellen. Eine M6-Zylinderkopf-Messingschraube wird auf eine Über-alles-Gesamtlänge
von 9mm gekürzt. Anschließend ein axiales Loch mit 1mm Durchmesser gebohrt. Mit einem 3mm-Bohrer
wird von der Gewindeseite soweit eingesenkt, dass die 1mm--Bohrung auf einer Länge von etwa 3mm
im inneren "Fleisch" erhalten bleibt. Mit Düsenreibahle und -lehre wird die Düse nun auf das gewünschte Maß aufgerieben.
Von links nach rechts: Original-105er-Bing-Düse - unbearbeitete M6-Schraube - zwei Rohlinge fertig zum Aufreiben.
Dateianhang:
JET.JPG
Die Hauptdüsengröße habe ich im Fahrverhalten ermittelt. Bei zu großen Durchmessern (115) ist die Vollgasannahme
zäh und beim leichten Gaszurücknehmen, gibt es einen unerwarteten Beschleunigungsschub.
Ich interpretiere das Verhalten so, dass beim Wiedereintauchen der Teillastnadel ein korrektes
Gemischverhältnis gebildet, bei voll aufgerissenen Gasschieber jedoch das Gemischverhältnis im wesentlichen
nur noch durch den Hauptdüsendurchlass bestimmt wird. Meines Erachtens ist die Hauptdüse richtig bemessen,
wenn die Düse soweit verkleinert wird, dass dieser Nachschubeffekt gerade verschwindet.
Bei all den Tests behält man natürlich das Kerzenbild im Auge. Beim eingebauten Bing 53 erwies
sich (zusammen mit dem K&N-Nassluftfilter) eine Düse von nicht größer als 110 als optimal.
Die ETZ brauchte ursprünglich mal 4,3l, allein ein neuer, freier Auspuff senkte das Jahresmittel auf 4,0...4,1 l ab.
Für etwa 3000km im zweiten Halbjahr 2006 sank der Verbrauch nach Einbau Bing53 + K&N-Filter auf 3,8 l ab.
Der Bing scheint bei niedrigen Drehzahlen wesentlich magerer zu laufen als der alte BVF24N1-2.
Das merkt man jetzt in der kühleren Jahreszeit besonders, der Choke wird bei +5°C auf 500 bis 1000m benötigt.
Ergänzend zu den ersten Eindrücken im Beitrag ganz oben erscheint das Laufverhalten bei Drehzahlen
bis maximal 4000 und geringer Last jetzt mit Bing gleichmäßiger als mit BVF, mit dem die ETZ in dieser
Situation schon eher zum unruhigen "Viertakten" neigte.
Als das sind Einzelerfahrungen, die nicht unbedingt Anspruch auf Verallgemeinerung besitzen.
Gruß
Lothar