Ich habe es nur per Telefon mitbekommen und begleitet: Während der Fahrt irgendwann leuchtet die Ladekontrolleuchte auf, der Fahrer hat es bei dem herrlichen Sonnenschein sicher nicht gleich bemerkt. Dann aber gleich raus zur Raststätte, und als erstes natürlich den Lima-Deckel runter und nach den Kohlebürsten geschaut: Längenmäßig noch reichlich Reserve, Litzen sitzen fest, Federn haben Spannung (sind also nicht von Strom durchflossen worden), Zustand und Farbe des Kollektors sind unverdächtig. Also ohne Licht nach Hause, dort dann das ganze Programm, das ohne Messgerät möglich ist: Durchgangstests Rotor, Stator, Regler, Vorwiderstand; Test der Lima ohne Regler (D+ und DF direkt verbunden), Test der Lima mit batterierregtem Feld, Test des Rotors und des Stators, sogar des Kabelbaums auf Masseschluss - alles vergeblich. Dann wechselt der Fahrer doch einfach mal die Kohlebürsten aus - die, wie erwähnt, noch lange vor der Verschleißgrenze zu sein scheinen - und siehe da, die Lima arbeitet. Dabei haben die Bürsten bei Stillstand des Motors durchaus geleitet; wie gut, kann natürlich mit der kleinen Prüflampe nicht beurteilt werden.
Kann so eine Kohlebürste eigentlich irgendwie verzundern, verglasen oder auf andere Weise ihre Eigenschaften verändern mit der Folge, dass trotz vorhandenen Federdrucks der Kontakt bei laufender Maschine gestört ist? Oder gibt es Verschleißzustände im System (KW-Lager, Kollektor ...), bei denen z.B. in Folge einer gewissen Abweichung vom Rundlauf oder ungenügender Nutentiefe zwischen den Kollektorlamellen eine Kohlebürste schon weit vor dem Erreichen der Verschleißgrenze eine kritische Länge unterschreitet? Oder welche seriösen Erklärungen gibt es sonst für dieses Phänomen?
Gesegnete Ostern und stets gute Heimkehr,
Andreas