Ich laß die Katze gleich mal aus dem Sack.
Sicher nicht heute und auch nicht morgen, aber in absehbarer Zukunft werde ich ein bebildertes Tutorium ausarbeiten, wie man mit möglichst minimalistischen Mitteln einen EM250 (trotzdem) sachgerecht überholt.
Diesen Gedanken trage ich schon seit zwei Jahren mit mir rum.
Im Prinzip mußte in mir das Selbstbewußtsein reifen, daß auch Improvisationen salonfähig sein können.
Ich konnte mich überzeugen, daß jeder nur mit Wasser kocht, und daß bei Verschleißbildbeurteilungen auch andere nicht so viel sicherer sind, als ich.
Natürlich gibt es das Wildschrei-Buch, in dem Wert darauf gelegt wird, eine Revision auch mit einfachen Mitteln und für jedermann machbar vorzustellen.
Es geht aber noch einfacher, und vor allem: Plastischer darstellbar.
Wesentlich ist und bleibt, daß nicht jeder alle Möglichkeiten hat.
Fangen wir doch an, unsere Erfahrungen zusammenzutragen - warum nicht einfach hier und jetzt?
In diesem Sinne schon mal Danke an ths-Thomas!
Backofen, wenn die häusliche Gewalt außer Haus weilt.
Ist mit Sicherheit das mit Abstand Effektivste, und leider auch eine ganz üble Sauerei
Die Montagebrücke hab ich mit einem Stück T-Eisen improvisiert.
Unter die Getriebeausgangswelle und den KW Stumpf passende Holzstücke drunter und dann die 6er Schrauben vorne und hinten am Gehäuse reingedreht.
Wenn das Gehäuse vorher noch ordentlich warmgemcht wurde, gehts sauber auseinander.
Ganz kalt sollte man es nicht auseinander würgen.
Ich denke, die Montagebrücke als Trennwerkzeug war vor allen Dingen bei einer Schnelldemontage ohne Erwärmung des Gehäuses vorgesehen. Bleiben dabei die Lager im Gehäuse, muß man dieses trotzdem noch erwärmen, um sie rauszubekommen.
Besser ist es, das Gehäuse warm zu haben. Den Gehäuselagersitzen sei's gedankt.
Das Problem, die Lager von der Welle zu bekommen, ist weniger groß als angenommen.
Ist das Gehäuse genügend warm, dann sollte sich die rechte Gehäusehälfte durch kräftiges Titschen mit dem Gummihammer in diagonaler Richtung an ihre Seiten wegschlagen lassen.
Alternativ kann man den Motor an der rechten Hälfte 2-3cm über die Arbeitsplatte anheben und dann rütteln.
Problematisch wird es, wenn in den Gehäuselagersitzen Aufwerfungen sind, wie z.B., wenn dort ein Lager schon mal kalt eingeschlagen wurde.
Nicht elegant aber wirksam war es dann, Holzkeile zwischen die Gehäusehälften zu treiben.
Insgesamt sollten die Lager wirklich nicht aus dem kalten Gehäuse gepreßt werden. Das kann für die Gehäuselagersitze nicht gesund sein.
Die Montagebrücke an sich ist ein Vielzweckwerkzeug.
Sie dient nicht nur zum Trennen der Hälften, sondern auch zum Blockieren des 68Z-Primärtriebsrads bei der (De)montage, als Widerlager beim Kurbelwellenausdrücken und -einziehen, als Widerlager beim Sacklochausziehen von 6204 Antriebswelle rechts.
Sehr praktisch also, aber für den "Einmaltäter" nicht notwendig.
Ich möchte sagen: Eine Trennbrücke für die Gehäusehälften kann man sich relativ leicht bauen, wäre aber eher im Bedarfsfall interessant, nicht unbedingt grundsätzlich.
Zum Ausziehen des Lagers im Sackloch ist ein guter Auszieher empfehlenswert. (Kukko) Der kostet aber.
Ich hab ein längeres Stück Rundstahl genommen, einen Absatz auf den Innendurchmesser des Lagers abgedreht, und das dann mit ein paar Schweißpunkten am Innnring geheftet. Das Gehäuse um den Lagersitz mit dem Heißluftgebläse aufgeheizt und dann kam das Lager mit leichtem Zureden.
Die Anschaffung eines entsprechenden Sacklochausziehers ist sicher vielfach vermeidbar.
Oft bleibt das Lager schon auf der Antriebswelle.
Andernfalls kann man dann den Lagersitz noch mal von außen aufheizen, und das Gehäuse gegen die Arbeitsplatte schlagen (notfalls vorher alles auskühlen, oder Eisschrank, dann Lagersitz heiß machen).
Härtefälle: Metallspreizdübel mit Konus, wie beim Fensterrahmeneinbau.
Mein Trick, den ich auch schon einmal vorgestellt hatte: eine Schloßschraube, die mit dem Winkelschleifer zurechtgeschnitten wie ein Anker unter den Lagerinnenring greift, Widerlager ein Holzbrett, daß sich gegen das Gehäuse abstützt.
Ebenso war schon das Aufpunkten einer Mutter im Gespräch.
Dann sollte aber auch ein extra Widerlager verwendet werden, das Abdrücken gegen das Gehäuse durch Einschrauben einer Schraube kann das Gehäuse platzen lassen (Hinweis von Maddin1)
Wer Lust dazu hat - bitte fleißig mitdiskutieren.
Und Mut, die eigenen Lösungen vorzustellen!
Doch wie gesagt: es soll hier möglichst um einfache und leicht reproduzierbare Ideen rund um den EM250 gehen.
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