Wie jedes Jahr habe ich wieder eine Tour in meine Lieblingsgegend zum Motorradfahren, die italienisch/ligurischen Seealpen gemacht. Dieses Mal gab es etwas Neues: die ETZe (ETZ 250 mit Bing Vergaser, MZB-Zündung, Einzelsitz und 17er Ritzel) hatte eine Panne!
Die Anfahrt:
1. Tag: Von München über den Fernpass, Piller Höhe, Albula, Splügen ins Veltlin..
Die MZ (das geringe Gewicht, die Handlichkeit und die gute Bremse) hat wieder Spaß gemacht , (die Drehhmomentschwäche im niedrigen Drehzahlbereich allerdings weniger).
2. Tag: Passo di San Marco, Poebene, Piemont, Ligurien. Auffällig war, dass mich entgegenkommende Motorradfahrer geradezu überschwänglich grüßten. Hat mich etwas gewundert, weil mir diese „Unsitte“ in Italien bisher nicht aufgefallen ist. Auf den letzten 100 km: unrunder Motorlauf und Stottern bei niedrigen Drehzahlen/wenig Gas. Ich musste öfter den Choke ziehen, um ein Absterben zu verhindern.
Am nächsten Tag habe ich den Vergaser gereinigt – nichts. Startet nicht. Kerze verölt. Dann sah ich es: die ETZe qualmt wie ein Nebelwerfer. Es dämmert mir: Radialdichtring Kurbelwelle Kupplungsseite! Jetzt war mir auch das heftige Winken der Italiener klar.
Mit Bus in die nächste Stadt, im Forum Informationen eingeholt (Danke!), ENTE angerufen, 3 Tage später waren die benötigten Teile mit UPS bei mir in Italien.
Kupplungsabzieher, Bordwerkzeug und Korkenzieher hatte ich dabei, 22/24 gekröpften Ringschlüssel und Akkubohrer konnte ich mir leihen, einen alten Weinkeller durfte ich zum Schrauben benutzen. Der Wechsel war kein Problem.
Auch mit dem intakten SiRi qualmte die ETZe munter weiter. Es hat 500 km gedauert, bis das Qualmen beendet war.
Endlich konnte ich wieder das Motorradfahren in dieser wunderbaren Landschaft - zwischen Meer und Hochgebirge- genießen: Kleine, enge, steile Straßen, Kurven ohne Ende, kaum Verkehr.
Ich bin dieses Mal viel Schottersträßchen gefahren, unter anderem einige Abschnitte der LGKS (Ligurische Grenzkamm Höhenstraße, eine alte Militärstraße in ca. 2000 m Höhe). Die LGKS ist Ziel vieler Endurofahrer aus halb Europa. Ich habe die erstaunten Blicke der KTM- und BMW-GS-Piloten auf die MZ sehr genossen.
Einige Schnappschüsse: