Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Mascha » 8. Mai 2011 15:39

Hallo,

bin seit kurzem stolzer Besitzer einer ETZ 250. Erst mal einen Dank an dieses Forum und die Foristen. Auf der Suche nach einem geeignetem Motorrad hat mich das Forum u.a. überzeugt.

Zu meinem Problem: Ich habe das Motorrad erst seit kurzem, es fährt gut, erste kleine Fehler entdeckt und behoben (Bowdenzug aus dem Vergaser gerutscht, Zündkerze futsch, ein Kontaktgeber am Handbremsheben und ein paar andere Kontakte repariert...). Nur das Getriebe macht mir Sorgen. Zum einen fehlt mir ein Vergleich, wie sich eine ETZ 250 schalten sollte. Beim Schalten habe ich immer ein deutliches Geräusch - ist das normal? Beim wechseln der Gänge während der Fahrt ist das kein Problem, denn mithilfe des Gasgriffes und ein wenig Erfahrung lassen sich die Gangwechsel besser synchronisieren. Wenn ich im Stand einkupple gibt es oft ein deutliches mechanisches Geräusch verbunden mit einem kleinem Ruck der durchs Motorrad geht. Ist das normal?

Das andere Problem ist schwerwiegender. Von Zeit zu Zeit schließt die Kupplung nicht. Das heißt der Kupplungshebel bleibt stehen und zurückdrücken hilft auch nichts. Ich kann dann zwar anfahren, es schleift eine Weile und dann kuppelt das Motorrad von alleine mit einem Ruck ein. Vorbesitzer hatte die Kuppplung mit sehr viel Spiel gefahren (habe erst mal am Kupplungshebel die Einstellung verändert, bis kein Spiel im Bowdenzug mehr feststellbar war - die Schraube ca. 1,5 cm rausdrehen müssen). Bowdenzug mit Kriechöl versehen. Seitdem läuft die Kupplung besser und das Problem des unkontrollierten schließens ist seitdem nicht mehr aufgetreten. Idee für die Ursache? Kann man die Kuppplung zu weit aufziehen?

Nun habe ich auch das Kupplungsöl gewechselt. waren ungefähr 700-800ml drin mit schwarzem Abrieb... . Ich habe erstmal die Schraube an der Seite und die kleine an der Unterseite aufgedreht. Schrauben wieder rein (Es war keine Dichtung dran? muss da eine drauf? Wie fest anziehen? Ist immerhin Alu, andererseits solls nicht kleckern???), frisches Öl rein, paar mal durchgeschalten, damit sich das Öl verteilt (machts wahrscheinlich auch von alleine), Kupplung gezogen... und anschließend Schraube und Feder gefunden - im alten Öl beim abgießen gefunden. Das Motorrad läßt sich jetzt nur noch im Leerlauf schieben - Sind die Gänge drin nutzt mir die Kupplung nix mehr (trennt nicht, eigentlich sollte die Kupplung doch unabhängig vom Getriebe weiterfunktionieren???).


Nun denke ich, dass es eventuell zwei verschiedene Probleme sind. Wenn ich die Beiträge im Forum richtig verstanden habe, ist das eine lösbar: die Leerlaufarretierung - d.h. nochmal Öl raus (ich kann das sicher gleich noch mal reinfüllen oder?), Mit Schraubendreher Position der Öffnung im Leerlauf finden und die Kugel als Krönchen auf der Feder samt Schraube reinsetzen, Öl wieder nachgießen. Ich hoffe natürlich, dass ich dann wieder fahren kann. Andernfalls würde es bedeuten dass meine Kupplung einen Schaden hat!?

Kann mir da jemand aus seiner Erfahrung bzgl. Getriebe/Kupplung was sagen?

vielen Dank!

PS: Fahre demnächst für 5 Tage weg, ist also keine Ignoranz, falls ich nicht antworte!

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon knut » 8. Mai 2011 15:41

bowdenzug sollte immer spiel haben da sonst die kupplung immer schleift
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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Mascha » 8. Mai 2011 15:43

wie viel? 1/3 des Weges?

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon knut » 8. Mai 2011 15:51

nein 2 mm reichen - es muss nur spürbar sein das die kupplung entlastet ist , unter die ölablasschraube kommt eine kupferdichtung (was anderes ölresistentes tuts auch) aufs richtige getriebeöl achten gl3 oder 4 , kein gl5
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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Dorni » 8. Mai 2011 15:54

Kupplungsspiel am Hebel ca. 1-3mm. Du brauchst den Leerlauf nicht suchen, einfach die Kugel und die Feder wieder aufsetzen und reindrehen. Das mit dem hakelig schalten liegt an einer schlecht trennenden Kupplung. Und - nimm als Dichtung lieber nen Aludichtring, das schont auf Dauer das Gewinde der Schraube. Alu gibt eher nach als Kupfer - nur schade wenns das Ölablassgewinde ist. Und - den Dichtring an der Leerlaufarretierung niemals 2x benutzen, dadurch drückt sich dieser so platt, das die Schraube an der Schaltwalze schabt - und auch blockieren kann. Dann bekommst du keinen Gang mehr eingelegt, es macht nur noch klackklackklack...

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Mascha » 8. Mai 2011 16:55

Muss hinter die Schlitz-Schraube an der Seite (Um das Öl aus der Kupplung abzulassen) auch ein Dichtring?

Bei der Gelegenheit - der Leerlauf ließ sich bisher immer nur mühsam "reinfummeln". Am besten geht's mit sanftem Druck vom Zweiten nach unten. Aus dem ersten nach oben schaff ichs eigentlich nie. Hat die Feder dann eine zu geringe Spannung?

Ist es eigentlich normal, dass die Kupplung nicht wirkt, wenn die Feder und die Kugel fehlen? Die Kupplung sollte davon ja theoretische unberührt funktionieren - also egal welchen Gang ich eingelegt habe müsste sie beim Ziehen das Getriebe vom Motor trennen, der wird aber immer dennoch mitbewegt?

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon knut » 8. Mai 2011 17:08

am leichtesten lässt sich der leerlauf einlegen kurz bevor man zum stillstand kommt, oder wenn man die kupplung kurz kommen lässt . bei betriebstemperatur schaltet es sich leichter als mit kaltem öl ;-)
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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Dorni » 8. Mai 2011 17:17

Hallo Mascha, woher kommst du eigentlich? Eventuell kann dir jemand unterstützend am Mopped helfen. Die Leerlaufarretierung hat nix mit der Kupplung zu tun. Baue erstmal die Leerlaufarretierung richtig ein, dann kümmern wir uns gemeinsam um deine Kupplung. Kann auch sein, das deine Kupplung nur schlecht trennt, das es so aussieht als sei keine Trennung da. Andererseits: was hast du für ein Öl verwendet? Genaue Bezeichnung? Nicht das es das falsche war und dadurch nun die Kupplungsbeläge aufgequollen sind. Unter die Seitendeckelschrauben kommen Aludichtringe 6x10. Dichtringe gibts hier.

paar Maße:
Leerlaufarretierung: 14x20
Ölablasschraube: 18x24 (der originale 18x22 ist bischen dürftig)
Seitendeckelschrauben: 6x10

Bestell gleich ein paar mehr, die werden nicht schlecht.

Gruss Robert

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Mascha » 8. Mai 2011 18:34

vielen Dank für die Maße! Das ist echt hilfreich!
Ich wohne in Berlin, die ETZ steht im Moment allerdings bei meinen Eltern, und so wie sie ist kann ich sie nicht bewegen :(
Das mit den Schrauben bekomme ich im Moment noch ganz gut hin - aber vielen Dank für das Angebot. Ich kenne einen Ex-Besitzer und es gibt einen netten Laden um die Ecke. Mir fehlt nur der Platz zum selber schrauben (und beim Vater liegt dann doch mehr Werkzeug in der Garage). Ist leider ein "auf-der-Straße-steh-Motorrad" (mit Mütze selbstverständlich).
Als Öl habe ich Addinol Spezialgetriebeöl genutzt (im MZ-Laden bestellt). Die Bezeichnung habe ich nicht im Kopf, aber das sollte eigentlich gepasst haben. Vielleicht bestelle ich noch einen neuen Bowdenzug. Ich hatte auch die Idee, ob der sich vielleicht verhakt hatte. Da es verdrehte Drähte sind habe ich mir gedacht, dass es so was wie "Spliss" sein kann und ein Drähtchen sich dann verhakt. Das erklärt aber nicht, warum sie jetzt nicht trennt - höchstens warum sie sich nicht von alleine schloss (wobei ich denke, dass die Federn eigentlich so einen Widerstand überwinden sollten). Könnte auch sein, dass der Bowdenzug einfach hinüber ist (das habe ich noch nicht geprüft). Bis jetzt sind das aber alles nur Vermutungen. Ich besorge die Dichtungen, noch gleich einen neuen Bowdenzug für die Kupplung und dann setze ich die Feder samt Kugel wieder ein - Öl rein. und dann schau ich mal was passiert.

Ich hatte versucht das Motorrad mit gezogener Kupplung und eingelegtem Gang zu schieben. Da war aber schnell der Punkt erreicht an dem die Kompression zunimmt und mit Gewalt habe ich es dann nicht versucht (Oder die Schraube hängt vielleicht, wie du geschrieben hast, zu tief drin?). Ich werds erstmal in Ordnung bringen und dann versuch ich's nochmal - vielleicht läuft es - wenn nicht versuch ich bei laufendem Motor und mit eingebauter Feder den Gang einzulegen - vielleicht trennt sie sich dann - wenn nicht sollte es einen Hopps vorwärts geben, dann muss ich weitersuchen.... . Ich schreib dann noch mal das Ergebnis hier rein!

Merci!

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Dorni » 8. Mai 2011 20:28

genau ja, halte uns mal auf dem laufenden. Ansonsten hast du noch Gabor als kompetenten Händler in Berlin.

Gabor Pirntke
Lehderstr. 28
13086 Berlin


Werkstatt: 030 / 96 06 97 10
Web: http://www.gabors-mz-laden.de
Mail: info(et)gabors-mz-laden.de

Öffnungszeiten Werkstatt:
Di.-Fr.: 12.00 - 19.00 Uhr

das trennen der Kupplung kannst du auch mit dem Kickstarter testen, Kupplung ziehen und treten. Natürlich nur mit montierter Zündkerze. Die Schraube, die eventuell auf die Schaltwalze drückt hat in dem Moment keinen Einfluss auf Kurbeltrieb/Kupplung o.ä.

Gruss Robert

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Mascha » 14. Mai 2011 18:57

Habe den Ölwechsel noch mal vollzogen, Feder mit Schraube eingesetzt. Läuft, schnurrt. Nur habe ich ein Problem die Gangwechsel zwischen III und IV Gang gehen nur mit viel Kraft (Drehzahl anpassen hilft, dann rutscht er irgendwann mit Druck rein) Ideen?

Im Moment kann ich es Bewegen. Für die Stadt läßt sich I bis III gut durschschalten über Land und auf Autobahn läßt sich IV-V gut schalten... .

liebe Grüße

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Dorni » 14. Mai 2011 19:17

Mahlzeit.

Hört sich an als ob die Schraube für die Leerlaufarretierung zu weit reingedreht ist und auf die Schaltwalze drückt. Drehe diese mal etwas heraus, so ne viertel Umdrehung und probiere aus ob es besser geworden ist.

Gruss Robert

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Mascha » 15. Mai 2011 16:24

Hallo Dorni,

es war die Schraube! Dickes fettes Dankeschön! Habe sie gelockert und simsalabim - alle Gänge gehen leichtgängig durch die Kulisse. Jetzt muss ich nur zum dritten mal einen Ölwechsel machen, da der Dichtring nicht mehr dichtet :) . Aber vorm Parken kann ich die Schraube leicht anziehen.

Dass ich das Motorrad bei gezogener Kupplung nicht schieben konnte liegt wohl an einer schlecht trennenden Kupplung. Wenn ich den ersten Gang ganz zart einlege, dann höre ich wie sich die Zahnräder kloppen. Mit gezogener Kupplung und eingelegtem Gang bewegt sie sich aber nicht von alleine, wenn der Motor läuft - es reicht aber für ordentlich Widerstand beim Schieben mit gezogener Kupplung, wenn der Motor nicht läuft.
Gibt es eine einfache Lösung? Anderes Öl? Mehr Öl? Die Kupplung sich von alleine schleifen lassen (sollte doch die Distanz der Lammellen durch Abrieb vergrößern)?
32500KM stehen auf der Uhr. Wie lange lebt so eine Kupplung (bei normaler Belastung?) Noch eine Frage an den Fachmann - wann sollte man das Getriebe mal auf Verschleiß untersuchen? Da ich das Problem vom Vorgänger übernommen habe, weiß ich nun nicht wie lange die Gänge schon so grob ineinandergreifen...

Bin jetzt sehr zufrieden mit meinem Motorrad. Ein paar kleine Baustellen gibt es noch, aber sie läuft wie eine Eins und wird mit jedem Arbeitseinsatz besser :) und ist vor allem sinfach zu warten.

viele liebe Grüße, Martin

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Re: Problem beim Ölwechsel / Kupplung?

Beitragvon Dorni » 15. Mai 2011 17:13

Mahlzeit.

Also wenn die Kupplung nicht mehr richtig trennt, liegts mit 99%er Sicherheit an einem eingelaufenen inneren Mitnehmer. Da bleiben die inneren Lamellen in eingelaufenen Riefen klemmen und können sich beim öffnen der Kupplung durch die gleichzeitige Drehbewegung nicht mehr bewegen. Sie bleiben also an der Stelle und die Kupplung trennt nicht richtig. Lies dich mal in meine Signatur ein und überlege einfach mal ob du den wechseln magst.

Benötigte Spezialwerkzeuge: guter Kupplungsabzieher, NYM-Leitung zum Kolbenblockieren, Drehmomentschlüssel, lange 22er Nuss.

Gruss Robert

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