Während ihr es euch teilweise in Braunsbach gut gehen gelassen habt, fuhr ich am Donnerstag morgens los in Richtung Vogesen. Wollte einfach mal testen, was meine Ennie als Reisedampfer so drauf hat. Voll beladen mit Campingausrüstung gings über Weil der Stadt, Calw und Baden Baden nach Frankreich. Erstes Ziel war das Schiffshebewerk in Arzviller im Norden der Vogesen.
Eine technisch sehr interessante Anlage, die einen Höhenunterschied von 44 Metern überwältigt. Mein Pech war, dass ich hätte zwei Stunden Mittagspause abwarten müssen, um die kleine Führung mitzumachen. Also weiter – endlich in die Berge. Ich glaube 50 Cols reichen nicht, die ich in den zwei Tagen rauf und runter gefahren bin. Am ersten Tag kam ich nach 477km bis zum kleinen Col de Urbeis, hier fand ich einen schönen Übernachtungsplatz mit Bank und Tisch.
Gemütlich noch was kochen, zwei Bierchen und ab ins Zelt. Es war eine äusserst stürmische Nacht und nebenbei entdeckte ich an meiner Ennie auch noch einen gebrochenen Gepäckträger.
Am zweiten Tag erstmal Frühstück machen und dann weiter. Col de la Bonhomme, de Schlucht Route de Cretes usw, die Ennie wurde nicht geschont. In Fraize fand ich dann eine kleine Renault Werkstatt und der Träger wurde geschweisst – ich wollte es selber machen, aber nein die Monteure liessen mich nicht. Keine 10 Minuten war alles erledigt und für 0 € - Respekt und danke!!
Auf der Route de Cretes war es 3 Grad warm und stürmischer Wind, Am Grand Ballon, meinem südlichsten Ziel herrliches Wetter und 27 Grad. Motorradmäßig war die Hölle los.
Da ich auf der Heimfahrt noch den indischen Vorbesitzer in Bad Säckingen besuchen wollte gings über Thann, Lörrach an den Rhein. Riesenfreude und ein nettes Stündchen Geplauder – schön wars.
Die Rückfahrt dann über Todtmos, Schluchsee und weil ich die Autobahnqualitäten auch noch wissen wollte, bei Donaueschingen auf die Bahn bis Vaihingen. 624km waren es an diesem Tag.
Also fast genau 1100km, bis auf einen gebrochenen Gepäckträger und eine defekte Rücklichtbirne nix passiert. Und bei einem Durchschnittsverbrauch von 3,5l brauchts gewiss keinen Diesel mehr. Gottseidank habe ich noch mein 17er Ritzel drauf und nicht das 19er. Dies wäre hier bei den vielen Pässen keine gute Wahl. Auch 60km reine Waldwege waren kein Problem. Alles in allem zwei herrliche Tage, viel gefahren, viel gesehen und meine Ennie hat ein dickes Lob verdient, oder liegt es daran, dass der indische Vorbesitzer Salinder seine buddistischen Hände aufgelegt hat!!??
Die „Trans Vosges“ Tour war ein voller Erfolg.