Trabimotorrad und GüSi kann ich da nur zustimmen

In meiner 150er ETZ verrichtet übrigens auch ein neuer Kolben mit Ringen seinen Dienst in einem 12 000 Kilometer alten Zylinder. Ich habe dieses Experiment nur gewagt, weil der alte Kolben starke Klemmspuren hatte (irgendwas hatte mir das Vorbesitzer da verheimlicht). Ich hätte zwar die alten, auf den Zylinder eingelaufenen Kolbenringe, nochmal verwenden können, habe es aber gelassen weil ihr Stoßmaß 0,75 bzw. 0,70 mm betrug. Die Ringe des neuen Originalkolbens hatten dagegen ein Stoßmaß von 0,20 mm.
Nach dem Zusammenbau habe ich mich erstmal über die wesentlich bessere Verdichtung gefreut - ein bisschen gewundert hats mich ja schon

Nun bin ich noch in der Einfahrzeit und konnte bisher gar keine Probleme feststellen. Im Gegenteil, der Anzug aus dem unteren Drehzahlbereich ist deutlich besser geworden. Wirklich belastet habe ich den Motor bisher aber noch nicht.
Meine Empfehlung an dich:
- besorge dir zuerst einmal die passenden Ringe für deinen TS Zylinder
- prüfe dann das Stoßmaß beider Ringe im Zylinder (Dabei auch Lichtspaltprüfung durchführen! Sollte dein Zylinder wirklich ganz krass oval gelaufen sein, wirst du so sehen dass deine Kolbenringe nur an 3 Stellen den Zylinder berühren. Dann musst du neu schleifen lassen.)
- stelle dann deinen Vergaser 1-2 Kerben fetter (Dadurch wird die Verbrennungstemperatur gesenkt was eine kleine Sicherheit gegen Kolbenklemmer zur Folge hat... --> nicht vollständig eingelaufenen Kolbenringe übertragen noch nicht die volle Wärmemenge an den Zylinder --> größere Neigung zum Klemmen. Mit dem Mehrverbrauch in der Zeit musst du leben.)
- fahre deinen Motor dann 2000 - 3000 Kilometer neu ein. Dabei immer mit einem Ohr am Motor und der Hand am Kupplungshebel fahren

Grüße,
Martin