Vorgeschichte: Als ich 2005 meinen Mopedschein gemacht habe, habe ich mir zuerst eine 600er Suzuki Bandit gekauft. In rot mit Halbschale. Und ich fand sie einfach nur toll und habe mehrere Jahre richtig viel Spaß mit ihr gehabt. Dann ist sie mir leider auf nasser Straße weggerutscht. Eigentlich nichts Wildes, Tempo schätzungsweise knapp über 30, ich bin 10 Meter auf der Jeans gerutscht und hatte danach nur einen blauen Fleck. Die Bandit ist leider nichts so glimpflich davon gekommen. Sie ist etwa 20 Meter auf der Seite gerutscht, dann gegen den Bordstein geknallt und hat sich dann seitlich überschlagen. Danach war die Verkleidung auf beiden Seiten im Eimer und der Rahmen war an mehreren Stellen leicht verbogen. Das hätte man sicher reparieren können, aber das hätte den Wert des Motorrades überstiegen. Stattdessen habe ich sie zerlegt und in Teilen bei eBay verkauft - habe dabei mehr verdient, als wenn ich sie intakt im Ganzen verkauft hätte.
Jetzt habe ich schon seit längerem überlegt, mir mal wieder eine simple Alltagsjapanerin zu holen, mit der man auch mal zügig über die Autobahn fahren kann und die einfach zuverlässig läuft. Meine drei MZetten haben sich nämlich in letzter Zeit als reichlich unzuverlässig erwiesen und es nervt einfach tierisch, wenn man zu Saisonbeginn 3 Motorräder hat, die alle nicht (richtig) laufen.
Was lag näher, als bei eBay nach einer Bandit zu schauen? Ich habe bei ein paar mitgeboten, die in der Nähe standen und halbwegs unverbastelt waren. Der Preis lag immer bei ca. 1800 Euro. Dann habe ich eine entdeckt, die als Bastlermotorrad ohne TÜV angeboten wurde. 80.000 km auf der Uhr, die Beschreibung absichtlich wage und die Gefahr groß, einen total verbastelten Schrotthaufen zu kaufen. Ich hab trotzdem mal 1200 Euro geboten. Naja, für 660 Euro habe ich sie bekommen und war selbst ein bisschen erschrocken.
Gut, bei den 660 blieb es natürlich nicht. Versand mit Spedition 130 Euro, 110 Euro für TÜV und Eintragungen, Zulassung mit Kennzeichen irgendwas um die 60 Euro, neues Öl und neuer Ölfilter, Bremsen überholen, neue Batterie und ein bisschen Bastelarbeit (danke an Daniman für die Hilfe), ... In der Summe bin ich also schon deutlich über 1000. Aber damit trotzdem noch deutlich unter dem üblichen Marktwert!
Und war sie das wert? Ein Neufahrzeug ist sie natürlich nicht mit ihren 18 Jahren. Ein paar verrostete Schrauben, abgebrochene Verkleidungshalter, ein paar Kratzer und oberflächliche Korrosion am Motor. Aber soweit ich das bisher beurteilen kann, technisch einwandfrei! Der Motor läuft super und ohne das typische Rasseln und Klackern der luftölgekühlten Suzuki-Motoren und auch sonst alles bestens.
Sie ist schon durch einige Hände gegangen und ein paar davon konnten es wohl nicht lassen, ein bisschen rumzubasteln. Den total stümperhaft montierten Doppelscheinwerfer werde ich wohl durch die originale Maske ersetzen. Die obligatorischen Karbonfolien habe ich bereits entfernt und der prollige Kettenschutz wird auch wieder zurückgebaut. Die Miniblinker und den Superbikelenker, die nach Ansicht vieler Banditpiloten keinesfalls fehlen dürfen, lasse ich erstmal dran. Gibt Schlimmeres. Die Heckhöherlegung finde ich zwar ein bisschen albern, aber sie stört nicht und kann auch erstmal bleiben. Dann bekommt sie evtl. noch Kofferträger und Sturzbügel, aber das eilt erstmal nicht.
Aber keine Angst, ich werde den MZetten nicht untreu. Die Bandit ist in erster Linie für meine Frau da und für den Fall, dass es mal schnell gehen muss.
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2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor