Hallo zusammen,
ich möchte nur kurz über das ernüchternde Vorabgespräch beim TÜV in Bamberg von heute berichten. Der freundliche Mensch dort hat folgendes von sich gegeben:
- zunächst benötige man einen Nachweis, dass bis auf Kolben und Zylinder die beiden Maschinen identisch waren (und zwar zum jeweiligen Baujahr)
- diesen Nachweis bekomme man von Hersteller
- dann benötige man ferner einen Nachweis, dass es sich beim Austauschmotor auch um einen entsprechenden Motor handele (also bspw. einen 150er/3). Auch diese Bestätigung bekomme man beim Hersteller
- ferner müsse man dann noch nachweisen, woher der Austauschmotor denn sei. Dazu benötige man die Papiere, die z.B. anhand der Motornummer beweisen, dass der Motor nicht geklaut sei bzw. dass es sich um einen Werksaustauschmotor handele. Diese Informationen erhalte man wiederum auch vom Hersteller
, der ja wisse, in welche Maschine welche Motornummer verbaut wurde bzw. welche Nummern Werksaustauschmotoren waren.
- im Übrigen dürfe man auch keinen Motor einbauen, der zeitlich vor dem Originalmotor gefertigt worden sei, denn dann könnten ja bspw. Abgas- und Lärmvorschriften anders gewesen sein. Somit sei der Nachweis zu erbringen, dass der Austauschmotor zeitlich keinesfalls vor dem Originalmotor gefertigt wurde. Den entsprechenden Nachweis erhalte man ebenfalls vom Hersteller
- dann würde noch der handwerklich korrekte Einbau begutachtet, und dann könne man, wenn alle anderen Anbauteile auch die richtigen seien, den Motor eintragen lassen. Voraussetzung sei natürlich, dass nicht andere Reifen wegen höherer Geschwindigkeit, andere Bremsen etc. vorgeschrieben seien - wegen der Leistungssteigerung! Das können man aber dann auch vom Hersteller bestätigt bekommen
.
Als ich ihm dann noch einmal erläutert habe, dass es sich um eine MZ von 1983 handele und dass es den Hersteller nicht mehr gäbe, und dass mein Austauschmotor keine erkennbare Nummerierung habe, dann meinte er, dann würde es etwas aufwändiger. Dann müsse man Einzelgutachten erstellen lassen zu z.B. Leistungsmessung, Leistungsentwicklung, Lärmentwicklung etc. Wie man den Nachweis führe, woher der Motor komme, das könne er zum jetzigen Zeitpunkt dann nicht sagen. Nur das Abgasgutachten können man sich bei diesem Typ sparen.
Er riet am Ende, keinen Austauschmotor mit mehr Hubraum einzubauen, sondern vielmehr den alten Motor zu reparieren. Das sei ganz einfach und interessiere den TÜV dann nicht.
Soviel zum TÜV in Bayern. Die erhalten halt ihr Geld mit der Post.
Schöne Grüße von
Holger