von Wolle69 » 18. Dezember 2014 10:36
"HuFu" = Hundertfuffzschor = 150er. Spitz bezog sich wohl auf die TS150 von Cly1M in dessen Galerie. Ist ein bisschen an deinem Thema vorbei.
Ich für meinen Teil hatte das große Glück, eine TS150 und eine TS250/1A (Motor ETZ250, Scheibenbremse) probefahren zu dürfen. Danach war die 150er für mich erledigt und ich musste einem Kollegen Recht geben, der meinte "Warum ein Pony, wenn du ein Pferd haben kannst?". Ich denke, die 250er ist immer dann sinnvoll, wenn's auch mal größere Strecken gehen soll, ggf. mit Gepäck etc. . Sicherlich gibt es auch Leute, die das mit ner 150er oder ner Simme machen, aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich denke, im heutigen Verkehrsgeschehen kommt man mit einer 250er TS oder ETZ, jeweils mit Scheibenbremse, am besten durch. Alles andere geht sicher auch - wieder: jedem seine Entscheidung. Ich kann jedenfalls nur zur Probefahrt raten. In DD gibt's definitiv ETZ250 und auch TS250 von "zugänglichen" Leuten, die sind alle ganz nett.
Dann kommt's drauf an, was du vor hast. Welche Strecken? Nur Stadt? Dann vielleicht sogar eine 150er ETZ (Wäre mir aber zu unflexibel, wenn ich doch mal weiter weg wöllte!)? Überland und Autobahn auf jeden Fall 250er. Straße oder auch mal abseits? Schönwetterfahrer oder auch bei Mistwetter oder sogar im Winter? Sozius? Gepäck?
Die angebotene ETZ hat zwar TÜV bis irgendwann/16, aber keine Scheibenbremse. Ich würde lieber eine MIT Scheibenbremse und dafür OHNE TÜV kaufen. Das Nachrüsten der Scheibenbremse kostet? Tja, guck bei den Händlern, bspw. mzsimson.de oder brockolow.de nach dem rechten Führungsrohr der Federgabel, dem Bremssattel, der Bremspumpe, Bremsscheibe, Scheibenbremsnabe. Dazu kommt ein Satz Speichen, das Einspeichen selbst, eine Bremsleitung und letztlich auch eine Abnahme beim TÜV. Irgendwer hatte mal 500 Euro in den Raum gestellt für alles zusammen inkl. Abnahme. Kommt auch immer drauf an, ob man an gute Gebrauchtteile rankommt. Du hast da einen Standortvorteil, im Westen wird's mit den Teilemärkten sicher nicht so rosig aussehen, wie bei uns. Dennoch kann man auch da auf die Nase fallen, denn wer kann schon sagen, wie die Teile im Inneren aussehen? Es gibt auch Trommelbremsenfans. Derjenige, der die 500-Euro-Aussage getroffen hat, ist mit Trommel hinten in ein Auto geraucht - und hat anschließend umgebaut, bereut es definitiv nicht.
"Anmalen" kannst du die Kiste auch selber, das muss der Verkäufer nicht für dich erledigen, also ist das auch "nix wert" (Eine Frage der Ausführung und der Ansprüche.). Und "Motor überarbeitet"... was soll das sein? Bei den Dresdnern gab's mal jemanden, der eine ETZ250 gekauft hatte für einen vierstelligen Betrag. Ich habe die Kurbelwelle dann irgendwann (als sie schon ausgebaut war) mal vermessen... naja, es gab dann eine neue bzw. komplette Motorüberholung. Der Kabelbaum wurde auch komplett erneuert (War da nicht sogar was mit Kabelbrand? Ich erinnere mich nur vage...) und es folgten noch viele andere Arbeiten, begleitet von einer gewissen Ernüchterung, dass das Gekaufte leider nicht den Vorstellungen/dem Preis entsprach. Schlussendlich musste da doch einiges an Kohle "nachgeschoben" werden.
Ich hab für ne verbastelte, nicht fahrbereite Gurke ohne Papiere 400 Öre gelegt. Hätte ich keine "Extrawürste" haben wollen, wäre die für knapp über 1000 wieder auf der Straße gewesen - und zwar ohne böse Überraschungen. Ich würde es auch jederzeit wieder so machen, kann aber verstehen, wenn das jemand anders sieht.
Fazit:
1. Probefahren!
2. Anforderungsprofil klar formulieren!
3. Unbedingt mit den Besonderheiten der jeweilgen Typen auseinandersetzen, ggf. auch mal live am Objekt erklären lassen. (Motor, Bremsen, Elektrik, ...)
Ciao
Wolle
Spruch des Jahres 2012
Schwarzfahrer hat geschrieben:Oft kennt derjenige, der einen Konstruktionsfehler unterstellt, die Intentionen des Konstrukteurs nicht.
Fuhrpark: ...fertig wird sie nie!