ES-Rischi hat geschrieben:...Was mich aber sehr interessiert ist das Verhalten der Ladekontrolllampe.
Das ist gut, denn ich denke, du hast - gerade was die LKL anbelangt - Verständnisprobleme.
ES-Rischi hat geschrieben:Bei so einer optimierten Elektrik, geht die Ladelampe dann im Standgas erst bei sehr geringerer Drehzahl an? Oder vielleicht gar nicht mehr? Kann man die Schaltung auch nutzen um eine Dualbatterie zu schalten?
Die LKL hängt zwischen geschaltetem Batterieplus 15/54 (ca. 6,5V, wenn ZüLiSch "ein") und D+/61 vom Anker (0 V, wenn er sich nicht dreht).
In diesem Zustand leuchtet sie, weil eine Spannung von 6,5V - 0V = 6,5V an der "Birne" anliegt.
Beginnt sich der LiMa-Rotor zu drehen, so beginnt er eine SPANNUNG an D+ zu erzeugen, die langsam mit steigender Drehzahl (und entsprechender
Erregung der Feldwicklung) größer wird. Um im Beispiel zu bleiben, nehmen wir an, der Rotor dreht sich fast noch unter Standgasdrehzahl,
so könnten - sagen wir mal - vielleicht gerade 3V entstehen. Über der "Birne" liegen jetzt 6,5V-3V = 3,5V, d.h. sie leuchtet noch schwach.
Ist die LiMa ordentlich erregt und die Drehzahl wie bei flottem Standgas, erreicht sie 6,5V an D+, jetzt ist die Spannung über der "Birne"
6,5V - 6,5V = 0, d.h. sie ist jetzt aus. Du siehst, dass das alles erst mal überhaupt nichts mit der restlichen Elektrik, dicken Kabeln und
sonst was zu tun hat (das ist dein erster Denkfehler).
In dem Punkt (der natürlich bei einem kurzen Gasstoß schon sehr schnell überschritten werden kann) ist die LKL zwar aus, jedoch
ist sie noch immer vom Bordnetz getrennt, weil der Rückstromschalter noch nicht geschlossen ist (ihm fehlt beispielsweise noch paar
Zehntel V dafür) bzw. weil bei einem elektronischem Regler bei 0 V über der Rückstromdiode auch noch kein Strom fließen kann.
Jetzt ist die LKL zwar noch aus, aber weder Batterie noch Bordnetz werden von der LiMa gespeist. Ich schreib das deshalb so detailliert,
weil ich spüre, dass du das Gefühl hast, wenn die LKL aus ist, ist voller Bumms da und genau dieser Zustand muss erreicht werden.
Das ist aber bestenfalls nur 1% der Wahrheit und somit dein Denkfehler Nummer zwei.
Erst wenn die Drehzahl weiter steigt, klettert die Spannung an D+ über 6,5V, der Rückstromschalter schließt (beim mechanischen Regler)
bzw. die Rückstromdiode (beim elektronischen Regler) beginnt bei etwa 7,4V an D+ einen Strom zu führen.
Du solltest also weniger das "Geflackere" der LKL im Blick haben, sondern eher dafür sorgen, dass die erzeugte Spannung der LiMa
ohne Verluste an die Verbraucher - d.h. u.a. auch an die Zündspule - gebracht wird. Und damit sind wir an dem Punkt, wo u.a. dicke Kabel
der Problemlöser sein können.
Gruß
Lothar
PS: Aus obigen Text geht hervor, dass die LKL eigentlich ihren Namen gar nicht so recht verdient, da sie keinesfalls zu 100% signalisiert,
dass der Akku auch geladen wird. Dazu kommt noch, dass sie selbst im Fehlerfall in manchen Situationen aus bleibt (ich meine jetzt nicht,
dass sie durchgebrannt ist), dazu hatte ich schon mal was aufgeschrieben:
http://pic.mz-forum.com/lothar/ELEKTRIK/LKL-ETZ.pdfMit diesen Kenntnissen favorisiere ich eher eine echte Ladekontrolle, für denjenigen, der das will, die tatsächlich auch anzeigt,
dass die Batteriespannung so groß ist, dass es zu einer Ladung kommt:
http://pic.mz-forum.com/lothar/ELEKTRIK/Rotax-LKL.pdfDer Titel des Beitrags bezieht sich zwar auf die Rotaxmodelle, dies aber nur, weil sie gar keine(!) Ladekontrolle besitzen. Die beschriebene
Funktionseinheit ist genauso für alle anderen 12- und 6-V-Modelle (bei entsprechender Dimensionierung) geeignet!
ETZ150/88, ES150-1/70, ES150/65, RT125-0/52, MZ500R/92, ES175-2/72 Standpark: ES125/63, ES150/63