Wenn die Teile Wärmebehandelt sind, sollte man feuerverzinken vermeiden, weil dadurch die eingestellten Eigenschaften verloren gehen können, i.A. wird das Metall weicher.
Die Wärmebehandlung von Stahl beruht im Allgemeinen darauf, dass sich der atomare Aufbau bei einer bestimmten Temperatur ändert und zwischen den Atomen plötzlich mehr Platz vorhanden ist. Dort befinden sich während des Glühvorgangs dann Fremdatome, wie z.B. Kohlenstoff.
Nun wird das Metall abgekühlt, dabei formiert sich das Atomgitter wieder um. Wenn das Abkühlen schnell genug durchgeführt wird, haben die Kohlenstoffatome keine Zeit, eine andere Position einzunehmen und sind sozusagen im neuen Gitter "gefangen". Da aber eigentlich nicht genug Platz für sie ist, wird das Atomgitter verspannt oder verzerrt, was zu einer höheren Härte des Metalls führt. (Die Härte ist bei Kohlenstoffstählen meist nur an der Oberfläche, da nur dort das Metall schnell genug abkühlt).
Wenn man nun beim Feuerverzinken eine Temperatur von 500°C erreicht, können Diffusionsvorgänge stattfinden, d.h. die Fremdatome nehmen einen energetisch günstigeren Zustand ein und das Gitter wird "entspannt". Dadurch geht die Härte verloren.
Es gibt eine Faustregel für die Berechnung, ich glaube es waren etwa 0.3*Ts, wobei Ts die jeweilige Schmelztemperatur des Metalls ist. Wenn dieser Wert überschritten wird, kann mit einer metallurgischen Beeinträchtigung gerechnet werden. Bei Stahl müsste das so um die 450°C liegen, aber das ist nur eine Faustregel.
Ich hoffe das bringt etwas Licht ins Dunkel und verwirrt nicht allzusehr

MZ ETZ 150 Bj. 1988
Simson SR50 Bj. 1988