Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

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Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 30. Januar 2025 19:53

Hallo und Danke an die Unterstützung hier im Forum.
Ganz einfach ist der Tausch des JAWA Beiwagenrades mit Trommelbremse gegen ein MZ Rad mit Scheibenbremse ja nicht gerade aber die MZ-Radnabe bietet gute Möglichkeiten.
Die 280mm MZ Bremsscheibe war mir zu groß und ich habe mich für eine 240mm Bremsscheibe entschieden (Roller Zubehör)
Die kleinste Bremszange die ich finden konnte war das gut verbreitete Teil für Zündapp/Hercules mit zwei 25mm Kolben
Damit eine handelsübliche Bremsscheibe (Brembo oder NG) auf die MZ Radnabe passt musste ein Adapter her, der sowohl den Lochkreis als auch den Abstand anpasst.
P.S. bei der ganzen Aktion wurde natürlich auch gleich die Achse von 15mm auf 20mm angepasst. Dazu passte die 20mm Steckachse einer Suzuki GSXR 1100 ganz hervorragend.
Ach ja, in den Adapter wurde gleich ein drittes Lager (6004) und ein Wellendichtring mit eingearbeitet.
Der Adapter sieht nun wie folgt aus:

-- Hinzugefügt: 31. Januar 2025 11:19 --

Ein Foto von den verwendeten Bauteilen zu dem Projekt MZ Rad an Velorex:
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Bambi » 31. Januar 2025 14:56

Hallo Dryradler,
vielen Dank für das überaus großzügige Teilen Deiner Arbeit! Das ist (aus durchaus verständlichen Gründen) nicht selbstverständlich!
An meinem Big-Gespann soll zwar eigentlich am Seitenwagen das gleiche Hinterrad wie am Motorrad Verwendung finden (Stichwort Ersatzrad: eins für zwei Positionen). Wenn das aber aus irgendeinem Gruß nicht funktioniert habe ich dank Deiner Arbeit nun einen Plan B zur Verfügung. Derzeit sind nämlich noch Velorex-Seitenwagenrad und -Schwinge dort verbaut.
Nochmals dankende Grüße, Bambi
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 31. Januar 2025 18:35

Hallo Bambi,
vielleicht gibt es ja auch durchaus von anderen MZ-Fahrern noch Lösungen zu dem Thema. Nur durch Austausch untereinander kann man eine optimierte Lösung finden.
Bei der Modifikation der Schwinge schwanke ich noch zwischen "quick and dirty" und "gleich richtig machen".
Quick and dirty wäre fix eine Lasche anschweißen und fertig.
Oder. Die Schwinge komplett neu gestalten und alles aus einem Guss.
Oder erstmal "quick and dirty" alles testen. Vielleicht fließen ja noch Verbesserungen ein und dann im nächsten Winter eine "passende Schwinge aus einem Guss" bauen.
Mein aktueller Entwurf (!!) für die Schwinge siehe Foto.
Mit besten Grüßen an den schönen Rhein
Robert

(P.S. bin gebürtiger Rheinländer)
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dieter » 31. Januar 2025 20:33

Bei EML und anderen größeren Gespannen wird die Beiwagenbremse so oder so ähnlich verbaut. Hier konkret bei meinem EML GT 2000 Beiwagen.

Achse und Halterung vom Bremssattel

20220812_150912.jpg


Bremsscheibe original EML. Bekommt man auch im Netz als Wavescheibe

20220812_154617.jpg


Im montierten Zustand

20220812_164743.jpg



Bremsbeläge

Bremsbeläge EML GT 2000.jpg


Die Bremsengröße stammt original z.Bsp. aus dem Rollerbereich

An der Skorpion Traveller ist ein ähnliches Bremssystem am Hinterrad montiert.


Gruß
Dieter
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Bambi » 31. Januar 2025 21:25

Dryradler hat geschrieben:Nur durch Austausch untereinander kann man eine optimierte Lösung finden.


Top-Einstellung, Robert! Und Danke auch an Dieter für die Ergänzung!
Eure Hilfsbereitschaft deckt sich mit meiner. Nur gemeinsam kommt man weiter.
(Kurz off-topic: Beim Big-Gespann hätte ich aktuell gerne eine Lösung mit der Original-Version für Hinterrad und am Seitenwagen. Einfach, weil alle Teile da sind. Was aber wohl eine Regelung für die Seitenwagenbremse erfordert als Schutz gegen Überbremsen. Ich kenne da aber jemanden der mir helfen kann/wird.)
Schöne Grüße, Bambi
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 31. Januar 2025 22:34

Hallo Bambi, das Gleichgewicht der Bremskräfte kann ungefähr über das Verhältnis der Bremsscheiben und hydr. Druckzylinder(Bremszange) halbwegs angepasst werden.
Wenn es gar nicht passt helfen entsprechende Einstellregler. Ähnlich wie es auch im Auto gemacht wird, nur im Gespann halt manuell über ein Einstellrad.
Im Moment ist die Beiwagen-Trommelbremse mit der Fußbremse gekoppelt. Die Beiwagen-Trommelbremse bringt mehr als die Hinterradbremse und so zieht mein Gespann nach rechts.
Nur mit der Vorderradbremse geht es natürlich deutlich nach links in den Gegenverkehr. Man muss als Fuß- und Handbremse wohl dosiert gleichzeitig betätigen. In "Normal-Situationen" funktioniert das auch.
Bei einer Notbremsung in der man intuitiv alles zieht was geht gefällt mir das dann nicht mehr.
Ich erhoffe mir durch die hydraulische Verbindung mit der Handbremse eine Verbesserung des Spurhaltens im Bremsvorgang und insgesamt auch einen kürzeren Anhalteweg.
Eigentlich hätte ich noch eine kleinere Scheibe (220mm) neben wollen aber das geht wegen dem Platz mit Speichenrad, Achse, Schwinge usw. nicht wirklich.
Der Praxistest wird es dann zeigen.

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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Pedant » 1. Februar 2025 09:41

Ich halte das koppeln der hyd. Vorderradbremse mit der hyd. Beiwagenbrense für Sinnvoller. Möglicherweise muss auch hier das hyd. Übersetzungsverhältnis angepasst oder gedrosselt werden. Aber von der Nutzbarkeit finde ich dieses System besser
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Richy » 3. Februar 2025 18:21

Pedant hat geschrieben:Ich halte das koppeln der hyd. Vorderradbremse mit der hyd. Beiwagenbrense für Sinnvoller. Möglicherweise muss auch hier das hyd. Übersetzungsverhältnis angepasst oder gedrosselt werden. Aber von der Nutzbarkeit finde ich dieses System besser

So habe ich es an meinem "großen" Gespann und bin sehr zufrieden damit. Auch wenn ich normal immer beide Bremsen verwende, greife ich in Notsituationen schneller am Lenker zu, als den Fuß passend zu bewegen, damit wird der SW sauber mitgebremst. Bremse ich nur mit der Hand, zieht es dabei ganz leicht nach rechts, zusammen mit hinten ist man dann gerade unterwegs.
Bei meiner Rotax war jahrzehntelang der SW ungebremst, da habe ich mich dran gewöhnt, automatisch gegenzulenken. Im Schnee allerdings verliert das Vorderrad dann gerne den Grip und man rutscht Richtung Gegenverkehr, da muss man schon sehr aufpassen. Inzwischen ist der SW mitgebremst über den Fußhebel, damit geht es sich dort aus, wenn man sich angewöhnt, mehr hinten zu bremsen.
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fränky hat geschrieben:"Nur" MZ wäre nix für mich - i ess au net jedn Dag Spätlza
oder anders gesagt, ich will MZ fahren, muss es aber nicht.


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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 4. Februar 2025 01:59

Hallo Richy, vielen Danke für deinen kompetenten Betrag. Deine Erfahrung decken sich zu 100% mit meinen Erlebnissen. Leider, leider bin ich durch eigene Dummheit und zwei gleichzeitige Fehler in so eine Bremssituation gekommen. Zum einen bin ich verträumt über die Hausstrecke(die man ja in und auswendig kennt) und mit zu geringem Abstand zum vorherfahrenden PKW unterwegs gewesen. Moderne Autos bremsen nun mal deutlich besser als alte Gespanne. Genau wie du es beschreibst habe ich in der plötzlich notwendigen Bremssituation die Handbremse deutlich kräftiger gezogen als mit den Fußhebel zu betätigen. Und ich habe vor Schreck den Handhebel auch nicht mehr losgelassen also ging es ab auf die Gott sei dank leere Gegenspur.
Im "Normalbetrieb" ist es überhaupt kein Thema mit Fuß und Handbremse die Fuhre auf Spur zu halten aber der "Schreck ist der Feind".
Sinnvoll wäre natürlich wenn man den Beiwagen mit zwei Bremszangen versehen würde damit man das Gespann sowohl mit Fußbremse als auch mit der Handbremse halbwegs spurstabil bremsen könnte.
Das wäre dann aber vermutlich deutlich zu aufwendig. Aber mal sehen was einem dann so im nächsten Winter so einfällt an "Bastelarbeiten".
Gruß Robert

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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Richy » 4. Februar 2025 21:35

Es gibt bei größeren Gespannen durchaus auch die Variante mit 2 Bremssätteln, je einer von vorne und von hinten mitgebremst. Das ist dann natürlich die Goldrandlösung.
Allerdings, wenn man im Schreck die blockierende Bremse nicht mehr aufmacht, ist das kein technisches Problem, sondern ein Problem des Fahrers.
Ein Fahrsicherheitstraining und viel Üben hilft ungemein. Das kann man dann auch mit der Solo machen, das Grundproblem "Panik" ändert sich ja nicht.
Mit dem Gespann mache ich im Regen auch öfter mal "Probebremsungen" bis an die Haftgrenze (bei leerer Straße) bei verschiedenen Geschwindigkeiten, dann gewöhne ich mich besser an die Reaktionen vom Fahrzeug. Ein Gespann ist nunmal ein asymmetrisches Fahrzeug und wird es auch bei bester Bremsanlage immer bleiben. Man muss damit arbeiten können, das Ding geht immer in irgend eine Richtung weg.
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dieter » 4. Februar 2025 22:58

Die von mir gezeigte Version ist schon teilweise für einen 2. Sattel vorbereitet. Dort wird einfach nur der 2. Halter + der 2. Bremssattel montiert. Natürlich muss dann noch der entsprechende Hauptbremszylinder entsprechend angepasst werden. Bei mir hängt die BW Bremse am Hinterrad.


Gruß
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 4. Februar 2025 23:59

Hallo zusammen, vielen Dank für die guten und konstruktiven Beiträge zu dem Thema. Es war interessant das Thema mal von unterschiedlichen Seiten zu betrachten.
Und übrig bleibt dann immer noch die Lust am tüffteln, basteln und dem schrauben.
Ich habe jetzt einige Teile wie Lager, Bremszange und einige Stücke Stahl bestellt und jetzt muss ich erstmal die Theorie in praktische Arbeit umsetzen. Sobald erste Ergebnisse sichtbar sind werde ich mich mit Text und Bildern melden.

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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 11. Februar 2025 20:33

Es geht zwar nur langsam voran, trotzdem möchte ich einen kleinen Zwischenbericht geben.
In die endgültige Auswahl kam jetzt eine "Einkolben Bremszange mit 30mm Kolben" von einem Peugeot Roller (Viel Auswahl an kleinen Bremszangen gibt es ja nicht wirklich)
Heute dann mal ausgemessen und mit einer Presspappe-Schablone getestet wie der Bremssattel zusammen mit der 240mm Bremsscheibe an die Velorex-Schwinge passen könnte.
Nächster Schritt, den passenden Flachstahl besorgen.
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Martin H. » 12. Februar 2025 11:10

Dryradler hat geschrieben:Im Moment ist die Beiwagen-Trommelbremse mit der Fußbremse gekoppelt. Die Beiwagen-Trommelbremse bringt mehr als die Hinterradbremse und so zieht mein Gespann nach rechts.

Ja, das ist (aus physikalischen Gründen) ganz normal, vor allem bei leerem Beiwagen.
Das ist ein Nachteil an dieser (früher sehr häufigen, weil technisch einfachen) Bremskombination.
Deshalb sind die Gespannbauer auch auf die Varianten „Vorderbremse und BW-Bremse gekoppelt“ oder gleich „Integralbremse auf alle 3 Räder“ gegangen.
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Pedant » 12. Februar 2025 11:55

Martin H. hat geschrieben:
Dryradler hat geschrieben:Im Moment ist die Beiwagen-Trommelbremse mit der Fußbremse gekoppelt. Die Beiwagen-Trommelbremse bringt mehr als die Hinterradbremse und so zieht mein Gespann nach rechts.

Ja, das ist (aus physikalischen Gründen) ganz normal, vor allem bei leerem Beiwagen.
Das ist ein Nachteil an dieser (früher sehr häufigen, weil technisch einfachen) Bremskombination.
Deshalb sind die Gespannbauer auch auf die Varianten „Vorderbremse und BW-Bremse gekoppelt“ oder gleich „Integralbremse auf alle 3 Räder“ gegangen.


Aus meiner Sicht "zieht" jetzt eine Seitenwagenscheibenbremse nicht zwingend stärker wie die Trommelbremse am Hinterrad, jedoch ist die Leistungskurve total unterschiedlich und lässt sich nicht über die komplette Bandbreite abgleichen.
Dazu kommt das ein leerer BW mit SB deutlich früher Überbremst wegen der spitzen Dosierbarkeit der Anlage.
Ich fahre selber vorne eine größere SB Anlage und am BW auch eine Scheibe in Verbindung mit der Trommel am Hinterrad. Das ist schön speziell im Notfall.

viewtopic.php?f=14&t=76057&hilit=+beiwagen
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Martin H. » 12. Februar 2025 13:26

Pedant hat geschrieben:Aus meiner Sicht "zieht" jetzt eine Seitenwagenscheibenbremse nicht zwingend stärker wie die Trommelbremse am Hinterrad, jedoch ist die Leistungskurve total unterschiedlich und lässt sich nicht über die komplette Bandbreite abgleichen.
Dazu kommt das ein leerer BW mit SB deutlich früher Überbremst wegen der spitzen Dosierbarkeit der Anlage.

Nein, ich gehe bei meiner Betrachtung von annähernd gleich starken Bremsen in Hinterrad und BW-Rad aus (wie z. B. bei MZ, zwei Trommelbremsen).
Der Grund für die schlagartige Rechtsdrehung ist grundsätzlich ein physikalischer:

IMG_7337.jpeg
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dryradler » 12. Februar 2025 20:24

Hallo und vielen Dank für die super Kommentare und Anregungen.
Ein angeregte und wertfreie Diskussion zu dem Thema finde ich klasse.
Ich habe das Projekt Beiwagen-Scheibenbremse nicht angefangen weil ich die Trommelbremse für schlecht halte.
Da ich in der Lüneburger-Heide nur im Flachland unterwegs spielt auch das Thema Überhitzung wie z.B. bei Passabfahrten keine Rolle.
Mit einem kleinen 16PS Velorex Gespann bin ich auch nicht auf Rennpisten unterwegs.
Also warum das Projekt. An einem anderen Gespann habe ich gemerkt wie sich die Bremskraft verbesserte als eine zweite Bremszange ans Beiwagenrad kam und mit der Vorderradbremse gekoppelt wurde.
Ursprünglich hatte der Beiwagen gar keine Bremse. Dann kam in einem Schritt Scheibe und Bremszange gekoppelt mit dem Hinterrad dazu und im zweiten Schritt eine weitere Zange verbunden mit dem Vorderrad.
Es war eine positive Bremserfahrung das ich mich fragte warum ich das erst jetzt gemacht habe.
Die Anpassung der Bremsleistung an den einzelnen Rädern erfolgte über die Scheibengröße und Bremskolbengröße. Die Werte wurden von einem Gespannbau-Fachbetrieb ermittelt und vorgegeben.
Gegen Einwurf von nicht unbeachtlichen Münzen aber wie gesagt "Versuch und Fehler" kann auch teuer werden.
Beim jetzigen Projekt kommt allerdings Prinzip "Versuch und Fehler" zum Einsatz.
Meine Vorderradbremse hat eine Scheibe von 240mm und eine 2 Kolbenbremse mit insg. 50mm Kolben.
Das Beiwagenrad würde ich gerne schwächer abbremsen, kann aber konstruktionsbedingt mit der MZ Nabe minimal nur eine 240mm Scheibe verbauen.
Also bleibt nur eine kleinere Bremszange. Ich habe mich für eine "Ein-Kolben 30mm" Bremszange entschieden. Ob es nachher funktioniert wird der Praxistest zeigen.
Ich könnte mir als nächstes Projekt dann den Anbau einer zweiten Bremszange gekoppelt mit dem Hinterrad vorstellen. Das wäre dann vielleicht etwas für den nächsten Winter ;-)
Gruß Robert

Mit einem anderen Gespann zusammen mit meiner Frau unterwegs auf der Rennstrecke. Das Velorex-Boot habe ich zum Heckeinstieg umgebaut und die Bremsanlage ist INTEGRAL. Von der Motorleistung sind wir unterlegen aber durch die überdimensionierte Bremsanlage können wir es uns leisten Gas länger stehen zu lassen. Eine gute Bremsanlage macht schon spaß und ich denke auch im normalen Straßenverkehr macht eine gute Bremsanlage sehr viel Sinn.
Es ist klar, das maximale Verzögerung natürlich auch immer vom Untergrund und von den Reifen abhängig ist.

-- Hinzugefügt: 12. Februar 2025 20:34 --

Hallo Pedant:
Mit deinem "grünen Gespann" hast du eine wirklich beeindruckende Arbeit abgeliefert!
Das Gespann sieht toll aus und hat auch seine technischen Feinheiten. Respekt!
Wie bist du denn nach dem Langzeittest mit der Bremsanlage zufrieden?
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Pedant » 13. Februar 2025 08:05

Dryradler hat geschrieben:
-- Hinzugefügt: 12. Februar 2025 20:34 --

Hallo Pedant:
Mit deinem "grünen Gespann" hast du eine wirklich beeindruckende Arbeit abgeliefert!
Das Gespann sieht toll aus und hat auch seine technischen Feinheiten. Respekt!
Wie bist du denn nach dem Langzeittest mit der Bremsanlage zufrieden?


Danke Robert,

die Bremsleistung des Vorderrads ist in jeder Lebenslage überragend und lässt keine Wünsche offen. Die Beiwagenbremse macht auch was sie soll, nur halt mit den oben erwähnten Eigenheiten an einem Gespann. Tatsächlich wäre eine Kombination aus VA und SW auch hier sinnvoll, aber dazu fehlt mir aktuell die Zeit
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Bambi » 13. Februar 2025 17:13

Hallo zusammen,
ein gespannbauender Freund sagte mir vor einiger Zeit, daß die Kombination einer Hinterradtrommelbremse mit einer Scheibenbremse am Seitenwagen nicht ratsam sei. Weil deren Hydraulik schon längst 'zu' ist wenn bei der Trommelbremse die Beläge noch kaum anliegen. Die erforderlichen Hebelwege seien einfach zu unterschiedlich ...
(Wobei ich mich gerade frage, ob das nicht auch für die hydraulisch betätigte SW-Bremse am MZ-Gespann gelten müsse?)
Schöne Grüße, Bambi
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Richy » 13. Februar 2025 18:42

Bambi hat geschrieben:(Wobei ich mich gerade frage, ob das nicht auch für die hydraulisch betätigte SW-Bremse am MZ-Gespann gelten müsse?)

Dort gilt es nicht, da es sich bei beiden gekoppelten Bremsen um die gleichen Trommeln handelt. Die Übersetzung ist dennoch nicht gleich (andere Hebellängen), da der SW nicht überbremst werden sollte. Das Verhalten ist aber ähnlich genug.
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Re: Velorex Umrüstung auf Scheibenbremse mit MZ 16Zoll Rad

Beitragvon Dieter » 13. Februar 2025 19:05

Hallo Bambi,

da hast du auf jeden Fall recht. Die Abstimmung der Bremsen mit der Bremse vom BW ist immer nicht ganz einfach. Aber gerade bei Gespannen wie den MZ Gespannen, bei denen die BW Bremse selbstständig ist wird das auch über die Einstellung des Fußhebels für den BW noch immer angepasst. Aber auch das ist nicht immer ganz einfach und gelingt mal besser mal schlechter. Ein Gespann wird nicht umsonst als unsymetrisch bezeichnet. Je nach Beladungs-, Wind-, Beläge-,Reifen-, Straßenverhältnissen usw. ändert sich das Bremsverhalten sowieso immer mal wieder, vor allem bei den kleineren Gespannen. Von daher sind diese Einstellungen immer wieder zu überprüfen, gerade bei den Gespannen mit Trommelbremsen. Scheibenbremsen sind da besser einzustellen da sich dort der "Hebelweg" selber nachstellt. Bei den älteren Autos waren dafür mal die nachrutschenden Keile zum Nachstellen vorhanden. Das hat ganz gut funktioniert bei der dort doch symetrischeren Belastung.


Gruß
Dieter

Fuhrpark: ES 150/1(BJ 1975 seit 1999), ETZ250 (BJ 1984 seit 2004), ES250/2 (BJ 1968 seit 2007) mit Super Elastik, GN 250 (BJ 1998 seit 2000), VX800 A Gespann mit GT2000 (BJ 1997 seit 2012), VX 800 B (BJ 1996 seit 2018)
Dieter

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