Jut...dann fang ich mal an:
TEIL 1
Hier nochmal in etwa unsere Route...17. Juni 2012, 9Uhr30Nach Wochen der Vorbereitung war es nun endlich soweit !
Die TS 250/1 steht voll bepackt in der Garage, das Wetter ist gut und das erste Etappenziel soll das Domizil von Jens hinter Erfurt sein, ca. 200km von Braunschweig entfernt.
Das erste Aufsteigen auf den vollgeladenen Bock gestaltet sich schwierig, ebenso, ihn vom Hauptständer zu schubsen. Aber geht. Alles wird gut.
Nach den ersten 50km ein Schock: Die Ladekonrollleuchte geht an – was ist denn nun los ? Sollte der Trip schon hier zu Ende sein ?
Rechts ran, runter vom Bock...mir schwant schon was. Ich hatte nämlich kurz vor der Tour die etwas kurzen Original-Kohlen gegen andere, längere getauscht.
Rechten Deckel runter, bischen auf die Kohlen gedrückt – läd wieder - Aha. Druckfeder raus und die zusammengedrückte Feder (!) wieder etwas gelängt. Mir fiel auf, das ein Kohlenhalter etwas locker ist und so die Kohle wohl leicht auf dem Rotor hin und her vibriert, was für einen erhöhten Übergangswiderstand sorgt. So wurde die Kohle heiß und hat die Feder ausgeglüht...dieses Problem sollte mich die nächsten 3000km begleiten. Warum das vorher mit den alten, kurzen Kohlen 5000km lang so ging ? – keine Ahnung.
Also Licht auf Standlicht (kleinerer Strom über die Kohlen) und weiter.
Alles prima.
Quasi zeitgleich mit Matthias(matthew) mit seiner ETZ 251 aus Seegrehna und Christian (liederjan) ,it ETZ 250 aus Dessau komme ich bei Jens an, kurzer Kaffee und weiter geht es die 100km nach Sulzdorf an der Lederhecke.
Beim Tankstop und einer unvorsichtigen (weil zu engen) Vorbeifahrt an Chris’ bepackter ETZ schrammen unsere Packtaschen/koffer aneinander – der Koffer springt auf einige mitgebrachte Leckererien verteilen sich über die Strasse...so ein Mist. Gott sei Dank lässt sich der Koffer richten – mein Alukoffer hat nun eine Delle.
Nach unserer Ankunft an der Lederhecke wartet neben Achim ein Fässchen Subberbier sowie Hans mit Frau und Sohn und versorgen uns mit gebratenem Fleisch, Wurst und Salat.
Subberlekka !!
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In der Scheune bietet sich ein altes Sofa als Nachtlager an – das erste Aufstellen des Zeltes wird somit verschoben.
18. Juni 2012, 7UhrDie ersten Sonnenstrahlen werfen uns aus dem Schlafsack. Nach einer kurzen Morgentoilette auf dem angrenzenden Friedhof (denn da ist Wasser) wird Kaffee gekocht, alles Zeug verpackt und Uschi nach dem Weg gefragt.
Ach ja, Uschi: Sie ist der gute Geist in Matthias’ Handy mit der betörenden Stimme, der Ihm immer die besten Strecken ins Ohr flüstert...oder fast immer.
Gut gelaunt und ohne dicken Kopf geht es gegen 9Uhr los Richtung Süden.
Nach einigen Kilometern durch Bayern weitere Probleme: An Achims TS stellt die Ladefunktion der Lima ihren Betrieb ein. Rechts ran, nachgeschaut. Nach einigem hin und her wird eine verklemmte Kohle als Verursacher identifiziert...aber auch dieses Problem sollte uns weiter verfolgen.
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Ein weiterer Boxenstop wird von Jens’ Rotax vorbereitet: Der Zahnriemen hat sich aufgelöst und eine Menge Gewölle produziert. Der Tausch gegen einen Neuen schafft hier Abhilfe.
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Es geht weiter Richtung Süden und Achim als vorausfahrendes "Trüffelschwein" soll den Nachtplatz finden. Zell am See erreichen wir heute nicht, zu viele Zeit war bei den Pannen verstrichen. Nach einem großen Dorf kommt ein kleines Dorf, danach mündet ein großer Feldweg in einen kleinen Feldweg und da steht es dann vor uns:
Unser Nachtlager.
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Mit Sitzgelegenheiten, kleinem Teich, Sonnenschirm, verschlossenem Häuschen frisch gemähter Wiese dahinter und....verlassen. Wir schleichen uns von hinten ran und beschließen, aufgrund des heißen Tages und dem sternenklarem Himmel auf das Zelt zu verzichten.
Das sollte ein Fehler sein.
19. Juni 2012, 3UhrNach ein paar Stunden Schlaf wird der Erste von uns durch einen Tropfen geweckt. Hektik bricht aus, jeder sucht Unterschlupf. Jens (der pfiffige Kerl hatte als Einziger sein Zelt aufgebaut) läd mich ein, Achim geht unter das Vordach der Hütte, Chris steuert den Sonnenschirm an und Matthias schützt sich mit seinem Feldbett vor dem Gewitterschauer.
Bei Sonnenaufgang (naja, es wurde hell) berichtet jeder sein Leid: Nasse Schlafsäcke und Lumas, nasse Klamotten und ein durchtränkter Tankrucksack sind das Ergebnis dieser Nacht.
Erfahrung: Niiiiie mehr ohne Zelt.
Nach ein paar Stunden der Diskussion über das Erlebte reißt die Wolkendecke auf und mit aufkommender Sonne hebt sich auch die Stimmung.
Die Mopeten werden bepackt...aber Jens Rotax verweigert wieder den Dienst: Der Zahnriemen ist übergesprungen. OK, wieder neu justiert und diesmal die Riemenspannung vergrößert. Seit diesem Ereignis ist der Seitendeckel der Rotax das meist demontierte Bauteil...gibt es die eigentlich aus Glas ?
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Es geht weiter Richtung Süden.
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Die österreichische Grenze, Zell am See und dann... die Großglockner Hochalpenstraße liegt vor uns. Unglaubliche Eindrücke strömen auf uns ein, unvergesslich Aussichten, manchmal kommt man aufgrund der Steigung kaum wieder in Gang.
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Die Fülle an Eindrücken lässt uns gleich hinter dieser Alpenüberquerung in Heiligenblut den nächsten Campingplatz ansteuern.
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Nach Aufbau der Zelte und dem Duschen wird der Tipp der Zeltplatz-Vermieterin befolgt und ein nahe gelegenes Restaurant angewandert. Super leckeres Essen wird uns von einer ausgewanderten Nordrheinwestpfälin präsentiert.
Nach dem unvermeintlichen Absacker-Bierchen geht’s ab ins Zelt.
20. Juni 2012, 8UhrFrische Brötchen und eine von Chris hervorragend sortierte Dosengalerie bringen uns nebst selbstgebrauten Kaffee wieder in Gang. Die Sonne trocknet die letzten nassen Sachen, so dass wir gegen 10 Uhr aufbrechen können.
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Richtung: Süden !
Eine verpasste Abzweigung lässt diese Tour zu einer Art Alpenrundfahrt mutieren, italienische Alpenstrassen pur.
Rauf, runter, links, rechts....boah.
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Tankstop in Italien:
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Nun geht es Richtung Osten. Meine TS spuckt in einem kleinen Städtchen nach der slowenischen Grenze eine Zündkerze aus...neue rein und läuft.
Mit traumwandlerischer Sicherheit lotst uns Matthias (und nicht Uschi, mit der gabs wieder Stress) durch Nova Goritze (oder so ähnlich) zum nächsten Campingplatz. Die Herrin des Platzes empfängt uns in perfektem Deutsch und wir bekommen als erstes...ein frisch gezaptes, kühles Bier....UNGLAUBLICH.
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Nach dem Aufbau einiger Zelte folgen wir Ihrem Tipp, im nächsten Dorf die Gaststätte zu frequentieren...nach ein paar Schritten durch dunkle Dorfgassen (ja, wir hatten erste Zweifel, dass es hier irgendwo etwas zu Essen gibt) stehen mit einem Mal ein Dutzend Autos vor einer voll besetzten Pizzeria !
Alles wird gut und es schmeckt wieder lecker !
Fortsetzung folgt.
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